5 Mai
Erfahrungsbericht von Justin S.

California State University Los Angeles


Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2022 bis 12/2022
Heimathochschule: Paderborn U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Entscheidung und Bewerbung

Das Wintersemester 2022-2023 habe ich als Auslandssemester an der California State University in Los Angeles (CSULA) verbracht. Die Entscheidung das Auslandssemester in den USA zu verbringen ist bei mir durch einen bereits langen bestehenden Traum, eines Tages mal durch die USA zu reisen und die Menschen und ihre Kultur näher kennenzulernen, entstanden.

Für mich war von vorn herein klar, dass ich gerne an die Westküste möchte, wo es ausgezeichnetes Wetter, Strand und Meer und gutes Essen gibt. Da meine Universität keine geeignete Partneruniversität an der Westküste der USA hat, musste ich somit mein Auslandssemester als Freemover selber planen und wurde dabei auf College Contact aufmerksam.

Bei der großen Auswahl an Universitäten bei College Contact hat es etwas gedauert sich für eine zu entscheiden und nach vielen Überlegungen wurde es schließlich dann die California State University, Los Angeles und ich bereue diese Entscheidung nicht. Die Gründe, warum es die CSULA wurde, lagen an den Faktoren, dass ich Los Angeles als Stadt ziemlich interessant fand, die Kosten im Vergleich zu anderen Universitäten in einem ertragbaren Rahmen lagen, die Größe der Universität ansprechend war und ich mit dem Studiengang Business Administration meinen wirtschaftlichen Schwerpunkt fortführen konnte.

Mein Ansprechpartner von Beginn an bis hin zum Ende des Auslandssemesters war Annika Geisler und besser hätte es mich mit ihr nicht treffen können. Bei jeglichen Fragen beim Ausfüllen der Bewerbungsunterlagen, über Tipps für die Beantragung des Visums bis hin zu Fragen, die während meines Auslandssemesters aufgetreten sind, hat sie mir jederzeit geholfen und mich gut beraten. Die Kommunikation lief per Mail und war einwandfrei.  

Unterkunft

Es gab die Möglichkeit, On-Campus oder Off-Campus zu wohnen und ich habe mich dazu entschieden, On-Campus zu wohnen, da ich mir auf der einen Seite nicht den Stress machen wollte vor Ort eine Unterkunft zu suchen, was auch nicht immer einfach oder preiswerter ist, und da ich möglichst nahe an der Uni leben wollte, um auch das typische amerikanische Studentenleben zu erleben.

Ich habe auf dem Campus in einem Apartment mit sieben weiteren Leuten gewohnt, wovon 6 Amerikaner waren und neben mir noch ein anderer Europäer, und man sich das Zimmer zu zweit geteilt hat. Im Apartment gab es zwei Badezimmer, eine Küche und ein Wohnzimmer. Sich zu entscheiden, auf dem Campus zu wohnen war, für mich nicht die einfachste Entscheidung, da ich gewohnt bin allein zu wohnen. Die Unterkunft ist auch nicht die modernste oder schönste und der Preis ist auch nicht unbedingt gerechtfertigt, aber für mich persönlich war es die beste Entscheidung. Ein Paar andere deutsche und international Studierende haben Off-Campus gewohnt und da kann ich sagen, dass ein Teil mit ganz viel Glück gute Unterkünfte gefunden haben, die preiswerter waren, jedoch waren sie auch etwas weiter Weg. Einige haben es aber auch bereut Off-Campus zu wohnen und hätten im Nachhinein lieber On-Campus gewohnt.

Ich kann es aber nur empfehlen On-Campus zu wohnen, auch wenn ich vor dem Antritt des Auslandssemesters nicht sehr optimistisch über die Wohnsituation war, war es nicht nur eine außergewöhnliche Erfahrung, sich das Zimmer zu teilen und in einem Apartment mit sieben anderen Leuten zu wohnen, sondern man hat sich dadurch auch sehr weiterentwickelt und zusammen den ein oder anderen gemütlichen Abend verbracht. Des Weiteren hat man sofort Anschluss an Menschen, man erlebt den typischen amerikanischen Uni-Alltag und wenn man Glück hat wie ich, findet man den ein oder anderen Freund fürs Leben.

Weitere Vorteile waren, dass ich nicht nur schnell bei meinen Vorlesungen und nahe der Mensa war und daher nicht wirklich kochen musste, sondern auch nahe den Veranstaltungen und dem kostenfreien Fitnessstudio auf dem Campus war. Alle On-Campus Bewohner und insbesondere die internationalen Studierenden sind wie eine eigene Community vor Ort. Man ist nie wirklich allein, weil man immer jemanden im Gym oder in der Mensa trifft. Außerdem erlebt man auch die ein oder andere Party zusammen (auch wenn es offiziell nicht gestattet ist, in den Apartments eine Party zu veranstalten). 

