Universitat Autònoma de Barcelona

Vorbereitung

Für mich war schon immer klar, dass ich, wenn ich die Möglichkeit dazu habe, ein Auslandssemester machen werde.
Nach Absprache mit meinem Studiengangsleiter und meinem Arbeitgeber (ich studiere dual) fing dann die Vorbereitung an. Ich entschied mich dazu, in meinem 5. Semester nach Barcelona an die UAB zu gehen. Der Vorteil der Uni war, dass dort das Semester nur 3 1/2 Monate geht und nicht 5, wie bei den meisten anderen europäischen Universitäten. Da man an der UAB Studiengebühren zahlen muss, war die Zusage nahezu sicher.

Nachdem ich alle Unterlagen vollständig eingereicht hatte, bekam ich einen Kontakt von College Contact, der einen während der Anmeldung begleitet hat und durch den alles sehr schnell und einfach verlief. 
Nach kurzer Zeit hatte ich dann auch meine feste Zusage.

Studium

An der UAB war es so, dass man seine Kurse im Voraus wählen musste. Aber keine Sorge: wenn man vor Ort merkt, dass die Module einem gar nicht taugen oder die Zeiten blöd liegen, ist es ganz einfach und unkompliziert in der „Add and Drop“-Periode noch Kurse zu tauschen. Ein Kurs gab 6 Credits, weshalb ich mich für 4 Kurse entschied.

Ich belegte Managerial Skills, Human Resource Management, International Marketing Strategies und The Creative Economy. Ich kann alle Kurse davon nur empfehlen. Die Dozenten waren alle sehr nett und hatten auch Verständnis dafür, dass man in der Zeit als Austauschstudent nicht nur am Schreibtisch sitzen möchte.

Generell ist es an der UAB so, dass sich die Endnote, nicht wie in Deutschland, nur aus einer Klausur zusammensetzt, sondern aus mehreren Teilnoten. In meinen Fächern hatte ich einige Präsentationen, Gruppenprojekte, kleine „Klausuren“, eine Mitarbeitsnote und auch ein Assignment. Hört sich im ersten Moment viel an, ist aber alles machbar, wenn man dranbleibt und nicht alles auf den letzten Drücker macht. Generell würde ich sagen, dass der Anspruch in Deutschland an der Uni deutlich höher ist und man somit ziemlich viel Zeit in seine Freizeit in Barcelona investieren kann.

Wohnen in Barcelona

Meine Unterkunft habe ich im Voraus mit zwei Mädchen, die ich durch die Facebook-Gruppe der UAB kennengelernt habe, online gebucht. Da es doch relativ schwierig war, eine gute Wohnung zu finden, die auch in einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis lag, haben wir uns schlussendlich für die Agentur shbarcelona entschieden. Auch wenn wir dort einmalig Agenturgebühren zahlen mussten, lief die Buchung reibungslos ab und die Wohnung sah auch eins zu eins so aus wie auf den Bildern. (Wovon man hier sonst nicht immer ausgehen kann, also bei Privatpersonen wirklich aufpassen!)

Generell würde ich sagen, dass es relativ egal ist, in welchem Viertel man wohnt, da man doch wirklich überall zu Fuß, mit der Metro oder mit dem Bus schnell hinkommt.
In meiner Freizeit habe ich sehr viel mit meinen neu gewonnenen Freunden unternommen. Wir waren eigentlich jeden Tag draußen und haben immer wieder neue Orte entdeckt. Barcelona hat so viele Ecken, die alle etwas anderes bieten und an jedem Tag ist etwas los auf den Straßen. Die Stadt ist wirklich wunderschön. Egal ob du im Sommer einen Strandtag machen möchtest, in den Bergen wandern gehst oder einfach durch die Stadt schlenderst. Barcelona hat alles zu bieten, dir wird also wirklich nie langweilig.
Da wir freitags nie Uni hatten, hatte man sehr viel Zeit, schöne Trips zu machen. Ich persönlich habe mich auf Spanien beschränkt. Wir waren auf Ibiza, Mallorca, in Valencia, Sevilla und Madrid. Alles wunderschön und besonders Sevilla hat mich von seiner ganzen Atmosphäre sehr beeindruckt. Ein Bonuspunkt war das warme Wetter, da ich dort am letzten Novemberwochenende war und es zu der Zeit schon etwas kälter in Barcelona gewesen ist. Also eine dickere Jacke braucht man dann nach 2 Monaten verlängertem Sommer doch noch!

An der UAB studieren allerdings sehr viele Amerikaner, die ihre Trips auf ganz Europa ausgebreitet haben und eigentlich jedes Wochenende unterwegs waren.
Das muss ich euch vorwegnehmen. Wenn ihr an die UAB geht, werdet ihr wenig, bis nichts mit Spaniern zu tun haben. Der Campus ist ausschließlich für Internationals und es werden leider auch keine Veranstaltungen mit den nationalen Studenten geplant. Dennoch kannst du einige Bekanntschaften aus Amerika, Brasilien, Ägypten und aus vereinzelten europäischen Ländern machen. Die Mehrzahl bestand in meinem Jahr aber auf jeden Fall aus Amerikanern und Deutschen.

Fazit

Abschließend kann ich sagen, dass ich wirklich jedem ein solches Auslandssemester nur ans Herzen legen kann. Ich hatte bis jetzt die beste Zeit meines Lebens hier. Mir ging es so, dass ich gemerkt habe, wie ich mich selbst weiterentwickelt habe. Dadurch, dass man anfangs doch ganz auf sich allein gestellt ist in einer neuen Umgebung und mit neuen Menschen, lernt man sich nochmal selbst anders kennen. Ich weiß, dass mich die Erfahrungen, die ich hier gesammelt habe, ein Leben lang begleiten werden und ich bin mir sicher, dass das nicht mein letztes Auslandssemester gewesen ist. Barcelona kann ich jedem empfehlen, der einen guten Ausgleich zwischen Strand, Sommer, Party, leckerem Essen und Großstadt Feeling sucht. Es gibt jeden Tag so viel zu entdecken. Wenn ich durch meine Galerie scrolle, ist es Wahnsinn, wie schnell die letzten 4 Monate vorbeigegangen sind, aber auch wie viele tolle Momente man gesammelt hat.
Also hab keine Angst, mach es. Du wirst es nicht bereuen!