14 Nov
Erfahrungsbericht von Mariam D.

University of California, Berkeley


Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Soziale Arbeit
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 07/2018 bis 08/2018

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Entscheidung für die Summer Sessions an der UC Berkeley fiel mir relativ einfach, da die Universität zu den renommiertesten der Welt gehört und auf 91 Nobelpreisträger verweisen kann. Hierbei entschied ich mich bewusst für zwei Seminare im Zeitraum vom 23.07-10.08.2018 (3 Wochen), um meine Regelstudienzeit nicht zu überschreiten.

Anhand der beiden Kurse wollte ich inhaltliche Elemente mit praktischen und sprachlichen Kompetenzen verbinden, um dabei Konflikt- und Problemlösungskompetenzen in Verhandlungen und Problemsituationen, die speziell im Bereich Community Organizing (der Bereich, in dem ich mich spezialisieren möchte) wichtig sind, zu erweitern. Meine Entscheidung für einen Aufenthalt in den USA habe ich unter Berücksichtigung des sprachlichen Vorteils hinsichtlich der (Forschungs-)Sprache von Community Organizing getroffen, da diese Englisch ist. Zudem sind die USA die Heimat wichtiger geschichtlicher und aktueller Entwicklungen im Bereich des Community Organizing (z.B. Obama als ehemaliger Organizer), die als Grundlage zur Vorbereitung auf meine Masterarbeit mit diesen inhaltlichen Schwerpunkten in Frage kommen.

Lebenshaltungskosten (Wohnen, Essen/Trinken, ÖPNV, Kultur)

Vor meiner Reise habe ich in vielen Facebook-Gruppen (Berkeley off-campus housing) nach einer geeigneten WG gesucht. Hierbei konnte ich feststellen, dass die genannten Preise viel geringer waren als bei Airbnb, Hotels und Hostels. Man muss sich vorher bewusst machen, dass die USA und insbesondere Kalifornien sehr teuer ist.

Ein WG-Zimmer wird meistens mit einer weiteren Person geteilt und kostet ca. 700 Dollar pro Person, d.h. ein Einzelzimmer würde über 1400 Dollar kosten (ca. 1300 Euro), was relativ teuer ist. Deshalb würde ich eher dazu raten ein Zimmer zu teilen oder sich beim International House (Studentenwohnheim) zu informieren, ob dieses noch verfügbare Zimmer hat. 

Ich entschied mich bewusst für eine WG mit Einheimischen, um auch nur Englisch zu sprechen, daher kam für mich das International House nicht in Frage. Auch hier würde ich bewusst nach einer WG suchen, in der man Englisch sprechen muss, um nicht zuletzt die eigenen Englischkenntnisse zu verbessern.

Mein Aufenthalt in Berkeley war sehr teuer, nicht nur dass ich über 2100 Euro an Unigebühren ausgegeben habe, sondern auch die Lebenshaltungskosten vor Ort waren dreimal so hoch wie in Deutschland.

Als Student*in an der Uni Berkeley bekommt man eine Clipper Card, mit der man kostenlos alle Busse in Berkeley und Oakland nutzen darf. Außerdem gibt es einen direkt Bus nach San Francisco, welcher auch für Studierende an der Berkeley kostenlos ist. Die Stadt Berkeley hat eine gute Infrastruktur und bietet viele Busse und eine Metro an, die direkt nach San Francisco und Umgebung fahren.

Das kulturelle Angebot in Berkeley, Oakland und San Francisco ist sehr gut und vielfältig. Jedoch muss auch hier erwähnt werden, dass bspw. die meisten Museen sehr teuer sind und selten vergünstigte oder kostenlose Tickets für Studierende anbieten.

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Visum, Flug, Auslandsversicherung

Als Summer Full-time Student benötigt man ein F1-Visum, um an der Uni studieren zu dürfen. Das F1-Visum besteht aus einer SEVIS-Gebühr und dem Visum selbst,  insgesamt kostet das Visum ca. 300 Euro. Um das Visum beantragen zu können, muss man vorher die Unigebühren (ca. 2100 Euro) bezahlen, um dann ein Formular von der Uni zu kriegen, welches bestätigt, dass man dort eingeschrieben ist. Mit diesem Formular füllt man auf der Homepage des US-Konsulats den Antrag aus und bezahlt gleichzeitig die Visumgebühr. Nach diesem Prozess kann man einen Termin beim Konsulat in Berlin, Frankfurt am Main oder in München beantragen. Dort findet ein kurzes Gespräch statt, wo u.a. nachgefragt wird, warum man einreisen möchte. Dies verläuft relativ schnell und dauert ca. fünf Minuten.

