7 Feb
Erfahrungsbericht von N. N.

Riga Stradins University


Land: Lettland
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Humanmedizin
Studientyp: Sonstige Studiengänge
Zeitraum: 09/2016 bis 11/-1

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich besuche nun seit Anfang September die Riga Stradins University und bin sehr zufrieden mit meiner Wahl. Um einen besseren Überblick zu vermitteln, werde ich beim Berichten chronologisch vorgehen.

Angekommen sind die meisten von uns vor der O-Week - Ende August. Nach einigen Touren durch das schöne Riga und Ausflügen ans Meer ins nahegelegenen Jurmala, ging auch für uns die Orientierungswoche los. Die Orientierungswoche bestand aus einigen nützlichen und schönen Programmpunkten, wie einer Tour durch Riga, einem gemeinsamen Kinobesuch, eine Essensverkostung und natürlich einen Pub-Crawl - das Highlight der Woche. Aber auch Veranstaltungen zum Kennenlernen der Uni und des Studienablaufes standen auf dem Programm. Nachdem diese wunderbare Woche, an die wir uns übrigens alle noch mit Freude erinnern und am liebsten nochmal durchleben würden, vorbei war, ging es los! Der weiße Kittel wurde gekauft, der Atlas ebenso. Wobei ich an dieser Stelle übrigens die Thieme Prometheus Reihe sehr empfehlen kann.

Neben den ersten lectures stand auch die Wohnungssuche auf dem Programm, wobei man immer in Erinnerung behalten sollte, dass man handeln kann und oft versucht wird, die "reichen Touristen" ein bisschen übers Ohr zu hauen, wobei die Preise sogar dann noch relativ niedrig im Vergleich zu Deutschland sind. Die Wohnungen werden gesucht und gefunden und so langsam kommt auch das Studium ins Rollen.

Der erste Test, bei uns Molecular Biology, ließ auch nicht lange auf sich warten. Nach einem Monat Studium durfte man sich auch das erste Mal unter Beweis stellen. Aber halb so wild! Wie für das ganze Studium zählt immer: kein Fleiß, kein Preis - aber für den, der fleißig ist, zahlt es sich immer aus! Versprochen. Als dieser Test, Kolloquium genannt, trotz der schriftlichen Ausführung, vorbei war, kamen nun in etwa alle 2 Wochen weitere Tests hinzu.
Im ersten Semester schreibt man drei dieser Kolloquien in Molecular Biology und Chemie. Anatomie darf man hingegen nur zwei Mal schreiben. Trotzdem war das erste Anatomie-Kolloquium wirklich das Event, wovor alle Angst hatten. Aber keine Sorge, wenn man sich gut vorbereitet und/oder es sogar schafft, so am Ball zu bleiben, ist es wirklich sehr angenehm und machbar. Also kein Grund zu Panik!

Es gibt auch noch kleinere Fächer wie Lettisch oder Philosophy. Diese sind auch wirklich machbar. Nachdem das "schulische" nun geklärt ist, möchte in nun etwas auf das kleine Lettland eingehen.

Lettland ist einer der drei baltischen Staaten und ist ein kleines und schönes Land. Man merkt sehr deutlich die Geschichte dieses Landes an seiner Architektur an, die wirklich sehr, sehr schön in der Stadtmitte ist. Riga ist eine recht russische Stadt und so hört man mindestens genauso oft Russisch auf den Straßen wie Lettisch - wenn nicht sogar öfter. Was aber sehr angenehm ist, da ich finde, dass die russische Bevölkerung hilfsbereiter und freundlicher ist, als die etwas zurückhaltenden Letten - die aber auch wirklich sehr in Ordnung sind.

Ich persönlich liebe ja die Eigenarten der lettischen Küche - das Brot ist wunderbar! Und auch das Gebäck und die Milch und Fleischprodukte sind wirklich sehr frisch und natürlich - in Deutschland leider eine Seltenheit. Ich kann auch die russische Küche sehr weiter empfehlen - aber probiert einfach alles! Meine Mitbewohnerin und ich "gönnen" uns auch sehr gerne Lido - hier findet man die lettische und russische Küche in Buffetform zu wirklich adäquaten Preisen. Adäquate Preise findet man im übrigen auch in den unzähligen Bars und Clubs in Riga. Vor allem wer im Sommer sein Studium beginnt, wird vermutlich so einige lauwarme Nächte in diesen verbringen und sich mit Freude an Karaoke und Co. erinnern. Wirklich - genießt es! Im Studium hat man leider nicht immer ganz so viel Zeit, wobei ich sagen muss, dass eigentlich schon jedes oder jedes zweite Wochenende Ausgehen auf dem Programm steht. Riga ist wirklich eine tolle Studentenstadt und man lernt sehr, sehr schnell Leute kennen und schätzen. Alle sind meistens das erste Mal weit weg von zuhause und das schweißt wirklich zusammen. Man findet schnell eine neue "Familie" - sehr hilfreich manchmal!

Was ich übrigens sehr toll an dem Studium in Riga finde, ist, dass es den sogenannten "Autopass" gibt. Der Autopass ist sozusagen eine Befreiung von dem Examen in dem jeweiligen Fach am Ende des Semesters. Sehr praktisch - so musste ich nur ein Examen am Ende des Semesters schreiben, da ich sehr gute Leistungen während des Semesters hatte. Andere Freunde hatten so, außer dem verpflichtendem Exam in Cell Bio, für das es leider keinen Autopass gibt, noch drei andere Examen zu schreiben - das kann dann schon mal stressig werden. Ansonsten kann ich die Universität wirklich weiterempfehlen.

Was die Kommilitonen betrifft, sind alle wirklich sehr nett und offen. Die Mehrheit machen nach wie vor die Deutschen aus, gefolgt von den Skandinaviern und Minderheiten wie Indern, Israelis oder Portugiesen. Alles in einem eine sehr nette und schöne Mischung! Wirklich, probiert es einfach aus - es hat noch keiner von uns bereut! Visu labu!