Bond University

Studieren im Surfer Paradies? Dem kalten Winter entfliehen und vier Monate im sonnigen Australien studieren?

Diese und noch weitere Faktoren, wie beispielsweise Australiens landschaftliche Vielseitigkeit, führten zu meinem Entschluss mein Auslandssemester an der Gold Coast zu verbringen.
Meine Faszination für Australien wurde schon damals nach Absolvierung eines vierwöchigen Sprachaufenthaltes nach Beendigung meines Abiturs geweckt. Von dem Zeitpunkt an war klar: Australien ist eine Destination, die mehr als nur vier Wochen Aufenthalt bedarf, um die landschaftliche Vielfalt erleben zu dürfen. Ein weiter Entscheidungsfaktor, der für Australien sprach, war die Offenheit und Herzlichkeit der Australier, die ich während meines damaligen Aufenthaltes erleben durfte. Die positive australische Mentalität stellte für mich ein ausschlaggebendes Entscheidungsmerkmal bei der Wahl für Australien als Destination meines Auslandssemesters dar.

G´day and No Worries – Die Mentalität der Australier

Charakteristisch für Australiens Einwohner ist der „easygoing“ Lifestyle. Die überdurchschnittlich lockere Lebensweise, die in Australien herrscht, stellt einen Unterschied hinsichtlich Mentalität zu vielen anderen Nationalitäten dar. Dennoch kann man keinen allgemeingültigen australischen Charakter beschreiben, da die australischen Städte von einem hohen Maß an Multikulturalität geprägt sind. Doch es lässt sich sagen, dass man stets mit sehr großer Herzlichkeit aufgenommen wird und einem bei jeder noch so kleinsten Problematik sofortige Hilfe angeboten wird. Das hohe Maß an Freundlichkeit der Australier wird bereits durch die Formulierung der Begrüßung deutlich. Von Einwohnern wird man begrüßt mit „How are you“? oder „How is it going”?. Auch wenn man schnell bemerkt, dass auf die Frage keine Antwort erwartet wird, dient es dennoch als Höflichkeitsfloskel und ist charakteristisch für Australiens Mentalität. Bittet man um Hilfe, ist es fast undenkbar eine andere Antwort als „No worries, mate!“ zu erhalten.

Studieren an der Bond University

Ein Auslandssemester in Australien wird meist mit unzähligen Strandtagen und viel Zeit zum Reisen in Verbindung gebracht. Diese Vorurteile halten jedoch bei einem Auslandssemester an der Bond University nicht lange an. Dass die Bond University eine der führenden Universitäten Australiens ist und ebenfalls sehr gut im globalen Ranking abschneidet, zeigt sich unter anderem auch an dem Leistungsaufwand, der von den Studenten verlangt wird. Zwar gibt es nicht in jedem Kurs Anwesenheitsplicht, dennoch ist vollständige Anwesenheit sehr empfehlenswert, um nicht den Faden zu verlieren. Anders als im deutschen Studiensystem üblich, setzt sich die Endnote aus durchschnittlich fünf Abgaben oder Tests zusammen. Nach der ersten Hälfte des Semesters erfolgen die sogenannten „Midterm Exams“.  Abgeschlossen wird das Semester mit einem „Final Exam“ innerhalb jedes der belegten Kurse. Ich, sowie die Mehrheit der Study Abroad Studenten, belegten drei Kurse. Vor Beginn des Auslandssemesters erschien mir das relativ wenig, doch ich täuschte mich, da sich herausstellte, dass man hinsichtlich Zeit und Aufwand bedient war. Dennoch sah ich den relativ hohen Lernaufwand als positiv an, da die Bond University durch ihr höheres Qualitätslevel im Vergleich zu anderen Universitäten, insbesondere australischen Universitäten, bekannt ist. Der positive Ruf der Universität ist vielen Unternehmen bekannt, wodurch der Lernaufwand mit einer qualitativen Besonderheit im Lebenslauf belohnt wird.  

Reisen während des Auslandssemesters

Trotz des beschriebenen Lernaufwands konnte ich mir meinen Wunsch, die Vielseitigkeit Australiens zu erkunden, erfüllen. Dies wurde mir größtenteils dadurch ermöglicht, dass zwei meiner drei Kurse Intensivkurse waren, die aus Blockseminaren bestanden und dadurch nicht jede Woche stattfanden. Zwar erforderten diese oft einen höheren Grad an eigenverantwortlichem Lernen, dennoch hatte man die Möglichkeit dem ab und an von anderen Orten aus nachzugehen. Außerdem war es zeitlich machbar während der ersten zwei Wochen und nach Absolvierung der Midterm Exams Wochenendausflüge zu unternehmen. Die meisten Study Abroad Studenten sind jedoch zwei Wochen vor Beginn des Studiums angereist oder nach dem Semester länger geblieben, um Australien zu erkunden. Auch wenn die meisten Studenten weniger Zeit als erwartet hatten, um Trips zu unternehmen, lässt sich sagen, dass die Gold Coast ebenfalls landschaftliche „Hot Spots“ in Uni Nähe zu bieten hat. Die Bond University befindet sich in unmittelbarer Nähe der bekannten Gegend „Surfersparadise“, welche ihrem Namen gerecht wird. Ebenfalls erreichbar durch eine zwanzig bis dreißigminütige Busfahrt sind Regenwälder, Gebirge, Aussichtsplattformen, die Küstenstadt Byron Bay und unzählige Sandstrände. Somit sind weite Reisen oder Flüge nicht zwingend notwendig, um ein aufregendes Semester an der Bond University zu verbringen. Sollte man dennoch die Zeit für das Reisen zu etwas weiter entfernteren Destinationen finden, ist es erwähnenswert, dass Inlandsflüge relativ günstig zu erwerben sind.

Alles in allem

Ich hatte eine unvergessliche Zeit an der Gold Coast und würde jedem, der überlegt ein Auslandssemester in Australien zu absolvieren, die Bond University wärmstens weiterempfehlen. Neben dem wunderschönen Campus, den die Uni zu bieten hat, habe ich mich außerdem rund um herzlich von Professoren und Mitstudenten aufgenommen gefühlt. Einen Beitrag zu diesem positiven Gefühl, das einem die Bond University als Study Abroad Student gibt, leistet der sogenannte „International Student Support“.  Dies ist ein Gebäude auf dem Campus, in welchem Mitarbeiter ausschließlich Unterstützung bei Problemen von Study Abroad Studenten bieten, sei es hinsichtlich der Uni oder allgemeiner Problematiken verbunden mit dem Aufenthalt in Australien.  Daher hatte ich keinen Moment das Gefühl als Study Abroad Studentin im Vergleich zu den anderen Absolventen weniger geschätzt zu werden. Ganz im Gegenteil, die gesamten Mitarbeiter der Universität zeigen hohe Wertschätzung hinsichtlich der vorherrschenden Internationalität und strahlen dies ebenfalls stets durch ihr Verhalten aus. Dadurch habe ich mich in den vier Monaten in Australien sehr wohl gefühlt, habe sehr schnell ein internationales Netzwerk aus Freunden hergestellt, mit welchen ich faszinierende und unvergessliche Erlebnisse teilen durfte.