7 Apr
Erfahrungsbericht von Laurin S.

California State University San Marcos


Stadt: San Marcos (CA)
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Gießen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsprozess

Zweifellos ist die Planung eines Auslandssemesters ein echtes Mammut-Projekt. Natürlich will ich euch keine Angst machen, denn noch nie zuvor habe ich Zeit für Planungen besser investiert.

Angefangen, mich nach Auslandsuniversitäten und Finanzierungsmöglichkeiten umzublicken, habe ich ca. ein halbes Jahr vor Abflug. Schnell wurde mir klar, dass es im englischsprachigen Ausland ziemlich teuer werden würde. Mit meinen ersten recht aufwändigen Bewerbungen für Stipendien und Austauschprogramme (z.B. ISEP) erreichte ich leider nichts und war bitter enttäuscht. Zu meinem Glück setzte ich mich ohne große Hoffnungen mit College Contact (CoCo) in Verbindung und erfuhr durch einen Anruf von CoCo vom Auslands-BAföG, welches mir letztlich den Hauptteil der Studiengebühren finanzierte (Danke CoCo smiley!!). Nachdem ich mich dann nach längerem Hin und Her für die California State University San Marcos entschied, ging alles unkompliziert und schnell. Zudem bekam ich noch ein PROMOS Stipendium vom akademischen Auslandsamt (sollte es eigentlich an jeder Uni geben, bei uns in Gießen konnte fast jeder Zweite gefördert werden!), das mich noch mit insg. 1600€ unterstützt hat.

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Unterkunftssuche

Da ich nicht in einer Gastfamilie unterkommen wollte (und die Studentenwohnheime unfassbar teuer waren), gestaltete sich die Wohnungssuche aus Deutschland als schwierig. Ich plante allerdings, zwei Wochen vor der Einführungswoche anzureisen und dann vor Ort alles weitere zu organisieren. Für die erste Nacht fand ich dann auch tatsächlich erst während (!) der Anreise eine Unterkunft über Airbnb. Bei meinem super netten Gastgeber, einem 30-Jährigen Amerikaner, kam ich dann sogar für die ersten beiden Wochen unter.

Ich wohnte so zu Beginn in Escondido (ca. 10-15min mit dem Auto von der Uni), hoffte aber, auf ein Auto verzichten zu können und in Uninähe mit anderen Studenten zu wohnen. Leider fand ich nichts demensprechendes, sodass ich mich letztlich doch über eine „home stay“ Organisation bei einer Gastfamilie vorstellte. Diese war nicht nur super nett, sondern das Zimmer war möbliert und mit dem Fahrrad (welches mir meine Gastfamilie zur Verfügung stellte) nur 5min von der Uni entfernt. Zudem war es alles in allem der beste Deal, da ich „nur“ 700$ pro Monat zahlte - Essen inklusive. Ich zog also ein und habe die Entscheidung nie bereut, da ich so echt extrem viel von der amerikanischen Kultur mitgekriegt habe. Ich durfte zwar keine „guests of the opposite sex“ in meinem Zimmer haben, aber ansonsten waren Gäste gerne gesehen - und wurden sogar zu Thanksgiving eingeladen.

Grundsätzlich würde ich euch absolut empfehlen, in San Marcos zu wohnen, oder aber in Meernähe. Viele Leute, die man kennen lernt, wohnen in San Marcos selbst bzw. in den Studentenwohnheimen und da war ich abends auch echt oft und irgendwie ist das ja auch das wahre College-Leben. Und auch wenn neben vielen Internationals die amerikanischen Studenten überwiegend sehr jung sind und Alkoholkonsum nur in Maßen bzw. gar nicht erlaubt ist (keine Sorge, es wird trotzdem getrunken;-)) hat man da auch immer eine gute Zeit smiley.

Zum Studium und zu den belegten Kursen

Das Studium war insgesamt ein voller Erfolg.

Nur das Class-Crashing in der ersten Semesterwoche war echt anstrengend. Da man sich an der CSUSM als Semesterstudent nicht im Voraus wie alle anderen Studenten online in die Wunschkurse (oder die Warteliste) eintragen kann, muss man da wirklich ein bisschen Glück haben. Ich musste z.B. irgendein VWL-Modul belegen, sah aber schon, dass alle Kurse voll waren. Ich schickte also frühzeitig eine Mail an den entsprechenden Prof, erhielt aber nur eine sehr knappe Absage. Ich ging trotzdem zum Kurs, und bekam dann eine Woche später doch noch einen Platz.

International Economics - Trade

Dieser ECON Kurs war echt gut. Das Niveau war zwar insgesamt nicht so hoch wie, gerade vom mathematischen Standpunkt betrachtet. Aber wer viel lernen wollte, konnte das auch. Jeden Montag gab es kleine Tests (reine Reproduktion) und alle paar Wochen kleinere Assignments sowie 2 oder 3 Exams. Es gab also immer viel zu tun, wer aber nicht faul war, hatte auch eine gute Note gewiss.

Ähnlich lief es auch bei meinen weiteren Kursen, wie z.B.:

  • In The Executive`s Chair (sehr empfehlenswert!)
  • Principles of Marketing
  • Introduction to Global Studies

Bei konkreten Fragen zu diesen Kursen, stehe ich gerne zur Verfügung;-).

