Great Outdoors, entspannte Großstadt und Bären auf dem Campus
Hilfsbereite Profs, die freundliche Mentalität der Kanadier und natürlich einzigartige Abenteuer in den Great Outdoors British Columbias: Marvin von der Hochschule für Wirtschaft Freiburg ist von allen Facetten seines Auslandssemesters an der kanadischen Capilano University (CapU) begeistert.
Was ihm an der beliebten Westküstenmetropole Vancouver besonders gut gefällt, wie sein Studium an der Business School der CapU läuft und warum die kanadischen Great Outdoors selbst für einen naturerprobten Schweizer beeindruckend sind, hat Marvin uns im Interview erzählt.
Lasst euch inspirieren!
College Contact:
Hallo Marvin! Wie geht’s dir in Vancouver – hast du dich gut eingelebt?
Marvin:
Sehr gut, ich liebe alles! Es ist echt eine wahnsinnig vielseitige und interessante Stadt. Was mir besonders gefällt, sind die Menschen. Die Klischees, die man von den Kanadiern kennt, sind bestätigt: Sie sind sehr freundlich, sehr zuvorkommend, sehr hilfsbereit. Ich habe das Glück, in einer Gastfamilie zu sein, der Host-Dad ist Schweizer, sie ist Kanadierin. Dadurch bekomme ich auch ein bisschen mit, was hier nicht so gut läuft. Aber besonders sind einfach die kleinen Dinge: An der Bushaltestelle steht man zum Beispiel in einer Reihe und beim Busfahrer bedankt man sich am Ende der Busfahrt. Oder auch an der Kasse beim Shoppen – da wird nicht einfach stillgeschwiegen und die Groceries werden über den Scanner gezogen, sondern man redet miteinander. Das habe ich echt schätzen gelernt. Außerdem treffen hier so viele verschiedene Kulturen aufeinander, wie ich selten an einem Ort gesehen habe und es klappt sehr gut. Es gibt keine Vorurteile. Das gefällt mir auch sehr. Da könnten sich ein paar Länder echt mal eine Scheibe abschneiden. Also bis jetzt bin ich voll überzeugt.
College Contact:
Die CapU ist ja sehr günstig gelegen, um die berühmten Great Outdoors um Vancouver herum zu erkunden. Was hast du denn schon so alles an Outdoor-Abenteuern erlebt?
Marvin:
Ich war mit einer Gruppe von Internationals drei Tage auf Vancouver Island, das war ein wahnsinnig schöner Trip. Schon allein die Fahrt mit der Fähre von der Horseshoe Bay rüber nach Nanaimo war unglaublich. Ich war außerdem schon in Whistler, dort ist es auch wunderschön. Da fahre ich auf jeden Fall nochmal hin, aber nicht zum Skifahren, sondern zum Hiken. Dann war ich natürlich in Downtown im Stanley Park, den kann ich echt empfehlen. An einem Tag bin ich etwa 30 Kilometer vom Stanley Park aus die ganze westliche Seite von Downtown runtergelaufen, immer am Meer entlang. Bei der Capilano Suspension Bridge war ich natürlich auch, der ganze Capilano River Park ist echt beeindruckend. Ich komme ja eigentlich aus der Schweiz und da haben wir auch Berge, wunderschöne Seen und Wälder, aber hier ist es wirklich nochmal eine Schippe mehr.
Auf dem Grouse Mountain war ich auch schon, da gibt es einen Trail, der ziemlich anstrengend ist. Aber wenn man oben ist, ist es wirklich genial. Da sieht man bis Burnaby, bis zum Horizont und sogar fast bis Seattle. Das war echt das schönste Bild, das ich je gesehen habe.
College Contact:
Der Campus selbst ist durch seine Lage am Wald ja auch etwas ganz Besonderes, weil einen dort diese tolle kanadische Natur ja auch im Alltag umgibt. Wie gefällt dir dieses Setting?
Marvin:
Ich bin ja zuhause an einer Hochschule, die nur ein Zehntel so groß ist wie die CapU, deshalb ist für mich schon allein die Größe etwas Besonderes. Wir hatten auch dreimal Bärenwarnung auf dem Campus bisher, das ist aber nicht unüblich. Einen davon habe ich auch gesehen, das war ziemlich speziell. Das sind so kleine Schwarzbären, also nicht diese Großen und die suchen auch meistens einfach nur Essen. Um den Campus herum ist viel Wald, da kann man zwischendurch immer mal gut ein bisschen spazieren gehen. Also die Lage ist super. Und sie haben eben auch wirklich darauf geachtet, nichts zu zerstören von der Natur und zwar aus dem simplen Grund, dass die Capilano auf heiligem Boden der First Nations gegründet worden ist. Der Respekt gegenüber der Natur ist hier auf jeden Fall sehr groß.
College Contact:
Klingt toll! Aber nach Downtown Vancouver kommt man ja auch recht schnell – gibt es etwas, das du an Vancouver besonders toll findest?
