6 Feb
Erfahrungsbericht von Julia M.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Sportmanagement, Freizeitmanagement
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2017 bis 12/2017

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich bin Studentin im fünften Semester des Studiengangs BWL und Kultur-, Freizeit- und Sportmanagment an der Reinhold-Würth Hochschule in Künzelsau. Mein Auslandssemester habe ich als "Free Mover“ in San Diego, USA absolviert.

Vorbereitung

Mein Traum, einmal in den USA zu studieren, bestand schon lange. So fing ich circa ein Jahr vor Abflug mit der Planung an. Dies ist auch sehr zu empfehlen, da es ziemlich lange dauern kann, die passende Universität zu finden und alle notwendigen Dokumente zu beschaffen. Glücklicherweise machte mich ein Kommilitone auf die Organisation „College Contact“ aufmerksam. So habe ich über deren Homepage die passende Universität für mich finden können. Neben der Bewerbung muss natürlich auch noch an Dinge wie eine Kreditkarte, einen Reisepass, ein Studentenvisum für die USA und an eine Unterkunft gedacht werden.

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Unterkunft

Was nicht zu unterschätzen ist, sind die Wohnungsmieten in San Diego. Ich hatte über „San Diego Student Housing“ eine Wohngemeinschaft circa zwei Kilometer östlich von der San Diego State University (SDSU) gefunden. Diese bestand aus einem amerikanischen, einem deutschen, einer bangladeschischen Studentin und mir. Da ich mir das Zimmer mit der Bangladescherin teilte, zahlte ich $ 625. Die Einzelzimmer der anderen kosteten $ 825. Diese Preise waren dabei noch eher günstig, die meisten Studenten zahlten um die $ 1000.


Lage

Die Lage war sehr gut. Zu Fuß war man in circa 20 Minuten an der Universität. Ich habe allerdings immer die Straßenbahn, den „Trolley“, genommen, da ich mir zu Beginn des Semesters ein Semesterticket für $ 154 gekauft hatte, welches für Bus und Bahn zulässig ist. Die Station war sieben Minuten entfernt und innerhalb von drei Minuten war man an der Universität. Ich würde allerdings eine Wohnung westlich der SDSU empfehlen, da man so zwischen Universität und Downtown wäre und die Straßenbahn in diese Richtung öfter und länger fährt.

Allgemein ist die Verkehrsanbindung schlecht in San Diego. Am besten ist es, wenn man sich ein Auto zulegt, es geht aber auch ohne. Es gibt drei Linien des Trolleys. Über die „Green Line“ gelangt man zu allen wichtigen Orten, das heißt zur Universität und nach Downtown. Durch Umsteigen in Bus oder in die andere Trolley-Linie gelangt man an den Strand oder sogar nach Mexiko. So dauert die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von der Universität bis zum Strand eine Stunde, wobei die Fahrt mit dem Auto nur 20 Minuten dauert.


Kosten

Die Lebenshaltungskosten in San Diego sind sehr hoch. Wie schon erwähnt, zahlt man für die Miete $ 800 bis $ 1200. Auch Lebensmittel und Freizeitaktivitäten sind teurer als in Deutschland. Allerdings ist dies auch immer von dem aktuellen Wechselkurs abhängig. So muss man für ein Semester in San Diego, inklusive Wohnung, Lebenshaltungskosten und Semestergebühren, um die $ 15000 einrechnen.


Kurssystem

Das amerikanische Kurssystem ist sehr unterschiedlich zu dem deutschen System. Die Kurse an der SDSU sind in „Business Classes“ und „General Classes“ unterteilt, wobei ich die „Business Classes“ belegte. Das Kursangebot der SDSU ist riesig. Von Sportkursen wie Surfen und Klettern, zu Entrepreneur-Kursen mit wöchentlich wechselnden Gastvorträgen von erfolgreichen CEOs war alles dabei. Ich entschied mich für die Kurse „Marketing“, „Human Resource Management“, „Management and Organizational Behavior“ und „Hospitality, Recreation and Tourism Management“. Die ersten drei Kurse wurden nur von internationalen Austauschstudenten belegt, wohingegen letzterer zusammen mit amerikanischen Studenten stattfand. Ich hätte lieber mehr Kurse mit Amerikanern zusammengehabt, aber für die Internationalen ist es nicht einfach in diese Kurse reinzukommen, da die Amerikaner Vorrang haben und man somit keine Garantie hat den Kurs zu bekommen. Somit habe ich mich für die sichere Variante entschieden.

Pro Woche hatte ich 10,4 Stunden Unterricht. Pro Fach also 2,4 Stunden. Das Niveau in Amerika ist nicht so hoch wie in Deutschland, allerdings muss man viel mehr Hausaufgaben machen. Es ähnelt mehr an das deutsche Schulsystem. In den internationalen Kursen gab es über das Semester verteilt pro Fach drei Klausuren (zwei „Midterms“ und ein „Final“). Dies waren immer „Multiple Choice“ und „True/ False“ Fragen. In dem amerikanischen Kurs hatte ich über das Semester verteilt neun Tests und viele Gruppenarbeiten, Vorträge und Hausaufgaben. Dies ist jedoch vom jeweiligen Professor abhängig. Die Multiple Choice Tests in diesem Kurs wurden über eine App durchgeführt.


Freizeit

Das Freizeitangebot an der SDSU und generell in San Diego ist riesig. Gerade zum Anfang des Semesters gab es jede Woche Events auf dem Campus, bei denen man neue Leute kennenlernen konnte und es kostenlos Essen gab. Mit zur SDSU gehören ein Fitnessstudio, ein Schwimmbad, eine Bowlingbahn, ein Park, ein Museum und zahlreiche Essensmöglichkeiten. So wurde es einem nie langweilig auf dem Campus. Des Weiteren wurden alle möglichen Freizeitaktivitäten wie zum Beispiel Wassersportarten, Klettern, Wandern und auch Ausflüge in die zahlreichen Nationalparks angeboten. In San Diego Downtown gab es so gut wie jeden Tag Veranstaltungen, die man kostenlos besuchen konnte. Besonders beliebt war der „Taco Tuesday“, das heißt, es gab jeden Dienstag günstige Tacos und in manchen Bars auch günstige Getränke. So wurde Dienstagabends meistens gefeiert.


Campusleben/Kurssystem

Eine besonders positive Erfahrung war es, einen Einblick in das amerikanische Studentenleben und die amerikanische Kultur bekommen zu haben. Der Campus war sehr beeindruckend. Mit über 33000 Studenten war er dementsprechend groß und ähnelte einer Kleinstadt. Zudem ist das Kurssystem ein total anderes als in Deutschland. Die Klausuren werden nicht am Ende vom Semester geschrieben, sondern alle paar Wochen und es gibt viel mehr Hausaufgaben. Dies war sehr interessant und herausfordernd einmal mit zu erleben.


Fazit

Natürlich gibt es immer auch negative Seiten. So hatte ich leider kein Glück mit meinen Mitbewohnern. Dies kann allerdings in jeder Wohngemeinschaft geschehen. Eine Herausforderung war es, die verschiedenen Kulturen in unserer Wohnung zu berücksichtigen. Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat war, dass zu viele deutsche Austauschstudenten an der SDSU studiert haben. So hat man auf dem Campus gefühlt an jeder Ecke deutsch gehört. Insgesamt bin ich aber sehr froh das Auslandssemester in San Diego gemacht zu haben und ich möchte diese Erfahrung nicht missen.