11 Mär
Erfahrungsbericht von Moritz B.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2023 bis 12/2023
Heimathochschule: St. Gallen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Allgemeines

Am 06.08.2023 landete ich in San Diego, um mein Austauschsemester (5. Semester) an der SDSU zu absolvieren und blieb in den USA bis Mitte Januar. Das Semester an der SDSU begann am 21. August 2023 und endete am 18. Dezember 2023. Ich nutzte jedoch die Zeit davor, um mich in Kalifornien einzuleben und die Zeit für Reisen nach Jamaika und New York zu nutzen.

San Diego

San Diego ist wahrscheinlich die lebenswerteste Stadt im US-Bundesstaat Kalifornien und ist wegen des tollen Wetters (300 Tage Sonne und hellblauer Himmel) sowie der unvergesslichen Sonnenuntergänge als “the Golden State” bekannt. Die Stadt liegt zwei Autostunden südlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde nördlich von Tijuana, Mexiko. Aufgrund der direkten Lage am Pazifik kommen Wassersportler auf ihre Kosten, da San Diego ein tolles Angebot von Surfen bis Scuba Diving bietet.

Hinzu kommt ein hervorragendes Essensangebot für jedes Budget, von Fastfood-Klassikern wie “In-N-Out Burger” und “Chick-fil-A” bis hin zu exzellenten Steak- und Sushi-Restaurants. Der mexikanische Einfluss ist ebenfalls spürbar. Wer Sightseeing liebt, kommt bei der Museumsauswahl auf seine Kosten.

SDSU

Die SDSU ist empfehlenswert für einen Austausch für HSG-Studierende, da viele Kurse anrechenbar sind. Oft werden Pflichtkurse wie Mikro 2 und Finance von HSG-Studenten belegt, was den Austausch mit Mitstudenten erleichtert. Man lernt auch Internationals aus anderen europäischen Target-Unis wie der Bocconi University kennen.

Allgemein sind die Kurse an der SDSU anders aufgebaut. Es werden mehr Prüfungsleistungen in kleinerem Umfang über das Semester gefordert. Den Professoren kann man problemlos Fragen per E-Mail senden und erhält oft nach kurzer Wartezeit eine Antwort. Ebenfalls ist das Verhältnis zwischen Dozent und Student weniger anonym als an der HSG. Der Campus ist wunderschön und riesig zugleich. Neben den zahlreichen Unterrichtsräumen in verschiedenen Gebäuden gibt es auf dem Campus auch noch ein gigantisches kostenloses Fitnesscenter, ein Freibad, ein Fußballfeld, Tennisplätze, eine große Bibliothek und viele Essensmöglichkeiten für jede Vorliebe und Ernährungsstil.

Vor dem Austausch

Es lohnt sich, den Austausch in San Diego mit der Firma College Contact zu planen. Die Agentur hilft Studenten mit verschiedenen Fragen bezüglich des Anmeldeprozesses oder der Beantragung des Visums. Allgemein ist es von Vorteil, das Visum möglichst früh zu beantragen, den Flug zu buchen und vor allem mit der Wohnungssuche früh zu beginnen. Ich selbst wohnte in einem Off-Campus Studentenwohnheim (Fifty Twenty-Five Apartments) mit drei Amerikanern in einer WG. Hier erlebte ich das typische amerikanische Studentenleben mit all seinen Vor- und Nachteilen, wie man es aus den Spielfilmen kennt.

Kurse

GEOG312-1001: Culture Worlds, Prof. Phevee Paderes (3 Units, 6 ECTS):

Der Kurs fand zweimal in der Woche statt und war interessant. Anwesenheitspflicht galt nicht. Der Lernaufwand ist gering, und es lässt sich leicht eine gute Note erreichen. Der Kurs bietet eine tolle Möglichkeit, sein Allgemeinwissen zu verbessern und viele US-Studenten kennenzulernen. Note: A

MGT405-03 Strategic Management, Prof. Daniel Scanlan (3 Units, 6 ECTS):

Der Professor ist ein toller Mensch und sehr hilfsbereit. Da er viele Jahre Erfahrung im IB hatte, konnte er mir viele unterrichtsfremde Fragen beantworten und mich in Bewerbungsprozessen unterstützen. Der Kurs ist mittelmäßig. Mit viel Arbeitsaufwand lässt sich eine gute Note erzielen. Viele Kursinhalte sind jedoch bereits in anderen Kursen der HSG behandelt worden, weshalb vieles auch Wiederholung ist. Note: A-

ECON-321 Intermediate Microeconomic Theory, Prof. Ronald Shadbegian (3 Units, 6 ECTS):

Der Schwierigkeitsgrad ist mittelmäßig, aber mit entsprechendem Lernaufwand lässt sich eine sehr gute Note erzielen. Ich selbst machte keine Notizen, sondern nutzte die zur Verfügung gestellten Materialien und nutzte die Vorlesung, um das Material zu verstehen. Die Vorlesungen sind verpflichtend, und die Anwesenheit wird kontrolliert. Die Prüfungsleistungen beinhalten verschiedene wöchentliche Quizzes und zwei Prüfungen. Der Professor selbst war mir unsympathisch und sehr traditionell. Zusammenfassend würde ich Mikro 2 empfehlen, jedoch bei einem anderen Professor. Note: A-

BA-323 Fundamentals of Finance, Prof. Kamal Haddad (3 Units, 6 ECTS)

Dieser Kurs war ein Special Course, da der offizielle Finance-Kurs der SDSU schon voll war. Dieser Kurs ist zu empfehlen, da der Professor sein gesamtes Material und die Prüfungen auf das Lehrbuch stützt. Somit ist der Besuch und die Qualität der Vorlesung vernachlässigbar. Man hat dadurch viele Freiheiten, jedoch wird ein gutes finanzielles Verständnis und Eigeninitiative hierfür vorausgesetzt. Es müssen wöchentliche Quizzes gelöst werden, die jeweils 40 Minuten dauern, und es werden drei Prüfungen geschrieben. Note: B+

Investments, Prof. Taka Weckle (3 Units, 6 ECTS)

Der Kurs findet einmal wöchentlich statt. Man behandelt viele Grundkonzepte gepaart von praktischen Anwendungsfeldern. Der Kurs ist sehr zu empfehlen, da die Inhalte sehr interessant sind und man viel lernt (auch für spätere Interviews in der Finanzindustrie). Die Prüfungsleistungen umfassen drei Prüfungen und ein kleines Projekt. Prof. Weckle selbst ist sehr jung und einer der besten Professoren, von denen ich unterrichtet wurde. Note: A

Fazit

Abschließend kann ich sagen, dass ich die beste Zeit meines Lebens hatte. Ich kann jedem Studenten nur raten, offen zu sein und sich auf die Amerikaner einzulassen bzw. aus den gewohnten Gruppen von Deutschen/Schweizern auszubrechen. Ich selbst lernte viele neue Freunde kennen und hatte dadurch die Chance auch Einblicke in typische US-Haushalte zu gewinnen sowie ein globales Netzwerk aufzubauen.