20 Jan
Erfahrungsbericht von Yannik W.

California State University Long Beach


Stadt: Los Angeles, Long Beach
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2024 bis 12/2024
Heimathochschule: Hannover U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Persönliche Motivation

Von Mitte August bis Mitte Dezember hatte ich die große Gelegenheit, ein Auslandssemester an der California State University Long Beach (CSULB) in den USA zu absolvieren. Die Entscheidung für die CSULB fiel mir leicht: Das angenehme Klima, die Nähe zum Strand und die zentrale Lage zu vielen aufregenden Orten in Kalifornien überzeugten mich sofort. Zudem wollte ich erstmals in ein nicht-europäisches Land reisen, um meinen Horizont zu erweitern und meine Englischkenntnisse zu verbessern. 

Vorbereitung

Die Vorbereitung war mit einigen Herausforderungen verbunden. Den Sprachtest absolvierte ich über Duolingo, was relativ einfach war. Der aufwendigere Teil war die Beantragung des F1-Studentenvisums. Hierfür musste ich online zahlreiche persönliche Angaben machen und einen Termin in einer der drei US-Botschaften in Deutschland wahrnehmen. Nach einem kurzen Gespräch wurde das Visum bewilligt und etwas später mein Reisepass mit dem Visum per Post zurückgesendet. Außerdem war die Wohnungssuche zeitintensiv: Die Dorms auf dem Campus waren zwar verfügbar, erschienen mir jedoch aufgrund des Preis-Leistungs-Verhältnisses wenig attraktiv. Gemeinsam mit einem Kommilitonen von der Leibniz Universität Hannover fand ich über Airbnb eine Wohnung, die zwar etwa 20% teurer war, aber erheblich mehr Komfort bot. 

Studium und Kurse

An der CSULB konnte ich sowohl Kurse der Business- als auch der Economics-Fakultät belegen. Meine Kursauswahl umfasste Real Estate, Organizational Behaviour, Money and Banking sowie History of Economic Thoughts. Trotz anfänglicher Sprachbarrieren empfand ich das akademische Niveau insgesamt als etwas einfacher im Vergleich zur Leibniz Universität Hannover. Dennoch waren die Inhalte spannend und lehrreich. Die Vorlesungen waren für eine geringere Anzahl an Studenten konzipiert und erinnerten mich an die Schulzeit. Besonders schätzte ich die praxisorientierte Herangehensweise und den Austausch in den Vorlesungen. 

Campusleben und Alltag

Da ich nicht auf dem Campus, sondern etwa 5 km entfernt in Strandnähe wohnte, nahm ich nur begrenzt am Campusleben teil. Die Infrastruktur in Long Beach unterscheidet sich stark von deutschen Städten: Es gibt keine Straßenbahnen, sodass sich der öffentliche Nahverkehr auf Busse oder teils kostenintensivere Fahren mit dem Uber beschränkt. Um mobil zu bleiben, kaufte ich mir über Craigslist ein erschwingliches Fahrrad, mit dem ich täglich zur Uni fuhr. In der Orientierungswoche lernte ich viele internationale Studenten kennen, und schnell bildeten sich kleinere Gruppen für gemeinsame Aktivitäten. Der Kontakt zu amerikanischen Studenten war etwas schwieriger herzustellen, aber mit proaktiver Offenheit dennoch möglich. Einige dieser neuen Bekanntschaften bestehen bis heute, und ich schätze die interkulturellen Verbindungen sehr. 

Besondere Erlebnisse

Ein absolutes Highlight waren die Roadtrips, die ich mit einer eingespielten Gruppe unternahm. Gemeinsam besuchten wir Sehenswürdigkeiten wie Las Vegas, den Yosemite Nationalpark und unternahmen sogar einen Kurztrip nach Hawaii. Ein vorher mit der Uni abgestimmter Grenzübergang nach Mexiko zählte ebenfalls zu den unvergesslichen Erlebnissen. Diese Reisen waren nicht nur spannende Abenteuer, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit, die Vielfalt der Region zu entdecken. 

Herausforderungen

Größere Schwierigkeiten hatte ich während meines Aufenthalts kaum. Die hohen Lebenshaltungskosten in den USA fielen jedoch deutlich auf, insbesondere bei Lebensmitteln und Miete. Die Sprachbarriere war nach kurzer Eingewöhnungszeit kein großes Problem mehr, unbekannte Vokabeln konnte ich meist erfolgreich umschreiben. Zeitmanagement war ebenfalls entscheidend: Da die Roadtrips meist nur an Wochenenden möglich waren, musste ich frühzeitig planen, um alles unterzubringen. Wichtig ist zudem, dass man an der CSULB die Anwesenheitspflicht ernster nimmt als es in deutschen Universitäten üblich ist. Fehlzeiten können mit kleinen Punktabzügen geahndet werden. Allerdings kann man begründete Fehlzeiten auch meistens mit den Professoren absprechen, welche sehr zuvorkommend bei Auslandsstudenten sind. 

Empfehlungen

Ich empfehle jedem, möglichst viele Kontakte zu knüpfen und offen auf andere zuzugehen. Eine Roadtrip-Gruppe erleichtert die Planung und reduziert die Kosten. Eine Kreditkarte ist in den USA essenziell, da sie häufig für Buchungen und Mietwagen vorausgesetzt wird. Zudem sollte man von Anfang an aktiv sein und die Zeit optimal nutzen, da das Semester schneller vergeht, als man denkt. Tipp: Es lohnt sich, das Abonnement „Uber One“ für Studenten zu nutzen. Für nur 5 Dollar im Monat bietet es nicht nur Rabatte auf alle Fahrten, sondern auch besonders attraktive Rabattcoupons für Uber Eats. Diese gelten nicht nur für Fast-Food, sondern teilweise auch für mehrere Lebensmittelgeschäfte. Dadurch konnte ich im Laufe meines Aufenthalts über 100 Dollar einsparen. Eine Investition, die sich definitiv bezahlt gemacht hat! 

Fazit

Mein Auslandssemester an der CSULB war eine bereichernde Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Ich konnte nicht nur mein Fachwissen erweitern, sondern auch wertvolle Einblicke in die amerikanische Kultur gewinnen. Die Kombination aus Studium, Reisen und interkulturellen Begegnungen hat mich sowohl akademisch als auch persönlich wachsen lassen. Ich würde jedem empfehlen, diese einmalige Gelegenheit zu nutzen und ein Auslandssemester zu absolvieren – es lohnt sich in jeder Hinsicht.