14 Apr
Erfahrungsbericht von Anna P.

California State University Chico


Stadt: Chico
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Literaturwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Organisation + Planung:

Vielen Dank zunächst an College Contact für die gute Beratung und den reibungslosen Ablauf. Ich hatte mich damals bei unserem International Office auf einen Platz beworben und brauchte ein Motivations- und Empfehlungsschreiben und den TOEFL Test. Im Vergleich dazu ist die Bewerbung um ein hundertfaches einfacher und man kann sich schon das Geld für den TOEFL Test sparen, wenn man sich für Chico entscheidet.

Was sich etwas schwieriger gestaltete, war die Bewerbung auf einen Platz im University Village, aber die hat dann auch mithilfe des ALCIs und dem IT-Support der Chico State geklappt. Wichtig ist, dass man nicht die Nerven verliert. Drüben läuft alles irgendwie entspannter ab!

Ich konnte im UV auch noch problemlos nach dem offiziellen Move In Day einziehen. Um ins UV zu gelangen, bin ich bis zum Flughafen Chico gereist und habe von dort aus ein Taxi genommen. Es passiert wohl häufiger, dass Koffer in San Francisco stehen gelassen werden, weil das Flugzeug, das von dort aus nach Chico fliegt einfach überbucht wird. Solltet ihr also auch diesen Flug nehmen, packt auf jeden Fall etwas Wäsche und das Nötigste ins Handgepäck. Ich habe meinen Koffer dann am Nachmittag des nächsten Tages bekommen.

Wichtig ist auch, dass Ihr mit eurer Bank vorher abklärt, dass Ihr ein Auslandssemester in den USA plant und nachfragt, ob die Studiengebühren problemlos von euerm Konto in einem Zug abgebucht werden können. Bei mir ging das zunächst nicht und ich musste alles von da aus klären. Alles, was Ihr von Deutschland aus machen könnt, wird euch einiges an Stress ersparen. Manchmal werden Kreditkarten auch gesperrt, weil die Banken einen Missbrauch vermuten. Deshalb informiert eure Bank darüber, dass ihr im Ausland seid!

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Chico:

Ich hatte mich für Chico entschieden, weil ich lieber in eine familiäre Kleinstadt gehen wollte als in eine unübersichtliche Großstadt. In Chico ist alles gut mit dem Fahrrad erreichbar. Deshalb würde ich jedem dazu raten, sich schnellstmöglich ein Fahrrad zu besorgen. Ich habe mir ein neues bei Walmart gekauft für ca. 100 Dollar und dieses für 40 Dollar über Craigslist wieder verkauft. Mit dem Fahrrad war ich sehr zufrieden und es hat die ganze Zeit gut gehalten.

Mir wurde direkt am ersten Wochenende in Chico gesagt, dass ich besser nicht alleine im Dunklen nach Hause fahren sollte. Wir sind daraufhin immer in kleineren Gruppen nach Hause gefahren oder gelaufen, aber ich habe mich nie unsicher gefühlt.

Zum Feiern gehen bietet Chico einiges und ist im Vergleich zu anderen amerikanischen Städten echt preiswert. Ich war auch auf ein paar Houseparties, aber dort habe ich mich eher unwohl gefühlt, weil mir das Feiern da irgendwie nicht gefiel. Es ist wirklich ganz genau so, wie man das aus amerikanischen Filmen oder Serien kennt.

Chico ist eine Studentenstadt mit ausgezeichneter Ausgangslage für Road Trips. In der Thanksgiving Break haben wir uns zu zweit ein Auto gemietet und sind durch komplett Kalifornien.


Campus + Unikurse:

Der Campus ist genau so, wie ich mir immer einen amerikanischen Campus vorgestellt habe. Es gibt sehr viele Grünflächen und schöne Plätze zum Lesen oder Lernen. Man ist Student des ALCI und darf Kurse der Chico State aufgrund des Open University Programms besuchen.

Man muss am Anfang des Semesters einen ALCI Englisch Test absolvieren und wird dann entsprechend seines Sprachniveaus in einen Englisch Kurs eingeteilt. Der Test ist aber ein Witz. Ich war im Writing 7 Kurs, der fast nur aus Deutschen bestand. Wir sollten dort zwei Essays schreiben und haben das MLA Format näher betrachtet. Da ich Englisch studiere, fand ich es zwar recht hilfreich, MLA nochmal sehr genau durchzugehen für die Papers, die ich an der Uni schreiben musste. Der Workload war aber trotzdem nach meinem Erachtens nach nicht angemessen, weil ich mir diesen Kurs nicht anrechnen lassen konnte und lieber mehr Arbeit in die Kurse gesteckt hätte, die dann auch tatsächlich zählen. Die meisten haben ihre Kurse zur zweiten Session abgewählt, weil sie entweder zu leicht waren oder einfach unnötig.

