27 Jan
Erfahrungsbericht von Sascha S.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Semester an der San Diego State University

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1.    Bewerbungsprozess

Alles in allem verlief der Bewerbungsprozess dank den tollen Mitarbeitern von College Contact echt super. Es gab immer jemand der erreichbar war und auch wenn sich die eigene Universität oder die Bank nur gegen Geld Kopien für die Bürgschaften ausstellen wollte, es wurde alles im Rahmen der Möglichkeiten ermöglicht. 

Ansonsten war es halt nur die Rennerei die zu erwarten war wie z.B. zur Botschaft bezüglich Visum, Bank zwecks Bürgschaft, Englischtest etc.


2.    Studium und belegte Kurse an der SDSU

Das Studium in den USA ist gänzlich anders als das in Deutschland. Man hat übers gesamte Semester andauernd irgendwas zu tun. Allerdings entfällt dadurch der Druck und die viele Lernerei am Ende für die Abschlussklausur. Ob es kleinere Tests, Gruppenarbeiten, Hausaufgaben oder sonst was sind. Da aber jedes eingereichte Stück bewertet wird zählt die Abschlussklausur nur noch 10 bis 25%. Gerade zum Ende wenn es so viel noch mit packen, reisen, Wohnung putzen/ausräumen/Nachmieter suchen zu tun gibt ist das echt entspannt. Die meisten Professoren sind auch enorm hilfsbereit und helfen sowohl bei technischen Fragen, sowie sie sich als hilfsbereit erweisen wenn es mit der Sprache, gerade am Anfang noch hapert.

Für Business Studenten im Allgemeinen heißt es das die Durchfallquote für Kurse auf dem Campus (im Gegensatz zu den sogenannten Special Sessions, die nur im Rahmen von Austauschstudenten, allerdings mit den gleichen Inhalten und Professoren angeboten werden) für Austauschstudenten eine enorm hohe Durchfallquote aufweisen und das es enorm schwer wäre diese auch zu bekommen. Leider ist es so das wir als Austauschstudenten uns nicht online für Kurse einschreiben können, also muss man wie es dort genannt wird „Kurse crashen“. In diesem Semester war es dann so das noch zusätzliche Special Sessions Angeboten wurden, so dass ich immer noch problemlos ausreichend Kurse bekommen habe, die dann auch meinen Wünschen entsprachen. Ich bin panisch geworden und habe aufs „Crashen“ verzichtet und hatte somit nur Special Sessions, allerdings habe ich von kaum jemanden gehört, der mit dem Professor ordentlich geredet hat und keinen Platz bekommen hat, wenn zumindest noch Plätze offen waren. Manche haben sogar extra Plätze geschaffen durch Raumwechsel oder zusätzliche Sitzgelegenheiten.

Zu meinen Kursen: Ich hatte Human Ressource Management, Project Management, Marketing und Business Plan Development.

Human Ressource Management war ein recht gutes und dennoch entspanntes und einfaches Fach. Es wurde Anwesenheit, eine Gruppenarbeit, kleinere „Hausaufgaben“ und 3 Klausuren, die jeweils 3 oder 4 Kapitel abdeckten, bewertet. Die Dame die den Kurs gegeben hat war sehr bemüht, offen und hat sich unglaublich Mühe gegeben. Sie hat sogar die vorher festgelegten Regeln in Absprache mit der Klasse, zum Wohle der Klasse geändert. Auch hat Sie die letzte Klausur vorgezogen und in eine online Klausur geändert, so dass Sie weder während der „heißen“ Phase war und man in Teams, mit Büchern arbeiten konnte.

Project Management war glaub ich vom Anspruch das krasseste Fach, aber gleichzeitig auch das Fach was mich am meisten gelehrt hat. Vorlesungen eher langweilig, Bücher trocken, Professor hilfsbereit. Nach jeder Vorlesung gab’s Gruppen und individuelle Aufgaben. Jedes Mal musste neues Wissen angewandt werden. Unglaublich viel hab ich gelernt und gerade in der heutigen Zeit ist Projektmanagement ein wichtiger Bestandteil der Arbeitswelt. Hier gab es 3 Klausuren. 2 online Klausuren die jeweils eine Hälfte des Semesters abdecken, die man in Gruppen, mit Hilfe der Bücher und des Internets aber mit 100% meistern kann und eine Klausur in der Klasse. Nahezu unmöglich, aber vorteilhaft ist das man so viele Punkte übers Semester verteilt holen kann das diese Klausur nicht mehr so viel ausgemacht hat.

