8 Jul
Erfahrungsbericht von Sophie O.

California State University Northridge


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 05/2016
Heimathochschule: Gießen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbung

Auf College Contact bin ich durch einen Freund gestoßen. Circa 10 Monate vor Abflug habe ich mich für die CSUN wegen ihres großen Kursangebots entschieden. Die Anleitung zur Bewerbung war eine große Hilfe und auch die Zusatzinformation von CoCo, die ich mit meiner Zusage erhalten habe, waren wirklich super. Mit allen meinen Fragen konnte ich mich immer an Katharina von CoCo wenden und habe auch immer sehr schnelle eine Antwort erhalten. Vielen Dank noch mal.

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Wohnen

Für das Fall Semester habe ich mich entschiedenen, im Wohnheim zu leben. Dort lebt man im internationalen Gebäude und teilt sich ein Apartment mit 3 weiteren internationalen Studenten. Ich hatte sehr viel Glück mit meinen Mitbewohnerinnen. Leider ist es uns sehr schwer gefallen, innerhalb des Hauses neue Bekanntschaften zu machen. Die Apartments an sich sind sehr geräumig und mit Kühlschrank und Mikrowelle ausgestattet. Für seine $6,300 bekommt man dazu noch einen Mealplan mit 10 Mahlzeiten pro Woche, 5 Gästemahlzeiten und ca. 450 Dining Dollars. Da ich Veganerin bin, wollte ich gerne in ein Apartment mit Küche und ohne Mealplan, dabei machen sie leider absolut keine Ausnahme. Zu Beginn meines Aufenthalts konnte ich die ersten 10 Mahlzeiten nicht wahrnehmen, da wir immer ein volles Programm hatten oder die Cafeteria geschlossen hatte. Eine Mahlzeit entsprach $8.5 = $85 in der ersten Woche gezwungenermaßen verschenkt.

Das Angebot der Mensa war für Veganer sehr bescheiden. Ich durfte jeden Tag mehrmals entscheiden, ob ich den Salat, die Pommes oder doch den Reis mit dem in Öl ertrunkenen Gemüse essen wollte. Ab und zu gab es auch ein veganes Curry, aber Achtung! Oft war etwas als vegan gekennzeichnet, enthielt aber trotzdem Kuhmilch oder Ei. Da das Wohnheim etwas abgelegen von den Klassenräumen lag, habe ich mir ein Fahrrad gekauft um mir die 20 bis 30 Minuten Fußweg zur Klasse zu ersparen. Durch die Entfernung der Cafeteria war es auch etwas schwer, zwischen zwei Klassen hoch zur Cafeteria zu fahren und dann wieder runter. Auch wenn man gerne viel reist und alle amerikanischen Besonderheiten probieren möchte ist der Mealplan wieder sehr hinderlich, da ich nicht immer Mahlzeiten verfallen lassen wollte.

Was mich ebenfalls sehr gestört hat, waren die strengen Regeln im Wohnheim. Um 7pm werden die Tore des Wohnheims geschlossen und falls man Besuch zwischen 7pm und 1am empfangen möchte, muss man diesen am Eingang abholen. Der Besuch bekommt dann ein Bändchen mit Namen um das Handgelenk. Um 1am muss der Besuch dann auch wieder ausgecheckt sein, sonst muss man ca. $80 Strafe zahlen.

Da es meinen Mitbewohnerinnen und mir im Wohnheim nicht gefallen hat, sind wir zusammen im Dezember für das Spring Semester in eine Wohnung direkt gegenüber der CSUN Polizeistation gezogen. Der Apartmentkomplex nennt sich Prairie Villas Apartments und hat uns pro Person nur $525 + Utilities gekostet. Dort hat es uns viel besser gefallen wie im Wohnheim, da es zentraler gelegen ist und der Weg zu den Klassen, dem CSUN Transit Center, den Restaurants und Grocery Stores sehr viel kürzer war. Zu meiner weitesten Klasse brauchte ich nur noch 8 Minuten zu Fuß, anstatt 30 von den Dorms aus. Auch war es dort ruhiger und wir hatten ein kostenlosen Fitnessraum, den wir benutzen konnten. Prairie Villas Apartments kann ich nur wärmstens weiterempfehlen. Der Landlord ist super lieb, super Lage, günstig und trotzdem ruhig im Vergleich zu dem Wohnheim.


Studium

Ich studiere Wirtschaftswissenschaften auf Regelstudienzeit 8 Semester und bin dadurch sehr flexibel mit meiner Kurswahl gewesen. Ich konnte mir 90 CPs anrechnen lassen für Kurse, die nichts mit meinem eigentlichen Studiengang zu tun haben.

