18 Jan
Erfahrungsbericht von Jonas U.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2023 bis 12/2023
Heimathochschule: Karlsruhe HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Als International Management Student war es mir wichtig, mein Auslandsemster möglichst weit entfernt von meiner Heimathochschule zu absolvieren, um so viel internationale Erfahrung wie möglich sammeln zu können. Nach einigen Recherchen und einer Empfehlung eines guten Freundes fiel meine Wahl schließlich auf die San Diego State University. Diese Entscheidung habe ich bis heute keine Sekunde bereut.

Bewerbungsprozess

Der Bewerbungsprozess wurde über meine Heimathochschule mit Unterstützung von College Contact abgewickelt. Dank der Hilfe von College Contact verlief alles reibungslos und unkompliziert. Die Mitarbeiter standen mir bei allen Fragen zur Verfügung, wodurch ich mich während des gesamten Prozesses gut betreut fühlte. Dank eines detaillieren Ratgebers kamen jedoch nur selten Rückfragen auf.

Ich empfehle ca. 6-8 Monate vor Beginn des Auslandsaufenthalts mit der Vorbereitung zu starten. Insbesondere wenn man erst noch einen neuen Reisepass beantragen muss, sollte man sich darum frühzeitig kümmern.

Obwohl eine Vielzahl von Dokumenten eingereicht und bearbeitet werden musste, traten dabei kaum oder gar keine Komplikationen auf. Nach der Zulassung zur SDSU wird man sofort mit den ersten Schritten zur Einschreibung konfrontiert. Die SDSU sendet einige E-Mails, die auf den ersten Blick nach viel Arbeit aussehen, aber letztendlich gut zu bewältigen sind.

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Kurswahl

Etwa zwei Wochen vor Vorlesungsbeginn stand die Kurswahl an. Die Auswahl der Kurse stellte sich als etwas trickreich für internationale Studierende dar, da diese sich erst nach den nationalen Studierenden in die Kurse einschreiben dürfen. Dies führt dazu, dass die begehrten Kurse teilweise bereits ausgebucht sein können.

Dennoch braucht man sich keine Sorgen zu machen, dass man keine Kurse bekommt oder nicht die passenden findet. Zum einen hat die San Diego State einige Extra-Kurse für die bei den internationalen Studierenden begehrtesten Fächer ins Leben gerufen. Diese Extra-Kurse sorgen dafür, dass es für internationale Studierende zumindest einige Kurse ganz sicher gibt.

Zudem hat es geholfen, in der ersten Woche nach der Kurswahl zu den Vorlesungen zu gehen, auch wenn man noch nicht offiziell in diesem Kurs eingeschrieben ist, und den Professor nach einer Zulassung zum Kurs zu fragen. In den meisten Fällen ist dies möglich, da viele amerikanische Studierende ihre Kurse erst spät abmelden, wodurch wieder Plätze frei werden. Generell waren die Professoren an der SDSU deutlich gnädiger und herzlicher, als ich dies von meiner Heimathochschule gewöhnt war. Sie traten mir eher als nahbarer Freund entgegen, anstatt als unantastbarer Professor.

Während meiner Vorbereitung habe ich mit meiner Heimathochschule ein Learning Agreement erstellt, welches zehn Kurse beinhaltete. Von diesen zehn Kursen habe ich mich dann letztlich in folgende vier Kurse an der SDSU eingeschrieben:

  1. International Business Finance (FIN 329) bei Prof. Jaemin Kim (Note: B-)
    Dieser Kurs hat mir gut gefallen. Auch wenn er recht anspruchsvoll war, lernte ich sehr viel über internationale Finanzinstrumente und globalen Handel.
  2. Managerial Accounting Fundamentals (ACCTG 202) bei Prof. Julie Hansen (Note: C)
    Dies ist der einzige Kurs, den ich nicht weiterempfehlen kann. In meinen Augen hat es uns die Professorin oft unnötig schwer gemacht und nicht besonders gut erklärt.
  3. Labor Economics (ECON 380) bei Prof. Scott McGann (Note: A)
    Ein sehr interessanter Kurs mit aufschlussreichen Einblicken in Arbeitsmärkte, durch Arbeit entstehende Migration, etc. Zudem war Prof. McGann sehr kompetent und freundlich.
  4. Introduction to Hospitality and Tourism Management (HTM 201) bei Prof. Alana Dillette (Note: A)
    Ein Kurs mit spannenden Einblicken in die Tourismus- und Reiseindustrie. Kann ich jedem empfehlen, der sich mit überschaubarem Aufwand eine sehr gute Note sichern möchte.

Generell waren die Kurse deutlich anders aufgebaut, als ich dies von meiner Hochschule in Deutschland gewohnt war. Es lag ein stärkerer Fokus auf Gruppenarbeiten und wöchentlichen Quizzes/Abgaben. Zudem waren die Vorlesungen deutlich interaktiver und es erinnerte mich stark an die Schulzeit. Das Niveau war von der Schwierigkeit etwas niedriger, jedoch sollte man den wöchentlichen Workload durch Anwesenheitspflicht und oft wöchentliche Quizzes und Abgaben nicht unterschätzen. Dadurch, dass man während des Semesters etwas mehr leisten muss, fiel die finale Klausur jedoch weniger ins Gewicht und man hatte weniger Druck.


