San Diego State University
Mein Auslandssemester an der San Diego State University zu absolvieren war die beste Entscheidung meines Lebens! Auch drei Monate später denke ich noch täglich an meine Zeit im sonnigen San Diego zurück und kann es kaum erwarten irgendwann zurück in America’s finest city zu sein.
Im Rahmen meiner Studienordnung sollte jeder Student zwischen dem vierten und sechsten Semester ein Auslandssemester absolvieren. Während viele meiner Freundinnen – natürlich auch aus Kostengründen – ihr Auslandssemester in Europa verbrachten, war für mich schon lange klar, dass ich in die USA möchte. Zum einen wollte ich nicht „nur“ in Europa bleiben, sondern eine ganz andere Welt, tausende Kilometer von zuhause entfernt, entdecken, zum anderen träumte ich bereits lange Zeit vorher von den Staaten, besonders von Kalifornien.
Die Planung
Leider sprach mich keine unserer amerikanischen Partnerhochschulen an, die meisten waren irgendwo im Landesinneren, in einer Stadt von der ich noch nie zuvor gehört hatte. Im Internet fand ich viele interessante Unis an der Westküste, alle versprachen gute Studieninhalte, aber auch ein einzigartiges Studentenleben. Immer wieder stieß ich bei meiner Recherche auf die SDSU. Die SDSU befindet sich in einer der schönsten Städte Amerikas, wenn nicht in der schönsten. Ganzjährig angenehm sommerliche Temperaturen, den Ozean direkt vor der Haustür und die wohl entspanntesten Menschen überhaupt. Natürlich war ich anfangs abgeschreckt durch die hohen Studiengebühren. Während man an den Partnerhochschulen überhaupt keine Studiengebühren zahlte, mussten die Internationals an der San Diego State University $7415 für die Business Courses zahlen. Dennoch habe ich mir sagen lassen, dass man an vielen amerikanischen Universitäten noch weitaus höhere Semestergebühren zahlen muss. Zu meinem Glück unterstützen meine Eltern all meine Träume und so entschied ich mich, trotz hoher Kosten, mein Auslandssemester an der SDSU zu verbringen.
Ein Kommilitone hatte mir einige Zeit vorher College Contact empfohlen. Schnell war auch ich von College Contact überzeugt und beschaffte mir über deren Website alle nötigen Informationen zu der Uni und dem Bewerbungsprozess. College Contact nimmt seinen Studenten einen großen Teil der Arbeit ab. Die netten Beraterinnen senden dir alle Formulare zu, du füllst alles aus und beschaffst dir die benötigten Dokumente (Englischnachweis, Notenübersicht,...) und schickst alles anschließend an College Contact. Wenige Wochen später erhielt ich meine Zusage und konnte mich nun um mein Visum, den Flug und die Wohnungssuche kümmern. Für mein Visum fuhr ich im Juni ins amerikanische Konsulat, meinen Flug buchte ich im Mai über Condor (bietet einen der wenigen Direktflüge von Frankfurt nach San Diego) und meine Wohnung fand ich Ende Mai über den Vormieter in der Facebookgruppe von College Contact.
Schon Fernweh bekommen?
Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!
In San Diego
Am 10. August begann meine Reise. Um 5 Uhr morgens fuhr mich mein Freund zum Flughafen, gegen 13 Uhr (Ortszeit) bin ich in San Diego gelandet. Nach einer zehn minütigen Taxifahrt kam ich dann in meinem Apartment in Mission Valley an, wo meine Mitbewohnerin mich bereits erwartete. Zwei Tage später kam unser Mitbewohner an. Das Apartment hatte vier Zimmer, davon drei Singlerooms mit großen Queen-Size-Betten, ein Wohnzimmer, Küche und zwei Bäder. Die Miete betrug insgesamt $2000, was verhältnismäßig sehr günstig war. Die Vormieter hinterlassen jedes Semester nützliche Utensilien (Reiseführer, Küchengeräte, Schulbücher,...) und der Vermieter ist total hilfsbereit und zuvorkommend. In weniger als zehn Minuten Fußweg ist man bei der Trolley und erreicht entweder in 20 Minuten die Uni oder in 10 Minuten Downtown. Dennoch ist ein Auto super praktisch, deshalb haben wir uns schnell dafür entschieden zu dritt für $399 monatlich bei Dirt Cheap Car Rentals ein Auto zu mieten.
