16 Dez
Erfahrungsbericht von Christian W.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2015 bis 05/2015
Heimathochschule: Hamburg-Harburg TU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Zu allererst möchte ich College Contact für die gute Organisation und durchweg gute Betreuung danken. Ich habe Business-Masterkurse an der San Diego State belegt. Am Ende jedes Bereiches habe ich kleine Tipps eingebaut.

Vor meinem Aufenthalt

Schon seit längerer Zeit plante ich ein Semester im Ausland und am liebsten in den USA. Meine Universität hat jedoch keine Partneruniversitäten in den USA, sodass mir eine Freundin College Contact empfahl. Nach einigen Tagen Recherche auf der Homepage, einigen E-Mails und einem Telefonat, standen mir 4-5 Universitäten zur Auswahl. Ich entschied mich für die San Diego State University, da diese in einer der schönsten Städte in Kalifornien liegt, mich die Dauer angesprochen hatte und von den Kosten auch nicht zu hoch war.

Nach der Einreichung meiner Bewerbungsunterlagen bekam ich auch recht schnell die Zusage und begann, mich um diverse Dinge zu kümmern. Ich könnte jetzt alles einzeln aufführen, doch College Contact hat eine Liste, wann Dinge zu erledigen sind (Visum beantragen, Reisepass beantragen oder BAföG-Unterlagen einreichen). Diese Liste war sehr hilfreich, da es klar, bis wann diese Dinge organisiert sein mussten.

Tipps

  • Beantragt auf jeden Fall BAföG, auch wenn ihr einen monatlichen Satz von einem Euro erhalten würdet, erhaltet ihr die Studiengebühren bis 4600 Euro und die Reisepauschale von 1000 Euro.
  • Werdet nicht nervös bei der Flugsuche und bucht nicht sofort, wenn ihr die Zusage bekommt. Checkt über mindestens 1-2 Wochen die Preise auf Seiten wie Google Flüge, fluege.de etc. Außerdem ist es hilfreich, wenn ihr unter der Woche fliegt (Dienstag, Mittwoch, Donnerstag) und wenn ihr flexibel mit den Flughäfen seid. Checkt zum Beispiel: London/San Diego, Amsterdam/Los Angeles, London/Los Angeles, Kopenhagen/Los Angeles etc. Ich habe zum Beispiel Hin- und Rückflug von Köln/Bonn – Los Angeles für 550 Euro bekommen. Wenn ihr viel Zeit habt, könnt ihr auch gute Angebote auf Urlaubspiraten abwarten. Wartet jedoch nicht zu lange.
  • Bucht euren Rückflug flexibel oder zum Ende eines Monats hin, da ihr die Miete immer für den ganzen Monat bezahlen müsst.

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Die erste Zeit

Ich bin am 7. Januar in San Diego angekommen und ich habe mich dafür entschieden, meine erste Zeit in einem Hostel in Hillcrest zu verbringen. Einige Leute bevorzugen es, eine Bleibe zu haben, bevor sie dort ankommen, aber ich bereue meine Entscheidung definitiv nicht. Durch das Wohnen im Hostel lernte man sofort neue Leute kennen, mit denen man dann auch Sachen unternommen hat. Es ist zwar ab und zu stressig, keine eigenen vier Wände zu haben, aber in einem Hostel geht eigentlich am Anfang jeden Abend etwas und ich habe sehr viele schöne Plätze gesehen und neue Freunde gefunden. Außerdem begann die Wohnungssuche und auch die ersten Veranstaltungen der Universität standen an.

