26 Jun
Erfahrungsbericht von Mattis N.

University College Dublin


Stadt: Dublin
Land: Irland
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Wirtschaftsinformatik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2024 bis 05/2024
Heimathochschule: Hameln HSW

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hochschule

Das UCD ist eine sehr große und internationale Universität. Ein großer Teil der Studentinnen und Studenten kommt aus allen möglichen Ländern und es ist wirklich beeindruckend, wie schnell man neue Menschen kennenlernt und auch wie offen alle anderen dafür sind, Kontakte zu knüpfen. Um neue Menschen kennenzulernen, ist das Auslandssemester ideal.

Der Campus des UCD liegt etwa 30 Minuten südlich von Dublin und alle 10 Minuten fährt ein Bus in die Stadt. Umliegend gibt es aber auch alles Notwendige und Supermärkte sind leicht zu erreichen.

Gerade, wenn man wie ich von einer kleinen Hochschule kommt, überwältigt es einen schnell, wie groß doch der Campus ist und was es dort alles gibt. Von unzähligen Essens- und Kaffeeständen über einen eigenen Arzt, einen Supermarkt, Fitnessstudios, bis hin zu einem eigenen Kino und Friseur gibt es eigentlich alles, was man sich wünschen könnte.

Dass die Universität es trotz ihrer Größe nicht hinbekommt, für ordentliche/preiswerte Unterkünfte zu sorgen, ist wirklich erschreckend. Ich habe ein Zimmer in einer WG auf dem Campus für einen lächerlich hohen Preis (1300€ im Monat) bekommen. Dieses Zimmer war dreckig, als ich eingezogen bin, hatte ein kaputtes Lüftungssystem im Bad, das Zimmerschloss war kaputt, das Badezimmer und meine Fenster waren voller Schimmel und mein Duschregler hat nicht funktioniert, weswegen ich ein paar Wochen entweder in eiskaltem oder kochend heißem Wasser duschen durfte. Die Probleme waren erst nach 1,5 Monaten behoben. Sucht euch lieber eine Unterkunft in der Stadt. Eine solche Wohnerfahrung wünsche ich niemandem.

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Studieninhalte/Studienbedingungen

Ich musste für meine Hochschule Module am UCD wählen, welche möglichst gleich zu denen sind, die ich auch hier in Deutschland belegt hätte. Da war es großartig, dass das UCD alle Modulbeschreibungen im Voraus zugänglich macht. Dies machte es sehr einfach, geeignete Module auszuwählen.

Großartig war auch mein Kontakt am UCD, der dem jeweiligen Programm (in meinem Fall Science) zugeordnet war und den internationalen nicht-Erasmus-Studenten bei der Fächerwahl und dem Stundenplanmanagement geholfen hat.

Der Unterricht (in Form von Seminaren, „Tutorials“ und „Practicals“) fand bei mir ausschließlich auf dem Campus in Präsenz statt. Die Teilnahme hieran war in meinen Modulen freiwillig und die Größen der Klassen waren ganz unterschiedlich. Von 20 Personen bis über 100 war alles dabei.

Der Workload am UCD war doch deutlich höher als er an meiner deutschen Hochschule. Man hat zwar nur ein paar Stunden am Tag wirklich Unterricht, vieles wird dann aber zum eigenständigen Lernen und Arbeiten in Form von bewerteten Abgaben mit nach Hause gegeben. Abschlussprüfungen und im Falle mancher Fächer auch Prüfungen in der Mitte des Semesters gibt es trotzdem. Dafür gibt es auch zwei „Study Weeks“ ohne Unterricht. Diese eignen sich ideal, um das Land zu entdecken.

Alles bezüglich des Lernens und des Studienalltags lief hierbei über ein eigenes Online-Portal ab, das eine Unmenge an verschiedenen Programmen beinhaltet und gerade anfangs sehr unübersichtlich ist. Es brauchte einige Zeit, bis ich mich daran gewöhnte und gefühlt habe ich den Großteil der Funktionen erst ab der Mitte meines Semesters wirklich verstanden.

Interessant ist vielleicht auch, dass ich in vier von fünf Modulen eine bewertete Gruppenarbeit hatte. Diese sind am UCD Teil fast jedes Moduls. In den Modulbeschreibungen lässt sich online aber alles über die Notenzusammensetzung jedes Moduls nachlesen und meist benötigt man auch nur 40 % der Punkte, um zu bestehen.


Freizeit und Spaß

Das Freizeitangebot am UCD (in Form von unzähligen Societies) ist riesig. Man findet definitiv etwas, das zu einem passt und die Societies sind ein großartiger Weg, Kontakte zu knüpfen. Auch veranstaltet das UCD viele Tagesausflüge als Teil des kulturellen Austauschprogramms.

In und um Dublin gibt es eine Menge zu tun. Neben wortwörtlich unzähligen Pubs gibt es einige Clubs, viele tolle Museen (die sind dort kostenlos), viele Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten, schöne Parks, unendlich viele Wanderrouten und eine Menge mehr.

Anfangs sollte man sich direkt eine „Student Leap Card“ bestellen, um die öffentlichen Verkehrsmittel wirklich günstig nutzen zu können. Google Maps ist der beste Freund, um irgendwo hinzukommen, jedoch sollte man sich nicht auf die Zeiten der Busse verlassen. Diese sind in Irland fast immer unpünktlich und können auch öfter mal zu früh kommen.

In den vier Monaten ist genug Zeit, um neben Dublin auch viele andere Städte zu entdecken. Gerade die Westküste mit ihren schönen Städten und Küsten ist wunderschön. Auch gibt es billige Flüge nach Schottland/England, und Nordirland ist auch einfach zu erreichen.


Kosten

Die Kosten für Miete (egal ob auf dem Campus oder in der Stadt) sind in Dublin die höchsten in ganz Europa. Über 1000 € für ein WG-Zimmer sind üblich. Neben den Flügen und den hohen Studiengebühren für internationale Studenten sind auch die Lebenshaltungskosten etwas höher als in Deutschland. Das Preis-Leistungs-Verhältnis wird in anderen Ländern wahrscheinlich besser sein.

Ich empfehle, sich auf Auslands-BAföG zu bewerben. Die Bedingungen hierfür sind niedriger als gedacht und auch wenn man in Deutschland kein BAföG bekommt, kann man unter Umständen Auslands-BAföG erhalten. Es ist zwar ein großer Bürokratieaufwand und mit einer Menge Zeit verbunden, hilft aber enorm bei diesen Kosten.