1 Mär
Erfahrungsbericht von Lola Marella R.

University of Newcastle


Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Kommunikationsdesign
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Potsdam FH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbung/Kurswahl

Die Bewerbung lief mit College Contact super easy, Sabine stand mir bei allen Fragen sehr hilfsbereit zur Seite. Es gibt natürlich einiges, was man einreichen muss, aber das ist alles nicht so viel, wie es am Anfang aussehen mag. Als die Zusage dann kam, hab ich mich wahnsinnig gefreut. Die letzten Formalitäten erledigt und dann ging es auch schon los!

Das Semester startete im Vergleich zu Deutschland sehr früh, und zwar schon im Juli. So kam es, dass ich direkt vom Ende meines Sommersemesters in Berlin nach Australien flog und eine Woche später schon die O-Woche begann. In dieser wurde es sich sehr gut um die Internationalen Studenten gekümmert, ich habe viele Leute kennen gelernt, mit denen ich dann im Laufe des Semesters viel unternommen habe und die wirklich gute Freunde geworden sind.

In der Orientierungswoche ging es dann auch an die Kurswahl, was bei mir anfangs problematisch ausfiel: Fast jeder Kurs, den ich wählen wollte, war für mich nicht verfügbar. Es stellte sich heraus, dass ich nur Kurse aus dem ersten Studienjahr wählen durfte, obwohl ich in Berlin mein zweites Studienjahr bereits beendet hatte (also hätte ich logischerweise eher Kurse aus dem 3. Jahr belegen sollen).

Als wir das herausgefunden haben, hab ich mich also in drei Kurse aus dem ersten Jahr eingeschrieben. Das hat dann auch alles super einfach geklappt. Drei Kurse sind auch im Übrigen die Mindestzahl an Kursen, die man belegen muss, vier ist im normalen Bereich, fünf Kurse sind schon sehr viel. Ich hatte anfangs auch überlegt, vier zu machen, am Ende bin ich dann aber bei Dreien geblieben.

Aufgrund der Tatsache, dass es Kurse aus dem ersten Jahr waren, war das gesamte Semester weniger anspruchsvoll als vorher erwartet. Es war nichtsdestotrotz sehr interessant und fördernd, aber an mancher Stelle hätte ich mich gerne mehr herausgefordert gefühlt.

Ich habe einen Kurs im Bereich Imaging/Photography/Illustration belegt, einen weiteren im Bereich Editorial Design und dann noch einen Kurs aus einem anderen Studiengang und zwar Natural History Illustration, welcher weltweit einzigartig ist. Mir hat gut gefallen, dass man auch aus anderen Studiengängen wählen konnte. Der Kurs war durchaus anspruchsvoller für mich, da ich mich vorher noch nie mit dem realistischen Illustrieren beschäftigt habe.

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Uni

Die Uni ist sehr groß, liegt mitten im Busch und ist von daher auch nicht ganz so gut zu erreichen. Man kann wählen, ob man lieber am Campus oder rund um die Uni wohnt, um schneller dort zu sein, oder ob man das Stadtleben mit Strand bevorzugt, dadurch aber natürlich längere Wege zur Uni hat.

Ich hab mich für letztes entschieden (auf meine Wohnsituation gehe ich später noch ein) und hatte dadurch einen einstündigen Weg zur Uni. Da ich aber nur von Montags bis Mittwochs Uni hatte, war das auf jeden Fall ok!

Meine Kurse fanden allesamt im Design-Gebäude statt, welches eine schöne, eigene Atmosphäre hat. Meine Kommilitonen waren alle wirklich nett, offen und freundlich (wie die Australier generell) aber auch um einiges jünger als ich, da sie ja im ersten Jahr waren (alle so um die 18, während ich schon 22 bin).

Beim Designstudium in Australien gibt es im Vorfeld keine Selektion in Form einer Mappe oder ähnlichem, wie es in Deutschland der Fall ist. Das ist auch deutlich aufgefallen durch die Qualität der Arbeiten meiner Kommilitonen. Wenn ich es mit meiner FH in Deutschland vergleiche würde ich sagen, dass ich zu Hause mehr von meinen Kommilitonen lerne, in Australien aber mehr von den Professoren als von den Arbeiten der anderen. Die Professoren waren super freundlich, ich war keineswegs anonym. Man hat nach jeder Abgabe sehr viel persönliches Feedback bekommen, welches einem sehr weiterhalf. Die Uni war auch gut ausgestattet mit Druckern, Scannern, iMacs, Lichttischen und was man sonst zum Designen benötigt.


