18 Jan
Erfahrungsbericht von Anna K.

Boston University

Hochschule: Boston University
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 11/2015
Heimathochschule: Köln CBS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Allgemeines über Boston

Boston ist eine Stadt an der Ostküste der USA mit ca. 650.000 Einwohnern, von denen 200.000, also gut ein Drittel, Studenten sind. Das spiegelt die Atmosphäre der Stadt gut wieder. Boston ist eine junge Stadt mit vielen Unternehmungsmöglichkeiten, Bars und Restaurants. Aufgrund der Geschichte der Stadt, gibt es viele alte Gebäude, Kirchen und Plätze, die direkt neben modernen Wolkenkratzern stehen. Gerade diese Mischung aus alt und neu verleiht Boston einen unvergleichlichen Charme. Des Weiteren verfügt die Stadt über mehrere große und sehr gepflegte Parks, die von vielen Einheimischen als Treffpunkt genutzt werden. Da Boston direkt am Meer liegt, kann man in den warmen Sommermonaten eine tolle Zeit am Strand verbringen oder aber auch vom alten Hafen aus eine „Whale-Watching“ Tour unternehmen, um Buckelwale, Zwergwale oder auch Finnwale im freien Meer zu sehen.

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Leben in Boston

Das Leben in Boston ist sehr teuer. Für mich gab es zwei Möglichkeiten eine Unterkunft in Boston zu finden. Auf der einen Seite stellte die Boston University Zimmer in ihren Studentenwohnheimen zur Verfügung. Ich entschloss mich aber aus verschiedenen Gründen dagegen. Zunächst einmal war der Preis der Miete in den „Dormitories“ sehr hoch, obwohl man sich als Student ein Zimmer mit ein bis zwei Personen teilen muss und auch das Bad mit der Etage geteilt wird. Außerdem störte mich, dass ich jeden Tag in der Dining Hall hätte essen müssen. Zwar gab es eine Küche, allerdings war diese nicht ausgestattet, so dass jeder selbst für Töpfe, Besteck, Teller etc. sorgen muss. Stattdessen entschloss ich mich für das ESL Townhouse im schönen Stadtteil Fenway. Auch hier habe ich mir ein Zimmer mit einer Freundin geteilt, allerdings hatten wir ein eigenes Bad, Küche und einen kleinen Essbereich. Die Apartments sind zwar schon älter, hatten aber mit ihren alten, dunklen Holzböden durchaus ihren Charme. Die Lage der Wohnung war super. Etwa 100 Meter weiter liegt Fenway Park, das Baseball Stadium der Boston Red Sox, und rund um das Stadium sind mehrere Sportbars und Restaurants verteilt. Man läuft ca. 5 Minuten zu zwei großen Supermärkten, 20 Minuten zur Uni und ebenfalls 20 Minuten zum Stadtzentrum und der Einkaufsstraße „Newbury Street“ mit zahlreichen Modegeschäften. Man gewöhnt sich sehr schnell ans Laufen, da in Boston alles fußläufig erreichbar ist. Ist eine Strecke doch einmal zu weit oder das Wetter spielt nicht mit, gibt es noch einige Buslinien, die direkt um die Ecke des ESL Townhouses losfahren oder die ‚T’, die Stadtbahn in Boston.

Nicht nur das Wohnen ist teuer in Boston. Auch das Einkaufen im Supermarkt, Essen und Getränke in Bars und Restaurants sowie Eintrittspreise für Sehenswürdigkeiten haben einen hohen Preis. Jedem Studenten, der ein Auslandssemester an der BU in Erwägung zieht, sollte dies bewusst sein.


Boston University

Die BU ist mit 30.000 Studenten die viertgrößte Privatuni in den USA. Sie liegt im Zentrum von Boston und erstreckt sich mit einer Länge von knapp 3 km auf der Commonwealth Avenue. Dementsprechend ist es nicht ein einzelner Campus, sondern viel mehr eine ganze Straße voller Unigebäude, deren Mittelpunkt die kleine Kirche „Marsh Chapel“ ist. Die Universität ist in verschiedene Colleges mit jeweiligen Schwerpunkten und wissenschaftlichen Bereichen unterteilt. Ich selber studierte in dem halben Jahr am Metropolitan College, das vor allem auf internationale sowie berufstätige Studenten spezialisiert ist. Zwar war es dadurch leicht neue Freunde unter den Internationals zu finden, allerdings kam man so kaum in Kontakt mit amerikanischen Studenten. Außerdem war es schade, dass man keine Chance hatte, Kurse an der Questrom School of Business zu besuchen, da diese nicht nur einen hervorragenden Ruf, sondern auch interessante, fordernde Kurse anbot.

