San Diego State University
Wohnen
Ich habe mir bereits aus Deutschland eine Unterkunft über eine Facebook-Gruppe gesucht und hatte somit absolut keinen Stress, als ich in San Diego angekommen bin. Vom Flughafen wurde ich direkt von der Person abgeholt, die das Vermieten der Zimmer in dem Haus organisierte und lernte abends im Haus gleich einige meiner Mitbewohner kennen. Prinzipiell hat mir das Haus bestens gefallen. Wir waren acht Leute und sind super miteinander ausgekommen, bis auf ein paar Kleinigkeiten, was natürlich nicht ausbleibt. Leider war mein Zimmer nicht sauber gemacht worden, als der Vorgänger ausgezogen ist und somit blieb die Arbeit dann an mir hängen. Generell muss man sagen, dass nicht alles in dem Haus in einem top Zustand war und nicht alles gerade wirklich sauber war. Wenn man aber morgens aufgestanden ist, hatte man von dem Wohnzimmer einen atemberaubenden Blick auf das Meer, Pacific Beach und einige andere Stadtteile von San Diego. Ebenfalls hatten wir eine kleine Terrasse, die super zum Grillen, Relaxen und Feiern war. In der WG waren wir sowohl Deutsche als auch Amerikaner und Mexikaner, was für ein bisschen kulturellen Austausch führte. Da ein Teil der Mitbewohner im Laufe der 6 Monate gewechselt hatte, kam man doch immer wieder mit neuen Leuten in Kontakt und konnte sein Englisch auch in der WG verbessern.
Zur Lage – das Haus konnte kaum besser liegen in San Diego. Die WG war in Pacific Beach leicht auf einem Berg gelegen, von wo man es nur eine Meile bis zum Strand hatte und ebenfalls nur eine Meile zur Partystraße von PB, wo sich zahlreiche Bars und Restaurants befinden und auch einige Geschäfte zum Einkaufen. Zur Uni hingegen waren es ca. 25min Autofahrt bei normalem Verkehr mit dem Auto.
Generell empfehle ich jedem, sich bereits aus Deutschland eine Unterkunft zu organisieren, da man somit vor Ort keinen großen Stress hat. Wohnungen und WGs findet man am besten auf craiglist oder in verschiedenen Facebook-Gruppen, auch über den Wohnkomplex Kamo-Housing habe ich viel Positives von Studenten gehört.
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Transportmittel
Es gibt in San Diego zwar Busse und auch eine Straßenbahn, jedoch kann ich jedem nur empfehlen, sich ein Auto zu mieten. Alleine die Tatsache, dass man an der Bank Drive-Inn-Geldautomaten hat, sagt meines Erachtens alles. Die ersten Monate habe ich mir mit einem Mitbewohner ein Auto bei Dirt Cheap Car gemietet, am Ende habe ich mir dann selbst eins alleine geholt, da ich mir noch relativ viel in Kalifornien angeschaut habe. Die Autos sind echt in einem guten Zustand, wenn man sich frühzeitig darum kümmert, ein Auto zu mieten, und nicht wartet, bis die neuen Autos alle vergeben sind. Ich bin in den 6 Monaten ca. 20.000km gefahren und hatte keinerlei Probleme mit dem Auto – wenn man sich mehr als drei Monate das Auto mietet, wird von Dirt Cheap Car einmal im Monat das Auto gewaschen und auch der Ölstand etc. kontrolliert, wenn man vorbeischaut.
Da jeder ja nicht nur in die Uni will, sondern auch das ein oder andere von San Diego und anderen Städten und Nationalparks anschauen will, sollte man sich absolut ein Auto mieten, auch wenn es nicht gerade billig ist.
In Amerika ist Uber (sowas wie Taxi fahren – nur viel billiger) sehr verbreitet, was perfekt ist, um abends zu Bars, Restaurants oder Clubs zu kommen, ohne viel zu bezahlen. Unbedingt die App runterladen und immer nehmen, sobald man Alkohol getrunken hat!
