23 Jan
Erfahrungsbericht von Maximilian W.

Mahidol University

Hochschule: Mahidol University
Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

1.Motivation

Mit der zunehmenden wirtschaftlichen Verflechtung der ASEAN-Staaten entstehen in Südostasien auch zunehmend interessante Arbeitsmöglichkeiten für internationale Fach- und Führungskräfte. Bangkok als wirtschaftlicher Mittelpunkt Thailands bildet das Epizentrum dieser Entwicklung. Die Lebenshaltungskosten sind nach wie vor moderat, und es sei auch nicht verschwiegen, dass die Stadt der ideale Ausgangspunkt für Reisen in die gesamte Region ist. Für mich bot ein Auslandssemester in Bangkok die ideale Kombination aus hohem akademischen Niveau, beherrschbaren Kosten, beruflicher Perspektive und unbekannter Kultur und Mentalität.

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2.Land und Leute

Das Basiswissen über Thailand lässt sich in jedem guten Reiseführer nachlesen, so dass ich hier nur auf ein paar Besonderheiten eingehe. Zur Zeit wird Thailand von einer Militärregierung regiert, die im Mai 2014 die Macht übernommen hat. Es gibt aktuell keine Pläne für demokratische Wahlen in naher Zukunft. Als demokratieliebender Europäer muss man sich mit diesem Zustand abfinden. Die Sicherheitslage in Thailand ist allerdings gut, und wenn man sich freundlich verhält, treten keinerlei Probleme auf.

Nach wie vor hat Thailand aber mit Korruption bei der Polizei zu kämpfen. Es ist ratsam, Amtspersonen in Uniform mit einer gesunden Skepsis zu begegnen und wenn möglich, den Kontakt zu meiden.

Thailändische Studierende zeigen ein großes Interesse daran, mit internationalen Studierenden in Kontakt zu treten, um Bekanntschaften und Freundschaften zu schließen. Es ist eine fantastische Erfahrung, sich von Einheimischen die Stadt zeigen zu lassen und einen komplett neuen Blickwinkel zu erlangen.

Thailand strotzt geradezu vor wunderschöner Natur. Strände, Inseln und Tempeln lassen sich einfach und günstig bereisen, was besonders dann von Vorteil ist, wenn einem Bangkok zu hektisch wird. Einen tieferen Einblick in die Feinheiten der thailändischen Mentalität und Lebensauffassung gewinnt man aber erst nach einiger Zeit, und jeder, der sich darauf einlässt, kommt in Bangkok wirklich an.


3. Universität

Die Mahidol University ist neben der Chulalongkorn University die renommierteste Universität Thailands. Das College of Management gehört zu den besten Business Schools Asiens.

Die Kurse stehen ausschließlich Masterstudierenden zur Verfügung. Das CMMU verfügt über einen eigenen Campus in der Nähe der BTS-Haltestelle Victory Monument, zentral gelegen in Bangkok. Da das CMMU aber das einzige College im Gebäude ist, entsteht kein richtiges Campusfeeling.

Die Bewerbung verläuft unkompliziert über College Contact. Man sollte lediglich rechtzeitig prüfen, ob man die formalen Voraussetzungen, wie den geforderten Sprachtest erfüllt.

Der Kontakt mit der Univerwaltung verläuft äußerst professionell und freundlich, und die Unimitarbeiter geben jederzeit per E-Mail oder Telefon Auskunft. Sollten größere Probleme auftreten, gibt es deutschsprachige Professoren,  an die man sich wenden kann.

Lediglich das Online-System zur Kurswahl sieht auf den ersten Blick etwas chaotisch aus.

In der Regel belegen internationale Studenten 4 Kurse mit jeweils 3 Stunden Vorlesung pro Woche. Insgesamt lag das Niveau der Vorlesungen etwas unter dem meiner deutschen Hochschule. Es fällt mir hier aber schwer, ein pauschales Urteil zu fällen, da jeder Dozent andere Schwerpunkte setzt.

Es gibt keinen Kurs mit mehr als 35 Teilnehmern, was zu einer schulischen Atmosphäre führt. In jedem Kurs sind während des Semesters Assignments, eventuell Hausarbeiten, Referate, Midtermexams und Gruppenarbeiten zu bewältigen. Auch hier kommt Quantität etwas vor Qualität. Viele thailändische Studierende sind neben der Universität noch berufstätig und haben deshalb wenig Zeit für die Gruppenarbeiten. Für herausragende Ergebnisse muss man deshalb selbst etwas mehr Zeit investieren. Auch hier ist es sinnvoll, gelassen zu bleiben und Unterschiede in der Arbeitsmentalität zu akzeptieren.

Ein Kurs, der mir besonders zugesagt hat war Business Creativity bei Prof. Dr. Reis. Das von ihm entwickelte Tool XIDEA zu strukturierten Innovationen erfreut sich bei internationalen Unternehmen immer größerer Beliebtheit und seine Vorlesung bietet exklusive Einblicke in die Thematik. Bei allen Vorlesungen herrscht Anwesenheitspflicht und die Kontrolle selbiger ist recht strikt. Die Vorlesungen werden von thailändischen, sowie internationalen Professoren gehalten.


4. Tipps und Tricks

  • Es empfiehlt sich, die Wohnungssuche vor Ort zu betreiben und einfach ansprechende „Condos“ (Appartementgebäude) persönlich zu kontaktieren.
  • Häufig kann der Mietpreis um 10-20% nach unten gehandelt werden.
  • Am besten nahe der Universität wohnen, um tägliches Pendeln durch den Stau zu vermeiden.
  • Bangkok bietet ein ausuferndes Nachtleben, allerdings schließen Bars und Clubs um 2 Uhr. Einheimische kennen aber oft noch Bars, in denen etwas länger gefeiert werden kann.
  • WG’s gründen und in das gleiche Condo ziehen. Eines der besten Erlebnisse meines Auslandssemester war das WG-Leben und die Tatsache, dass ich mit vielen weiteren internationalen Studierenden im gleichen Gebäude gelebt habe.
  • Thailand kann man nicht mit unseren kulturellen Maßstäben von gut und schlecht begreifen. Es ist einfach anders. Betrachtet man das Auslandssemester aber entspannt und akzeptiert die Abweichungen von unserer westlichen Lebensweise, wird es zum grandiosen Erlebnis.
  • Alkoholische Getränke sind teurer als in Deutschland, Zigaretten allerdings wesentlich günstiger.
  • Die thailändische Küche ist vielfältig und man sollte möglichst viele verschiedene Speisen probieren. Verdirbt man sich doch ein Mal den Magen, gibt es in der Apotheke rezeptfrei Abhilfe.
  • Bei geschickter Planung des Stundenplans ist es möglich, mehrere Tage der Woche am Stück vorlesungsfrei zu haben.
  • Am Anfang des Semesters können gewählte Kurse noch getauscht werden. Am besten, man befragt thailändische Studierende über Inhalt und Anforderungen der Kurse und entscheidet sich dann.