San Diego State University
Im Fall Semester 2024 habe ich mein Auslandssemester an der San Diego State University in Kalifornien absolviert. Ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen mit Vertiefung im Maschinenbau im Master in Duisburg. Organisatorisch hat College Contact enorm geholfen und den gesamten Bewerbungsprozess so effizient und einfach wie möglich gestaltet.
Kurswahl
An der SDSU habe ich lediglich Kurse im Bereich Mechanical Engineering belegt. Als Vollzeitstudent ist es üblich, dass im Masterprogramm drei Kurse belegt werden. Für mich waren es „Smart Manufacturing“, „Turbulent Flows“ sowie „Mechanical Behavior of Engineering Materials”. Die Kurse brachten jeweils 3 Units, was in etwa 9 Credit Points entspricht.
Inhaltlich boten die Kurse spannende Einblicke in die Verbindung von Technologie und moderner Produktion, insbesondere im Bereich der Automatisierung und neuen Materialien. „Smart Manufacturing“ war besonders interessant, da es auf die Digitalisierung von Fertigungsprozessen einging, was im Hinblick auf die Industrie 4.0 sehr zukunftsweisend ist.
Im Vorhinein habe ich bereits Learning Agreements erstellen lassen zu diversen Kursen an der SDSU, sodass eine Anerkennung der Leistungen gewährleistet war. Leider wurden die meisten dieser Kurse dann nicht angeboten, da es nur wenige Maschinenbaustudenten im Master gab. Die fehlende Verfügbarkeit von Kursen hat mich zunächst enttäuscht, doch ich konnte mich schnell an die Situation anpassen und alternative Module wählen. Nun kann ich nur eines der Fächer sicher anerkennen lassen und bei den verbliebenen versuche ich derzeit einen Weg zu finden, sie anerkennen zu lassen. Dies erfordert jedoch eine intensive Kommunikation mit der Prüfungsstelle und den Fachbereichen, was teilweise herausfordernd, aber auch lehrreich ist.
In allen drei Kursen habe ich letztlich ein B bekommen, was in Deutschland der Note 2.0 entspricht.
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Studium
Das Niveau der Lehre war grundsätzlich etwas unter dem der deutschen Universitäten. Das Lernpensum ist allerdings während des gesamten Semesters etwas umfangreicher. Es gab wöchentliche Abgaben, Hausaufgaben, Hausarbeiten, jeweils Midterm und Final sowie in allen Fächern umfangreiche Abschlussprojekte. Diese Struktur verlangte eine hohe Selbstorganisation und kontinuierliches Arbeiten.
Besonders die Abschlussprojekte, die meist praktisch orientiert waren, haben mir die Gelegenheit gegeben, mein Wissen direkt anzuwenden. Beispielsweise haben wir in „Turbulent Flows“ eine umfangreiche Simulation erstellt, die das Verhalten von Strömungen unter verschiedenen Bedingungen analysiert. Es muss also während des Semesters etwas mehr Zeit investiert werden, was jedoch auch dazu führte, dass man durchgehend in den Stoff eingebunden blieb.
Der Unialltag sowie das Niveau erinnerten ein wenig an die Schulzeit. Auch als Nichtmuttersprachler gab es keine Probleme, dem Stoff zu folgen, auch wenn ich teilweise in den Vorlesungen akustisch nicht alles verstehen konnte.
Campusleben
Ich habe direkt auf dem Campus gewohnt in einem Gebäude einer amerikanischen Studentenverbindung. Der Campus war supergroß, gepflegt und gemütlich. Es gab ein riesiges Fitnessstudio sowie eine große Schwimmanlage, die wir kostenlos nutzen konnten. Besonders beeindruckend fand ich die vielen Lernräume und Bibliotheken, die rund um die Uhr geöffnet waren.
Der Austausch mit anderen Studierenden, vor allem aus unterschiedlichen Ländern, hat mich nicht nur akademisch, sondern auch persönlich bereichert. Die Möglichkeit, in einem internationalen Umfeld zu leben und zu lernen, war eine der wertvollsten Erfahrungen während meines Aufenthalts.
Insgesamt war die Lebensqualität als Student in Kalifornien deutlich höher als in Deutschland. Ich habe mein Apartment mit zwei weiteren internationalen Studenten geteilt. Diese Wohngemeinschaft hat nicht nur Freundschaften entstehen lassen, sondern auch viele kulturelle Unterschiede erlebbar gemacht.
Reisen
Neben den akademischen Verpflichtungen hatte ich auch die Gelegenheit, Kalifornien und seine Umgebung ausgiebig zu erkunden. Trotz des Uni-Stresses hatte ich genügend Zeit, die Westküste zu bereisen und ich habe sogar eine Woche auf Hawaii verbracht.
Die Natur und das Klima in Kalifornien waren außergewöhnlich und trugen erheblich dazu bei, die Zeit unvergesslich zu machen. Die Westküste bietet eine unglaubliche Vielfalt, von pulsierenden Städten wie Los Angeles und San Francisco bis hin zu den beeindruckenden Nationalparks wie dem Yosemite oder dem Joshua Tree National Park. Diese Reisen waren nicht nur entspannend, sondern auch inspirierend und haben mir eine neue Perspektive auf das Leben und die Kultur in den USA gegeben.
Kosten
Die enormen Kosten der gesamten Erfahrung stellten allerdings eine Herausforderung dar. Neben den Studiengebühren, die bereits hoch waren, kamen die Lebenshaltungskosten in Kalifornien hinzu, die deutlich über denen in Deutschland liegen.
Rückblickend betrachte ich es jedoch als ein Investment in eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde. Die Zeit an der SDSU hat mich nicht nur akademisch vorangebracht, sondern auch persönlich wachsen lassen.
Fazit
Rückblickend würde ich jedem, der die Möglichkeit hat, ein Auslandssemester zu absolvieren, dazu raten. Die gesammelten Erfahrungen und der kulturelle Austausch waren unbezahlbar und haben mich sowohl persönlich als auch beruflich weitergebracht. Ich habe gelernt, mich an neue Situationen anzupassen, Herausforderungen zu meistern und interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln. Diese Fähigkeiten werden mir in meiner zukünftigen Karriere von großem Nutzen sein.