Tipps

  • Sucht euch ein gutes Hostel für die erste Zeit. Es ist stressiger, aber auch wesentlich interessanter. Ich habe im ITH Zoo Hostel in Hillcrest gelebt und es ist mit Abstand das beste Hostel, in dem ich gewesen bin. (Ich bekomme kein Geld dafür, dass ich hier dafür Werbung mache ;) )

Wohnen

Als erstes sollte man sich die Frage stellen, ob man gerne am Strand lebt oder lieber in der Nähe der Universität sein will, da man mit öffentlichen Verkehrsmitteln über eine Stunde vom Strand zur Universität benötigt. Für mich war es klar, dass ich mir kein Auto kaufen/mieten wollte und ich hatte ehrlich gesagt keine Lust, jeden Morgen lange Bus/Bahn zu fahren. Außerdem wollte ich unbedingt mit Nicht-Deutschen zusammen leben, um mein Englisch zu verbessern. Deshalb habe ich mich für die College Area entschieden und für den Apartmentkomplex Boulevard 63, da ich eine internationale WG gefunden habe. Generell ergeben sich für das Wohnen in San Diego als internationaler Student mehrere Möglichkeiten. Hier mal meine Favoriten:

  • Apartmentkomplexe um die San Diego State University herum (Penthouse, Boulevard 63, Aztec Corner etc.): Ich habe ab dem 1. Februar im Boulevard 63 gewohnt und das ist wahrscheinlich der edelste Apartmentkomplex. Dort läuft es so ab, dass man sich am Anfang seine Mitbewohner über eine App und/oder andere Gruppen auf Facebook sucht und sich dann zusammen bei dem Komplex anmeldet. Diese sind dann mit Pools, BBQ, Shuttles zur San Diego State und je nachdem, welchen Komplex man sich aussucht, mit weiteren Sachen ausgestattet. Die Preisreichweiten für diese Apartmentkomplexe sind sehr unterschiedlich. Ich habe $920 warm bezahlt, für ein Einzelzimmer im Boulevard. Wenn man sich ein Zimmer teilt, liegt die Miete bei ca. $600. Freunde von mir wohnen momentan im „Penthouse“ und die teilen sich ein Zimmer und bezahlen ca. $300 jeder. Das Problem bei den Komplexen ist, dass man teilweise nur Jahresverträge abschließen kann. Außerdem möchte ich sagen, dass Boulevard 63 ca. 3 Monate gebraucht hat, um die Kaution zurückzuzahlen, und das erst nach diversen E-Mails.
  • Ein Haus mit anderen Studenten an der San Diego State oder am Strand: Jedes Semester vermieten einige Landlords ihre Häuser an Studenten. Der Vorteil ist, es gibt weniger Regeln als bei den Apartmentkomplexen, man ist freier bei der Wahl der Lage und es herrscht eine persönlichere Atmosphäre. Hätte ich die Möglichkeit gehabt mit internationalen Studenten oder Amerikanern in einem Haus zu wohnen, hätte ich diese Möglichkeit dem Apartmentkomplex vorgezogen. Die Preise für Zimmer in der College Area liegen für Einzelzimmer bei ca. $750 pro Monat und geteilte Zimmer sind dementsprechend billiger. Es kommt immer darauf an, welche Qualität man sucht. Über die Beach Area weiß ich nicht so viel, jedoch habe ich von Freunden gehört, dass dort die Mieten für ein Einzelzimmer bei ca. $950+ liegen.

Tipps

  • Zieht am Anfang in ein Hostel, wenn ihr noch nicht wisst, wo ihr wohnen wollt.
  • Wenn ihr in einen Apartmentkomplex ziehen wollt, sucht euch vorzeitig Mitbewohner über die Facebookgruppen.

Universität

Als Masterstudent habe ich an der SDSU neun Units belegt, die mir an meiner Universität als 27 ECTS angerechnet werden. Ich hatte zwei Business-Kurse und einen Psychologie-Kurs. Bevor ich an die San Diego State Universität kam, musste ich eine Special Session wählen und meine anderen Kurspräferenzen angeben. Die Kurse waren einfacher als in Deutschland, speziell die Special Session. Im Vergleich zu dem Studium in Deutschland hatte ich mehr Tests /Hausaufgaben /Seminararbeiten während des Semesters, sodass es keine „Monsterklausur“ am Ende gab, die alles entscheidet. So ist es Studenten möglich, gute und sehr gute Noten zu erreichen. Die folgenden drei Fragen habe ich mir vor meinem Aufenthalt gestellt.

