8 Jan
Erfahrungsbericht von Lars P.

University of Essex


Hochschule: University of Essex
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 10/2018 bis 12/2018

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe im Autumn Term 2018 ein Auslandstrimester an der University of Essex Southend Campus absolviert. Die University of Essex hat meiner Meinung nach zwei Campi in Colchester (Hauptcampus) und Southend, beide sind ca. 50 Meilen auseinandergelegen. College-Contact hat mich zeitintensiv bei dem Bewerbungsverfahren unterstützt, das hat sehr geholfen.

Einziges Problem ist, dass das BAföG-Amt nicht mitspielt, da das Trimester 11 Wochen und 6 Tage dauert und Trimester erst ab einer Dauer von 13 Wochen gefördert werden. Der Widerspruch, dass die Heimuniversität die Entsendung unterstützt etc., hat auch nichts gebracht, sodass man, wenn man nicht klagen will, finanziell auf sich gestellt ist.

Kurse

Vorab ist wichtig zu berücksichtigen, welche Kurse man für sein Auslandstrimester wählen möchte, für mich fanden die interessanteren Kurse am Southend Campus statt, daher habe ich mich für diesen Standort entschieden. Als Masterstudent gibt es aber weniger Kurse in Southend. Bei der Auswahl der Kurse müsst ihr auf die Endziffer achten, wenn diese 7 oder 8 ist, ist es ein Masterkurs alles darunter sind ein Undergraduate-Kurse. Das wusste ich zu Beginn nicht und daher musste ich noch einige Kurse wechseln, was kein Problem war. Die Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit, allerdings muss man seine organisatorischen Probleme selbst lösen, indem man die Mitarbeiter darüber informiert.

Eine Einführungswoche gibt es zwar (Week 1) aber dort werden kaum organisatorische Dinge geklärt, sondern es ist eine reine Willkommenswoche hauptsächlich mit Aktivitäten neben der Universität. Zudem hatte ich den Eindruck, dass der Southend Campus und Colchester Campus einige Kommunikationsprobleme haben, was aber eigentlich zu immer praktischen Lösungen für die Studenten führt. Z.B. empfiehlt die UoE, dass man vier Kurse in einem Trimester absolviert.

Ich habe schlussendlich einen Kurs nicht absolviert, da der Plan der UoE für Austauschstudenten aus Europa etwas „überambitioniert“ ist. Im Vergleich zu einem normalen UoE-Studenten, muss man als Austauschstudent die Klausuren gegen Ende des Trimesters schreiben, zudem muss man bis Anfang Dezember eine Reihe von Essays abgeben und Gruppenarbeiten einreichen. Die normalen UoE-Studenten schreiben die Klausuren erst im Sommer, haben also effektiv vier Monate mehr Zeit für dasselbe Pensum.
Vor diesem Hintergrund geben die Dozenten sich aber sehr viel Mühe und helfen den Austauschstudenten bei akademischen Problemen sehr gut weiter. Der Kontakt zu den Dozenten ist in der Regel sehr viel persönlicher als ich es aus Deutschland kenne. Der Inhalt ist zudem sehr praxisnah und auch nicht allzu schwer nachzuvollziehen, sowohl im Undergraduate- als auch im Postgraduate-Level.

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Campus

Der Campus in Southend ist sehr klein bestehend aus zwei großen Gebäuden. Eins davon ist die Bibliothek, diese ist aber sehr gut ausgestattet und rund um die Uhr geöffnet. Die Vorlesungsräume sind in Ordnung und modern. Das Studentenwohnheim ist drei Minuten zu Fuß vom Campus entfernt. Auch wenn es etwas teuer ist, liegt es so zentral, dass ich es empfehlen würde, dort einen Aufenthalt zu buchen. Die Zimmer sind sehr angenehm gestaltet und man hat sein Bad auf dem Zimmer und eine Gemeinschaftsküche. Supermärkte sind 1-2 min zu Fuß entfernt und die Highstreet auch. Vorab hatte ich mich nach günstigeren Alternativen umgesehen, aber die Vorteile überwiegend doch deutlich zugunsten des Studentenwohnheims.


Stadt

Southend an sich ist eine mittelgroße typische Kleinstadt und anders als in London kann man hier das reale Großbritannien sehr gut kennenlernen. An der Themsemündung gelegen ist man vom Studentenoffice innerhalb von sieben Minuten an der Küste und kann dort sehr gut spazieren gehen. Dann entdeckt man auch sehr schöne „typische“ Häuser und Parkanlagen. Außerdem gibt es in Southend der längsten Pier der Welt, dessen Begehung allerdings kostet. Für mich als Fußballfan gab es noch den drittklassigen Southend United mit einem sehr schönen Stadion.


Anbindung an London

Ansonsten ist Southend verkehrstechnisch sehr gut an London angebunden. Ich habe nie länger als 15 min gewartet und exakt 59 min später ist man an der Fenchurch Street Station, die direkt am Tower Hill ist. Die Bahn ist viel zuverlässiger als in Deutschland und ich hatte über die Monate vielleicht zusammengerechnet 3 min Verspätung. Daher kann man auch von Southend starten, um Großbritannien weiter zu erkunden, ich war in der Zeit u.a. in Cardiff, Bristol und Bath. Zudem ist London einfach eine unglaublich interessante Stadt mit vielen Möglichkeiten ich war in den knapp drei Monaten 5-6-mal dort.


Fazit

Insgesamt hat mir das Trimester an der UoE großen Spaß gemacht und ich würde es auch weiterempfehlen. Man muss sich genau überlegen, ob man aber auch der Typ für eine englische Kleinstadt ist.