Campusleben

Die SDSU hat ein sehr lebhaftes Campusleben. Die Bibliothek, das Gym und alle meine Vorlesungen waren über den Campus verteilt, sodass ich jeden Tag auf dem Campus war. Dies genoss ich sehr, da man so immer im Austausch mit anderen war und viel erlebte. Wer rechtzeitig in San Diego ankommt, hat die Möglichkeit, an der Orientierungswoche teilzunehmen. Diese bietet nicht nur eine Führung über den Campus und organisatorische Informationen, sondern ermöglicht auch das Kennenlernen anderer internationaler Studierender im Rahmen der „Welcome Partys“.

Über das gesamte Semester hinweg organisiert die SDSU Veranstaltungen sowohl auf, als auch neben dem Campus. Beispielsweise im Rahmen der Aztec Nights, bei denen jedes Mal ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm unter einem speziellen Motto präsentiert wird. Diese Veranstaltungen bieten eine großartige Gelegenheit, sich mit anderen Studierenden zu vernetzen und neue Kontakte zu knüpfen. Dank der offenen und extrovertierten Atmosphäre fällt es leicht, ins Gespräch zu kommen.

Auch abseits des Campus gibt es einige Möglichkeiten, feiern zu gehen. So finden rund um den Campus immer verschiedene privat organisierte Hauspartys oder Wohnheimpartys statt. Sollte einmal keine Party in der direkten Campusnähe steigen, gibt es auch die Möglichkeit, am Pacific Beach oder Downtown feiern zu gehen.


Reisemöglichkeiten

Abseits des Studiums bleibt genügend Zeit, um San Diego zu entdecken und auch einige Reisen zu unternehmen. Es bietet sich an, Wochenendausflüge nach Los Angeles, Las Vegas, San Francisco, den Yosemite Nationalpark und Tijuana zu unternehmen. San Diego selbst beheimatet traumhafte Strände wie den Mission Beach, Ocean Beach oder Pacific Beach, die sich sehr gut zum Surfen eignen.

Während des „Thanksgiving Breaks“ besteht die Möglichkeit, umfangreichere Reisen zu unternehmen, beispielsweise nach Hawaii, Chicago oder Cancun. Zudem bietet es sich an auf dem Hin- oder Rückweg einen Stopp an der Ostküste einzuplanen, beispielsweise in Miami oder New York. Insgesamt gestaltet sich das Reisen innerhalb der USA kostengünstig und zeiteffizient, eine Gelegenheit, die es von Deutschland aus nicht in diesem Maße gibt.


Finanzierung

Die Frage der Finanzierung ist umstritten. Ein Auslandssemester in San Diego ist generell kostspielig, was jedoch für das gesamte Land zutrifft. Die Studiengebühren an der San Diego State University betragen 7.000 US-Dollar, was im Vergleich zu anderen amerikanischen Universitäten als relativ günstig gilt. Insgesamt habe ich rund 20.000 Euro für Studiengebühren, Flüge, Reisen, Lebenshaltungskosten und Miete ausgegeben.

Bei der Finanzierung besteht die Möglichkeit, Auslands-BAföG und verschiedene Stipendien zu nutzen, die von der eigenen Universität angeboten werden. Zudem hatte dank des von College Contact angebotenen „Takeover Stipendiums“ eine extra Finanzspritze. Generell hat College Contact mir in diesem Bereich weitergeholfen und eine Übersicht über potenzielle Stipendien gegeben. Hier ist es ratsam, sich so früh wie möglich zu kümmern, da die Stipendien relativ früh vergeben werden!


Fazit

Alles in Allem hatte ich in San Diego die besten fünf Monate meines Lebens. Auch wenn das Semester auf den ersten Blick kostspielig erscheinen mag, sind die gewonnenen Erfahrungen und Erlebnisse jeden Cent wert. San Diego punktet nicht nur mit seinem angenehmen Klima, offenen Menschen und den traumhaften Stränden, sondern bietet auch eine schnelle Anbindung zu großen Städten wie Los Angeles und Las Vegas.

Wer die volle Auslandserfahrung erleben möchte, sollte sich ein Auslandssemester an der San Diego State University nicht entgehen lassen. Die vielfältigen Studieninhalte, das lebendige Campusleben, die Möglichkeit zu reisen und die einzigartige Kultur machen dieses Abenteuer zu einer lohnenswerten Investition. Ich kann es nur jedem empfehlen, diese einzigartige Erfahrung zu machen und sein Auslandssemester in San Diego zu verbringen. Noch heute pflege ich engen Kontakt zu meinen in San Diego kennengelernten Freunden, und die nächsten gemeinsamen Treffen sind bereits in Planung.