26 Jul
Erfahrungsbericht von Eugen G.

Swinburne University of Technology

Stadt: Melbourne
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Maschinenbau
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2010 bis 06/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Informieren

Auf die Idee ein Semester im Ausland zu verbringen bin ich durch eine Veranstaltung meiner Heim Hochschule gekommen.

Nach dem Besuch von 2 weiteren Infoveranstaltungen, kam ich mit college-contact.com in Kontakt, über dessen Website ich später auf die beste Uni in Melbourne „Swinburne University“ gestoßen bin.

Schon Fernweh bekommen?

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Bewerbungsprozess und Finanzierung:

Alles in einem ist der Bewerbungsprozess mit SEHR VIEL Papierarbeit verbunden, was nach einer gewissen Weile sehr ermüdend sein kann.

Für die Finanzierung meines Auslandsvorhabens war ich auf eine externe Förderung angewiesen.

Ich konnte mit einer Zusage für Auslands-BAföG rechnen, habe mich jedoch auch für ein Semester-Stipendium beim DAAD beworben.

Diese nehmen wohl den Großteil der Arbeit in Anspruch, wo hingegen die Bewerbung an die Uni allein hauptsächlich aus einem Sprachtest und einem Motivationsschreiben besteht.

Auslands BAföG Bewerbungen sollten mindestens 6 Monate im Voraus beim BAföG Amt Marburg eingereicht werden. (Ratsam ist dafür auch bei der Uni Bewerbung gleich nach einem Rabatt zu fragen, weil ein Nachweis mindestens einer solchen Nachfrage gefordert ist)

Die Bewerbung beim DAAD ist noch einmal um einiges umfangreicher, wo unter anderem noch ausführliche Gutachten von Professoren benötig werden.

Am Endeffekt ist es auf eine reine Auslands-BAföG Unterstützung für mich hinausgelaufen.

Diese bestand aus monatlich ca. 650€ plus 4500€ Studiengebühren und 1000€ Flugkostenzuschlag.

Es wird nichts im Voraus bezahlt, dass heiß das man zusehen muss wie man die ganzen entstehenden Kosten decken kann, da das Geld anteilig über die Monate erstattet wird.


Kosten

Internationale Studenten haben recht hohe Studiengebühren zu zahlen, im Semester 1 im Jahr 2010 hatte ich Studiengebühren von ca. 9200 AUD. Bei solchen Summen spielt der Wechselkurs eine große Rolle.

Ich habe meine Auslandssemesterplanung mehr als ein Jahr im Voraus gestartet, wo der Wechselkurs noch 1€ ~ $2 entsprach. Beim Bezahlen der Studiengebühren war dieser 1:1,6.
Später während des Studiums ist dieser auf 1:1,4 gefallen, sodass das Leben entsprechend sehr teuer war.

Einen Flug frühzeitig zu buchen kann eine Menge Geld sparen, welches jedoch entsprechend sorgfältiger Planung bedarf. Sehr zu empfehlen ist auch gleich, je nach zeitlicher Möglichkeit, ein oder mehrere Stops einzulegen (Stop-over-Flug).

Diese kosten meistens nicht einmal mehr, man sieht interessante Länder und es ist auch viel entspannter, da wohl niemand freiwillig über 20 Stunden in einem Flieger sitzen will.

Losgeflogen bin ich 2 Wochen vor Semesterbeginn.

Von Düsseldorf bin ich nach London geflogen, wo wenige Stunden später mein Hauptflug startete.

Dieser war: London - Dubai (2 Tage) - Kuala Lumpur (1 Std.) - Melbourne

Sowie Rückflug: Melbourne - Bangkok (2 Wochen) - Dubai (1 Std.) - London

Für insgesamt ca. 1200€.


Unterkunft

Wie man in jedem anderen Erfahrungsbericht auch lesen kann:

NIEMALS IM VORAUS EINE WOHNUNG MIETEN!!

Vor allem nicht auf die Studentenwohnheime zugreifen, diese sind maßlos überteuert und alles andere als groß und komfortabel. Der Vorteil ist jedoch, dass man dort ein anderes Studentenleben hat, insbesondere in den On-Campus Wohnungen, welches ganz lustig sein kann.

Hingegen ist der Campus nicht in der City (CBD), wie die meisten anderen Unis in Melbourne, sondern in dem mit dem Zug ca. 10-20 min entfernten Ort Hawthorn (Glenferrie Station).

Der Wohnungsmarkt in Melbourne ist KNALLHART! Wenig Angebot, hohe Nachfrage = HOHE PREISE!

Ich habe bereits in Deutschland ein paar nette Anzeigen ausgesucht und hatte die Erwartungshaltung, dass ist in 2-3 Tagen eine Wohnung finden werde.

Schlussendlich war ich 2 Wochen lang in einem Hostel, bis ich glücklicherweise eine Wohnung gefunden habe (Weil ich mich als erster gemeldet habe).

Sehr empfehlenswertes Hostel ist übrigens „Vic Hall“ an der Russel st.

Sehr zentral gelegen, sodass ich in dieser Zeit viel von der City sehen konnte und mich überzeugt hat, dass das der Ort ist wo ich wohnen möchte.

Außerdem ist es auch eines der wenigen Hostels in Australien mit Full-Size-Locker, wo man sein ganzen Hab und Gut sicher verschlissen kann (Eigenes Schloss mitnehmen!).

