15 Feb
Erfahrungsbericht von Jannik E.

University of Winnipeg


Stadt: Winnipeg
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Geschichte, Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2022 bis 12/2022
Heimathochschule: Aachen RWTH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Das Bewerbungsverfahren über College Contact war sehr angenehm. Meine Bewerbung wurde schnell weitergeleitet, ich wurde innerhalb kürzester Zeit auf fehlende Dokumente hingewiesen und es war immer jemand erreichbar. Da ich mich schon früh für das Land Kanada entschieden hatte, gab es für mich insgesamt nicht sehr viel Auswahl. Dennoch habe ich mich am Ende für Winnipeg entschieden, da es eine sehr einzigartige Erfahrung versprach. Keine Großstadt, die schon Millionen anderer Studenten gesehen haben, sondern eine eher kleine Universität und eine Stadt mit scheinbar sehr harten Wintern.

Erste Wochen

Als ich im September ankam, war das Wetter allerdings noch sehr schön, sogar für einige Wochen. Durch die Kontaktliste von College Contact und den Kennenlern-Abenden in der McFeetors Hall, dem Studentenwohnheim, war es schnell möglich, Leute kennenzulernen. In der ersten Woche gab es jeden Tag eine kleine Veranstaltung, die die neuen Studenten zusammenbringen sollte. Ich habe dort sehr enge Freundschaften geschlossen, so wie ich es mir niemals hätte vorstellen können. Natürlich hofft man im Vorhinein darauf, aber dass es dann auch so kommt, garantiert einem Niemand.

Die Stadt Winnipeg bietet im Spätsommer ein paar schöne Parks, wie den Assiniboine Park oder das Fort Whyte Alive. Somit hatten wir in den ersten Wochen jeden Tag etwas zu tun. Als wir uns eingelebt hatten und sich ein Freundeskreis vor Ort gebildet hatte, hatten wir auch wieder neue Möglichkeiten. Wir haben unter anderem Autos gemietet und sind zum Grand Beach am Lake Winnipeg gefahren. Die Reading Week im Oktober nutzte ich um mit zwei weiteren Leuten aus meinem neu gewonnen Freundeskreis nach Churchill zu fahren und Eisbären in freier Natur, sowie Polarlichter, zu erleben. Wenn man an der University of Winnipeg studiert und sich sowieso in Manitoba findet, ist das eine Reise, die sich definitiv lohnt, weil es ein einzigartiges Erlebnis ist.

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Uni-Alltag

Der Uni-Alltag ist sehr angenehm. Morgens kann man zu Fuß (selbst wenn es kälter wird) in 5 Minuten zum Hauptgebäude gehen, in dem auch die meisten Veranstaltungen stattfinden. Die Klassen sind eher klein, was aber zu einer guten Atmosphäre beiträgt, in der man sich gut konzentrieren kann. Die Bibliothek ist zudem im selben Gebäude und ein sehr schöner Platz, um vor den großen Fenster-Fronten mit Blick auf die Stadt zu lernen.

Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, einen Kurs über die Indigenen-Geschichte in Nordamerika zu besuchen, auch wenn man nicht Geschichte studiert. Dort erfährt man viel über die Entstehung des Landes und über die Menschen.


Freizeit

An den Wochenenden konnte man auch schöne Sachen machen, wenn man ein bisschen danach sucht. Eine Roller-Skate-Disco ist mit Sicherheit etwas, was man hier in Deutschland eher selten findet, die Forks kann man im Prinzip jederzeit besuchen, wenn man einen schönen Spaziergang bevorzugt und eine gemütliche Atmosphäre zum Essen oder Trinken. Zudem bieten die zwei großen Museen der Stadt, das Museum of Human Rights und das Museum of Manitoba, interessante Geschichte an, weswegen sich ein Besuch der beiden Museen (wenn man ein bisschen Zeit mitbringt) durchaus lohnt.

Sobald es kälter wird (was spätestens Anfang bis Mitte November passiert) wird das ganze Leben dort etwas ruhiger und es findet weniger draußen statt. Die Gemeinschaftsräume der McFeetors Hall sind aber eine sehr gute Lösung, wenn man einen Abend entspannt mit Karten spielen, Kicker oder Filmen verbringen möchte. Die Kurse in Winnipeg werden oft nicht mit einer großen Abschlussprüfung abgeschlossen, sondern es werden über das Semester verteilt immer wieder kleinere Prüfungen geschrieben, was den Workload sehr schön verteilt, sodass man auch im Dezember immer noch viel Zeit hat, um Sachen zu unternehmen.

Ein weiteres Highlight der Stadt Winnipeg, welches sich allerdings erst Mitte Dezember bis Anfang Januar offenbart, sind die Schlittschuh-Bahnen an der frischen Luft. Rund um die Forks gibt es Möglichkeit Schlittschuh zu fahren, sogar auf dem zugefrorenen Fluss direkt davor. In den Forks werden dafür Schlittschuhe ausgeliehen, und ein viel kanadischeres Erlebnis wird man wohl nirgendwo finden.


Fazit

Abschließen lässt sich sagen, dass man in Winnipeg eine wirklich großartige Zeit haben kann. Man muss sich von dem Gedanken verabschieden, dass es eine Großstadt (verglichen mit Toronto, Vancouver oder Ähnlichen) ist, in die man fährt, allerdings kann man sich wirklich gut auf die Menschen und anderen Studenten konzentrieren dadurch und ich würde es definitiv genauso noch einmal machen! Man wird dort mit Sicherheit viele Leute aus ganz verschiedenen Ländern kennenlernen und die Chance haben, sehr enge Freundschaften aufzubauen.