Start an der CSULA

Bevor das Semester offiziell begonnen hat, gab es ein Willkommens-Event für alle international Studierenden, wo man begrüßt wurde, man sich gegenseitig kennenlernen konnte und einem der ganze Campus gezeigt wurde. Ebenso wurden einem Tipps mit auf dem Weg gegeben, was man alles über die Universität wissen sollte, und zum Abschluss gab es ein gemeinsames Essen in der Mensa. Die ersten Tage habe ich hauptsächlich genutzt, mich zurecht zu finden und so viele Menschen wie möglich kennenzulernen. Durch eine Liste von College Contact mit Namen und den E-Mail-Adressen von anderen deutschen Studierenden, die ebenso ein Auslandssemester über College Contact an der CSULA machen, konnte man sich schon vorher austauschen und daher war es noch einfacher vor Ort, da man schon zahlreiche Leute kannte. Im Allgemeinen war das International Office für uns zuständig und bei jeglichen Fragen oder Problemen hatte man immer einen Ansprechpartner und es wurde einem immer so gut wie möglich geholfen.

Alltag an der CSULA

Meine Kurse waren: 

  • Managerial Leadership (sehr einfach)
  • Global Entrepreneurship (einfach)
  • Project Management (anspruchsvoll)
  • Direct Marketing (sehr einfach)

Da meine Kurse von Montag bis Donnerstag von 18:00 Uhr bis 20:45 Uhr stattfanden, konnte ich meinen Tag weitestgehend frei gestalten. Die meiste Zeit bin ich vormittags aufgestanden, bin in das Fitnessstudio auf dem Campus gegangen, habe in der Mensa mit Freunden gegessen und mich dann auf meine Kurse vorbereitet und an anstehenden Abgaben gearbeitet oder für Tests gelernt.

Die Kurse waren recht klein mit ungefähr 15 bis 30 Leuten und das Niveau des Stoffes und die Lernatmosphäre waren sehr angenehm. Die Vorlesungen waren teilweise sehr interaktiv und wir, als Studenten, haben die Vorlesungen oft mitgestaltet, z.B. durch Präsentationen oder Diskussionen. Obwohl die Kursinhalte vom Schwierigkeitsgrad leichter sind, muss man deutlich mehr während des Semesters für die Kurse tun, wie zum Beispiel in Form von Abgaben oder Tests. Wenn man sich etwas dabei anstrengt, ist es jedoch leicht, gute Noten zu bekommen.

Im Allgemeinen gilt Anwesenheitspflicht, aber nur wenige Professoren ziehen das durch und sie sind zufrieden solange man gute Noten schreibt. Manche Professoren geben schon allein für die Anwesenheit Teilpunkte, sodass man sich überlegt, ob man nicht doch lieber zur Vorlesung geht.

Insgesamt hat man gemerkt, wie positiv unser Aufenthalt an der CSULA aufgenommen wurde und dass sich jeder bemüht hat, uns in unserem Alltag an der Universität zu unterstützen. Auch die meisten Studenten waren sehr aufmerksam, haben sich viel mit uns unterhalten, uns versucht zu helfen, wo es geht, und waren immer an unserem Leben in Deutschland und den Unterschieden zu den USA interessiert. Es gab auch immer mal wieder Events und Veranstaltung auf dem Campus für alle Studierende oder auch speziell für alle On-Campus Bewohner, aber diese waren, um ehrlich zu sein, nicht wirklich besonders und an der Uni könnte veranstaltungstechnisch etwas mehr los sein.

Wenn es um das Thema Essen geht, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann sich vorher oder auch vor Ort für einen Meal-Plan entscheiden und dann pro Essen für ca. 9 Dollar so viel in der Mensa essen und trinken, wie man möchte. Ich habe mich persönlich für ein Meal-Plan entschieden, da ich meine Zeit nicht für das Kochen verschwenden wollte und ich bin ganz glücklich über die Entscheidung, da Lebensmittel im Vergleich zu Deutschland um einiges teurer sind und selber kochen nicht unbedingt günstiger ist. Jedoch kann man sagen, dass es zwar viel Auswahl in der Mensa gibt, sich das Essen jedoch oftmals sehr geähnelt hat und die Abwechslung etwas gefehlt hat. Des Weiteren gab es auch weitere Lokale oder Fast Food Ketten auf dem Campus, sodass man auch da essen gehen konnte. Außerhalb des Campus ist nicht viel außer einzelne Lokale wie ein Cafe, ein Liquid-Store oder eine Tankstelle. Der nächste Supermarkt ist mit Walmart oder Target ca. 10 Minuten mit dem Uber entfernt. 

