22 Jan
Erfahrungsbericht von Judith S.

Capilano University


Hochschule: Capilano University
Stadt: Vancouver
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2018 bis 01/2019

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Organisation

Mit College Contact lief die Organisation super einfach und unkompliziert ab. An dieser Stelle möchte ich mich bei Lisa bedanken, die meine Fragen jederzeit zügig und kompetent beantwortet hat. Meine Unterlagen für die Capilano University habe ich im Januar abgeschickt und die endgültige Zusage habe ich im Juni erhalten. Mir blieb noch genug Zeit für die restliche Organisation und im August ging es dann los nach Vancouver.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Unterkunft

Was die Unterkunftssuche betraf, habe ich die Residence der CapU von vornherein für mich ausgeschlossen. Für mich persönlich hat das Preis-Leistungsverhältnis hier einfach nicht gestimmt, da man in geteilten Zimmern lebt, keine Kochmöglichkeit besitzt und das Wohnheim sehr abseits gelegen ist.

Ich habe mich dazu entschieden für die ersten zwei Wochen eine Airbnb zu nehmen und dann vor Ort nach einem WG-Zimmer über craigslist zu suchen. Die Suche hat sich einfacher herausgestellt, als ich erwartet hätte und schon innerhalb von wenigen Tagen hatte ich ein Zimmer. Für 950 CAD im Monat habe ich mit zwei Kanadiern in einer Wohnung in Lower Lonsdale zusammengewohnt. Die Wohnung war super zentral gelegen, ich war 25 Busminuten von der Uni und 5 Gehminuten vom Seabus entfernt, der mich innerhalb von 15 Minuten nach Downtown gebracht hat. Mit meinen Mitbewohnern habe ich mich auch sehr gut verstanden, es war eine coole Erfahrung mit zwei geborenen Kanadiern zusammen zu wohnen, weil man diese in Vancouver eher seltener antrifft. Alles in allem würde ich auf jeden Fall empfehlen vor Ort eine Unterkunft zu mieten, da man über diverse Vermittlungsseiten auch sehr viel Pech haben kann.


Studium

Das Studium an der Capilano ist deutlich praxisorientierter als das an meiner Heimatuni. Die Stunden erinnern eher an Schulunterricht, die Klassengrößen sind überschaubar, es gibt Anwesenheits- und Mitarbeitsnoten und hin und wieder auch benotete Hausaufgaben. Die meisten internationalen Studenten haben 3-4 Kurse belegt, ich habe 3 gewählt:

Cross-Cultural Business bei Enrique hat mir am meisten Spaß gemacht. Der Kurs bestand aus ca. 30 Studenten aus aller Welt, was zu super interessanten Diskussionen zwischen diversen Kulturen geführt hat. Enrique ist sehr nett und witzig, er hat den Unterricht interaktiv und (meistens) fachbezogen gestaltet. In diesem Kurs gab es ziemlich viele Hausaufgaben, die teilweise sehr zeitintensiv waren.

International Trade&Law bei Peter war der Kurs, der noch am ehesten mit einem an meiner Heimatuni vergleichbar wäre. Er war definitiv der anspruchsvollste meiner 3, was aber auch daran lag, dass ich teilweise Probleme mit der Sprache hatte, da sie sehr fachbezogen war. Nichtsdestotrotz gestaltet Peter durch seinen trockenen Humor den Unterricht sehr interessant und witzig.

Leadership in Teams bei Bettina hat mir am wenigsten Spaß gemacht. Man wurde am Anfang in eine Gruppe eingeteilt, mit der man dann das ganze Semester über Aufgaben zu erfüllen hatte. Meiner Meinung nach war die Notengebung etwas unfair, da man keine Chance hatte individuell eine Leistung zu erbringen und immer von seinen Gruppenmitgliedern abhängig war. Darüber hinaus fand ich die gelehrten Materialien und Theorien in diesem Kurs relativ irrelevant.


Vancouver

Vancouver ist eine wahnsinnig vielfältige Stadt mit unendlich vielen Möglichkeiten. Wenn man am Strand steht, auf die Skyline mit Stanley Park blickt und im Hintergrund die Berglandschaft sieht, bleibt einem schon mal der Atem weg. Outdoor-Fans kommen vor allem in North Vancouver auf ihre Kosten. Seid ihr keine Naturfreaks, werdet ihr hier wahrscheinlich früher oder später zu welchen werden.

Die Stadt hat nicht nur landschaftliche Vielfalt zu bieten, sondern ist durch ihre internationalen Einwohner auch ein kultureller Schmelztiegel. Die Menschen sind sehr nett, hilfsbereit und aufgeschlossen, Smalltalk gehört hier quasi zur Tagesordnung. Auch kulinarisch hat die Stadt viel zu bieten: Mexikanisch, Chinesisch oder sogar das ein oder andere deutsche Restaurant lässt sich hier unter anderem finden, auch Sushi-Fans werden hier auf keinen Fall enttäuscht werden! Durch die netten Leute und das angenehme Klima kann man sich hier definitiv sehr schnell einleben und wohlfühlen.


Reisen

Vancouver bietet sich super als Ausgangspunkt für diverse Kurztrips an. Fährt man 2h mit dem Auto Richtung Norden gelangt man nach Whistler, dem beliebtesten Skigebiet Nordamerikas. Whistler ist zu jeder Jahreszeit sehenswert (in der Off-Season kann man bei Hotelpreisen viel sparen) und eignet sich perfekt als Wochenendtrip. Ein Tagesausflug zum Joffre Lake ist ebenfalls ein Muss, wenn man sich in der Gegend befindet. Durch die Nähe Vancouvers zu den Staaten bietet sich ein verlängertes Wochenende in Seattle und Portland auch sehr an. Von Portland aus lohnt sich auch definitiv ein Tagesausflug nach Cannon Beach, ein schönes Strandstädtchen an der Küste von Oregon. Mein persönliches Highlight war allerdings Tofino, ein kleines verträumtes Dörfchen im Westen von Vancouver Island. Hier kann man Surfen gehen, eine Whale-Watching Tour machen oder einen Ausflug zur Hot Springs Cove machen. Tofino ist wirklich traumhaft schön und ein sehr einzigartiger Ort auf der Welt. Von Vancouver aus kann man auch mit etwas Glück sehr günstige Flüge z.B. nach San Francisco oder Hawaii erwischen.


Fazit

Ich würde es jedem ans Herz legen ein Auslandssemester zu machen, da es einen menschlich unglaublich weiterbringt. Vancouver ist eine Stadt, in der man sein Herz verlieren kann (und auch sehr viel Geld lol). Für mich war es die beste Entscheidung hierherzukommen, ich habe unglaublich tolle Freunde gefunden und unzählige Erfahrungen gemacht, die mich sehr bereichert haben.

Falls ihr Fragen habt oder ein paar Foodtipps braucht (ich habe mich quasi durch die halbe Stadt gefuttert) meldet euch sehr gerne bei mir.