27 Dez
Erfahrungsbericht von Theresa P.

Capilano University


Hochschule: Capilano University
Stadt: Vancouver
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Politikwissenschaft, Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2018 bis 12/2018
Heimathochschule: Bamberg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Als ich im Frühjahr 2017 angefangen habe, mir Gedanken über ein Auslandssemester zu machen, war mir von Anfang an klar, dass ich nach Kanada möchte. Ich hatte bereits von Freunden Großartiges über die Landschaft und die Menschen dort gehört und wurde definitiv nicht enttäuscht. Die Hauptgründe, weswegen meine Wahl also auf die Capilano University in North Vancouver gefallen ist, waren die Freizeitmöglichkeiten und die atemberaubende Landschaft British Columbias.


Vorbereitung

Die Vorbereitungen wurden mir dank der Unterstützung des College Contact Teams sehr erleichtert. Mir wurde genau mitgeteilt, wann ich welche Dokumente einreichen muss, die Weiterleitung an die kanadische Universität erfolgte dann durch College Contact. Auch während meines Auslandsaufenthalts waren Mitarbeiter des Teams immer erreichbar und haben schnell geantwortet, was ich sehr zu schätzen wusste. Somit verlief sowohl die Vorbereitung, als auch das eigentliche Auslandssemester reibungslos und unkompliziert. Vielen, vielen Dank nochmal dafür, ihr habt mir sowohl vor der Abreise als auch während des Studiums sehr geholfen. wink

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Vancouver

Nun aber zu dem eigentlichen Auslandsaufenthalt: Ich hatte wirklich hohe Erwartungen an Vancouver und die Westküste Kanadas generell, und diese Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Vancouver ist eine wunderschöne Stadt, die viel zu bieten hat – vor allem für Menschen, die gerne Zeit draußen verbringen. Dass Vancouver teuer ist, wusste ich bereits, allerdings ist es auf jeden Fall möglich, preiswertere Bars, Restaurants und Supermärkte (zum Beispiel NoFrills oder Superstore) zu finden. Was mich am meisten überrascht hat, waren die Lebensmittelpreise in den Supermärkten, die sehr deutlich über den deutschen Preisen liegen – Lebensmittel sind aber nicht nur in Vancouver teurer als gewohnt. Dann wurde mir im Vorherein von vielen Kanadiern prophezeit, dass es in Vancouver „ständig regnet“, weswegen Vancouver auch scherzhaft Raincouver genannt wird. Vielleicht hatte ich dieses Jahr Glück, aber als ich hier gelebt habe, schien bis Mitte November fast durchgehend die Sonne, das Klima war angenehm mild und es gab nur vereinzelt Tage, an denen es ab und an geregnet hat. Nur die letzten Novemberwochen bis hin zu meiner Abreise waren zumeist stürmisch und regenreich.


Unterkunft

Ich habe in Downtown gelebt, meine Unterkunft (GEC VIVA) habe ich bereits in Deutschland übers Internet gefunden. Weil ich schon im Juli nach Kanada geflogen bin, um einen mehrwöchigen Roadtrip durch Albertas Nationalparks zu unternehmen, habe ich mich dazu entschieden die Unterkunft frühzeitig zu organisieren. Da ich mein ganzes Leben auf dem Land oder in Kleinstädten verbracht habe, wollte ich einmal erleben, wie es ist, in einer Großstadt zu leben. Dafür habe ich mehrmals in der Woche eine ca. 40-minütige Busfahrt zur Universität in Kauf genommen. Die Busverbindungen in Vancouver sind aber ziemlich gut, weswegen das für mich kein Problem war.

Ich kann meine Unterkunft größtenteils empfehlen, unser Apartment war groß, die Küche gut ausgestattet und bei Fragen/Beschwerden oder Ähnlichem waren Mitarbeiter rund um die Uhr verfügbar. Allerdings war die Unterkunft mit Sicherheit nicht die günstigste Option, ich denke ein Zimmer bei einer Gastfamilie wäre definitiv preiswerter. Ich hatte das Glück, mein Apartment mit zwei wundervollen Mitbewohnerinnen zu teilen. Wir haben uns spontan unglaublich gut verstanden und waren wie eine kleine Familie. Meine Mitbewohnerinnen haben einen großen Teil dazu beigetragen, dass mein Auslandssemester so perfekt war. Dann hat man auch auf den Einführungstagen der Universität die Möglichkeit, tolle Leute aus den verschiedensten Ländern kennenzulernen, wodurch man sich von Anfang an einen kleinen Freundeskreis aufbauen kann.


Die Uni

Die Universität ist wunderschön gelegen, nämlich in einem kleinen Wald auf dem Land der First Nations Natives. Die Uni ist gut ausgestattet, sowohl technisch als auch bezüglich der Mensa. Zur Auswahl stehen unter anderem Subway, Tim Hortons, eine Salatbar, Burger und sogar ein Fairtrade Café, dazu gibt es noch Mikrowellen für selbst mitgebrachtes Essen. Es gibt überall, sowohl drinnen als auch draußen schöne Sitzmöglichkeiten und die Bibliothek ist auch ein beliebter Aufenthaltsraum.


