Softwaretechnik im Ausland studieren

Ein Computer ohne Software ist wie ein Fahrradreifen ohne Luft: Nur eine leere Hülle. Erst die Software - das Programm - erweckt die Platinen, Chips und Prozessoren zum Leben und macht aus dem PC eine "intelligente" und hilfreiche Maschine. Längst steuern Softwareprogramme nicht nur den heimischen Computer. Handys, Geräte der Medizintechnik und riesige industrielle Produktionsanlagen funktionieren nur mit den entsprechenden Codes und Programmen. Und die Anwendungsbereiche erweitern sich stetig. Neue Märkte sind etwa Apps für Smartphones und Tablet-PCs oder Software as a Service. Hierbei handelt es sich um einen Teilbereich des Cloud Computings, bei dem Unternehmen Software über das Internet nutzen können.

Softwaretechniker programmieren nicht nur diese Anwendungen, sondern sie beschäftigen sich mit allen Facetten des Produktionsprozesses. Sie schätzen die Dauer für die Entwicklung der Software ab und kalkulieren die Kosten. Sie koordinieren die Programmierer, überprüfen die Qualität der neuen Produkte und kümmern sich außerdem um Marketing und Vertrieb.

Das Studium der Softwaretechnik im Überblick

Ohne Softwaretechnik wäre die Arbeit am Laptop nicht möglich.

Die Studiengänge zum Thema Softwaretechnik befinden sich an der Schnittstelle zwischen Informatik, Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften. Eigenständige Studiengänge zum Thema Softwaretechnik bieten Fachhochschulen und Universitäten vielfach auch unter der englischen Fachbezeichnung Software-Engineering an. Studieninteressierte sollten die Studienprogramme genau miteinander vergleichen, da die Hochschulen zum Teil recht unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Einige Bachelorprogramme sind als duale Studiengänge konzipiert, in denen die Studierenden gleichzeitig eine Ausbildung und ein Studium absolvieren. An vielen Universitäten besteht darüber hinaus die Möglichkeit, Softwaretechnik als Schwerpunkt in einem Studium der Informatik oder der Angewandten Informatik zu wählen.

Bachelor

Am Anfang des Bachelorstudiums bekommen die Studierenden zunächst die grundlegenden Kenntnisse der Informatik vermittelt. Die Studierenden pauken Mathematik, lernen Betriebssysteme und Datenbanken kennen und üben sich im Programmieren. Stärker als in herkömmlichen Studiengängen der Informatik geht es dabei auch um wirtschaftliche Themen wie die Kostenkalkulation.

In den höheren Semestern kommen weitere Fächer aus dem Bereich der Softwaretechnik und BWL dazu. Die Studierenden beschäftigen sich näher mit Themen wie Softwarearchitektur oder Datenschutz. Außerdem bekommen sie Grundlagen des Organisations- und Führungs-Managements, wie Projektmanagement und Controlling, vermittelt. Je nach Ausrichtung des Studiengangs spezialisieren sie sich entweder überwiegend auf Inhalte der BWL oder überwiegend auf Inhalte der Informationstechnik. Praktika und Studienprojekte geben ihnen die Gelegenheit, die Theorie in die Praxis umzusetzen.

Master

Nach dem Bachelorstudium können die Absolventen direkt in den Beruf einsteigen oder noch ein Masterstudium anschließen. Ein Master im Bereich Softwaretechnik qualifiziert für eine Karriere in der Forschung und für Führungspositionen in der freien Wirtschaft. Die Hochschulen bieten auch hier wieder unterschiedliche Schwerpunkte, wie Datenbankentwicklung oder Multimedia, an. Auch ihre BWL-Kenntnisse und Management-Kompetenzen können die Studierenden im Softwaretechnik-Master vertiefen und erweitern.


Softwaretechnik studieren: Voraussetzungen

Bewerber sollten nicht nur eine große Leidenschaft für Informatik und Informationstechnik mitbringen, sondern auch Interesse an wirtschaftlichen Themen haben. Grundkenntnisse im Programmieren sind sicher nützlich, für Studienanfänger aber zunächst keine zwingende Voraussetzung. Ein solides Basiswissen in Mathematik sollte in jedem Fall vorhanden sein, um im Studium Erfolg zu haben. Da ein Großteil der Fachliteratur auf Englisch ist, sind fundierte Kenntnisse der Sprache notwendig.


Berufsfelder

Die Zahl der Software-Unternehmen in Deutschland wächst stetig. Pro Jahr entstehen circa 15.000 neue Arbeitsplätze in diesem Bereich. Die Berufsaussichten für Absolventen sind also gut.

In ihrem Berufsleben kümmern sich die Softwaretechniker beispielsweise um die zeitliche und finanzielle Planung von Projekten. Sie koordinieren die Entwicklung der Software und die Installation beim Kunden und führen Qualitätskontrollen und Wartungen durch. Je nach Studienabschluss und Berufserfahrung übernehmen sie dabei leitende oder ausführende Tätigkeiten im Projektmanagement. Arbeitgeber für Absolventen sind beispielsweise:

  • Software-Hersteller
  • IT-Dienstleister
  • Hardware-Hersteller mit eigenen Software-Abteilungen
  • Banken
  • Telekommunikationsanbieter
  • Behörden

Große Unternehmen der Industrie beschäftigen hauseigene Softwaretechniker, um die Infrastrukturen ihrer Server zu installieren und zu warten, Webportale zu entwerfen oder Schulungen durchzuführen.


Software Engineering international studieren

Viele Software-Unternehmen und IT-Dienstleister haben Kunden auf der ganzen Welt. Insbesondere, wenn ihr später in leitenden Management-Positionen arbeiten wollt, braucht ihr gute Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen.

Im Rahmen eines Auslandsstudiums könnt ihr wertvolle fachliche und überfachliche Qualifikationen erwerben, die bei späteren Bewerbungen vorteilhaft sind. Ein oder mehrere Semester im Ausland fördern eure persönliche Entwicklung und signalisieren dem Arbeitgeber, dass ihr flexibel seid und euch gut in internationalen Teams zurechtfindet. Auch in fachlicher Hinsicht ist ein Auslandsstudium relevant, denn die Gastuniversitäten bieten spezifische Schwerpunkte, mit denen ihr euer Repertoire erweitert.