29 Jul
Erfahrungsbericht von Geraldine K.

Griffith University - Brisbane


Stadt: Brisbane
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Design
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2015 bis 06/2015
Heimathochschule: Düsseldorf AMD

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Generelles

Ich studiere in Deutschland an einer privaten Universität, welche sich auf die Modebranche spezialisiert hat, Mode- & Designmanagement. Aus diesem Grund dachte ich zu Anfang, dass es schwierig werden würde, eine Universität in Australien zu finden, welche mich nimmt und auch die von mir benötigten Fächer abdeckt. Da man in Australien allerdings Schulgebühren zahlen muss, und auch aufgrund der großzügigen Art meiner Heimatuniversität hingehend meiner Fächerwahl, war es einfach, eine geeignete Universität zu finden. Die Unis in Australien sind sehr teuer und soweit ich es mitbekommen habe, ist die Griffith noch eine der „billigeren“, aber auch kleineren (auch wenn ich die Uni im Vergleich zu meiner Heimatuni als riesig empfunden habe).

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Die Griffith

Das Studieren an der Griffith hat mir viel Spaß gemacht. Generell hat die Griffith 5 Campusse, 4 in Brisbane (Nathan, Southbank, Logan, MT Gravatt) und einen weiteren an der Gold Coast. Ich hatte 5 Kurse, 4 waren am Nathan Campus und der 5. fand in South Bank statt. Der Nathan Campus war sehr schön und relativ groß mit vielen Essensmöglichkeiten. Leider liegt der Nathan Campus mit dem Bus 20-30 Min. weg vom Zentrum Brisbanes, was, sofern man in der Nähe des Campus’ oder on campus wohnt, wirklich nervig sein kann. 

Ich habe die Kurse Comparative Management (nur zu empfehlen!), Fashion and Art (kein hohes Niveau), Retail Marketing (die Donzentin und die Tutorin waren nicht sonderlich engagiert und der Kurs fand abends von 6-9 statt...), Intercultural Communication for the Global Workplace (sehr interessant) und English for Business and Commerce (ich dachte, der Kurs hilft mir, das System der Griffith und generell das australische Arbeitssystem, z.B. zitieren und Essay writing, zu verstehen, aber der Kurs hat mir gar nichts gebracht!!). Generell fand ich, das man an der Griffith sehr viel tun und lernen musste, das hatte ich nicht so erwartet, lag aber sicher auch daran, dass ich 5 Kurse hatte. Andere Mitstudenten, die nur 3 Kurse hatten, konnten ihr Leben natürlich mehr genießen. Ich musste pro Kurs mindestens eine Hausarbeit schreiben und Tests und Exams absolvieren. Nur in Comparative Management hatte ich ein mid-semester exam und ein final-exam, das hat mir allerdings gut gefallen, da der Lernstoff so gesplittet wurde. Die vielen Hausarbeiten, die ich schreiben musste, waren zwar gerade am Anfang sehr anspruchsvoll, da ich nicht genau wusste, wie man in Australien zitiert, und auch kannte ich mich nicht so gut aus in Sachen Kommasetzung, aber mit jeder Hausarbeit wurde es leichter und ich konnte mein Vokabular wirklich stark und gut erweitern. Was mir an der Griffith sehr gut gefallen hat, dass es für foreign speaker das English Help Programm gibt, wo man seine Arbeiten von Dozenten hinsichtlich Grammatik nachsehen lassen kann. Auch gab es einen Library Service, die einem weitergeholfen haben in Sachen Zitieren oder anderen Fragen hinsichtlich der Library. Generell fand ich, dass die Griffith viele Angebote hat, die man nutzen kann, um seine akademischen Leistungen zu verbessern, die auch alle kostenlos sind, weshalb man diese auch nutzen sollte. Allerdings gehört dazu natürlich immer auch ein gewisses Maß an Zeitaufwand. Da man aber in jedem Fach nur 2-3 Zeitstunden pro Woche hat, hat man wirklich nicht viel Uni und kann diese Zeit auch gut nutzen.

Ich musste in 3 von 5 Fächern Bücher kaufen, habe allerdings alle kaum benötigt und wäre auch gut damit gefahren, mir die Bücher einfach in der Bücherei auszuleihen. Man kann die Bücher auch am Ende des Semesters wieder an den Bookshop verkaufen, bekommt aber, sofern man reingeschrieben hat, kaum etwas wieder.