Nach meinem Interview habe ich auch meinen Flug und meine Auslandskrankenversicherung gebucht. Bei Flügen würde ich generell raten, sehr früh zu buchen, um einen günstigeren bzw. direkten Flug zu kriegen.

Da ich zwei Monate in den USA bleiben verbrachte, habe ich eine Auslandskrankenversicherung für zwei Monate gebucht, die ca. 100 Euro gekostet hat. Bei einem Aufenthalt von einem Monat würde ich nur 50 Euro für die Auslandkrankenversicherung einplanen.


Studium

Ich bin fünf Tage vor Seminarbeginn in Berkeley angekommen, um mir einen Eindruck von der Stadt, der Universität und der Infrastruktur zu machen. Ich würde empfehlen, mindestens eine Woche vorher anzureisen, um in den Alltag „hereinzukommen“ und sich dort einzuleben.

Die beiden Seminare, die ich belegt habe, bieten den Vorteil, dass sie sowohl als Englischkurse mit theoretischer Grundlagenvermittlung fungieren als auch eine praxisorientierte inhaltliche Auseinandersetzung mit den genannten Themen ermöglichen. Generell ist die UC Berkeley relativ verschult, zumal eine Stunde Unterricht gleichgesetzt wird mit einer Stunde Hausaufgaben, die zuhause zu erledigen sind. Der Workload war insgesamt deutlich höher als der in Deutschland. Die Gesamtbenotung findet anhand von drei Kriterien statt; Participation (Mitarbeit), Homework (Hausaufgaben) sowie Quizzes (Tests).

An der UC Berkeley habe ich zwei Kurse belegt.

Conflict Resolution Skills ( 2 Units)

In diesem Seminar habe ich wichtige mediatorische Kompetenzen beigebracht bekommen und diese in praktischen Übungen immer wieder eingesetzt. Dabei habe ich nicht nur inhaltliche und praktische Elemente gelernt, sondern auch meine Englischkenntnisse verbessert.

Community Building, Engagement, and Transformation (1 Units)

Das Seminar hat sich mit Community Organizing und der Gentrifizierung in San Francisco, insbesondere in dem Bezirk Mission District, beschäftigt. Hier standen die Forschung im Stadtteil sowie die Hervorhebung der aktuellen Problematik im Gentrifizierungsprozess im Fokus. Im Seminar mussten Interviews mit Menschen in Mission District geführt werden und dabei am Ende eine ausführliche Präsentation von Gentrifizierung und die mögliche Lösung für das Problem vorgestellt werden. Das Seminar war eine gute Übung, um mit Menschen in San Francisco in Kontakt zu kommen und dabei alle Gespräche, Diskussionen, Präsentationen und inhaltliche Fragen auf Englisch zu führen.


Durchschnittliche Lebenshaltungskosten und Gebühren (für ca. 1 Monat)

3 Units + Verwaltungsgebühr ca. 2100 Euro
Flug ca. 650 – 1200  Euro
Ausland KV ca. 100 Euro
Wohnung ca. 700 Euro
(für ca. 1 Monat) Essen, Trinken, Kultur ca. 1000 Euro
Insgesamt: ca. 4550 – 5000 Euro


Gesamtbewertung

Meine Erwartungen an die UC Berkeley wurden absolut erfüllt. Die Seminare entsprachen den Seminarbeschreibungen der Universität und wurden durch Dozent*innen durchgeführt,  die aus dem Bereich kommen und zusätzlich die Ausbildung als ESL-Teacher haben. Dementsprechend konnte ich mich gut einbringen und mein Wissen erweitern.

Es muss trotzdem erwähnt werden, dass die Preise sehr hoch waren und ich mir die Summer Session durch die finanzielle Hilfe meiner Familie und durch persönliche Ersparnisse leisten konnte.