Das Leben in Los Angeles

In Los Angeles angekommen, wird einem erst klar, wie groß die fast 4 Millionen Einwohner Stadt wirklich ist, und dass die Entfernungen von einzelnen Orten ziemlich groß sind und nicht vergleichbar mit deutschen Großstädten. Das Leben in Los Angeles war im Allgemeinen sehr spannend und ich habe es sehr genossen, aber natürlich gibt es positive und negative Aspekte. Mit Abstand das Beste für mich war das ausgezeichnete Wetter mit hohen Temperaturen, viel Sonne und die entspannte Atmosphäre. Weitere positive Aspekte waren das Lernen und Miterleben anderer Kulturen und Traditionen als auch, dass es in Los Angeles immer was zu erleben gibt.

Auf der anderen Seite sind die Preise für Lebensmittel oder für Aktivitäten viel teurer als in Deutschland und es gibt Orte wie Downtown in Los Angeles, die von Armut und Obdachlosigkeit geprägt sind. Ebenso gibt es Orte, an denen man sich allein und vor allem nachts aus Sicherheitsgründen nicht aufhalten sollte, aber ich persönlich habe hier keine negativen Erfahrungen gemacht. Da die Stadt sehr groß ist, sollte man sich darüber bewusst sein, dass die Wege teilweise sehr weit sind und man selbst mit dem Auto über eine Stunde und sogar manchmal zwei Stunden braucht, um auf die andere Seite der Stadt zu kommen.

Da die Uni im Osten von Los Angeles ist, war zum Beispiel der Strand in Venice oder Santa Monica weit von uns entfernt und ich war seltener da als ich es erwartet hatte. Es gibt eigentlich nur drei Möglichkeiten in Los Angeles von einem Punkt zum anderen zu kommen und das sind ein eigenes Auto, einen Uber zu nehmen, oder die öffentlichen Verkehrsmittel. Da die Infrastruktur der öffentlichen Verkehrsmittel nicht gut ausgebaut ist, man den Abfahrtzeiten von Bussen nicht trauen kann und man sich auch nicht immer sicher in ihnen fühlt, sind wir hauptsächlich Uber gefahren. Das ist natürlich etwas kostspieliger, aber wenn man sich den Preis mit bis zu vier Leuten oder mehr teilt, auf jeden Fall umsetzbar. Manche haben sich auch ein Auto gekauft oder geliehen, aber auch hier muss man vorsichtig sein und es lohnt sich nicht immer.

Zu den unzähligen Orten und Aktivitäten in Los Angeles, die man auf jeden Fall sehen oder gemacht haben sollte, sind unter anderem Hollywood mit dem Walk of Fame und dem Hollywood Sign, Santa Monica und Venice Beach, als auch Disneyland und vor allem Six Flag als Freizeitpark. Das Wochenende oder die Feiertage habe ich genutzt, um mit Freunden Los Angeles zu erkunden, Sachen zu unternehmen oder aber auch besonders für ein Wochenende zu verreisen. Da bietet sich zum Beispiel San Diego an, welches man sehr einfach und günstig mit dem Zug erreichen kann, oder Las Vegas, welches man günstig mit dem Flix Bus erreichen kann. Die Feiertage und vor allem Thanksgiving konnte man nutzen, um auch mal weitere Reisen nach Hawaii oder ein Roadtrip bis zu Vancouver in Kanada zu machen.

Fazit

Los Angeles ist eine sehr vielfältige und spannende Stadt, um viel zu erleben und ein guter Ausgangspunkt, um zu reisen und mehr als nur Los Angeles und Kalifornien zu entdecken. Die Menschen waren sehr freundlich und waren immer sehr interessiert, sich mit uns zu unterhalten und etwas über uns und unsere Kultur kennenzulernen. Manchmal hat es sich wie in einem Traum angefühlt dort zu sein und ich hatte nicht nur eine unbeschreibliche und prägende Zeit, sondern habe weltweit viele neue Freundschaften geschlossen. Insgesamt kann ich Los Angeles und die CSULA für ein Auslandssemester nur empfehlen! Die Lage der Universität ist vielleicht nicht immer optimal, da sie etwas außerhalb von den Hauptorten in Los Angeles liegt, in der Nähe nicht all so viel los ist und sie weit vom Strand entfernt ist. Dennoch bin ich froh mich für die California State University in Los Angeles entschieden zu haben und bereue es keineswegs.

Es war wirklich eine beeindruckende und unvergessliche Zeit, in der ich sehr viel über die amerikanische Kultur lernen konnte, tollen Leute begegnet bin und eine Menge für mich selbst mitnehmen konnte. Ich kann jeden nur ermutigen das gleiche zu tun, denn diese Zeit kann dir keiner nehmen und auch wenn diese Zeit natürlich kostspielig ist, lohnt es sich auf jeden Fall und ich bin College Contact dankbar für die Hilfe und Unterstützung, sodass es einfacher war für mich das Auslandssemester erfolgreich zu planen und umzusetzen.