29 Jan
Erfahrungsbericht von Ann-Kathrin J.

University of Winnipeg

Stadt: Winnipeg
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Um meinen Aufenthalt in einem Satz zusammenzufassen: Es war einfach das beste Semester meines Studiums, und ich möchte die Zeit in Winnipeg auf gar keinen Fall missen.

Zu Beginn erst mal ein paar organisatorische Sachen. Ich habe mich Anfang April 2012 beworben, wurde super von College Contact unterstützt und so Ende April / Anfang Mai kam dann die Zusage von der Universität. Dann ging es weiter mit der Bewerbung für das Studentenwohnheim und die Bafög-Bewerbung. Ich kann euch allen nur empfehlen, Auslands-Bafög zu beantragen – auch wenn ihr wie ich im Inland keines bekommt. Mit dem Auslands-BAföG werden nämlich die Studiengebühren bis zu 4600 € übernommen, und ihr müsst keinen Cent zurückzahlen.

Im Juni habe ich dann meinen Flug gebucht. Ich bin über Toronto geflogen und habe mir erst noch die Stadt und die Niagara Fälle angeschaut, bevor ich nach Winnipeg bin – auf jedenfall eine Reise wert, wenn ihr schon da seid. Passt auf mit Flügen, die über die USA gehen, mir hat die Botschaft damals gesagt, das man dafür ein US Visum für 300$ braucht, weil Kanada nicht als Ausreise zählt. Fragt da am besten vorher bei der US-Botschaft in Frankfurt nach. Dann bin ich am 28. August 2012 in Winnipeg angekommen und schon konnte mein Abenteuer Auslandssemester beginnen.

Wohnen

Ich habe einen Platz in den Balmoralhäusern zugeteilt bekommen. Haus 270. Meine Mitbewohner waren echt super, wir waren zwar insgesamt 3 Deutsche, aber dadurch, dass immer noch andere dabei waren, haben wir nur wenn wir ganz unter uns waren, Deutsch geredet, sodass man doch noch sein Englisch verbessern konnte. Die Zimmer sind mit Bett, Schreibtisch, Schrank, Stuhl und Nachtisch ausgestattet. Bettwäsche, Kissen, Decke usw. muss man aber neu kaufen ► fahrt einfach mit dem Bus zu Walmart, dort bekommt man eine ganzes Set für unter 40$. In den Balmoralhäusern sowie in Lions Manor muss man keinen Mealplan nehmen, in McFeetor (dem neusten Wohnheim) muss man ihn allerdings verpflichtend nehmen. Ich habe mich in der zweiten Woche dann doch für den Mealplan entschieden:

  1. Das Essen ist definitiv nicht so schlecht, wie alle sagen, und wie man es sich vorstellt.
  2. Lebensmittel in Kanada sind mindestens doppelt so teuer wie in Deutschland (vor allem Milch, Käse, Fleisch).
  3. Der nächste Walmart ist 20min einfache Fahrt von der Uni entfernt.
  4. Ihr werdet wahrscheinlich mehr lernen müssen als ihr es gewohnt seid, von daher kann man sich durch den Mealplan einfach super viel Zeit ersparen.

Es gab jeden Tag eine Nudel- / Reisbar, bei der man sich aus verschiedenen Nudel- / Reissorten, Gemüsesorten, Fleisch und verschieden Soßen sein Essen zusammenstellen konnte, Burger, Pommes, Sandwich, Salat, Suppe, mexikanisches Essen, Pizza und noch vieles mehr. Tipp: Sie sagen zwar bei der Bewerbung, man kann den Mealplan nicht nachträglich ordern, aber es geht. Schaut euch also das Essen an, geht in einen Supermarkt und entscheidet dann, wenn ihr euch nicht sicher seid.

Schon Fernweh bekommen?

