5 Apr
Erfahrungsbericht von Vivien H.

Brock University

Hochschule: Brock University
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Elmshorn FH Nordakademie

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Planung

Auch ich habe mein Auslandssemester an der Brock University in St. Catharines verbracht und bin mit meiner Wahl mehr als zufrieden gewesen.

Dass ich mein Auslandssemester in Kanada verbringen wollte, war relativ schnell klar. Mich haben die atemberaubende Natur und die kanadische Kultur schon länger interessiert und so habe ich die Gelegenheit direkt am Schopf gepackt und mich für dieses wunderbare Land entschieden.

Nachdem Kanada als Zielland für mich feststand, musste ich mich noch für eine geeignete Universität entscheiden. College Contact schien mir ein sehr kompetenter Partner für mein Auslandssemester zu sein, was sich auch mehr als bestätigt hat. So verglich ich Preise, Kurs- und generelles Freizeitangebot, sowie Lage von mehreren Unis und entschied mich letztendlich für die Brock. Besonders die gute Lage in Kanada, als Ausgangspunkt für meine zahlreichen Reisen, hat mich überzeugt. Die Bewerbung über College Contact verlief reibungslos und schnell. Auf Fragen wurde sehr schnell reagiert und so hatte ich wenige Wochen nach meiner endgültigen Entscheidung auch schon meinen Platz an der Brock sicher. Das Abenteuer konnte beginnen.

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Universität/ Kurswahl

Etwa anderthalb Monate bevor die Vorlesungen an der Brock begannen, konnte ich meine Kurse wählen. Schon in den Bewerbungsunterlagen musste man seine Wunschkurse angeben. Für manche Kurse sind Vorkenntnisse erforderlich, die ich durch die Notenbescheinigung meiner Heimatuni vorweisen konnte. Die Prüfung meiner Notenbescheinigung dauerte zwar ein bisschen, was auf die entspannte Art der Kanadier zurückzuführen ist wink, aber zum Schluss konnte ich alle Kurse genauso wählen, wie ich es wollte.

Ich belegte die drei Kurse Supply Chain Management (OPER 4P26), Introduction to Marketing (MKTG 2P91) und International Trade (3P93).

Die beiden Kurse Supply Chain Management und International Trade kann ich euch auf jeden Fall weiterempfehlen. Die Vorlesungen waren gut gestaltet und die Dozenten sympathisch und hilfsbereit. Introduction to Marketing war bei meinem Dozenten (Sheng Deng) wirklich langweilig. Diesen Kurs würde ich nicht noch mal wählen. Auch die Art und Weise, wie ich für dieses Fach lernen musste (600 Seiten Buch auswendig lernen) haben mir für meine weitere Zukunft gar nichts gebracht.

Generell ist der Lernaufwand in Kanada ganz anders als an meiner Heimatuni. Es gibt während des ganzen Semesters kleinere Tests, mündliche Beteiligung, Hausaufgaben, Projekte etc. Auch wenn es sich erstmal viel anhört, habe ich mich wahrlich nicht überarbeitet. Zudem bleibt man immer am Ball und muss für das Final Exam nicht mehr alles auf einmal lernen.

Neben dem normalen Unibetrieb bietet die Brock eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten an. Bis heute bin ich von dem riesigen und wirklich guten Sportangebot überwältigt. Es gibt eine Gym, kostenlose Sportkurse, eine Indoor-Laufbahn, mehrere Sporthallen und einen eigenen Pool mit 50m Becken. Für mehr oder weniger Geld kann man auch noch andere Sportkurse oder Mannschaftssportarten dazu buchen. Ich habe zum Beispiel Inner Tube Water Polo gespielt und es war unglaublich spaßig. Mannschaftssportarten sind auch eine gute Möglichkeit, mit Kanadiern in Kontakt zu kommen.

Mein Tipp: Nutzt auf jeden Fall dieses vielfältige Angebot. Sport ist für die Kanadier ein wichtiger Teil des alltäglichen Lebens.

Generell ist die Brock sehr gut ausgestattet. Die Bibliothek ist ein Ort, um sich zu treffen, zu lernen oder zwischen seinen Kursen seine Zeit zu verbringen. Die EDV-Ausstattung ist ebenfalls sehr gut. Auch muss man an der Brock nicht verhungern. Es gibt mehrere große Food Courts und seinen Kaffee kann man an fast jeder Ecke kaufen. Das hat mich wirklich beeindruckt.