An der Griffith gibt es auch sehr viele Sportprogramme und -clubs sowie ein Fitnessstudio. Ich hatte mich im Volleyball-Team angemeldet, allerdings nur zum Spaß, nicht für Wettkämpfe und war regelmäßig im Fitnessstudio, da ich mich dort kostenlos anmelden konnte, weil ich on campus gewohnt habe. Dieses Semester war allerdings das erste Semester, in dem es dieses Angebot gab und ich weiß nicht, ob das Fitnessstudio weiterhin kostenlos sein wird. Es war auf jeden Fall super praktisch, da das Studio direkt vor meinem Gebäude war.

Die Griffith hat auch eine Unibar, in der jeden Dienstag und an besonderen Tagen, wie zum Beispiel zu Semesterende, Partys sind. Diese Partys sind ab 18 und immer gut besucht, gehen allerdings nur bis 12 Uhr Mitternacht und es wird erst so gegen 11 wirklich voll. Lustig ist es dort aber auf jeden Fall und man trifft viele Leute!

Die Orientierungswoche an der Griffith fand ich mehr als mager und das ist auch einer der Hauptgründe (neben der Lage des Nathan Campus), weswegen ich die Griffith nicht empfehlen würde. Da ich on campus gewohnt habe, habe ich mitbekommen, wie die O-Woche für die Erstsemester aussah. Es gab ein tolles Programm und viele Partys. Davon hat man als normaler, internationaler Student aber nichts mitbekommen. Alles, was es gab, war eine Informationsveranstaltung am ersten Tag, zu der jeder International hingehen musste, danach gab es keine Veranstaltungen mehr, die dazu gedient hätten, dass sich international Students untereinander hätten kennen lernen können. Da bieten viele andere Unis eindeutig mehr! Was ich aber nur empfehlen kann, ist der Trip nach Byron Bay zu Anfang des Semesters mit Extreme Adventours, da lernt man auf jeden Fall noch mal viele Leute kennen!


Unterkunft

Wie schon erwähnt, habe ich on campus, also auf dem Nathan Campus, gewohnt. Es gibt die Möglichkeit, in einem Wohnheim zu wohnen, wo man in WG’s wohnt und selbst kochen muss, oder in einem Wohnheim zu wohnen, wo jeder sein eigenes Zimmer hat und man zum Essen in die Mensa geht. Ich habe die zweite Variante gewählt. Sie ist zwar sehr viel teurer, kann es aber nur empfehlen, da die nächsten Einkaufsmöglichkeiten ca. 15-20 Min. mit dem Bus entfernt sind und es darum einfach nur nervt, Essen einkaufen zu müssen. Das Mensa-Essen hat meistens gut geschmeckt, es gibt allerdings oft das gleiche. Man kann sein Essen aber auch in den meisten anderen Restaurants auf dem Campus bekommen, weswegen man, meiner Meinung nach, eine echt große Auswahl hat. Zudem bekommt man am Ende des Semesters das Geld, welches man nicht für das Essen genutzt hat, zurückerstattet, was wirklich praktisch ist, da ich zum Beispiel auch oft am Wochenende unterwegs war und so das Essen in der Uni gar nicht genutzt habe.

Mein einziges Problem mit dem Wohnheim war, dass ich davon ausgegangen war, dass dort hauptsächlich internationale Studenten wohnen würden. Dies war allerdings nicht der Fall, auf meinem Flur haben nur Australier gewohnt. Zu Anfang hatte ich damit ein paar Probleme, da ich die Australier auch schlecht verstehen konnte, weswegen es mir schwer fiel mich einzugliedern, nach einiger Zeit hatte ich mich aber daran gewöhnt und war froh, dass ich so auch die Australier selbst gut kennen lernen konnte.


Transportmittel

In Brisbane gibt es die sogenannte GoCard, mit der man den Bus bezahlt. Diese gibt es auch für Studenten, womit man einen sehr viel niedrigeren Preis bekommt. Um die GoCard nutzen zu können, benötigt man allerdings auch eine TTCC Card die ihr möglichst sofort zu Anfang des Semesters beantragen solltet. Die Infos dazu findet ihr aber easy im Internet und die GoCard kann man auch im Post Office an der Uni kaufen. Die Busverbindungen sind, wie ich finde, nicht die besten und Zug fahren ist sehr teuer. Wer weite Strecken zurücklegen muss, fährt am besten mit dem GreyhoundBus (oder Ähnlichem) oder mietet sich ein Auto.