Im ersten Semester bin ich in alle von mir gewünschten Kurse hineingekommen. Da ich aber bei einem festgestellt habe, dass er nichts für mich ist, konnte ich noch recht flexibel einen anderen tollen Kurs belegen. So hatte ich im ersten Semester ECON 311 - Money and Banking, FIN 352 - Investments I, HSCI 131 - Health and Society und IS 312 - Information Systems for Business. Am besten hat mir von diesen Kursen Health and Society gefallen, da man in diesem Modul unglaublich viel fürs Leben gelernt hat und die Professorin einfach super war. So motivierte Professoren würde ich mir auch an meiner deutschen Uni wünschen.

Im zweiten Semester bin ich leider nur in einen meiner Wunschkurse gekommen und das auch nur mit sehr viel Unterstützung von Jess und Natalie (unsere Betreuer vor Ort). Ich habe dann 3 Kurse gecrashed, so dass ich am Ende COMS 251 - Introduction Interpersonal Communication (super Kurs, um andere Kulturen zu verstehen), EOH 101 - Introduction Environmental Health, IS 335 - IT in Business und PHIL 305 - Business Ethics belegt habe. Ich kann alle Kurse sehr empfehlen, bis auf Money and Banking, da der Professor sehr undeutlich spricht, kein Skript hat und man auch nichts wirklich im Buch nachlesen kann, sondern immer alles mitschreiben muss.

Falls ihr gerne Kurse im Bereich Accounting and Information Systems belegen möchtet würde ich euch von der CSUN abraten, da das Department eigentlich keine internationalen Studenten für ihre Kurse zulässt. Bei mir gab es eine Ausnahme, da sich sonst mein Studium in Deutschland um ein Jahr verzögert hätte.


Freizeit

Viele sagen, dass ohne Auto nichts in LA geht, da stimme ich einerseits zu, andererseits habe ich es auch ein Jahr ohne Auto geschafft und auch einige Amis kennengelernt, die ebenfalls ohne Auto in LA leben. Mit Uber und ab und zu einem Mietwagen kommt man super zurecht. Während meinem Jahr bin ich sehr viel gereist. Über Spring Break waren wir z.B. auf Maui und Oahu und haben während des Semesters so ziemlich jeden National Park abgeklappert.

Das beste an LA sind für mich die vielen veganen Restaurants gewesen. Endlich konnte ich alle Restaurants, von denen ich immer auf YouTube gehört habe, selbst ausprobieren. Ein weiteres Highlight waren die vielen veganen meet ups meiner Lieblings YouTuber und die veganen Festivals. Dadurch habe ich unglaublich viele nette Menschen kennengelernt und auch viele Freundschaften geschlossen. Auch das Obst und Gemüseangebot ist unschlagbar in LA! Hier konnte ich z.B. endlich mal frische Jackfruit und Durian probieren und noch ganz viele andere leckere Früchte, die man so in Deutschland nicht finden kann. Besonderes die Mangos haben es mir angetan. Kein Vergleich zu denen, die man für viel zu viel Geld in Deutschland kaufen kann. LA ist ein Paradies für Veganer!!! Ein Geheimtipp für günstiges Obst und Gemüse ist Super King. Dies ist ein lateinamerikanischer Supermarkt mit, im Vergleich zu normalen amerikanischen Supermärkten, günstigen Preisen.


Kontakt mit Einheimischen

Für mich war es einfacher, neue Leute in meinen Kursen kennenzulernen als im Wohnheim. Das lag daran, dass man notgedrungen durch die vielen Gruppenprojekte mit seinen Teamkollegen kommunizieren musste. Wenn man sehr offen ist und direkt auf die Leute zukommt und fragt, ob man mal zusammen was essen gehen will etc., dann kann man so super Kontakte knüpfen.

Eine Freundin von mir hat an einer Flyaway Bushaltestelle eine nette ältere Dame kennengelernt und diese hat uns dann zu Freunden von ihr zum Thanksgiving Essen eingeladen. Mit beiden Familien haben wir uns mehrmals getroffen und sie haben uns ein wenig vom American Way of Life gezeigt. Da eine Freundin von mir aus Grundschulzeiten in Burbank wohnt, hatte ich auch dort Anschluss gefunden. Über Instagram habe ich sogar den Bruder von den veganen YouTubern NinaAndRanda kennengelernt, der auch die CSUN besucht. Das war wirklich ein weiteres Highlight meines Jahres in Northridge.

Ich denke, wenn man wirklich motiviert ist, offen, freundlich und auf die Menschen direkt zugeht, kann man sehr viele tolle Leute kennenlernen. Wem das ganze jedoch eher schwer fällt und unbedingt nur Kontakt mit amerikanischen Studenten sucht, sollte lieber an eine andere Uni gehen.