Der CBD (Central Business District) ist recht klein (ca. 800m x 1200m) was es entsprechen schwer macht eine Wohnung in dieser Gegend finden, welches jedoch „the place to be “ ist!

St. Kilda ist auch eine lebhafte Gegend, hauptsächlich für Partys.

Meine Wohnung war ein Apartment an der Ecke Dudley St / King Str. einen Fußmarsch zum Zentrum und ca. 20 min dem Zug vom Campus entfernt.

Mit einem australischen Mitbewohner habe ich $240 pro Woche Miete + am Ende ca. $200 Nebenkosten gezahlt.


Studium

Vor Semesterbegin gibt es noch eine sogenannte Einführungswoche.

Am ersten Tag ist Erscheinungspflicht, da dort die Einschreibung abläuft.

Man erhält ganz viele Informationen und jeder freut sich dort dir weiter zu helfen.

In dieser Woche wird vom örtlichen Studenten Verein SAAA jeden Tag lang gratis Mittagessen angeboten. So gab es Brat-Nudeln, Hot-Dogs, Waffeln mit Eis, usw.

Es gab ca. 150 „Study Abroad & Exchange“ Studenten während meines Semester, von denen ca. 50 aus den USA und weitere 50 aus Deutschland sind.

Study Abroad und Exchange (Austausch mit Partnerhochschule) werden übrigends nicht gleichbehandelt.

So gibt es eine „Concession Card“, welche 50% Rabat auf Öffentliche Verkehrsmittel bedeutet, nur für Exchange Studenten.

Aber es lohnt sich, es dennoch zu versuchen da nicht besonders genau darauf geachtet wird, denn bei mir hat es geklappt ;-)


Mein Studium und belegte Kurse

Ich als Maschinenbau Student habe die folgenden Kurse gewählt gehabt:

  • HES1300 Robotics & Mechatronics: Project 1
  • HIR505 Robotics in Manufacturig
  • HES2340 Fluid Mechanics 1
  • HAS 100 Sociology

Wobei ich Letzteres nach 2 Wochen abgewählt habe, da es für mich deutlich zu viel zu lesen (und Wörter nachschlagen) war.

Robotics & Mechatronics: Project 1 besteht aus 50% technischem Zeichnen, wo bei hier viel mehr ins Detail beim Skizzieren und Zeichnen per Hand eingegangen wird, als ich es von Deutschland aus kannte. Die anderen 50% sind C- Programmierung.

Robotics in Manufacturig: Hat deutlich die wenigsten Wochenstunden (~1,5) und anfangs sehr unkonkret. 50% Partnerarbeit an einem Projekt und 50% Final-Examen.

Fluid Mechanics: Strömungsmechanik. 4 Test und 2 Assignment, welche sehr einfach sind, gehen mit 35% in die Endnote ein, 65% die Endklausur, die jedoch ernst genommen werden sollte.

Insgesamt würde ich sagen ist das Studium deutlich einfacher ist als in Deutschland, es jedoch während des Semester mehr zu tun gib und meistens Anwesenheitspflicht(!).


Betreuung

Da die Uni deutlich mehr Geld (durch die recht hohen Studiengebühren insbesondere durch den hohen Anteil Internationaler Studenten) hat als die meisten deutschen Unis, ist das Verhältnis von Dozenten/Studenten deutlich besser.
Teilweise merken diese sogar recht schnell deinen Namen und man tauscht dann auch mal ein paar Wörter aus, wenn man sich auf dem Campus über den Weg läuft.


Freizeit

Die Uni biete eine Fülle an Freizeitangeboten, sei es in Form von Vereinen, Clubs oder einfach nur der Teilnahme im Fitnessstudio.

Besonders empfehlenswert, insbesondere am Anfang, sind die Ausflüge die von „The REAL Experience“ (therealexperience.com.au). Diese sind speziell für internationale Studenten ausgerichtet und so lernt man schnell neue Freunde kennen.

Mittwochs gibt’s mittags für $3 Pizza „all you can eat“, wenn man sich einlässt darauf ein paar christliche Geschichten/Erlebnisse anhört (Gar nicht mal so langweilig und man lernt auch gut Leute kennen).

Auf dem Campus ist sonst auch immer viel los. So haben die an einem Tag mal aus Kunstschnee eine Rampe gebaut und mit Snowboards rüber gefahren (SCHNEE in Melbourne!!).


Trevia

Ganz wichtig zu erwähnen: FACEBOOK! Ohne läuft hier gar nichts, also unbedingt einen Account anlegen.

Waschmaschinen sind in Australien zu 99% Müll, rechnet damit das eure Kleidung nach ein paar Waschgängen kaum noch zum Ausgehen zu gebrauchen ist.

Die meisten Menschen in Australien sprechen klares Englisch, jedoch gibt es auch viele mit einem starken „australischen Akzent“, welche teilweise schwerer zu verstehen sind, als Asiaten mit schlechtem Englisch.

Für Reisen nach dem Semester genügend Zeit (und noch mehr GELD) einplanen. Ich war 3,5 Wochen unterwegs und das war bei weitem zu wenig!


Schlusswort

Diese 4 Monate in Melbourne und die restlichen Wochen in Australien war die beste Zeit meines Lebens und ich bereue es in keinster Weise!

Australien ist ein großartiges Land und ich kann jedem nur empfehlen diese Erfahrung selbst zu machen.