Kurse

Ich habe in der Uni drei Kurse belegt: Social Theory (SOC 101 01), Political Ideologies (POL 111 01) und Dream and Reinvention in African American Literature (ENGL 109 02). Ich wusste bereits von Freunden, die in Nordamerika studiert haben, dass hier das Niveau etwas niedriger ist als in den meisten europäischen Universitäten, war aber dennoch überrascht, wie einfach das Studieren an der CapU war. Obwohl die Kurse aufwändiger waren und man mehrere kleine Tests, Essays und Präsentationen während des Semesters absolvieren musste, waren die Kursinhalte sehr einfach und mir schien, als hätten die Dozierenden keine allzu hohen Erwartungen an die Studierenden. Was mir gut gefallen hat, war der Umgang zwischen Lehrenden und uns Studenten, der sehr familiär und entspannt war. Die Dozenten waren sehr bemüht, auf Fragen einzugehen, Hilfestellung zu geben und schienen allgemein engagiert und motiviert. Leider sind die Kursbücher in Nordamerika sehr teuer, es gibt aber einen Bücherflohmarkt zu Beginn des Semesters, bei dem Studierende ihre benutzten Bücher günstiger verkaufen.


Freizeit und Outdooraktivitäten

Das relativ einfache Semester hat es mir glücklicherweise ermöglicht, viel zu unternehmen und Vancouvers Umgebung zu erkunden. Da ich und meine Freunde gerne draußen sind, haben wir an einigen Wochenenden Trips nach Squamish, Whistler und Pemberton unternommen, um dort zu wandern und die atemberaubende Landschaft zu genießen. Diese Wochenendtrips waren definitiv eines der Highlights meines Aufenthalts in British Columbia.

Auch in Vancouver ist es sehr leicht, dem Trubel der Stadt zu „entkommen“. North Vancouver (wo auch die Universität ist) bietet großartige Wandermöglichkeiten und Parks, die zumeist mit dem Bus erreichbar sind. Wenn man sich kein Auto mieten möchte, gibt es auch tolle ride-sharing oder car-sharing Optionen (zum Beispiel Poparide, evo car, car2go, etc.) und im Sommer fahren sogenannte Parkbusse zu den bekannteren Parks (zum Beispiel zum Trailhead der Wanderung zu Garibaldi Lake, Joffre Lakes, St Marks Summit und so weiter). In Downtown gibt es den weltberühmten Stanley Park, der unfassbar wild und groß ist und in dem es leicht ist, zu vergessen, dass man sich gerade in einer Millionenstadt befindet.

Dann kann man natürlich auch tolle Trips nach Bowen Island oder Vancouver Island unternehmen, beides sind reizende Inseln, bei denen man das Gefühl hat, sehr, sehr weit von der Stadt entfernt zu sein, obwohl sie so leicht erreichbar sind. Und dann sind natürlich auch viele US-amerikanische Großstädte relativ einfach und preiswert von Vancouver aus zu erreichen. smiley

Ganz besonders schön fand ich auch das touristische Viertel Gastown mit tollen Bars, Restaurants und einer ganz besonderen Atmosphäre. Vancouver wurde also für mich unglaublich schnell ein zweites Zuhause, auch wenn man natürlich mit der Zeit einen Blick hinter die Fassaden bekommt und sieht, dass Vancouver nicht nur eine multikulturelle Stadt umgeben von Bergen und Meer ist, sondern (wie jede andere Stadt) ihre Schattenseiten und negative Aspekte hat.


Arbeit auf einer Pferdefarm

Da ich die sechsmonatige Aufenthaltsgenehmigung voll ausnutzen wollte, den letzten Monat bis Mitte Januar aber nicht mehr viel Geld ausgeben wollte, habe ich mich dazu entschieden, als Freiwillige, als sogenannter „workaway“ auf einer Pferdefarm im Okanagan Valley zu arbeiten. Dies kann ich nur empfehlen für jeden, der Kanada noch mal auf eine andere, persönlichere Art und Weise kennenlernen möchte und der gerne mit Tieren arbeitet. Das Leben auf einer Farm in den Bergen ist ein wundervoller Kontrast zum Studium in Vancouver und der perfekte Abschluss für diese genialen, abenteuerreichen sechs Monate in Kanada.


Fazit

Alles in allem war dieses Semester ein voller Erfolg mit unzähligen Momenten, die ich nie vergessen werde und für die ich so dankbar bin. Nochmal vielen, vielen Dank an College Contact, die mir so geholfen haben und dies alles erst ermöglicht haben. Ich würde jedem Outdoor-Enthusiasten nur wärmstens empfehlen, nach Vancouver zu kommen. Ihr werdet großartige Leute kennenlernen, wunderschöne Orte erleben und tolle neue Erfahrungen sammeln!