Brisbane

Brisbane ist keine riesige Stadt und hat auch nur ein kleines Zentrum, allerdings viele nette und besondere Stadtteile. Besonders toll sind der City Beach, South Bank und Westend (beide mit vielen tollen Essensmöglichkeiten und Märkten) und die Queenstreet. Generell gibt es in Brisbane super viele Foodmarkets, ganz besonders kann ich den Boundary Street Market empfehlen! Zudem gibt es um Brisbane herum viele schöne Orte und Attraktionen, die man sich ansehen kann!

Wer feierwütig ist, der hat in Brisbane eventuell ein Problem. Es gibt zwar, gerade im Valley, zahlreiche Clubs und Bars, jedoch ist die Stadt von Montag bis einschließlich Mittwoch so gut wie ausgestorben und auch fahren die Busse unter der Woche nicht lange, weswegen es schwer ist, wieder nach Hause zu kommen. Es gibt aber viele coole Clubs, besonders das Birdees, welches auch unter Australiern sehr beliebt ist.

In Brisbane und generell in Australien gibt es überall kostenlose Barbecue-Stationen, wo man grillen kann. Das ist ein wirklich cooles Angebot, welches man nutzen sollte!


Reisen

Da ich nach dem Semester nicht mehr die Zeit hatte rumzureisen und direkt zu Semesterende nach Hause geflogen bin, habe ich versucht, möglichst viel während des Semesters zu sehen. Das hat auch wirklich gut geklappt und war eventuell auch einer der Gründe dafür, dass ich, wenn ich mal zu Hause war, viel lernen musste. Ich habe sehr viele Wochenend-Trips gemacht, meistens von Donnerstag oder Freitag bis Sonntagabend, zum Beispiel nach Sydney, zu den Whitsundays, nach Melbourne oder Byron Bay. In der freien Woche über Ostern war ich in Noosa, und ich habe es auch noch geschafft, für eine Woche nach Bali zu fliegen. Generell findet man recht günstige Flüge und viele Unterkünfte sind mit $30 pro Nacht auch nicht zu teuer. Leider ist Essen (egal ob Restaurant oder Imbiss) sehr teuer in Australien, weshalb so ein Trip dann trotzdem immer noch ins Geld geht. Da man sich da aber vorher drauf vorbereiten und sparen kann, finde ich kann man das Reisen in Australien wirklich gut bezahlen.


Australien

Zum Schluss noch einmal generell zu Australien: 

Die Australier sind in der Regel super freundlich, offen und hilfsbereit, es ist ein entspanntes Land und die Menschen haben gute Laune. Auch im Winter ist es in Brisbane für uns Europäer noch warm und man kann in kurzen Sachen rumlaufen. Die Kultur und das Essen unterscheiden sich nicht wesentlich von Deutschland, weswegen man sich schnell und gut einleben kann, ohne einen größeren Kulturschock zu riskieren. Die Natur ist klasse und es gibt viele lustige und merkwürdige Tiere sowie tolle Strände und Städte, die man entdecken kann und sollte! Außerdem ist Australien ein Land, in dem viele verschiedene Kulturen aufeinander treffen, was ich wirklich toll und spannend fand.


Fazit

Australien ist ein tolles Land mit aufgeschlossenen und freundlichen Menschen, tollem Wetter und unendlich vielen Dingen, die es zu entdecken gibt. Darum kann ich Australien nur für einen Auslandsaufenthalt empfehlen! 

Die Griffith war eine gute Uni, an der ich viel gelernt habe, finde es aber gerade bei einem Auslandssemester sehr wichtig, dass es viele Veranstaltungen speziell für Austauschstudenten gibt, um sich besser zu kennen lernen, was an der Griffith leider nicht der Fall war. Daher kann ich die Uni nicht uneingeschränkt empfehlen und empfehle allen, die in der Entscheidungsfindung sind, sich klar zu machen, inwiefern dieser Aspekt für einen persönlich von Bedeutung ist! 

Die Unterkunft on campus im Wohnheim war gut, trotzdem würde ich auch hier empfehlen, sich lieber selbst vor Ort auf die Suche nach einer WG zu machen. So hat man die Möglichkeit, auch mal vom Campus runterzukommen und noch ganz andere Menschen kennen zu lernen.