20 Jan
Erfahrungsbericht von Bianca S.

University of California, San Diego


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: München LMU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Gegen Januar 2015 habe ich mich nach langer Überlegung dazu entschieden, mein Auslandssemester über College Contact zu organisieren und damit nicht die Möglichkeit zu nutzen, an eine der Partneruniversitäten der LMU zu gehen. Der Grund dafür war, dass ich schon immer einmal in den USA studieren wollte und meine Heimatuni leider nicht die Kontakte bietet, die ich mir gewünscht hatte.

Der Bewerbungsablauf über College Contact ist sehr gut organisiert. Natürlich ist die Recherche, das Zusammentragen aller Unterlagen und die Bewerbung für das Visum sehr zeitintensiv aber man wird bei jedem Schritt hervorragend beraten und hat immer jemanden zur Seite wenn man Hilfe braucht.

Flug

Ein Flug an die Westküste der USA ist prinzipiell nicht gerade günstig. Freunde von mir zahlten fast 1.500 Euro hin und zurück während ich einen recht günstigen Flug für 850 Euro hin und zurück bekommen habe. Hier ein Tipp für alle, die in München und Umgebung wohnen: Das Reisebüro Travel Overland in Schwabing hat tolle Angebote. Wichtig ist, ganz bewusst nach dem Lufthansa Jugendtarif zu fragen. Diese Kontingente sind online nicht verfügbar, sondern ausschließlich in Reisebüros und so konnte ich den Luxus genießen, mit einer tollen Airline für nicht allzu viel Geld zu fliegen.

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Ankunft und Wohnen

Als ich in San Diego ankam war, ehrlich gesagt, meine erste Reaktion: Ich will wieder heim. Zu Beginn habe ich in einem (meiner Meinung nach) echt schlechtem Hostel gewohnt und der Jetlag sowie die Tatsache, dass ich Familie und Freunde daheim sehr vermisst habe, hat das alles nicht leichter gemacht. Doch das hat sich wahnsinnig schnell gedreht. Ein paar Tage später bin ich mit ein paar Freunden in ein neues Hostel umgezogen (Dunaways Bed and Breakfast in PB - ein Traum! Definitiv zu empfehlen) und habe angefangen, San Diego zu entdecken. Es ist wirklich eine traumhafte Stadt. Jeder Stadtteil hat seinen eigenen Reiz, sei es Downtown mit den Hochhäusern, Malls, dem Hafen und Island Coronado, La Jolla mit den tollen Villen direkt an der Küste oder PB und Mission Beach direkt am Pazifik und der Bay mit den vielen Bars, Clubs usw.

Was sich in den nächsten Tagen jedoch sehr schwer gestaltet hat, war die Wohnungssuche. Meine Freunde und ich haben uns zu Beginn hauptsächlich auf PB und Mission Beach konzentriert, da es hieß, dass hier alle Internationals wohnen und freizeittechnisch am meisten geboten ist. Nach 10 Tagen äußert anstrengendem House Hunting in San Diegos Sommerhitze, hatten wir das unglaubliche Glück, in Bird Rock, La Jolla ein tolles Haus für insgesamt vier Leute zu finden. Es war nur 3 Blocks vom Meer (kein Strand, nur Klippen, aber ein Traum für den Sonnenuntergang) entfernt, hatte einen eigenen Garten mit Weber Grill und sah einfach toll aus. Dennoch zahlten wir noch 700 Dollar pro Person für einen Shared Room. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich froh bin, nicht in PB gewohnt zu haben. Unser Haus befand sich ein wenig näher zur UCSD (obwohl es immer noch 55 Minuten von Tür zu Tür zur Uni waren, inklusive Bus und Laufen). Verallgemeinert lässt sich sagen, dass die meisten Internationals tatsächlich in PB und Mission Beach wohnen, die Amerikaner jedoch, die an der UCSD studieren eher in UTC (University City), der Stadtteil direkt neben der UCSD. Da einige meiner engen Freunde auch Amerikaner waren, war es für mich somit angenehm, nicht ganz so weit von UTC weg zu wohnen.


