Der CEFR (Common European Framework of Reference for Languages)

Der CEFR (Common European Framework of Reference for Languages) ist ein Referenzrahmen zur Beurteilung von Fremdsprachenkenntnissen. Der Europarat entwickelte den CEFR Ende der 1990er Jahre.

Der CEFR bezieht sich nicht speziell auf eine Sprache, sondern ist sprachunabhängig angelegt. Somit ist er unter anderem dazu geeignet, die in den verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten existierenden Sprachzertifikate miteinander vergleichbar zu machen. Dies sind etwa die DELE, die Cambridge English Qualifications Cambridge C1 Advanced (CAE) und Cambridge C2 Proficiency (CPE) oder der Test Deutsch als Fremdsprache (TestDaF). Auch das DAAD-Sprachzertifikat ist hinsichtlich seiner Bewertungsskala an den CEFR angelehnt.

Kompetenzniveaus und Sprachniveaustufen des CEFR

Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen: Der CEFR soll die Sprachkompetenz international vergleichbar machen.

Der CEFR umfasst alle vier gängigen Teilbereiche der Fremdsprachenkompetenz. Diese sind:

  • Leseverstehen
  • Hörverstehen
  • Schreiben
  • Sprechen

Dabei gliedert der CEFR die Fremdsprachenkenntnisse zunächst in drei grundlegende Kompetenzniveaus:

  • A: Elementare Sprachverwendung (Basic User)
  • B: Selbständige Sprachverwendung (Independent User)
  • C: Kompetente Sprachverwendung (Proficient User)

Jedes Kompetenzniveau ist in zwei Niveaustufen unterteilt; der CEFR kennt also insgesamt sechs Sprachniveaustufen. Für jede Niveaustufe formuliert der CEFR sogenannte Kann-Beschreibungen. Diese charakterisieren die dazugehörigen Sprachkompetenzen in ihrer praktischen Anwendung.

A1: Anfänger (Breakthrough)

Die Niveaustufe A1 ist die niedrigste auf der CEFR-Skala und umfasst rudimentäre Sprachkenntnisse.

Vertraute und alltägliche Ausdrücke sowie einfache Sätze werden verstanden und angewendet. Man ist in der Lage, sich selbst und andere vorzustellen sowie Fragen zur Person zu stellen und zu beantworten.

Die Sprachkenntnisse ermöglichen die Verständigung auf einfache Art, wenn der Gesprächspartner langsam und deutlich spricht und bereit ist, bei Problemen bei der Verständigung zu helfen.

A2: Grundlegende Kenntnisse (Waystage)

Auf der Niveaustufe A2 des CEFR kann man grundlegende Sprachkenntnisse vorweisen.

Sätze und häufig gebrauchte Ausdrücke werden in bekannten Kontexten verstanden und angewendet. Solche Kontexte sind beispielsweise Informationen zur Person, Familie, Einkaufen, Arbeit und zur näheren Umgebung.

Die Sprachkenntnisse ermöglichen die Verständigung in einfachen, routinemäßigen Situationen, in denen es um den einfachen und direkten Austausch von Informationen über vertraute Sachverhalte geht.

B1: Fortgeschrittene Sprachverwendung (Threshold)

Die Niveaustufe B1 des CEFR bescheinigt in der jeweiligen Fremdsprache gut strukturierte Sprachkenntnisse auf mittlerem Niveau.

Die Hauptpunkte werden verstanden, wenn es um bekannte Kontexte geht (beispielsweise Arbeit, Schule, Freizeit) und in Standardsprache gesprochen wird. Über bekannte Themen, persönliche Interessen, Erfahrungen und Absichten ist eine einfache und zusammenhänge Artikulation möglich.

Die Sprachkenntnisse ermöglichen eine gute Verständigung in alltäglichen Situationen. Auch die Bewältigung der meisten Situationen auf Reisen ist möglich.

B2: Selbstständige Sprachverwendung (Vantage)

Die Niveaustufe B2 des CEFR umfasst fortgeschrittene Sprachkenntnisse auf gehobenem mittlerem Niveau.

Die Hauptinhalte komplexer Texte zu konkreten und abstrakten Themen werden ebenso verstanden wie Fachdiskussionen im eigenen Fachgebiet. Es ist möglich, sich klar und detailliert zu einem breiten Themenspektrum auszudrücken, einen Standpunkt zu erläutern und die Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten anzugeben.

Die Sprachkenntnisse ermöglichen eine spontane und fließende Verständigung mit Muttersprachlern, ohne dass sich eine der beiden Seiten besonders anstrengen muss.

C1: Fachkundige Sprachkenntnisse (Advanced)

Die Niveaustufe C1 des CEFR bezeichnet weit fortgeschrittene Sprachkenntnisse.

Ein breites Spektrum anspruchsvoller, längerer Texte wird verstanden. Auch implizite Bedeutungen werden erfasst. Es ist möglich, sich klar, strukturiert und ausführlich zu komplexen Sachverhalten zu äußern und verschiedene Mittel zur Textverknüpfung angemessen zu verwenden.

Die Sprachkenntnisse ermöglichen eine wirksame und flexible Verständigung im gesellschaftlichen und beruflichen Leben sowie in Ausbildung oder Studium.

C2: Annähernd muttersprachliche Kenntnisse (Mastery)

Die Niveaustufe C2 ist die höchste auf der CEFR-Skala. Sie umfasst sehr weit fortgeschrittene Sprachkenntnisse, die der muttersprachlichen Verwendung nahe kommen.

Praktisch alles Gelesene und Gehörte wird mühelos verstanden. Informationen aus verschiedenen schriftlichen und mündlichen Quellen können zusammengefasst werden, Begründungen und Erklärungen können in einer zusammenhängenden Darstellung wiedergegeben werden. Auch bei komplexen Sachverhalten können feinere Bedeutungsnuancen deutlich gemacht werden.

Die Sprachkenntnisse ermöglichen die mühelose Verständigung und eine spontane, sehr flüssige und genaue Ausdrucksweise in allen erdenklichen Kommunikationssituationen.

Offizielle Website des Europarats zum CEFR:
https://www.coe.int/en/web/common-european-framework-reference-languages


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