Was ist eine Special Session?

Also, eine Special Session ist ein Kurs, in dem sich nur internationale Studenten befinden. Auf Grund des hohen Anteils an deutschen Studenten in San Diego bestand mein „internationaler Kurs“ aus 25/30 Deutschen. Ich hatte das Gefühl, dass die Special Sessions etwas einfacher als die „normalen“ Kurse an der San Diego State sind, da mehr Rücksicht auf einen genommen wird, und ich konnte ein glattes A erreichen. Die Special Sessions können nicht abgewählt werden. Also sobald ihr diese auf eurem Plan stehen habt, müsst ihr diese belegen. Mein Tipp wäre deswegen, wählt so wenig wie möglich Special Sessions, da ihr diese unter keinen Umständen abwählen könnt. Ich hätte jedoch mit Leichtigkeit vor Ort zwei weitere hinzufügen können, da bis zum letzten Tag immer noch Plätze in diesen verfügbar waren.

Wie läuft das Kurs Crashing beim Business Programm ab (Nur wichtig für Business-Programm-Studenten, die Kurse crashen wollen)?

Da die Business-Kurse sehr gefragt sind, lässt die San Diego State Universität die Kurse zuerst von ihren eigenen Studenten auffüllen. Nachdem das geschehen ist, gibt es ein Event, bei dem internationalen Studenten die Erlaubnis gegeben wird, Business-Kurse zu crashen. Ohne eine Erlaubnis dürft ihr keine Business-Kurse crashen. Bei uns wurde das Event in vier Zeitblöcke eingeteilt und ich konnte wählen, welchen Zeitraum ich gerne hätte. Ich habe mich für den dritten Block entschieden, da ich gerne ausschlafen wollte und mir folgendes nicht klar war: Sobald ein Student für einen Kurs eine Erlaubnis bekommt, ist der Platz für die anderen nicht mehr verfügbar. Wenn diese Veranstaltung kommt, geht dort so früh wie möglich hin, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass ihr eure Kurse belegen könnt.

Wie wahrscheinlich ist es, dass ich beim Kurs-Crashing meine Kurse bekomme?

Das kommt sehr auf das Programm an, was ihr belegt. Für Business-Masterstudenten ist es sehr schwierig in Business-Masterkurse zu kommen, die keine Special Sessions sind. Studenten, die nicht am Business-Programm teilnehmen, haben es leichter. Wie aber einem auch jeder sagt, solltet ihr schon eine etwas größere Auswahl an Kursen mitbringen. Im Notfall hätte ich immer noch die Special Sessions belegen können.


Freizeit

In meiner Freizeit mache ich sehr gerne Sport, gehe feiern und hänge mit Freunden ab. Sportliche Möglichkeiten sind an der San Diego State University im Vergleich zu den deutschen Universitäten nahezu unbegrenzt. Es gibt ein riesengroßes Fitnessstudio, mit Kletterwand und zwei Dreifeldhallen, eine Bowlingbahn, ein Schwimmbad und diverse andere Sportangebote. Für internationale Studenten ist dies alles kostenlos. Das habe ich natürlich stark in Anspruch genommen.

Was ich euch auch nahelegen kann ist, sich bei amerikanischen Studentenorganisationen zu erkundigen. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, dass für jeden etwas dabei ist und die Amerikaner sind sehr aufgeschlossen, internationale Studenten kennenzulernen. Ich habe mich zum Beispiel in einer „Friendship, Service und Leadership“ Organisation engagiert und habe dort sehr viele Amerikaner kennen gelernt, Freundschaften aufgebaut und durch Volunteering bei speziellen Events etwas Gutes getan.