Marketing wurde als Einsteigerkurs ausgelobt, ging aber meiner Meinung nach weit darüber hinaus. Ich habe schon eine Einführungsveranstaltung für Marketing besucht und kann sagen dass diese Vorlesung in den USA so viel über die deutsche Einführungsveranstaltung hinausging. Amüsant war das man theoretisch 106,5% in diesem Fach erreichen kann, also 6,5 Bonuspunkte. 4 allein durch 2 simple Experimentteilnahmen. Am Ende waren viele über gute Noten verwundert. Das Buch findet man als PDF im Internet, doch man muss sich einen Zugang für quasi eine Test Bank zulegen. Die ist aber auch für lernen hilfreich. Man muss mindestens jede Woche 1-2 Kapitel lesen und dazu einen online „Test“ machen. Diese sogenannte „Learn Smart“ kann man so oft anfangen, speichern, falsch beantworten wie man lustig ist. Entscheidend ist nur das man, wenn zum fälligen Zeitpunkt einmal 100% darin erreicht hat. Lustiges Feature dabei war die „read about this“ Funktion, die einen immer mehr oder weniger präzise zur richtigen Textstelle im Buch gebracht hat wenn man keine Ahnung hatte. Die Punkte waren so einfach mitzunehmen. Dazu kommen Quizzes zu jedem Kapitel, die dann Anspruchsvoller sind und auch mitdenken erfordern. Diese fanden auch online  statt, so dass es zumindest möglich war sich Hilfe zu holen. Die 3 Klausuren in diesem Fach, die jeweils ein Drittel des Semesters abdeckten, hatten sich gewaschen… oftmals durchschnitzwerte von um die 50% der Gesamtpunkte. Allerdings wurde die Bestleistung des besten Studenten als 100% gesetzt, wodurch es dennoch zu akzeptablen Ergebnissen geführt hat.

Business Plan Development war „ganz nett“. Man wird zu viel Selbstständigem denken und der aktiven Teilnahme am Unterricht aufgefordert. Zusätzlich hat man 3 Hausaufgaben zu erledigen und eine Gruppenarbeit. In der richtigen Gruppe ist die Gruppenarbeit großartig und macht höllisch Spaß, allerdings bewertet die Professorin schrecklich. Deswegen rate ich jedem von diesem Kurs ab, da die Noten teilweise gewürfelt wurden (meine Vermutung). Ich habe nach dem Semester noch viel Schriftkontakt mit der Professorin gehabt und teilweise hat sie ihre Noten nach Diskussionen nochmals überarbeitet. Allein das ist ein Zeichen. Aber auch wenn man Bestätigung aus der Klasse bekommt das man zu den Besten in einer Präsentation gehörte, alle geforderten Punkte eingebaut hat und alle Fragen beantworten konnte und als Ergebnis unter dem Durchschnitt liegt versteh ich die Welt nur bedingt. Auch die Klausuren (die einzige Klausur, die nicht zu 100% aus Multiple Choice Fragen bestand) waren teilweise „weltfremd“ und auch mit den Büchern, Vorlesungsunterlagen und Wirtschaftsnachrichten nur bedingt zu beantworten. Also nochmal mein Tipp: NICHT WÄHLEN!

Alles in allem bin ich mit den meisten Noten und Kursen sehr zufrieden.


3.    Betreuung vor Ort

Die Betreuung vor Ort war gut. Es gab ein Büro des American Language Institutes, die für das Austauschprogramm vor Ort zuständig sind, mit Ansprechpartnern. Zusätzlich wurden monatlich neue Ausflüge, Ereignisse in und um San Diego angeboten. Anfangs gab es Campustouren und man hat die Leute zum Studentenausweis erstellen begleitet. Daher kann ich dahin gehend nicht beanstanden.


4.    Unterkunftssuche

Ich kann jedem nur ans Herz legen, gerade wenn man in der beliebten Zeit ab August bis Dezember nach San Diego geht sich frühzeitig, am besten von Deutschland aus zu kümmern. Wenn man mit mehreren geht kann man sich eine WG nehmen oder ein Haus zusammen. Angebote gibt es, wenn man früh genug ist, ausreichend viele.

Ich persönlich habe im BLVD 63 gewohnt. Eine Mitte 2014 erst fertiggestellte Apartment Anlage mit etlichen WGs und hauptsächlich Studenten. Ohne Werbung machen zu wollen, checkt die Homepage, es sieht aus wie auf den Bildern und das ist fantastisch. Als rein europäische WG ist allerdings die Kaution recht hoch (ca. 7500$). Das wussten viele Leute nicht, die echt in Schwierigkeiten gekommen sind. Zusätzlich ist der Auszug wohl recht pingelig und muss, wenn man nicht oder zumindest wenig zahlen will, echt Tipp top sein.


5.    Ausflüge

Jeder der sich San Diego auf der Karte anguckt weiß das es viel zu erleben gibt. Ob nun Sea World, Gaslampen Viertel oder die ganzen Beach Viertel in San Diego, oder man die Ausflugziele rund herum sieht mit Las Vegas, San Francisco, LA (ist sehr hässlich), Hawaii, Mexico… Ich denke der Standort mit all den Möglichkeiten in und um San Diego sollte für jeden etwas parat haben.


6.    Mein spezieller Tipp zum sparen

Falls ihr im Zeitraum von August bis Dezember in San Diego seid und Las Vegas besuchen wollt empfehle ich euch die Woche vor Thanksgiving. Dies war ein Tipp meiner Marketingprofessorin. Ich habe glaube ich 170 Euro bezahlt für den Flug von San Diego, nach Las Vegas, und wieder zurück (ohne Gepäck) plus ich glaube 5 Nächte im Luxor Hotel, die coole Pyramide auf dem Strip (Ohne eine Art Kurtaxe). Ich glaube billiger geht es kaum.

Ansonsten habt Spaß, guckt euch die Sportveranstaltungen (speziell Football und Basketball) und Stadt plus Umfeld an und genießt die Zeit.