Die Gebäude der Uni waren alle modern ausgestattet. Außerdem befanden sich auf dem Campus mehrere große Bibliotheken, in denen man lesen, lernen und drucken konnte sowie zahlreiche Essensmöglichkeiten und das Fitness and Recreation Center. Dieses war wirklich beeindruckend. Auf 4 Etagen gab es neben einem modernen, top-ausgestattetem Fitnessstudio auch ein Schwimmbad, Basketballfelder, Squash- und Tennisfelder, eine Laufbahn und weitere Räume, die für die vielen Sportkurse zur Verfügung standen.

Während des Semesters organisierte die Uni verschiedene Aktivitäten für alle Studenten oder auch speziell für internationale Studenten. Beispiele sind Abende mit kostenloser Eiscreme, Halloween „Trick or Treat around the World“ mit verschiedenen Süßigkeiten aus aller Welt oder ein typisch amerikanisches Thanksgiving Dinner. Alle Aktivitäten sind freiwillig und die Mitarbeiter der Uni haben sich immer alle Mühe gegeben, alles perfekt zu organisieren.


Kurse

Business in a Changing Society (Prof. Halfond)

Insgesamt ein interessanter Kurs, allerdings hatte ich etwas Anderes vom Thema erwartet. Es war hauptsächlich ein Business Ethics Kurs, mir persönlich kamen dabei kritische Themen und mögliche Probleme in der Zukunft zu kurz. Der Prof. ist super nett und kann gut erklären. Die Benotung baut auf der Anwesenheit, wöchentlich abzugebenden (kurzen) Hausaufgaben, zwei Tests und einem Abschlusspaper auf und fällt in den meisten Fällen sehr gut aus.

Introduction to American Management, Culture and Institutions (Prof. Halfond)

Ein ebenfalls interessanter, aber nicht allzu anspruchsvoller Kurs über die Geschichte, Kultur und Politik der USA. Die Note wird durch zwei kurze Paper (5-6 Seiten) sowie die Anwesenheit festgelegt, es ist sehr einfach ein A bzw. A- zu bekommen.

Consumer Behavior (Prof. Santino)

In diesem Kurs ist ein A für sehr wenig Aufwand garantiert, ansonsten kann ich den Kurs allerdings nicht weiterempfehlen, da ich absolut nichts Neues lernte. Mr. Santino ist an sich aber ein sympathischer und stets hilfsbereiter Professor. Benotet wird anhand abgegebener, wöchentlicher Hausaufgaben, eines schriftlichen Vergleichs zweier Werbungen, einer individuellen Case Study, 2 Exams sowie einem abschließendem Team Projekt. Was sich auf Anhieb viel anhört, waren jeweils sehr kleine Projekte und wurden alle ausnahmslos mit einem A belohnt.

Calculus I (Kezim)

Sehr guter Kurs, der Prof kann verständlich erklären, hat aber ein ziemlich schnelles Tempo. Allerding kommt man mit einigen Vorkenntnissen gut mit. Prof. Kezim ist ein sympathischer, lustiger und angenehmer Dozent. Die Note wird durch kleinere Tests, zwei Halbzeit-Exams und dem Final Exam festgelegt.

Hatha Yoga for Beginners (Feldman)

An sich weiter zu empfehlen, Mrs. Feldman führt ihre Studenten Woche für Woche in die Welt des Yoga ein und ich fühlte mich nach jedem Kurs durchaus entspannt. Insgesamt war mir der Kurs allerdings zu langweilig, was eher am Sport selber als an der Lehrerin lag.


Weitere Tipps

  • Haymarket: wöchentlicher Markt in Boston auf dem es Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch von lokalen Bauern für super günstige Preise gab
  • „Tavern in the Square“ in Allston: jeden Donnerstagabend treffen sich in dieser Bar viele Studenten der BU, gute Preise und coole Location
  • Bücher möglichst früh über Amazon leihen/kaufen; der Buchladen Barnes&Nobles am Campus hatte nur überteuerte Preise

Fazit

Alles in allem hat mir das Auslandssemester an der Boston University sehr gut gefallen und ich würde die BU jedem weiter empfehlen. Boston ist eine beeindruckende und außerordentlich schöne Stadt mit vielen Grünflächen und viel Wasser. Die Atmosphäre an der Boston University kann man mit der an deutschen Unis gar nicht vergleichen. Die Studenten sind alle stolz auf ihre Uni und zeigen dies durch eine starke Gemeinschaft, die besonders bei speziellen Events wie den beliebten Eishockey-Spielen oder Rivalitäten mit anderen amerikanischen Universitäten sichtbar wird.

Die Kurse an der Uni sind alle sehr arbeitsintensiv, meiner Meinung nach aber nicht so anspruchsvoll wie in Deutschland. Die Art des Unterrichtens erinnerte mich an das deutsche Schulsystem, da auf Anwesenheit und Mitarbeit in den Kursen großen Wert gelegt wurde.