University of Newcastle
Wenn ihr gerade überlegt, ob ihr überhaupt ein Auslandssemester machen wollt, macht eins! Es war eine tolle, aufregende, bereichernde Erfahrung. Das Bewerbungsverfahren war mit Hilfe von College Contact unkompliziert. Für die super freundliche Hilfe und Beratung, die immer kostenlos war, war ich sehr dankbar.
Das Semester in Newcastle, Australien zu verbringen, ist meiner Meinung nach empfehlenswert, aber nicht optimal. Dies sind meine Gründe für die Aussage:
Das Studium an sich an der University of Newcastle war sehr gut. Die Uni hat sich perfekt um einen gekümmert, denn alle Mitarbeiter, Professoren und Tutoren waren sehr freundlich und hilfsbereit. Auch die Kurse waren interessant und von der Schwierigkeit her angemessen. Man muss viel machen (pro Kurs ungefähr drei Leistungsnachweise – Essays, Präsentationen, Klausuren, mündlich beteiligen), aber die Kurse sind sehr interessant und da fällt es etwas leichter etwas dafür zu tun. In den Vorlesungen ist keine Anwesenheitspflicht, es gibt entweder eine ausführliche Powerpoint Präsentation zum Herunterladen oder der Kurs wird online übertragen. So bleibt es dem Studenten überlassen, wie er seine Zeit einteilt. Die Tutorien sind sehr hilfreich, da in Kleingruppen, also 6 bis 30 Personen, der Stoff bearbeitet und verständlich gemacht wird. Die Klausuren an sich sind recht anspruchsvoll, aber das hängt natürlich davon ab was man gewohnt ist. Vor den Präsentationen muss man sich nicht fürchten, wenn man in Deutschland gelernt hat, wie man eine richtige Powerpoint Präsentation macht.
Nun zum Thema Wohnen: Ich habe in Tighes Hill gewohnt. Das Zimmer in der Wohngemeinschaft habe ich bereits vor Anreise gemietet. An sich würde ich es aber nicht empfehlen sich im Voraus zu entscheiden. Die meisten Internationalen hatte noch keine Wohnung und jeder hat letztendlich etwas gefunden, womit er/sie einigermaßen zufrieden war. Meine Wohnung war sauber und modern, allerdings war sie damit eher eine Ausnahme in Newcastle. Aber man kann sich natürlich an alles irgendwie gewöhnen, wenn man nur ein halbes Jahr dort verbringt. An Kakerlaken muss man sich zwangsläufig gewöhnen, denn die sind überall, so wie ich das mitbekommen habe. Tighes Hill ist nicht die beste Wohngegend, zum Einen weil sie mitten zwischen Uni und Stadt liegt, sodass man zu beiden eine halbe Stunde braucht, und zum Anderen weil sie nicht die Sicherste sein soll. Mir ist nichts passiert, aber mir wurden ein paar Geschichten erzählt. In Newcastle und den dazu gehörigen Stadtteile, wie Tighes Hill, Hamilton oder Mayfield, ist man eigentlich nie vor komischen Menschen sicher: Da wird man, wenn man Pech hat, angespuckt, auf ekelhafte Art und Weise angemacht, ohne Grund angeschrien, vom Fahrrad gestoßen, ohne Grund mit Eiern beworfen oder kurze Zeit verfolgt. Wegen diesen Vorfällen würde ich Newcastle nicht unbedingt empfehlen, aber nun wieder zu den Vorteilen von Newcastle.
Newcastle hat wunderschöne Strände. An ihnen kann man bis auf die kältesten 3 Monate im Jahr ohne Angst vor tödlichen Tieren schwimmen (man sollte natürlich trotzdem immer auf Schilder achten und auf die Anweisungen der Lifeguards hören), Volleyball spielen, für die Uni lernen, entspannen oder sich sonnen. Das Wetter bietet sich jedenfalls dazu an – im halben Jahr hatten wir gefühlt nur 20 Regentage, ansonsten sonniges, warmes Wetter. Bei strahlend blauem Himmel ist es im Winter ziemlich kalt, also braucht man manchmal doch eine Winterjacke. Im Sommer wurde es 43 Grad, was sehr heiß war, aber mit viel Wasser hält man das auch aus. Die Innenstadt Newcastles ist ganz nett, denn es gibt kleine Cafés, Bars und Restaurants, wenn man es sich leisten kann und vier Clubs, in denen man ganz gut ausgehen kann. Zum Shoppen muss man eine halbe Stunde bis Stunde mit dem Busfahren, um die Einkaufszentren Charlestown oder Kotara zu erreichen.
In der Umgebung von Newcastle gibt es auch tolle Sachen zu entdecken. Zwei Stunden Busfahrt nördlich von Newcastle liegt das traumhaft schöne Port Stephens. Hier kann man einen Spaziergang am türkisenen Wasser machen, Delphine und Wale beobachten, Sandboarden, Kamele reiten oder einfach entspannen. Zweieinhalb Stunden südlich von Newcastle liegt Sydney. Die Zugfahrt ist sogar richtig günstig – umgerechnet nur 6 Euro hin und zurück. In Sydney kann man die Stadt und Strände erkunden, Shoppen gehen und Party machen. Nordwestlich von Sydney sind die Blue Mountains. Diese Berge sind wunderschön und eine gute Möglichkeit dem Rummel der Städte zu entfliehen. Es ist relativ schwer und aufwendig dort mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinzukommen, aber es ist möglich.
Wichtig ist noch zu sagen, dass man keine Angst haben muss, keine Freunde zu finden. Bei den Australierinnen und Australiern muss man sich keine Hoffnungen auf tiefe Freundschaften machen – es sei denn man wohnt on campus und lernt sie richtig gut kennen - aber es gibt sehr viele Austauschstudenten, die man in den Hostels oder in der O-Phase kennenlernen kann. Alle, die ich kennengelernt habe, waren sehr aufgeschlossen, freundlich, lustig und man hat viel gemeinsam unternommen, sodass einem nie langweilig wurde. Dank der Menschen wurde das Semester zu einem unvergesslichen Erlebnis voller Spaß und wichtigen Erfahrungen.