UCSD

Der Campus ist einfach RIESIG. Für europäische Studenten, die in der Regel ein Campusleben nicht gewöhnt sind, ist es definitiv etwas Neues und ich kann gar nicht mehr zählen wie oft ich mich am Anfang verlaufen habe. In Summe habe ich drei Kurse belegt, alle an der Rady School of Management, eine wunderschöne Fakultät mit Meerblick. MGT 166 Business Ethics and Corporate Social Responsibility bei Cathy Moran kann ich jedem besonders empfehlen. Die Professorin ist wahnsinnig nett (schreibt mir jetzt sogar ein Empfehlungsschreiben für den Master) und gestaltet die Vorlesungen sehr spannend und vor allem interaktiv. Anders als an der LMU zählt Participation auch zur Endnote, genauso wie kleine Quizzes, Reading Journals und eine Debatte vor der Klasse. Dazu gibt es natürlich noch einen Midterm und ein Final. Mir persönlich gefällt dieses System ziemlich gut, da man zum einen mehr als daheim gezwungen ist, sich mit dem Stoff auseinanderzusetzen und ihn vor allem in den Reading Journals kritisch zu hinterfragen und da zum anderen nicht die komplette Note des Kurses von einer Klausur abhängt.

Der zweite Kurs den ich belegt hatte war MGT 172 Business Project Management bei Professor Zimmermann (deutscher Professor). Auch dieser Kurs hat mir gut gefallen. Der Midterm war ein eigenes Projekt, das wir vor der Klasse präsentieren sollten. Zusätzlich mussten wir 4 Mal eine Hausaufgabe einreichen und wurden am Ende im Final über den Stoff des Kurses geprüft.

Der dritte Kurs war MGT 135 Federal Taxation for Companies. Hier lässt sich sagen, dass der Kurs nicht wahnsinnig spannend war, allein da für Nicht-Amerikaner das Steuersystem in den USA vermutlich nicht allzu interessant ist, aber er war nicht schwer und mit ein bisschen Vorbereitung definitiv gut zu meistern. Auch hier gab es einen Midterm, 3 Hausaufgaben und ein Final, alles in Multiple Choice Form.

Zurückblickend genoss ich eine perfekte Balance aus Uni und Freizeit während meines Studiums an der UCSD. Ich persönlich finde die weitaus interaktiveren Vorlesungen als an der LMU in München eine tolle Abwechslung und habe Spaß an meinen Kursen gehabt.


Tipps

Hier noch ein paar Tipps für euren Auslandsaufenthalt in San Diego:

  • So blöd es klingt, aber versucht definitiv, auch in den Kursen mit den Amerikanern Freundschaften zu schließen. Ich habe wahnsinnig viele Internationals kennen gelernt, die sich immer nur mit anderen Europäern getroffen haben und das ist meiner Meinung nach nicht ganz der Sinn vom Auslandssemester. Ich habe so tolle Freunde an der UCSD kennen gelernt und freue mich jetzt schon wieder sehr, sie an der UCSD zu besuchen.
  • Regents Pizza in UTC: Beste Pizza weit und breit. Am besten fanden  wir alle die Meat Lover Chicago Style - sieht irre aus aber einfach mal ausprobieren ;)
  • Lil‘ Dipper ist eine tolle Eisdiele gleich neben Regents Pizza. Auf jeden Fall mit Snickerdoodle Cookie bestellen!
  • Fat Fish in PB ist ein tolles Restaurants für Tacos (besonders der Shrimp Taco!). Am Taco Tuesday kostet er nur 1,50 Dollar. Seid aber vor 18 Uhr da sonst wird es schwer, einen Tisch zubekommen.
  • Studenten der UCSD organisieren fast wöchentlich Partybusse nach Downtown zu verschiedensten Clubs (gut fand ich Omnia, Cake Club oder Bang Bang). Definitiv mal mitmachen!
  • Blacks Beach direkt am Glider Port an der UCSD. Der Strand ist mit dem Auto nicht erreichbar, entweder man geht über die Treppen die Klippen runter oder wandert einen schwierigeren Trail. Auf jeden Fall ausprobieren, der Strand ist wunderschön und nicht voll mit Touristen!
  • Mount Soledad ist ein Aussichtspunkt auf einem Hügel in La Jolla und wahnsinnig schön für den Sonnenuntergang. Man sieht von Mexiko fast bis nach Los Angeles und natürlich auf den Pazifik.

… Und noch so vieles mehr. San Diego hat einfach unglaublich viel zu bieten. Auch wenn der ganze Spaß im Endeffekt leider sehr teuer war (vor allem Lebensmittel und Miete sind bei weitem teurer als in München), bereue ich keine einzige Sekunde und würde sofort zurück, wenn ich könnte. Freut euch schon auf eine wundervolle und leider viel zu kurze Zeit, die ihr nie vergessen werdet!