Das Ausgehen in San Diego ist sehr abwechslungsreich. In Downtown und Pacific Beach findet man die klassischen Clubs und Bars, doch es gibt noch mehr. Eine Bar, die ich sehr empfehlen kann, ist die Piano Bar in Downtown. Dort spielen vier gute Pianisten (immer zwei gleichzeitig) alle möglichen Stücke (Bubble But bis Irish Folk) auf zwei Pianos und beziehen dabei das Publikum stark mit ein. Ein weiterer guter Laden ist das In Cahoots (ein Countryschuppen). Dort studieren einige Tage in der Woche schätzungsweise 50 Leute spezielle Tänze ein, die dann am Abend zufällig getanzt werden. Wenn man das erste Mal da ist, ist es echt beindruckend. Für 20 Minuten tanzen die Leute kreuz und quer zu normaler Musik und plötzlich wird dann ein bisschen Country angehauen und einer tanzt dann irgendeine Choreografie vor, die die anderen nachtanzen. Ist fast schon so wie ein Flashmob smiley. Dann gibt es auch noch Partybusse, die euch von der College Area abholen und dann zu den Clubs in Downtown und Pacific Beach bringen. Ach ja, und Tijuana ist ja auch gleich um die Ecke (Mexiko).

Da das Wetter unglaublich gut ist, bietet San Diego neben dem Feiern auch weitere gute Gelegenheiten. Es gibt viele interessante Regionen, die man erkunden kann, Küstengebiete, Coronado Island, Downtown, San Diego Zoo, Seaworld und vieles mehr. Je nachdem, ob man ein Auto besitzt oder wo man wohnt, geht man auch oft an den Strand zum Surfen. Wenn ihr hungrig seid, gibt es drei geile Adressen: In and Out Burger, Phils BBQ und, wer es noch nicht kennt, Korean BBQ (keine Marke) an verschiedenen Orten.


Reisen

Kalifornien bietet sehr viele Sehenswürdigkeiten. Von vollkommener Natur bis hin zur Weltmetropole und vollständigem Konsum gibt es alles zu sehen. Im Folgenden liste ich einige interessante Attraktionen auf, die es sich lohnt anzuschauen.

Los Angeles, eine der größten Städte Amerikas und eine der bekanntesten Städte weltweit. Viele Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel Venice Beach, Walk of Fame, Beverly Hills und das Hollywood Sign zeichnen LA aus. Da LA eigentlich auf dem Weg zu allen anderen geilen Orten ist, kommt ihr dort wahrscheinlich öfter vorbei.

San Francisco, meiner Meinung nach eine der schönsten Städte, die ich je gesehen habe. Die Stadt hat so viel zu bieten, das ist unglaublich. Die Golden Gate Brigde und Alcatraz sind nur zwei der großen Attraktionen. Falls ihr es nach San Francisco schafft, checkt auf jeden Fall Lands End aus.

Stanford University, liegt auf dem Weg nach San Francisco und hat einen sehr schönen und riesigen Campus. Kann man auf dem Weg auf jeden Fall vorbeifahren.

Disneyland liegt südlich von Los Angeles und ist perfekt für einen Tagestrip von früh morgens bis spät abends. Die Attraktionen dort sind so gut gemacht, wie ihr es in eurem Leben noch nie gesehen habt. Ich hatte dort einen der schönsten Tage in meinem Leben. Das Ganze hat leider auch seinen Preis, pro Karte legt ihr $100 hin.

Las Vegas, eine beeindruckende Stadt und wahrscheinlich der beste Platz, um zu feiern, in der ganzen Welt. Mein Ziel war es, einmal in Las Vegas zu pokern, und das ist jetzt erfüllt. smiley.

Yosemite National Park, Natur pur. Wenn ihr auf Natur steht, ist der Yosemite National Park genau der richtige Ort für eine Wanderung. Wunderschöne Ausblicke auf Gebirge, Wasserfälle und Schluchten geben ein beeindruckendes Landschaftsbild ab.

Grand Canyon, unglaubliche Aussicht und einzigartige Eindrücke aus der Natur.

Ich hatte auf jeden Fall eine richtig geile Zeit und würde es jedem empfehlen, ein Auslandssemester in San Diego zu absolvieren. War im August auch wieder da für einen einmonatigen Urlaub. smiley.