Die Uni – San Diego State University
Die Uni ist mehr oder weniger eigentlich eine kleine Stadt – es gibt ein Stadium, ein riesiges Angebot an Sportmöglichkeiten (Fitnessstudio, Schwimmbad, Bowlingbahn etc.), kleine Parks, Fast Food Restaurants, Supermärkte, Bücherei und natürlich auch Vorlesungsräume. Die Universität hat mich immer an einen kleinen Freizeitpark erinnert und war wunderschön angelegt mit Palmen etc.
Zu meinen Kursen – ich habe vor Ort nur Kurse aus dem Film Programm genommen. Mittlerweile gibt es nicht mehr die Möglichkeit, Kurse zu „crashen“, sondern man muss sich online für seine Wunschkurse eintragen und hoffen, dass man in den Kurs kommt. Es wird so gehandhabt, dass die Amerikaner Vorrang haben bei der Kursbelegung und dann erst die Internations eingetragen werden, was somit ein kleines Glückspiel ist. Es kommt immer wieder vor, dass Leute Kurse dann doch wieder nicht machen und sich austragen oder der Professor die Teilnehmerzahl nachträglich erhöht, da sich viel mehr Studenten eingetragen haben. Somit kann ich jedem nur empfehlen, sich in mehr als nur seiner jeweiligen Anzahl an Kursen – bei mir waren es 4 Kurse – einzutragen, wenn bereits der ein oder andere Favorit belegt ist. Ich bin am Ende in fast alle meine Wunschkurse reingerutscht und hatte ein absolut lehrreiches und spannendes Semester.
Die Kurse sind jedoch etwas anders als in Deutschland – ich hatte mir eigentlich vorgestellt, jeden Tag am Strand liegen zu können und das absolute chillige kalifornische Leben zu führen. Daraus wurde jedoch nichts während der Vorlesungszeit – es gibt Hausaufgaben, und nicht gerade wenige, und wesentlich öfter Tests und viele zeitaufwendige Projekte. Da mich die Kurse wirklich interessiert haben, war es für mich nicht schlimm, recht viel Zeit während der Woche und ebenfalls auch am Wochenende für Filmproduktionen zu investieren. In drei von vier Kursen waren wir gerade mal um die 20 Studenten, was super war, um andere Studenten kennenzulernen und die Professoren einen schnell mit Namen kannten. Da bis auf einen Kurs der einzige International Student war, bin ich recht schnell mit vielen Amerikanern in Kontakt gekommen durch die Vorlesungen und Gruppenarbeiten. Ich habe absolut coole Studenten kennengelernt, die sehr hilfreich waren, da ich am Anfang doch das ein oder andere nicht gewusst habe und die Studenten immer sehr hilfreich waren und weitergeholfen haben. Auch die Professoren waren spitze – man hat wirklich gesehen, dass jeder Spaß daran hatte zu unterrichten und den Studenten etwas Sinnvolles mit auf dem Weg geben wollte, was man meines Erachtens jetzt nicht immer in Deutschland sagen kann – in den kleinen Vorlesungen kannten mich die Professoren nach nur wenigen Wochen bereits mit Namen und waren immer sehr hilfreich und bemüht. Kurz noch was zum Niveau – die Prüfungen sind alle recht einfach gehalten, wenn man in die Vorlesung geht und sich auf die Prüfungen vorbereitet, ist es gut möglich, in den Ankreuztest stets ein gutes Ergebnis zu bekommen. Mir haben die Vorlesungen absolut geholfen, um im Bereich der Filmproduktion etwas dazuzulernen und ich habe tolle Projekte in den jeweiligen Gruppen produzieren können.
Neben den Vorlesungen kann man sich auch noch in verschiedene Sportkurse wie Surfen eintragen, was natürlich nochmal was kostet, aber eigentlich recht preiswert ist. Ich habe dies leider nicht gemacht, kann aber nur durch andere Studenten dies empfehlen. Sonst bietet es sich an, in seiner Freizeit mal ins Fitnessstudio zu gehen, was für International Students kostenlos ist.
