San Diego State University

Als Student habe ich mich schon länger mit dem Gedanken auseinandergesetzt, ein Auslandssemester zu absolvieren. Besonders der American Lifestyle hat mich schon immer fasziniert und ich wollte unbedingt die Gelegenheit nutzen, ihn selbst zu leben. Daher stand für mich fest, dass ich mein Auslandssemester in den USA absolvieren will. Durch die positiven Erfahrungsberichte und die Beratung des International Office meiner Heimatuni, habe ich mich für die San Diego State University (SDSU) entschieden. Da die SDSU keine Partneruniversität meiner Heimatuni ist, wurde ich an College Contact weitergeleitet. Dort habe ich mich als sogenannter „Free Mover“ für das Spring Semester 2024 an der SDSU beworben. Durch College Contact verlief der Bewerbungsprozess einfacher als erwartet.

Bewerbungsprozess

Um den Überblick über die benötigten Unterlagen zu behalten, stellte mir College Contact eine Checkliste zur Verfügung. Diese enthielt detaillierte Erklärungen zu jedem einzelnen Punkt und diente im Grunde als Bewerbungsleitfaden. Zunächst kümmerte ich mich um mein Visum, wobei die Wartezeiten je nach Konsulat stark schwanken können. Im Fall des Konsulats in Frankfurt erhielt ich mein Visum in etwa 2-3 Wochen. Nachdem ich alle Unterlagen vollständig zusammengestellt hatte, wurden sie von meinen Ansprechpartnern bei College Contact noch einmal überprüft und anschließend an die SDSU weitergeleitet. Etwa eine Woche später erhielt ich die Zusage von der SDSU.

Kosten

Begonnen habe ich mit den Bewerbungsgebühren für die Universität, die mich $175 gekostet haben. Die SEVIS-Gebühr entsprach $350, der Visumantrag lag bei 175€ und die Studiengebühren bei $7000. Für die Auslandskrankenversicherung bei HanseMerkur habe ich 424€ bezahlt. Die Flugtickets für Hin- und Rückflug haben insgesamt 1.256€ gekostet, inklusive Gepäck und der Option, den Rückflug zu verschieben. Mein Hinflug startete in Frankfurt mit einem Zwischenstopp in Denver, während der Rückflug ein Direktflug von San Diego nach München war. Die monatliche Miete für mein Einzelzimmer lag bei $1250, dazu kam eine einmalige Kaution in Höhe einer Monatsmiete. Ich wohnte in einem privaten Haus mit vier weiteren internationalen Studierenden. Die Unterkunft ist nur 5 Gehminuten vom SDSU-Campus entfernt (5065 College Ave).

Da Freunde von mir bereits im letzten Semester an der SDSU waren, konnte ich den Kontakt zum selben Vermieter herstellen. Die Unterkunft wurde in mehreren Facebook-Gruppen angeboten. Generell gibt es viele Facebook-Gruppen, in denen Wohnmöglichkeiten vorgestellt werden, jedoch sollte man vorsichtig sein, da es auch viele Scam-Angebote gibt. Außerdem haben meine Mitbewohner und ich ein Auto bei DirtCheapCarRental gemietet. Für fünf Monate haben wir insgesamt $2500 gezahlt, inklusive Vollkaskoversicherung.

Kurse

M E 610 – Finite Element Methods in Mechanical Engineering, Prof. Samuel Kassegne (3 Units, 6 ECTS)
In diesem Kurs haben wir viel mit der Software COMSOL gearbeitet. Hier ging es um Stressanalyse und Wärmeübertragung der konstruierten Bauteile. Es gab wöchentliche Hausaufgaben, ein Teamprojekt und ein Midterm, aber kein Final. Unser Kurs war etwas kleiner, mit etwa 17 Teilnehmern. Der Kurs fand immer mittwochs von 16:00 – 18:40 Uhr statt. Es bestand zwar Anwesenheitspflicht, jedoch zeigte der Professor viel Verständnis, wenn man z. B. aufgrund eines Trips mal nicht teilnehmen konnte.

M E 696 - Autonomous Vehicles, Prof. Zahra Nili Ahmadabadi (3 Units, 6 ECTS)
Der Kurs hat sich viel mit dem Thema autonomes Fahren beschäftigt. Dabei haben wir die Grundlagen der Programmiersprache Python gelernt. Ungefähr 15 Studierende haben den Kurs belegt. Wir erhielten wöchentliche Hausaufgaben, ein Teamprojekt, ein Midterm und ein Final. Zusätzlich konnte man durch Anwesenheitsquizze Bonuspunkte erhalten. Der Kurs fand zweimal die Woche statt, jeweils dienstags und donnerstags von 17:00 bis 18:00 Uhr. Es gab keine Anwesenheitspflicht.

CON E 590 – Construction Management and Safety, Prof. Panagiotis Mitropoulos (3 Units, 6 ECTS)
Dieser Kurs hat sich mit dem Thema Projektmanagement beschäftigt. Dabei ging es mehr um Bauprojekte und deren Sicherheitsanforderungen. Wir waren ungefähr 40 Kursteilnehmer. Wöchentliche Hausaufgaben sowie zwei größere Projektaufgaben, bestehend aus einem Einzelprojekt und einem Teamprojekt, standen auf dem Plan. Dafür gab es weder ein Midterm noch ein Final. Der Kurs fand zweimal die Woche statt, jeweils montags und mittwochs von 14:00 bis 15:00 Uhr. Es gab eine Anwesenheitspflicht, bei der zu Beginn der Kursstunde ein Zettel herumgereicht wurde, auf dem sich jeder eintragen musste.

Fazit

Mein Auslandssemester an der SDSU war eine der prägendsten und schönsten Erfahrungen meines Lebens. Die Freundschaften, die ich knüpfen konnte, und die gemeinsamen Abenteuer, die wir erlebten, haben diese Zeit unvergesslich gemacht. Ob es spontane Wochenendtrips entlang der kalifornischen Küste waren, Abende am Strand oder einfach nur das typische College-Leben – jeder Moment war einzigartig und hat mir gezeigt, wie bereichernd es ist, in eine neue Kultur einzutauchen.

San Diego als Stadt hat mich mit ihrer Vielfalt, ihrem sonnigen Wetter und ihrer entspannten Atmosphäre komplett in ihren Bann gezogen. Natürlich waren die Kosten für das Semester hoch, aber jede Ausgabe hat sich gelohnt. Die Erfahrungen, die ich gesammelt habe, die persönlichen Kontakte, die ich knüpfen konnte, und die Erinnerungen, die ich mit nach Hause genommen habe, sind unbezahlbar.

Rückblickend würde ich alles genauso wieder machen. Das Auslandssemester hat mich nicht nur in meinem Studium, sondern auch in meiner Persönlichkeit weitergebracht. Es hat meinen Horizont erweitert und mir gezeigt, dass es sich immer lohnt, neue Wege zu gehen und in neue Welten einzutauchen. Diese Zeit hat einen festen Platz in meinem Herzen, und ich bin unendlich dankbar, dass ich die Chance hatte, sie zu erleben.