6 Apr
Erfahrungsbericht von Merve S.

University of Winnipeg


Stadt: Winnipeg
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Koblenz-Landau U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bei mir hat sich das ganze sehr spontan abgespielt. Ich wollte schon immer ein Auslandssemester absolvieren, so schwebte die Idee bzw. der Wunsch immer im Hinterkopf. Aber dass das Ganze so schnell und unkompliziert über die Bühne gehen würde, hätte ich mir nicht vorstellen können. Da ich Anglistik studiere, ist es bei uns an der Universität verpflichtend einen Auslandsaufenthalt zu machen. Durch eine Freundin bin ich auf College Contact gestoßen und muss zugeben, dass ich sehr zufrieden war. Warum ich die University of Winnipeg ausgesucht habe, war eigentlich aus dem einfachen Grund, sie war am preisgünstigsten. Ich hatte, um ehrlich zu sein, auch nicht wirklich die Zeit, mich vorher über die Stadt an sich ausgiebig zu erkunden. Winnipeg ist definitiv keine Metropole und auch nicht die größte Stadt in Kanada, aber sobald ihr die richtigen Leute gefunden habt, entpuppt sich auch diese Stadt als wunderschön.

Ich kam relativ spät am Flughafen an und musste mir ein Taxi nehmen, normal gibt es immer für die internationalen Studenten einen Service, aber da ich an einem Feiertag einflog, musste ich mich mit dem Taxi begnügen. Die Strecke vom Flughafen zu meinem Housing betrug in etwa 6 km. Angekommen in der Nacht, wurde ich trotzdem sehr herzlich begrüßt.

Mein Housing war direkt neben der Universität, und zwar das McFeetors. Der Mealplan war hier verpflichtend. Den könnt ihr bei 4 verschiedenen Restaurants auf dem Campus einlösen. Das Essen dort war zwar sehr lecker und ausgewogen, aber mir hätte eine andere Option besser gefallen. Ein Restaurant ist direkt neben dem Housing, das Elements. Zu der Unterkunft kann ich sagen, dass ich mir mit einer Mietbewohnerin einen Double Room geteilt habe. Jede von uns hatte sein eigenes Zimmer, die Küche mussten wir uns dann teilen. Meine Mitbewohnerin zog dann schließlich mitten im Semester aus, sodass ich das ganze Reich für mich alleine hatte. Ich würde die Unterkunft auf jeden Fall empfehlen, sie ist sehr modern eingerichtet und noch ziemlich neu. Die Leute dort waren ziemlich gut drauf, es gibt zwei Gemeinschaftsräume und im 2. Stockwerk eine Wäscherei. In den Gemeinschaftsräumen gibt es zusätzlich Küchen und vor allem Internet ;) Die einzige Kritik, die ich ausüben kann (für welche man natürlich selbst die Verantwortung trägt), ist, dass viele aus Deutschland in meinem Flur mit mir gewohnt haben. So haben wir die meiste Zeit unserer Freizeit in der uns vertrauten und meistens einfacher fallenden deutschen Sprache gesprochen.

Die Universität ist sehr schön, vor allem die Dozenten und Professoren waren sehr herzlich und zuvorkommend. Fragen stellen durften wir immer, egal wann und wo, sie wurden stets beantwortet. Die Distanz zu den Dozenten war auch viel lockerer. Es herrschte im Klassenraum eine viel lockerere Atmosphäre, welche auch dem Lernerfolg zugutekommt. Anders als in Deutschland müsst ihr kontinuierlich mehr Leistung erbringen, sprich an Essays, Tests oder Präsentationen. Fand ich persönlich viel besser, da sich die Endnote am Ende durch mehrere Leistungen ergeben hat. Ich habe in Winnipeg 3 Kurse belegt, und habe auch alle 3 anerkannt bekommen. Ein Tipp: Spricht euch vorher mit euren Dozenten in eurer Heimatuni ab, damit ihr die Leistungen auch letztendlich anerkannt bekommt.

Da das Fall Semester Anfang September gestartet hat, war es noch zu dieser Zeit relativ warm. Aber gegen Ende September verschlechterte sich das Wetter rapide. Ab Mitte November waren wir schon bei Minustemperaturen. Anfang Dezember waren wir dann schließlich bei -20 Grad. Es ist auszuhalten, wenn ihr euch dementsprechend anzieht. Da die Universität sehr zentral gelegen ist, könnt ihr alles per Fuß abklappern. Und da meistens die Sonne scheint (auch bei -20), wurde einem schneller warm, wenn man gelaufen ist.

Am Wochenende gibt es viele Ausgehmöglichkeiten, auch im Winter! :) Wenn ihr schon ein Fall Semester machen wollt, dann bleibt wirklich bis der Red River komplett eingefroren ist. Denn der soll sehr schön sein, ich habe den leider nicht komplett eingefroren gesehen, da ich Mitte/ Ende Dezember schon abreisen musste. Das, was ich sehen konnte, entspricht den Erfahrungswerten im Netz.

Ich würde die Universität wirklich empfehlen, denn die Professoren und Mitstudenten sind einfach nur spitzenmäßig drauf, außerdem wird euch da nie langweilig, da die Universität, als auch die Unterkünfte, immer irgendwelche Events organisieren. In jedem Housing gibt es auch sogenannte RAs, die mit euch leben. Die sorgen einerseits für Ordnung und andererseits für Spaß.

Habt keine Scheu vor dem Winter, den haben wir auch überlebt :) !