Wohnen

Wie bereits erwähnt, habe ich mich dazu entschieden, näher am Strand als an der Uni zu wohnen. Ich habe die ersten zwei Wochen zur Zwischenmiete bei einem Bekannten gewohnt (das war sehr glücklich, dass ich bereits jemanden in Newcastle kannte). Ich kenne aber auch Leute, die sich die ersten Wochen ins Hostel einquartiert haben, um von dort aus zu suchen.

Man kann natürlich auch schon von Deutschland aus auf Webseiten wie gumtree.com.au oder flatmates.com.au schauen, es ist aber um einiges schwieriger, da was zu bekommen, da die Leute dich auch gerne persönlich einmal kennenlernen wollen. Viele Leute haben sich schon im Vorfeld in sogenannte Studenthousings eingemietet. Das ist unkomplizierter, da man ein möbliertes Zimmer mit vielen anderen Internationalen Studenten bekommt, man zahlt aber auch deutlich mehr. Außerdem fand ich die Vorstellung auch ein bisschen cooler, mit Australiern zusammen zu wohnen.

In der Zeit der Zwischenmiete habe ich also nach WGs geschaut und auch ziemlich schnell ein süßes, kleines shared house gefunden, in dem 3 Australier, ein Argentinier und ein Deutscher gewohnt haben. Die Miete war wirklich günstig. Man bezahlt pro Woche in Australien. Ich habe dort 130$ pro Woche gezahlt. In den Studenthousings waren Mieten zwischen 250 bis sogar 300 pro Woche normal. Da konnte ich also eine ganze Stange Geld sparen. Und es war wirklich nicht schwierig, etwas zu finden, das würde ich also jedem raten, der nach Newcastle geht! Außerdem wohnte ich 5 Minuten vom Strand entfernt und auch sonst war alles in Reichweite (Cafés, Innenstadt, Supermarkt…)


Geld

Wie bekannt, ist in Australien alles ein bisschen teurer als in Deutschland. Aber auch da war ich eher positiv überrascht, ich hatte es mir viel schlimmer vorgestellt! Wenn man ein bisschen drauf achtet, lässt es sich wirklich gut und relativ günstig leben. Ich habe viel in meiner WG gekocht anstatt essen zu gehen, war bei Aldi einkaufen (jaa, das gibt‘s da!), habe meine Klamotten in den coolsten Second Hand Shops gekauft und all sowas. Ausgehen ist natürlich vergleichsweise teuer, aber da gewöhnt man sich auch dran. Und falls es gar nicht hinhaut, kann man sich einen Nebenjob im Café oder Restaurant suchen und verdient einen wirklich guten Stundenlohn!


Freizeit

Ich habe nicht wenig für meine Uni gemacht, dennoch konnte ich auch viel Freizeit genießen. In der Mitte des Semesters gab es eine zwei wöchige Midterm-Break, die man gut für einen Trip nutzen konnte. Auch sonst haben wir viele Wochenendtrips gemacht. In ca. 3 Stunden ist man in Sydney, man kann sich ein Auto mieten oder kaufen und ist innerhalb von ein paar Stunden an wunderschönen Stränden, in Weingebieten, Nationalparks oder an Wasserfällen. Auch Flüge innerhalb des Landes sind nicht allzu teuer, weshalb auch ein Wochenendtrip nach Melbourne absolut lohnenswert ist.

Aber auch in Newcastle lässt sich die Freizeit gut verbringen. Ich hab mir direkt zu Beginn ein Surfboard gekauft (gerade für solche Anschaffungen lohnt sich die Seite Gumtree, das ist wie Ebay Kleinanzeigen). Wir waren ganz viel am Strand, surfen und schwimmen, waren in schönen Cafés, auf Flohmärkten und Designmärkten. Newcastle hat eine ganz schöne Szene, es gab ein großes Kunstfestival in der Stadt und auch Veranstaltungen wie ein Internationales Animationsfestival oder ein eintägiges Musikfestival.

Ich fand es auch von der Größe echt optimal, ich hab mir direkt am Anfang ein Fahrrad an der Uni gekauft und war mobil und konnte alles in wenigen Minuten erreichen.

Mein Semester hat dann im November geendet und ich hatte noch ordentlich Zeit, bis mein Sommersemester in Berlin wieder beginnt.

Die Zeit in Newcastle war wirklich unbeschreiblich, ich habe so viele nette Leute als Freunde gewonnen, viel in Hinsicht auf mein Fach aber auch über mich selbst gelernt und super viele schöne Erfahrungen gesammelt. Ich kann jedem nur empfehlen ein Auslandssemester zu machen, das ist es in jedem Fall wert!