Transport

San Marcos ist mit dem Auto ca. 35min von Downtown San Diego entfernt. Auch wenn ich gestehen muss, nicht allzu oft in San Diego gewesen zu sein, ist es doch so, dass man ohne ein Auto echt ein Niemand ist. Ich hatte anfangs einen Mietwagen und war dann froh, mir nach meinem Umzug nach San Marcos das Auto sparen zu können. Außerdem sparte mir das auch den Uni-Parkplatz für mind. 250$ pro Semester (!). Free Parking könnt ihr leider vergessen, und das so ziemlich im gesamten Uni-Umkreis. Ich habe zwar auch von Leuten gehört, die einfach auf dem Supermarktparkplatz gegenüber von der Uni geparkt haben, was mal gut gehen kann, aber für das gesamte Semester keine Lösung ist.

Ich war also glücklich, als gefühlt einziger Fahrradfahrer in San Marcos viele Kosten gespart zu haben. Dennoch will man am Wochenende ja gerne irgendwohin fahren, und wenn es nur zum Meer (15min) oder zum nächsten Walmart ist. Das Auto steigert die Lebensqualität enorm, sodass ich mir nach einem Monat ohne Auto mit meinem Mitbewohner zusammen eines gemietet habe.


Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten

Südkalifornien und auch Kalifornien insgesamt hat total viel zu bieten. Am Wochenende einfach mal die Küste runter zu fahren ist schon top. Vorbei an Oceanside, Carlsbad, Solana Beach, Torrey Pines (wunderschön, perfekt auch zum Joggen gehen), bis runter nach Mission Beach, Pacific Beach und bis San Diego.

Nutzt auch unbedingt die Zeit während des Semesters, um etwas von der Umgebung zu sehen und z.B. auch mal nach San Francisco zu fliegen oder nach Vegas oder zum Grand Canyon und anderen Canyons (Antelope Canyon, Monument Valley) bis nach Arizona zu fahren.

Ansonsten bietet das University Recreation Center (beim Gym) zahlreiche Trips während des Semesters an, die nicht nur super sind, um neue Leute kennenzulernen, sondern die auch verdammt Spaß machen. Die Uni macht damit kaum Gewinn und deshalb sind diese Trips auch echt bezahlbar. Ich war Kajak fahren, habe Surfen gelernt (!) und bin ein langes Wochenende in den Joshua Tree National Park gefahren (ein MUSS!!). Informiert euch direkt nach eurer Ankunft und seid schnell bei der Anmeldung.

Als sportbegeisterter „Dude“ habe ich nicht nur oft das kostenlose Gym benutzt, sondern habe auch beim CSUSM Club Soccer mitgespielt. Informiert euch da frühzeitig beim Gym, es gibt ganz viele Sportarten, die man da machen kann. Mein persönliches Fazit: Dreimal Training, Wings-Wednesday mit dem Team (wer wollte;-)), Spiel am Samstag, super Leute und dank 3 Deutschen im Team (der Rest kam aus den USA) blieb unser Team bis zum Ende ungeschlagen hat und „won the league“ ;-)!! Das war klasse und kann ich nur jedem empfehlen!

Do's & Don'ts

  • - Amerika ist für uns Deutsche momentan sehr teuer, lasst euch nicht von teuren Supermarktpreisen schocken (es tut weh, aber gewöhnt euch besser schnell dran;-))
  • - Kümmert euch früh genug um eine passende Kreditkarte (z.B. Comdirect) und Versicherungsbescheinigungen, um nicht die teure Uni-Versicherung abschließen zu müssen.
  • + Zeltet am Grand Canyon im Sommer (Zelt bei Walmart kaufen und nachher umtauschen (ist so üblich, die stellen keine unangenehmen Fragen))
  • + Wer live music mag, fährt auf der Heimreise ein paar Tage nach New Orleans
  • + Esst Mexican Food (auch TacoBell! Ein Burrito für 1$ hat mich schon des Öfteren vom Verhungern gerettet :D)
  • + Auch wenn es gerade am Anfang vielleicht schwierig ist, geht Deutschen aus dem Weg ohne unhöflich zu sein. An der CSUSM kamen zum Fall Semester meines Wissens nach ca. 200 Internationals, und ca. 100 davon waren deutsch. Wir Deutschen sind leider überall ;-). Es gibt aber auch viele, die für mehrere Semester da sind, und da findet man immer coole Leute. Die coolen Deutschen lernt man dann nach und nach zwangsläufig kennen smiley.

Alles in allem kann ich die CSUSM nur bestens weiter empfehlen. Ich bin unendlich dankbar, dass es bei mir trotz fehlender finanzieller Mittel alles so klasse geklappt hat. Ich hatte eine super Zeit dort und wünsche euch diese auch smiley!!

Auch wenn es bei den Planungen, und die sind manchmal echt kraftzehrend, mal nicht so gut läuft, bitte lasst den Kopf nicht hängen und bleibt optimistisch. Ich kann nur sagen: es lohnt sich smiley!

Wie schon erwähnt, könnt ihr bei Fragen gerne auf mich zukommen.