In meinem Semester gab es in der Arena regelmäßig Baketballspiele und Konzerte. Sportveranstaltungen sind meist kostenlos, daher sollte man sich recht schnell um Tickets kümmern. Vom ALI – das Büro, das sich um die International Students kümmert – bekommt man stets E-Mails, wenn irgendwelche wichtigen Termine bevorstehen und Veranstaltungen sind. Man sollte auch des Öfteren seinen Spam-Ordner kontrollieren, da diese Mails gerne als Spam erkannt werden und doch oft wichtig sind. Wenn man direkte Fragen hat, kann man auch beim ALI-Büro vorbeischauen und man bekommt stets Hilfe.
Geld
Man muss leider sagen, dass Amerika echt nicht billig ist. Die Studiengebühren machen schon mal einen großen Teil aus, hinzu kommen dann noch die Kosten für Bücher und Projekte, was ebenfalls nicht wenig ist. Auch die Unterkünfte sind nicht gerade billig – egal ob single- oder shared-room – unter 600$ findet man absolut nichts (Tendenz eher zu 800$-900$). Auch die Nebenkosten sind am Anfang erst einmal erschreckend – es ist einfach fast alles teurer als in Deutschland – jedoch sollte man sich möglichst schnell an die Preise gewöhnen und das Leben vor Ort genießen – man macht so eine Reise ja nur einmal! Auch was das weggehen betrifft – 20% Trinkgeld sind mehr oder weniger ein Muss und wer ein Bier haben will, kommt fast wo nirgendwo unter 7$ weg.
Vorher also definitiv genug Geld zur Seite legen oder hoffen, dass die Eltern für die Kosten aufkommen.
San Diego
In San Diego gibt es an sich nicht wahnsinnig viel an touristischen Highlights, jedoch ist die Stadt sehr sauber und gemütlich.
Folgende Sachen sollte man sich unbedingt anschauen:
- Coronado Island (Super Sicht auf die Skyline von San Diego und einen sauberen und großen Strand zum Relaxen. Auch ist hier das Hotel del Coronado, das sehr bekannt in San Diego ist. Ebenfalls gibt es hier viele kleine Geschäfte und Restaurants.)
- La Jolla (Bei den La Jolla Shores findet man stets einige Seelöwen an, gerade der Sonnenuntergang ist hier super zum Anschauen. Die Gegend ist ebenfalls bekannt dafür, dass hier hauptsächlich die reichen Leute von San Diego wohnen, was man an den zahlreichen Villen sehen kann.)
- Ocean Beach (Ocean Beach ist die Hippie-Gegend von San Diego – zahlreiche coole Geschäfte, Bars und Restaurants sind hier. Empfehlen kann ich „South Beach Bar & Grill“ – hier gibt es die besten Tacos der Stadt und dienstags sind diese immer im Angebot – und „Hodad’s – World’s Best Burgers – nicht die besten Burger der Welt, aber wirklich gut! Auch die Sunset Cliffs sind gleich um die Ecke, wo man einen schönen Blick auf den Sonnenuntergang hat.)
- Downtown (Tagsüber kann man hier eigentlich nur in Einkaufszentren gehen und daher nicht so spektakulär, aber schon einen Besuch wert. Abends gibt es zahlreiche Bars und Restaurants, wo immer was los ist und gerade im Gaslamp Quarter ein schönes Ambiente herrscht. Hier gibt es auch mal gemütliche Bars, wo man sich einfach mal „nur“ unterhalten kann. Jedoch ist alles hier nicht gerade billig. Auch ist in Downtown das Baseballstadium – ich kann jedem nur einmal einen Besuch empfehlen – ich fand das Spiel persönlich langweilig, jedoch hat man einen super Ausblick auf die Stadt von der Tribüne und man war mal bei einem Spiel dabei. Downtown ist ebenfalls für seine Clubs bezeichnet, in denen am Wochenende einiges los ist. Ich war das ein oder andere Mal in den Clubs „Omnia“ und „Parque“ – beides zwei sehr moderne Locations und stets eine super Party, jedoch definitiv nicht billig, sowohl Eintritt als auch Getränke sind überteuert.)
