University of California, San Diego
Einleitung
Nachdem ich ein Stipendium für ein Auslandssemester in den USA von meiner Heimathochschule erhalten habe, suchte ich nach einer Universität, die passend für meinen Studiengang ist, in mein Budget passt und auch in einer interessanten und lebhaften Stadt ist. Über die Website von College Contact bin ich dann auf die UCSD aufmerksam geworden. Neben College Contact habe ich auch selbst versucht Kontakt zu anderen amerikanischen Universitäten aufzunehmen – ohne Erfolg. Deshalb habe ich mich sehr über die Unterstützung und Vermittlung von College Contact gefreut und kann sie definitiv weiterempfehlen.
Die Universität
Mit einer der größten Punkte, weshalb ich mich für die UCSD entschieden habe, ist, dass dort das erste Department für Cognitive Science gegründet wurde. Mit unter anderem von Donald Norman, der durch sein Wissen und seine Arbeit das User Experience Design stark geprägt hat. Da ich Interaction Design in Deutschland studiere, und die UCSD einen Minor in Interaction Design hat, war das die perfekte Wahl für mich. Es gibt ein großes und interessantes Kursangebot dafür. Auch für interdisziplinäre Projekte mit anderen Studiengängen.
Die UCSD hat vor kurzem ein neues Design und Innovation Building eröffnet mit einem Makerspace, was zum Tüfteln und Ausprobieren einlädt. Die Design Community ist außerdem auch sehr groß aufgestellt und bietet oft Networking Events, Workshops und Info Sessions an, was mir sehr gut gefallen hat. Vielleicht hat es der ein oder andere schon gelesen, aber meiner Meinung nach stimmt es, dass die UCSD, was Partys betrifft, leider doch eher langweilig ist und mit der San Diego State University nicht mithalten kann. Trotzdem gibt es genug andere Möglichkeiten, die typische amerikanische College Zeit zu erleben – dazu aber später mehr.
Der Campus der UCSD ist definitiv ein Traum, an jeder Ecke findet man leckere Restaurants und Coffee Shops, großartige Architektur und viel zu entdecken. Man muss sich erstmal zurechtfinden und sollte auf jeden Fall fit auf den Beinen sein, oder man muss sich einen Scooter mieten, denn der Campus ist riesig.
Der Start, die Kurswahl und der Unterricht
Auch hier muss ich sagen, wenn ihr bereits andere Erfahrungsberichte gelesen habt, kann ich diesen nur zustimmen. Der Start ist schwierig und verwirrend. Die ersten drei Wochen sind anstrengend und unverständlich. Die Universität bietet zwar einen Orientierungstag für Internationals des UPS Programs an, trotzdem sind danach noch viele Fragen offen, da der interne Ablauf zur Einschreibung kompliziert ist. Es unterscheidet sich zudem auch von Department zu Department, teilweise ist es aber auch vom Professor abhängig.
Da man in den ersten drei Wochen so viele Kurse wie möglich besuchen muss, muss man dementsprechend auch viele Hausaufgaben erledigen. Denn diese sind bereits die Grundlagen für eure spätere Abschlussnote. Sobald man diese Zeit überwunden hat, ist es jedoch entspannter. Trotzdem würde ich trotz des komplizierten Einstiegs die UCSD weiterempfehlen, da ich dennoch eine sehr gute Zeit hatte.
Schlussendlich habe ich folgende Kurse belegt: DSGN100 Prototyping, ENG100B Design for Development und COGS187A Usability & Information Architecture. Der DSGN und ENG Kurs waren sehr spannend. Im DSGN Kurs konnte man im Makerspace arbeiten und Projekte mit dem Lasercutter herstellen. Als Abschlussprüfung hat man dann einen interaktiven Kiosk gebaut, sowohl als echtes Objekt als auch die Software. Im ENG Kurs hat man im interdisziplinären Team etwas für eine Non-Profit Organisation entworfen, viel über Teamarbeit als auch Designethik gelernt. Den letzten Kurs COGS kann ich weniger empfehlen, da die Studieninhalte nur sehr oberflächlich behandelt wurden und der Unterricht uninteressant gestaltet wurde.
San Diego und Freizeit
San Diego in Kalifornien ist eine wunderschöne Stadt. Man hat eine kleine Großstadt mit Malls, Bergen, Stränden und vielen Restaurants zum Entdecken. Es gibt immer was zu erleben und auch nach 4 Monaten habe ich nicht alles sehen können. Außerdem ist es der perfekte Ausgangspunkt für Wochenendtrips nach San Francisco, Santa Barbara, LA oder Las Vegas, dem Joshua Tree Nationalpark oder sogar auch Hawaii mit einer Flugzeit von nur 6 Stunden. Das Wetter war von September bis Ende Oktober noch sehr angenehm, aber danach musste ich mir doch noch eine Winterjacke anschaffen, da es mit 10-15 Grad tagsüber und Nachts mit 6-12 doch auch frisch wurde.
In meiner Freizeit war ich viel am Strand zum Laufen oder habe an den kostenlosen Yogakursen teilgenommen. Am Wochenende haben wir Internationals uns oft in der Nachbarschaft Pacific Beach oder in Downtown getroffen. Dort gibt es super viele Restaurants, Bars und Clubs zu besuchen. Da ich vor meinem Auslandssemester schon die Westküste runtergereist bin, habe ich während des Semesters nur einen Ausflug nach Las Vegas, zum Joshua Tree Nationalpark und zu kleineren Wandergebieten in der Umgebung gemacht. Nach meinem Auslandsemester bin ich noch nach Hawaii gereist.
Unterkunft
Eine Unterkunft zu finden ist leider auch nicht sehr einfach. Ich bin auf einen Post bereits im Mai in der Facebook Gruppe der UCSD für das UPS Programm (dazu wird man nach Annahme eingeladen) aufmerksam geworden und habe mich einer Gruppe von drei weiteren Deutschen angeschlossen, die ein Haus in Pacific Beach gefunden haben. Die Wohnungssituation ist angespannt, aber wenn man sich viel in den lokalen Facebook Gruppen für Wohnungen und Roommates umschaut, wird man auch fündig nach gewisser Zeit. Auch haben viele etwas über Roomchazer finden können. Für mein Zimmer, was ich mir mit einem anderen Mädchen geteilt habe, habe ich schlussendlich dann 1.250$ bezahlt, was für die Lage fast direkt am Strand wirklich ein guter Preis war.
Kosten
Die allgemeinen Lebenshaltungskosten in Kalifornien sind hoch. So habe ich, neben den Kosten der Unterkunft, um die 600-800$ für Lebensmittel und Freizeit pro Monat ausgegeben. Außerdem habe ich mir noch ein Auto mit meiner Mitbewohnerin geteilt, was mich dann noch mal 200$ gekostet hat.
Zusammenfassung
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich hier eine richtig gute Zeit hatte, die ich nie vergessen werde. Die Erfahrung in einem fremden Land zu studieren und zu leben, inklusiver der ganzen Vorbereitungen für die Bewerbung und das Visum, haben mich definitiv geprägt. Ich habe viele neue Menschen getroffen, tolle neue Freundschaften geschlossen, mein Englisch verbessert, eine neue Kultur kennengelernt und vor allem viel über mich selbst gelernt.