Das Class Crashing hat bei mir hervorragend geklappt und das obwohl ich nicht an den Einführungsveranstaltungen des ALCIs teilnehmen konnte. Man geht einfach zu den Dozenten der Kurse hin und fragt ganz lieb, ob man an deren Kursen teilnehmen darf. Ich habe an drei Literaturkursen teilgenommen: The American Novel, Teaching Multicultural Literature und Reading Literature For Future Teacher. Alle drei Kurse haben mir echt gut gefallen und unterschieden sich sehr voneinander. Solltet ihr auch Englisch studieren, versucht auf jeden Fall einen Kurs bei Anna Moore zu kriegen. Durch ihren Kurs freue ich mich wieder darauf Englisch zu unterrichten, da alles so praxisorientiert war. Bei Rob Burton stellt man die Assignments in einem Blog online. Das war für mich eine sehr interessante und neue Arbeitsweise, da viele Menschen auf die Blogs geantwortet haben.

Ich hatte das Gefühl, dass es in den Staaten grundsätzlich leichter ist gute Noten zu erhalten als in Deutschland. Aber ich glaube, in Englisch liegt das einfach daran, dass man jede Woche Assignments kriegt und die Gesamtnote nicht nur aus dem final exam besteht, sondern sich aus allen Einzelnoten zusammensetzt. Außerdem hatte ich das Gefühlt, dass die Amerikaner etwas undisziplinierter an Aufgaben herangehen, wie es in Deutschland vielleicht üblich wäre. Wie das Ganze in anderen Studiengängen abläuft, kann ich nicht beurteilen. Von dem, was ich aber von den anderen gehört habe, scheint sich aber mein Eindruck zu bestätigen.


Housing + Dining:

Ich habe im University Village gewohnt und war zufrieden damit. Ich hatte ein Zimmer in einem Vier-Personen-Cluster und echt viel Glück mit meinen Mitbewohnerinnen. Das Zimmer war für amerikanische Verhältnisse echt gut und ziemlich groß. Im University Village gab es häufiger Veranstaltungen, die habe ich aber nicht besucht. Die Miete war meines Erachtens trotzdem viel zu hoch (ca. 930€ pro Monat) und ich könnte mir vorstellen, dass man schnell unglücklich darüber wäre, wenn man nicht so tolle Mitbewohner hat.

In der Miete war ein Meal Plan von der Sutter Hall enthalten, der es einem ermöglichte, fünf Mal die Woche dort essen zu gehen. Dabei war es egal, zu welcher Tageszeit man hin geht. Das Essen war okay. Es gab nicht besonders viel Abwechslung, aber ich denke, das ist in allen Mensen das gleiche. Es standen jeden Mittag drei Gerichte zur Auswahl und zusätzlich Pizza, Salat von der Salattheke und Sandwiches. Der Nachteil ist, dass sich die Mensa nur für Housing Bewohner lohnt. Jeder andere Student zahlt 10 Dollar, um rein zu kommen. Allerdings kann man auf seiner Karte auch zum Preis eines Meals jemanden mitnehmen.

Besonders praktisch war der Campus Connection Shuttle, der wie ein Bus von einigen Punkten vom Campus aus das UV ansteuerte. Wenn man abends noch unterwegs war (bis ca. 1 Uhr), hatte man so ein kostenloses Taxi.


Fazit:

Die Zeit in Chico war definitiv die schönste Zeit meines Lebens bis jetzt! Ich kann jedem nur empfehlen, an die Chico State zu gehen und das amerikanische Leben kennenzulernen. Ich habe die offene Art der Leute sehr zu schätzen gelernt und glaube, dass es nur Vorteile bietet, in einer Studentenstadt zu leben. Die Universität ist überragend schön und die Dozenten, die ich kennengelernt habe, sind sehr auf die Schüler fokussiert und kompromissbereit. Wenn man seine Noten aufbessern möchte, ist Chico definitiv der richtige Ort! Ich hoffe, ich konnte euch mit meinem Bericht weiterhelfen und wünsche euch ein schönes Auslandssemester!