- Balboa Park (Großer und schön angelegter Park in der Innenstadt mit zahlreichen Museen, wenn das Wetter doch mal schlecht sein sollte.)
- Pacific Beach (In PB gibt es einen großen Strand mit Pier, an dem einfach nur gechillt werden kann oder auch super gesurft werden kann für Anfänger und Fortgeschrittene. Abends verwandeln sich zahlreiche Bars eher in kleine Clubs, wo gut gefeiert werden kann – zu empfehlen sind: Backyard, Miller’s Field, Mika Sushi, Sushi Kuchi, PB Shore Club, Ale House, Avenue...)
- USS Midway Mueum
- Blacks Beach
- Torry Pines
- Outlets
Kalifornien und Umgebung
Wer mehr als nur San Diego sehen will, der braucht definitiv ein Auto und Zeit. Ich bin noch einige Wochen nach der Uni in San Diego geblieben und habe mir einige Städte und Nationalparks angeschaut. Unterkünfte sollte man sich bereits immer gute zwei Wochen vorher organisieren, um billiger wegzukommen. Motels und vor allem „Airbnb“ ist preiswert und gut zu organisieren. Wer sich mehrere Nationalparks anschauen will, sollte sich definitiv eine Jahreskarte holen, da diese sich bereits schon nach wenigen Tagen lohnt. Mit persönlich hat es im Yosemite und in San Francisco am besten gefallen.
Ich kann folgende Plätze in Cali und Umgebung empfehlen:
- Los Angeles
- San Francisco
- Las Vegas
- Santa Barbara
- Palm Springs
- Potato Chip Rock
- Grand Canyon
- Sequoia National Park
- Yosemite
- Joshua Tree
- Antilope Canyon
- Death Valley
- Highway Number 1
Fazit
Ich kann nur sagen, dass es die beste Entscheidung war, nach San Diego für ein halbes Semester zu gehen. Am Anfang hatte ich erst ein komisches Gefühl – ein neues Land, man kennt niemanden etc. – jedoch hat man sich nach wenigen Tagen wohl gefühlt und ein zweites Zuhause gefunden. Der Lifestyle in Kalifornien ist super entspannt, die Leute sind meist wahnsinnig offen und freundlich. An der Kasse im Supermarkt wird man stets gefragt, wie der Tag so läuft, man grüßt sich auf der Straße, obwohl man sich nicht kennt und man lernt immer jemanden beim Feiern kennen. An die Sprache hat man sich auch schnell gewöhnt – irgendwann denkt man nicht mehr in Deutsch und man fängt sogar an zu überlegen was englische Wörter nochmal auf Deutsch heißen.
Die Uni war ebenfalls spitze. Mir hat es echt Spaß gemacht, in die Uni zu gehen und auch mal Hausaufgaben etc. zu machen, da ich wirklich etwas dazulernen konnte und tolle Studenten kennengelernt habe und hoffe, weiterhin mit diesen in Kontakt zu bleiben.
Auch hat es mir einiges gebracht, sich total selbständig zu organisieren. Ich kann nur sagen, dass die Zeit unvergesslich bleibt und eine einmalige Erfahrung war. Ich kann jedem empfehlen, ein Auslandssemester in San Diego zu machen und wünsche jedem eine hammer Zeit.
Man sollte absolut seine Zeit genießen und nicht zu sparsam sein und sich wirklich viel anschauen. Nach sechs Monaten fällt es einem jedenfalls echt schwer, das Land und die neuen Kontakte zurückzulassen und nach Deutschland zurückzugehen. Ich wäre gerne noch länger geblieben – aber vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen!