Riga Stradins University
Ich werde in diesem Bericht von meinem sehr gewundenen Weg zum Medizinstudium berichten und am Ende auch ein Fazit formulieren, in dem ich meine Meinung zu dem Thema schreiben werde für wen das Medizinstudium im Ausland geeignet ist und für wen nicht.
Weg zum Studium:
Ich habe mein Abitur 2017 gemacht und hatte auch noch nicht wirklich einen Plan, was für mich als Studienrichtung in Frage kommt. Deshalb habe ich erstmal ein Bundesfreiwilligendienst beim DRK im Rettungsdienst gemacht. Dies war in jeder Beziehung die richtige Entscheidung. So habe ich meine Freundin kennenglernt und habe mein Interesse für die medizinische Fachrichtung entdeckt. Ich kann jedem, der sich unsicher ist, ob das medizinische Feld für einen etwas ist ein BFD im Rettungsdienst empfehlen. Dort lernt man während der Ausbildung zum Rettungssanitäter, ob man Blut, Körperflüssigkeiten und auch den Tod von Patienten abkann. Nach dem BFD stand für mich fest, dass ich Medizin studieren möchte. Jedoch hatte ich aufgrund meines Abiturs, keine Chance einen Studienplatz über hochschulstart.de zu bekommen. Deswegen habe ich mich für Unis im Ausland umgeguckt, wo man Medizin studieren kann und so bin ich auch auf die Organisation College Contact gestoßen, welche einem kostenfrei bei der Bewerbung an ein paar Hochschulen im Ausland hilft.
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Bewerbung:
So habe ich mich in Kontakt mit Collage Contact gesetzt und von da an ging alles ganz schnell. College Contact hat mich von dem ersten Moment bis zum ersten Studientag super begleitet und unterschützt. Dafür wollte ich mich nochmal ganz herzlich bedanken. Man bekommt eine Liste mit den Unterlagen, die man für die Bewerbung haben muss. Z.B. sind das auch zwei Empfehlungsschreiben, welche man sich aber ganz einfach von seinen ehemaligen Schullehrern ausstellen lassen kann, auch ein Empfehlungsschreiben vom ggf. vorhandenen Krankenhauspraktikum macht sich glaube ich auch ganz gut. Dann kam auch relativ bald im August eine Zusage von der RSU und ich habe mich dafür entschieden erstmal im Studentenwohnheim der RSU zu wohnen, welches glaube ich letztes Jahr gebaut wurde.
Unterkunft:
Ich bin erstmal für ein paar Monate im neugebauten Studentenwohnheim der RSU untergekommen. Es ist neu eingerichtet und es hat sowohl Vor- wie auch Nachteile. Vorteile sind, dass man 5 Minuten von der Uni entfernt ist, wo man in den ersten zwei Jahren am häufigsten hin muss. Man trifft schnell Studienkollegen, es gibt ein kostenloses Fitnessstudio und die Handtücher und Bettsachen werden wöchentlich gewechselt. Klarer negativ Punkt ist, dass es eingeschränkte Besuchszeiten gibt und leider auch meine Freundin z.B. nicht auf meinem Zimmer übernachten durfte und wir deswegen extra ein zusätzliches Zimmer dafür buchen mussten, es keinen Ofen gibt und die Internetverbindung sehr darauf ankommt, wo das Zimmer liegt. Jedoch ist es für die erste Unterkunft sehr gut geeignet. Wenn man sich nach einer Bleibe in der Innenstadt umgucken möchte, solltet ihr euch auf jeden Fall genaustens den Mietvertrag durchlesen und auch besonders auf die Nebenkosten achten (diese können in den kalten Monaten sehr hoch schießen)!
Studium:
Das Studium fängt mit einer Einführungswoche an, welche sehr nett von der Uni gestaltet ist, aber mehr etwas für Leute ist, die sehr gerne Feiern, wozu ich eindeutig nicht gehöre, aber auch für die nicht so Party begeisterten Menschen ist auch hier etwas dabei, wie z.B. Lasertag, ein Ausflug zu einem Palast oder eine Sportsday, der für mich eindeutig das Highlight der Einführungswoche war.
Das Studium ist meiner Meinung nach sehr gut. Es ist noch sehr verschult, aber das sehe ich nicht als negativ Punkt an, da man sich nicht um viel selber kümmern muss. Jedoch sind hier sehr viele Kurse verpflichtend, was manchmal auch nervend sein kann. Die Professoren hier sprechen verständliches Englisch und es ist ein Vorteil, dass hier keine Muttersprachler sind, da somit das Tempo der Vorlesungen angenehm ist. Die Professoren sind immer offen für Fragen und man bekommt auch meistens sehr schnell eine Antwort auf die Emails. Man hat hier auch Lettisch Unterricht, der zwar eindeutig eine zusätzliche Belastung ist, aber auch machbar und verständlich ist. Ich habe gehört und kann nach dem ersten Semester bestätigen, dass der Unterricht bis her gut ist.
Zum Thema Sport in Riga. Das ist nicht so einfach, da hier natürlich sehr viel auf Lettisch ist, wie z.B. der ganze Unisport, aber mit etwas Aufwand werdet ihr hier sicher was finden, da man meiner Meinung nach etwas braucht um auch mal runterzukommen nach einem langen lernintensiven Studientag.
Riga hat eine nette Altstadt, eine schöne Nationalbibliothek und viele kleine nette Parks, jedoch leider keinen Waldboden. Wenn man ein bisschen Zeit hat, kann man innerhalb einer halben Stunde nach Juramala kommen, wo man einen schönen Strand antrifft. Wenn man in die andere Richtung fährt, kann man innerhalb von einer Stunde einen größeren Park antreffen, wo Konzerte stattfinden, man spazieren gehen und auch laufen gehen kann.
Fazit:
Das hier drunter ist meine Meinung und jeder muss natürlich für sich selbst entscheiden, ob er/sie wirklich Medizin im Ausland studieren möchte. Das hier soll nur noch ein Gedankengang von mir zu dem Entscheidungsprozess sein.
Meiner Meinung nach ist das Studium hier an der Uni gut geeignet für Personen, die eindeutig Medizin studieren wollen und auch reisefreudig in der Vergangenheit waren, da es schon nochmal was ganz anderes vom Gefühl her ist im Ausland, fernab von Familie, Freunden und Freundin/ Freund zu studieren. Gerade, wenn man eine Freundin/ Freund hat sollte man es sich ganz genau überlegen, ob einem es das wirklich wert ist, da das Studium ja auch nicht ganz billig und es auch eine Entfernung zu Deutschland ist. Jedoch ist eine Fernbeziehung meiner Meinung nach trotzdem machbar, wenn man genügend Aufwand darein steckt, da man ja skypen und auch mal übers Wochenende nach Deutschland fliegen kann (die Flüge kosten zum Glück nicht sehr viel und es gibt auch viele Flüge von Riga nach Deutschland) und es auch Semesterferien gibt, die man mit der Freundin/ Freund und Familie verbringen kann. Insofern denke ich, dass es machbar ist (Bekannte von mir haben es auch geschafft), aber es ist definitiv auch nicht einfach, jedoch was ist schon einfach im Leben. In Sachen Studienwahl sollte man sich klar darüber sein, dass es ein sehr zeitaufwendiges Studium ist, welches aber auch sehr viel Spaß macht, wenn man sich für die medizinische Richtung interessiert (die Professoren versuchen auch schon immer mal wieder Pathologie in den theoretischen Unterricht reinzubringen) und man hat natürlich auch ein bisschen Freizeit, halt nur nicht sehr viel.
Falls ihr euch für ein Medizinstudium an der RSU in Lettland bewerben wollt, empfehle ich eindeutig sich über College Contact zu bewerben, da diese einem sehr helfen und die Beratung vollkommen kostenfrei ist. Außerdem muss man viel bei der Bewerbung beachten und CC hat langjährige Erfahrung und hilft einem immer gerne weiter, auch während des Studiums, meiner Erfahrung nach. Ich wünsche euch viel Glück beim Bewerbungsprozess!