Nun noch ein paar Worte zum International Office: Vor und während meines Aufenthalts hat sich das International Office viel Mühe gegeben, den internationalen Studenten bei allen Anliegen schnell und lieb zu helfen. Über das International Office werden auch sehr viele Aktivitäten geplant an denen man mit Studenten von überall auf der Welt zusammenkommt. Diese Angebote sind wirklich empfehlenswert und ich hatte immer eine Menge Spaß bei den Treffen smiley


Meine Unterkunft

Ich habe Off-Campus in Thorold gewohnt. Die Unterkunft hatte ich mir schon aus Deutschland gesucht, da ich mir die Zeit für die Suche vor Ort sparen wollte. Und ich kann sagen, dass ich riesiges Glück mit meiner WG auf Zeit hatte. Ich habe in einem Sechserhaus mit drei Kanadierinnen, einem Franzosen und noch einer Freundin aus Deutschland gewohnt. Das Zusammenwohnen mit den Kanadiern hat mir einen besonderen Einblick in die kanadische Kultur gegeben. Wir haben viel gemeinsam gemacht und eine der Kanadierinnen hat uns Deutsche sogar mit nach Hause genommen. Das waren wunderbare Erfahrungen, die ich nicht mehr missen möchte.

Generell habe ich nur positive Erfahrungen mit den Einheimischen gemacht. Die Kanadier sind ein wirklich offenes, „welcoming“ und super freundliches Volk. Auch auf meinen Reisen habe ich nur liebe Menschen getroffen und mich durchweg wohl in diesem Land gefühlt.

Zu Thorold: Es ist ein eigenständiger Ort und grenzt direkt an St. Catharines. Zur Brock bin ich nur ca. 10 min. mit dem Bus gefahren. Um nach Downtown St. Catharines oder zum Pen Centre zu kommen, musste ich hingegen an der Brock in andere Buslinien umsteigen. Ab 23 Uhr muss man sich dann ein anderes Fortbewegungsmittel suchen, denn dann fahren keine Busse mehr. Mit dem Taxi kostet es aber nicht allzu viel und als Student gibt es bei dem Brock Taxi sogar eine Vergünstigung.

In Thorold wohnen zudem viele Studenten und von uns Internationals sind ebenfalls viele in Thorold untergekommen. Wenn ihr auch Off-Campus wohnen wollt, sucht am besten über Facebook in der internationalen Gruppe oder über kijiji.ca eine passende Bleibe. Die Mieten liegen zwischen $350 - $500 und sind somit erschwinglich.


Reisen durch Kanada

Nun kommen wir zu meinem Lieblingsteil meines Auslandssemester, dem Reisen. Kanada hat für uns kleine Entdecker wirklich viel zu bieten. Ich bin einen Monat vor Vorlesungsbeginn nach Kanada geflogen und gemeinsam mit einer Freundin durch den Westen Kanadas gereist. Von Vancouver über Victoria, in die zahlreichen Provincial und National Parks bis nach Calgary sind wir mit unserem fahrbaren Zuhause gefahren. Es waren vier unvergessliche Wochen, mit vielen Outdoor-Erfahrungen, die Kanada im besten Licht präsentiert haben. Wenn ihr Zeit vor dem Semester habt, dann ist diese „kleine“ Rundreise wirklich eine Überlegung wert. Das Wetter war im August noch richtig gut und auf den Campingplätzen haben wir viele Touristen und Einheimische getroffen. Auch die Länge der Reise war optimal. Wir hatten genug Zeit, die Natur auf uns wirken zu lassen und die Weiten des Landes zu erwandern.

In Ontario angekommen, habe ich viele kleinere Wochenendtrips unternommen. Ich habe die größten Städte des Ostens besucht (Toronto, Montreal, Quebec, Ottawa), mit einer kleineren Gruppe war ich im Algonquin Park (auch sehr empfehlenswert), habe eine kanadische Familie kennenlernen dürfen und durch die Nähe zu den USA, habe ich auch noch New York einen Besuch abgestattet. Für New York hat sich die Reading Week besonders angeboten.

Fahrten mit den Fernbussen und das Übernachten in Airbnbs haben die Reisen dann auch erschwinglich gemacht. Dazu hatte ich noch das Glück, dass ich das ein oder andere Mal mit meiner kanadischen Mitbewohnerin gereist bin, die ein eigenes Auto hatte.

Mein Tipp: Nehmt euch ein bisschen Zeit, Preise zu vergleichen und euren Reisen steht nichts mehr im Wege smiley


Fazit

Ich habe fünf spannende Monate in Kanada verbracht und denke jeden Tag gerne an meine kleinen Abenteuer zurück. Nutzt die vielen Sport- und Freizeitangebote der Uni und lasst das Reisen nicht zu kurz kommen, denn Kanada hat unheimlich viel zu bieten.