Marvin:
Ich dachte vorher, Vancouver wäre eine riesengroße Stadt, die einen erdrückt mit all ihren Hochhäusern. Aber das ist gar nicht so. Alles ist sehr offen, sehr breit gebaut und man fühlt sich nie klein, sozusagen. Man ist auch überall schnell in irgendeinem Park oder in einem Wald mitten in der Stadt – das habe ich echt schätzen gelernt. Wir waren auch schon an sehr coolen Orten essen und ausgehen kann man hier auch sehr gut. Downtown ist ein genialer Ort, da gibt es für jeden etwas. Wenn man gerne Live-Bands hört, kann man das problemlos finden, geht man gern in Clubs, findet man von Elektro bis Latinomusik alles, also wirklich genial. Besonders gut gefällt mir die Granville Street, das ist die Hauptstraße, die einmal quer durch Downtown geht und wo es die verschiedensten Läden gibt, Restaurants, Clubs, Bars. Und was mich auch sehr beeindruckt hat, sind die Stadien. Das NHL- und das Fußballstadion sind natürlich echt sehenswert. Ein NHL-Spiel ist definitiv ein Muss: An einem Heimspieltag feiert das die ganze Stadt, das ist etwas vom Schönsten. Die Atmosphäre ist einfach beeindruckend.
Und was ich hier auch sehr schätze, ist, dass es so etwas wie Stress hier irgendwie nicht gibt. Alle können hier gut mal einen Gang runterschalten und sagen „so, jetzt ist genug“.
College Contact:
Und wie läuft das Studium? Die Business-Kurse an der CapU sollen sehr interessant sein, tolle Einblicke in die nordamerikanische Businesswelt geben und auch die Dozenten gelten als super nett und offen. Empfindest du das auch so?
Marvin:
Ja, definitiv. Also ich habe die Kurse Social Media Marketing, Management of Information Systems, Project Management und HR Management. Das einzige, was am Anfang nicht toll war, ist, dass ich in zwei Kurse nicht reingekommen bin und stattdessen jetzt zwei Kurse habe, die ich eigentlich gar nicht hätte belegen dürfen: HR Management und Management of Information Systems. Und obwohl ich mit HR Management erst ein paar Schwierigkeiten hatte, weil das kanadische HR-System ganz anders ist und ich kaum hinterherkam, bin ich jetzt sehr zufrieden mit dem Kurs. Der Lehrer, Noel Genoway, ist der coolste Professor, den ich je hatte. Er gestaltet den Unterricht genial: sehr interaktiv und seine Prüfungen sind auch absolut machbar. In Project Management ist der Lehrer auch ein echt cooler Typ. Da machen wir ein Gruppenprojekt, das etwas größer ist – ein richtiges Project Management-Projekt. Das ist sehr interessant.
College Contact:
Habt ihr denn in den Kursen auch Kontakt zur lokalen Wirtschaft?
Marvin:
Ja, auf jeden Fall. In HR Management hatten wir zum Beispiel eine Panel Discussion. Da kamen vier Experten aus dem HR Sektor zu uns und denen konnten wir Fragen stellen über Recruitment, Leadership, HR Processes und so weiter, das war echt eine coole Panel Discussion. In Project Management hätte auch jemand kommen sollen, der allerdings leider abgesagt hat. Aber auf so etwas wird hier viel Wert gelegt. In Management of Information Systems hatten wir zwar keinen Gast, aber alles, was wir da machen, ist mit dem Managerhut auf dem Kopf, sagt die Dozentin immer. Wir machen also nicht mehr nur Theorie, sondern es geht immer auch um die Kleinigkeiten, die man als Manager eben beachten muss. Das machen sie hier wirklich gut.
College Contact:
Also bist du zufrieden mit deinen Kursen?
Marvin:
Ja, alles in Allem bin ich mit meinen vier Kursen zufrieden. Was mich sehr überrascht hat, ist das Lesepensum. Ich muss in jedem Kurs locker 70 bis 80 Seiten pro Woche lesen. Das Gute daran ist, dass die Bücher, die man gekauft hat, dadurch endlich mal gebraucht werden. Und was mir außerdem sehr positiv aufgefallen ist: Die Dozenten sind sehr fair. An meiner Hochschule bin ich daran gewöhnt, dass nicht jeder Dozent bereit ist, meine Fragen zu beantworten. Aber hier ist das ganz anders. Sie geben einem immer das Gefühl, dass man nicht alleine ist, sondern den Weg gemeinsam geht.
College Contact:
Cool! Was sind deiner Meinung nach die drei besten Gründe, sich für die CapU zu entscheiden?
Marvin:
Die Vielseitigkeit der Uni und der Leute, die hier studieren, die Zuvorkommenheit und die Hilfsbereitschaft der Dozenten – das ist auf jeden Fall etwas, das ich hier sehr hoch anrechne – und das Dritte wäre: An der CapU legt man sehr viel Wert darauf, dass die Leute informiert sind über die Aktivitäten an der Universität. Man bekommt ständig Mails und es ist immer etwas los. Falls man länger als ein Semester hierbleibt, kann man so richtig eintauchen in die CapU, sei es sportlich mit Fußball, Volleyball oder Basketball, sei es mit Aktivitäten der Capilano Student Union. In einem Term bleibt einem fast keine Zeit, alles zu machen, was hier angeboten wird. Ich kann es also echt nur empfehlen, herzukommen. Wenn man mal wirklich ein bisschen was sehen möchte und auch ein bisschen entspannen und einen ruhigeren Lebensstil haben möchte, dann ist Kanada definitiv der richtige Ort.
College Contact:
Klingt großartig! Vielen Dank für das schöne Interview!