5 Mär
Erfahrungsbericht von David B.

University of California, Santa Barbara


Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Chemie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2017 bis 12/2017
Heimathochschule: München TU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbung

Die Bewerbung verlief an sich relativ reibungslos über College Contact, die immer sehr hilfreich bei Fragen waren. Einzig der TOEFL-Test und die Beantragung des Visums sind doch sehr kostspielig, sind jedoch eben notwendige Übel, die man durchaus in Kauf nehmen kann. Ansonsten gab es keine Probleme.

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Unterkunft

Die wohl schwierigste Aufgabe ist das Finden einer Unterkunft. Nachdem ich von Deutschland aus keine Unterkunft finden konnte, entschloss ich mich, 2 Wochen vor Semesterstart anzureisen und direkt vor Ort zu suchen. Gesucht hatte ich über Craigslist und die Facebook-Gruppe „UCSB-Housing“. Es stellte sich heraus, dass es besonders schwer ist eine Unterkunft zu finden, wenn man nur ein Quarter bleibt, da die meisten Verträge auf ein ganzes Jahr ausgelegt sind. Fündig bin ich dann bei „CBC and the Sweeps“ geworden, bei denen es möglich war, zunächst einen Einjahresvertrag zu unterschreiben und anschließend (bevor man auszieht) jemanden für einen Lease-Takeover zu suchen, also jemanden, der den eigenen Vertrag komplett übernimmt. Das hat ohne weitere Probleme geklappt und das Office von „CBC and the Sweeps“ war mir dabei auch behilflich. Wie wohl schon oft erwähnt wurde, sind Wohnungen (speziell in Isla Vista) sehr teuer. Dies sollte man bei der finanziellen Planung berücksichtigen.

Insgesamt sollte man definitiv versuchen, eine Wohnung in Isla Vista zu bekommen, da sich dort quasi das ganze studentische Leben abspielt und diese kleine, fast rein studentische Stadt wirklich etwas Einmaliges ist.


Kurse

Eigentlicher Hauptgrund für die Wahl der UCSB war der exzellente Ruf im Bereich der Festkörperchemie und Materialwissenschaften. Da ich in Deutschland bereits im Master bin, habe ich in den USA graduate Kurse besucht. Nach Absprache mit den Professoren, ob ich am Kurs teilnehmen könne, gab es keine Probleme.

Besucht habe ich die Vorlesung „First-Principles Calculations for Materials“, welche von der computergestützten Berechnung von Materialien handelt. Ein sehr guter, aber auch anspruchsvoller Kurs, der ebenfalls Projektarbeit erforderte. Insgesamt war hier das Niveau mit dem Niveau meiner Heimatuniversität TUM vergleichbar.

Mein zweiter Kurs war „Structural Inorganic Chemistry“, welcher sich hauptsächlich mit Röntgendiffraktometrie beschäftigte. Der Kurs beinhaltete ebenfalls Projektarbeit. Die Vorlesung an sich war didaktisch weniger gut vorgetragen, allerdings inhaltlich sehr gut. Der Professor (Galen Stucky, 81 Jahre alt) ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet und hatte daher immer sehr nette Anekdoten zu erzählen.

Zuletzt habe ich noch „Communications for international students“ bei der UCSB Extension besucht. Der Kurs war weniger anspruchsvoll, jedoch hat sich der Vortragende sehr große Mühe gegeben.

Insgesamt waren alle Kurse im Vergleich zu Deutschland viel verschulter (auch die graduate Kurse). Es sind meistens wöchentliche Hausaufgaben abzugeben und Projekte während des Semesters zu erledigen, welche in die Endnote einfließen.


Freizeit

Eine der größten Vorteile der UCSB ist die Lage. Sowohl das Meer als auch die Berge sind nicht weit entfernt. Die beste Entscheidung meines Aufenthaltes war definitiv, dem „Excursion Club“ beizutreten. Dieser studentische Outdoor-Club organisiert wöchentlich unzählige Aktivitäten und Ausflüge quasi kostenlos. Eine super Möglichkeit viele Locals (und auch manchen international Student) kennenzulernen. Außerdem ist es möglich kostenlos Neoprenanzüge, Surfboards, Kajaks, Stand-Up Paddle boards, Zelte, Isomatten, Schlafsäcke und vieles mehr auszuleihen.

Des Weiteren bin ich dem Intramural „Ultimate Frisbee“-Team beigetreten. Der Intramural Sport ist eine inneruniversitäre Freizeitliga, bei dem es vor allem um Spaß und weniger um die Wettkampfleistung geht. Hierbei gibt es einmal in der Woche ein Spiel gegen eine andere Mannschaft. Eigentlich ist es für Extension Studenten nicht möglich dieser Liga beizutreten, bei mir konnte jedoch eine Ausnahme gemacht werden.

Die Universität wird oft als die Party-Uni der USA bezeichnet. Wer jedoch auf das weniger steht, kommt auf jeden Fall auch auf seine Kosten. Es gibt Aktivitäten ohne Ende.


Kosten

Wie bereits erwähnt ist Kalifornien sehr teuer. Für ein geteiltes Doppelzimmer sollte man mit $600-$800 pro Monat rechnen. Außerdem sind die Lebenshaltungskosten insgesamt deutlich höher als hier in Deutschland. Zum Einkaufen sollte man daher immer zu einem größeren Supermarkt fahren. Der nächst größere ist dabei „Albertsons“, welcher etwa 10 Minuten mit dem Fahrrad von Isla Vista entfernt ist. Falls man ein Auto zur Verfügung hat, kann man auch zu „Trader-Joe‘s“ fahren.


Fazit

Ich würde jedem empfehlen, den Schritt zu wagen und ein Auslandssemester an der UCSB machen. Die Menschen in Kalifornien sind so freundlich und offen, dass es ein echter Kulturschock ist, wenn man wieder nach Deutschland kommt. Die Universität ist sehr schön und so gut gelegen. Und nicht zu vergessen ist natürlich das ausgezeichnete Wetter. Eine Erfahrung, die man wohl nur einmal im Leben machen kann.