13 Feb
Erfahrungsbericht von Michel A.

University of California, San Diego


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Bank- und Finanzwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2023 bis 12/2023
Heimathochschule: Frankfurt School of F+M

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Auslandssemester an der University of California, San Diego (UCSD) war eine prägende und aufschlussreiche Zeit meines Studiums. Die Inspiration für diese Entscheidung kam durch Kommilitonen, die zuvor in San Diego studiert hatten. Aufgrund terminlicher Überschneidungen mit meinem Praktikum, wählte ich die UCSD anstelle der San Diego State University.

Diese Entscheidung führte mich zu einem Trimester-System, das mir neue akademische Perspektiven eröffnete. Da die UCSD nicht direkt mit meiner Heimatuniversität, der Frankfurt School of Finance & Management, verbunden war, erfolgte meine Bewerbung über die Organisation College Contact, die mir bei der Vorbereitung und Einreichung meiner Unterlagen half.

Vorbereitung

Die Vorbereitungsphase für dieses Abenteuer begann bereits im April 2023. Es wurde mir schnell klar, dass die Planung eines Auslandssemesters in den USA weit über die akademischen Anforderungen hinausging. Besonders zeitintensiv waren die Visumsbeantragung und verschiedene Gesundheitstests, die notwendig waren, um das Campusleben an der UCSD betreten zu dürfen. Ich würde jedem empfehlen, der sich für ein solches Semester interessiert, genügend Zeit für diese Prozesse einzuplanen und in den Bewerbungsunterlagen die eigene Motivation deutlich herauszustellen.

Finanziell war das Studium in Kalifornien, wie zu erwarten, eine Herausforderung. Die Lebenshaltungskosten, einschließlich alltäglicher Dinge wie Zahnpasta und Seife, waren deutlich höher als ich es gewohnt war. Diese finanzielle Belastung wurde teilweise durch die Förderung der Begabtenförderung der Friedrich Naumann Stiftung und durch Ersparnisse aus einem vorherigen Praktikum gemildert.

Studium und Kurswahl

Das Studium an der UCSD begann ich im September 2023 und erlebte das Herbsttrimester. Als Austauschstudent stand ich vor der Herausforderung, dass wir erst Kurse wählen durften, nachdem die regulären Vollzeitstudierenden ihre Auswahl getroffen hatten. Diese Situation führte dazu, dass ich viele Kurse besuchte, ohne zu wissen, ob ich sie letztendlich belegen konnte. Besonders schwierig war dies, da ich Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Finance studierte und viele relevante Kurse in der Kategorie „Management“ lagen, die für uns nicht zugänglich waren. Glücklicherweise bot die UCSD eine Extension School an, die speziell für Austausch- und Gaststudierende Kurse anbot, die mit meinem Studienplan kompatibel waren.

Die Kurse, die ich letztendlich belegte – „Finance Management“, „Financial Statement Analysis“ und „Managing Human Resources“ – waren fachlich interessant und durch regelmäßige Abgaben und Gruppenarbeiten geprägt. Interessanterweise empfand ich den Workload als weniger intensiv im Vergleich zu den Universitäten in Deutschland oder im Vereinigten Königreich.

Ein bemerkenswerter Aspekt des Campuslebens in den USA war die starke Beteiligung und das Engagement in Sportteams, was eine großartige Möglichkeit bot, das Gemeinschaftsgefühl unter den Studierenden zu erleben. Allerdings war es für mich aufgrund des kurzen Aufenthalts und meiner Reisepläne nicht möglich, selbst in einem Sportteam mitzuwirken. Ebenso waren die Fraternities und Sororities, typische amerikanische Studentenverbindungen, nicht auf dem Campus der UCSD angesiedelt, was den Kontakt zu einheimischen Vollzeitstudierenden zusätzlich erschwerte.

Wohnen

Was die Wohnsituation betrifft, so waren die Möglichkeiten für Gaststudierende begrenzt. Es war uns nicht gestattet, auf dem Campus oder im International House zu wohnen, was normalerweise für Austauschstudierende reserviert ist. Stattdessen lebte ich in einer Wohngemeinschaft, die von Anatolia Housing betreut wurde. Diese Wohngemeinschaft befand sich in der Nähe der Universität, war aber deutlich teurer als vergleichbare Wohnungen in Deutschland.

Freizeit

Die öffentlichen Verkehrsmittel in San Diego, bestehend aus Bussen und einer Art Straßenbahn bekannt als der Trolley, waren zuverlässig und leicht zugänglich über die digitale Pronto App. Außerdem nutzte ich die Möglichkeit, relativ günstig ein Auto zu mieten, was die Mobilität und das Erkunden der Umgebung erleichterte.

Abseits des akademischen Lebens bot San Diego und Kalifornien insgesamt ein unvergleichliches Erlebnis. Die beeindruckenden Landschaften und die strategische Lage ermöglichten es mir, mit Freunden Städte wie Los Angeles, New York und sogar Tijuana in Mexiko zu besuchen. Ein besonderes Highlight war ein zehntägiger Roadtrip in einem Van durch verschiedene Nationalparks, darunter der Yosemite National Park, Joshua Tree und der Grand Canyon. Diese Erfahrung war nicht nur eine Flucht aus dem universitären Alltag, sondern auch eine Möglichkeit, die atemberaubende Natur Amerikas zu erleben.

Fazit

Rückblickend kann ich sagen, dass ich alle meine Ziele während meines Auslandsaufenthaltes erreicht habe, einschließlich der notwendigen ECTS-Punkte. Obwohl die Dauer meines Aufenthalts von meiner Heimatuniversität vorgegeben war, empfehle ich zukünftigen Studierenden, möglichst frühzeitig mit dem Erkunden des Landes zu beginnen, da die Zeit schneller vergeht, als man denkt.

Für Studierende, die ein Auslandssemester in Kalifornien planen, ist San Diego eine ausgezeichnete Wahl. Sollte die UCSD keine Partneruniversität sein, bietet sich die San Diego State University als Alternative an.