Das Kursangebot an der SDSU ist sehr vielseitig. Trotzdem muss man Glück haben in alle gewünschten Kurse reinzukommen, da die amerikanischen Studenten bei der Wahl der Kurse immer Vorrang haben. Im Vorfeld entschied ich mich für zwei Special Sessions: Human Resource Management und Business Plan Development. Diese sind nur für Internationals und die einzigen Kurse, die man vorab von zuhause aus wählen kann. Beide Kurse sind sehr interessant, dennoch hatte ich das Gefühl, die Special Sessions seien anspruchsvoller als die Kurse für alle Studenten. Zusammen mit den amerikanischen Studenten hatte ich den Kurs Intermediate Macroeconomics und International Monetary Theory and Policy. Letzteres wählte ich als Notlösung, weil ich in den Kurs, den ich eigentlich wollte, nicht mehr reinkam. Lustigerweise war das der Kurs der mir am meisten Spaß machte und der mir am leichtesten fiel, obwohl er laut Einstufung am schwierigsten sein sollte.
Der Campus ist riesig und man braucht einige Zeit bis man sich zurechtgefunden hat. Dennoch kannte ich auch nach meinem Semester bei weitem nicht alle Gebäude. Es gibt zwei Starbucksgeschäfte und unzählige verschiedene Restaurants. Während und nach Vorlesungsschluss hat man also genug Auswahlmöglichkeiten um jeden Tag für mehrere Wochen etwas anderes zu essen. Ich hatte insgesamt genau 10 Stunden pro Woche Uni. Trotzdem hat man außerhalb der Vorlesungen sehr viele Hausarbeiten zu erledigen, Präsentationen vorzubereiten oder für die vielen Midterms zu lernen. Aber natürlich konnte ich mich nicht beklagen – ich hatte immer schönes Wetter, Strand und Ozean vor meiner Haustür und das beste halbe Jahr meines Lebens!
Meine Highlights
- Trips nach Los Angeles, Las Vegas, San Francisco und Tijuana
- Der Grand Canyon inklusive dem berühmten Horseshoe Bend und dem Antilope Canyon
- Mein Fallschirmflug bei Pacific Coast Skydiving
- Im Ozean baden im Dezember
- In ‘n out, Habit und Cheesecake Factory
- New York während der Weihnachtszeit
- Die netten Menschen, die mir täglich begegnet sind und mit mir Smalltalk geführt haben
- Die amerikanischen Supermärkte, insbesondere Target und Ralphs
- Der Bookstore, der bei weitem nicht nur ein Bookstore ist, sondern auch tausende Aztecs Artikel führt
Fazit
Ich kann jedem, der die Möglichkeit dazu hat, nur empfehlen sein Auslandssemester an der San Diego State University zu absolvieren. Man taucht ein in eine ganz neue Welt, lernt die amerikanische Kultur von einer ganz anderen Seite kennen und hat das coolste halbe Jahr seines Lebens. Wie ihr meinem Bericht entnehmen könnt, fallen mir lauter positive Dinge zu meinem Auslandsaufenthalt ein. Natürlich gab es auch ein paar – wenige – Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben: Es ist schwer unter die amerikanischen Studenten zu kommen. Man hat zwar Kurse zusammen, dennoch sind die amerikanischen Studenten eher für sich. Deshalb hat man sehr viel mit anderen Internationals, aber oft auch Deutschen zu tun. Zum einen kann man gute Kontakte mit anderen Europäern knüpfen, zum anderen würde man aber natürlich auch gerne mehr mit den Amerikanern zu tun haben. Dafür trifft man im Supermarkt, in der Trolley oder im Fitnessstudio allerdings genug Amerikaner, mit denen man sich stattdessen gut austauschen kann. Außerdem ist Amerika und besonders Kalifornien nicht das billigste Pflaster. Insgesamt habe ich für mein Auslandssemester knapp über 20.000 € ausgegeben. Natürlich kann man auch um einige Tausender billiger wegkommen, aber wenn man sich einiges leisten möchte und viel erleben will, ist man sehr schnell um einige Euros ärmer. Dennoch: Für diese Erfahrung war mir jeder Cent wert und ich möchte keinen Tag in Amerika missen!