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Uni

Die Uni ist direkt in Downtown. Die Uni ist eigentlich recht schön, relativ überschaubar und die Professoren super. Ich studiere in Münster BWL und war es überhaupt nicht gewohnt mitzuarbeiten, ‚Hausaufgaben‘ zu bekommen und überhaupt viel während des Semesters zu machen. An der University of Winnipeg wird mindestens ein Midtermexam so im Oktober und ein Final im Dezember auf euch zukommen. Und dann meist noch Case Studies, Reports, Referate, usw. die benotet werden. Aber der Aufwand hält sich meist in Grenzen, und ich persönlich finde es besser, wenn man unter dem Semester auch den Druck hat, was zu machen, dann staut sich nicht alles auf bis zum Ende - aber denkt immer dran, euer Auslandssemester auch zu genießen ;) Ich habe die Kurse: HR Management, Retail Management, Consumer Behaviour und Organizational Behaviour belegt. Vier Kurse sind machbar, mehr aber meines Erachtens nicht - außer ihr wollt nur noch am Schreibtisch sitzen.

In Kanada ist es üblich für jedes Fach Bücher zu kaufen. Achtung, die sind super teuer, da kann ein Buch schon mal 150$ kosten. Tipp: Schaut im Bookstore von der UWSA, kauft die Bücher ca. 6 Tage vor Vorlesungsbeginn, denn dann gibt es noch genügend, und wenn ihr dann in der ersten Stunde den Prof fragt, und der euch sagt, ihr braucht das nicht, dann könnt ihr die Bücher innerhalb von 6 Werktagen zurückgeben und bekommt das komplette Geld zurück. Auch lohnt es sich, sich mit mehreren zusammenzutun, wenn Roommates den gleichen Kurs belegen, oder teilweise ältere Ausgaben zu kaufen (hier den Inhalt vergleichen!).


Winnipeg und Umgebung

Am Anfang bekommt ihr von allen erst mal gesagt, wie unsicher es doch in Winnipeg ist. Ganz ehrlich, mich hat das am Anfang verrückt gemacht, aber wenn ich euch an die Regel haltet, das bedeutet nicht unbedingt alleine im Dunkeln laufen und nicht den IPod bis zum Anschlag aufdrehen, dann passiert auch nichts. Ich habe mich eigentlich nie wirklich unsicher gefühlt. Also lasst euch davon nicht verunsichern. Winnipeg ist sonst ganz ok, die Stadt ist jetzt nicht NYC oder Toronto aber man kann gut da studieren und auch Einiges machen. Auch die Umgebung ist ganz ok, leiht euch am Anfang einfach mal ein Wochenende nen Auto aus und erkundet die Umgebung. Hier ein paar Tipps:

  • Riding Mountain National Park: ca. 4h mit dem Auto aber es lohnt sich, einfach der Wahnsinn und Kanada pur
  • Winnipeg Beach: ca 2h mit dem Auto
  • Whiteshell National Park: ca. 2h mit dem Auto und auch echt super, fahrt vllt. Noch weiter nach Kenora, ist eine kleine Stadt, wird oft als Tour vom ISS angeboten, gibt aber nicht so viel zu sehen, von daher, macht es lieber auf eigenen Faust als den ganzen Tag in dem ‚kaff‘ zu vertrödeln
  • The Forks: am Fluss, wunderschön und grade im Sommer gibt es noch einige Festivals
  • WSO: Winnipeg Symphonie, für Musikbegeisterte echt super

Sonst schaut euch auf jedenfall noch Vancouver an.


Wetter

Ja, es wird sehr kalt, aber das bedeutet nicht, dass es im August nicht auch sehr warm werden kann. Im August war es doch noch so 28°-35° warm. Ab September wurde es dann kühler (15°) und so ab Mitte Oktober / Anfang November war es dann Winter. Das bedeutet aber nicht, dass man nichts mehr machen kann. Auch im Winter scheint die Sonne, es lohnt sich ein Spaziergang zum Fluss oder Eislauf bei The Forks. Die tiefsten Temperaturen, die wir hatten, waren -35° Anfang Dezember. Aber ganz ehrlich - wenn man sich richtig anzieht, geht das alles. Kauft euch Fäustlinge (Handschuhe, wo nicht die einzelnen Finger sind, sondern die die Finger zusammen), Themoleggins (für unter die Jeans), ne gute Mütze und ihr seid super ausgerüstet. Außerdem gibt es entlang der Portage Ave. Skywalks, sodass man noch nicht mal raus, muss um die Straße entlang zu laufen.

So, jetzt genug der vielen Worte, wenn ihr noch weitere Fragen habt, dann könnt ihr mir gerne schreiben. (Adresse könnt ihr von College Contact bekommen)