University of California, San Diego
Vor dem Aufenthalt/Bewerbungsprozess
Die Betreuung durch College Contact hat den ganzen Prozess wirklich enorm erleichtert. Vor allem die ausführliche Anleitung, wie die Bewerbung ausgefüllt werden muss und worauf man dabei achten muss, sowie die schnellen Antworten auf so manch verzweifelte Fragen haben sehr geholfen. Ich bin froh, dass ich diese kostenlose Unterstützung wahrgenommen und mich nicht vollkommen alleine in das Abenteuer gestürzt habe.
Das Visum habe ich ca. im Mai beantragt, im Juni war ich dann in der Botschaft in München und schon ein paar Tage später hatte ich es. Dass der ganze Spaß natürlich auch wieder Gebühren kostet, darf man nicht vergessen. Außerdem sollte man beachten, dass man erst 30 Tage vor Studienbeginn einreisen darf.
Um einen Sprachtest bin ich glücklicherweise herumgekommen, da die UCSD den DAAD-Sprachtest akzeptiert und mein Englischdozent diesen bereitwillig ausgefüllt hat. Dadurch konnte ich mir rund 200 € und den Aufwand und die Vorbereitungslernerei sparen. Deshalb empfehle ich, sich zu informieren, bevor man sich für den aufwendigeren TOEFL Test entscheidet.
Die Finanzen spielen auch bei der Bewerbung an der UCSD selbst eine große Rolle. Man sollte sich darüber bewusst sein, dass ein Nachweis über 14.000 $ verlangt wird, um sicherzustellen, dass man sich das Trimester auch leisten kann. Mit diesem Betrag wäre ich allerdings nie hingekommen, ich rechne mal eher so mit 20.000 $. Da das Formular auf Englisch ist, haben sich 2 meiner Banken etwas angestellt, bei der Dritten hat es dann ganz gut geklappt.
Die Krankenversicherung habe ich bei MLP günstig (45 € für 4 Monate) abgeschlossen, nehmt auf keinen Fall die der Uni selbst.
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1) Wohnung & Leben
Da ich zu der Sorte Mensch gehöre, die lieber auf der sicheren Seite ist und beruhigt und organisiert aufbricht, habe ich mich dazu entschlossen, nicht vor Ort zu suchen, sondern bei Kamo-Housing ein Zimmer zu mieten. Das hat es für mich einfacher gemacht, vor Unibeginn mit meiner Familie herumzureisen und hat mir gleichzeitig den Ärger mit Craigslist erspart. Von vielen habe ich mitbekommen, dass die Amerikaner nicht die zuverlässigsten Antwortschreiber sind und man wirklich am Ball bleiben muss, um etwas zu finden. Nachteil des ganzen war eindeutig der hohe Preis (330 $/Woche für das Einzelzimmer) und die Tatsache, dass man sich seine Mitbewohner nicht aussuchen kann.
Ehrlicherweise gebe ich zu, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Kamo-Housing leider nicht stimmt. Zwar hat man natürlich Annehmlichkeiten wie Fitnessstudio, Pool und Jacuzzi, aber die Wohnung ist ziemlich abgewohnt und nicht wirklich sauber. Bleibt man länger als ein Trimester, empfehle ich daher, sich nach etwas anderem umzusehen. Für meine 3 Monate war es aber durchaus in Ordnung.
Ich habe in Pacific Beach gewohnt und bin sehr froh mit meiner Entscheidung. Die Nähe zum Strand, den Einkaufsmöglichkeiten und Cafés war mir persönlich einfach wichtiger als die Nähe zur Uni. Obwohl ich erst 20 bin und somit nicht in Bars gehen konnte, hatte ich trotzdem super viel Spaß. Da meine Freunde nicht mehrmals die Woche weggegangen sind, sondern eher für gemütliches Kochen und Trinken zuhause zu haben waren, war meine Minderjährigkeit wirklich kein großes Thema. Lasst euch davon also nicht abschrecken. Ich hab versucht, so oft wie möglich, den Sonnenuntergang am Strand zu schauen, mich mit Freunden zu treffen (die meisten Internationals wohnen in PB) usw. und da ist Pacific Beach die bessere Wahl. Über andere Wohngegenden kann ich nicht wirklich viel sagen, da wie gesagt, die meisten Internationals, also auch meine Freunde, in PB gewohnt haben. Wenn man sich für diesen Stadtteil entscheidet, ist auch ein Fahrrad wirklich von Vorteil, da man egal wo man wohnt, zu jedem Supermarkt oder Strandabschnitt ganz leicht radeln kann. Günstige Fahrräder kann man gebraucht kaufen oder auch bei Walmart. Ich habe für 90 $ einen neuen Beachcruiser gekauft und für 50 wieder verkauft.
2) Auto
Es gibt zwar Studenten, die es wirklich hinkriegen, ohne Auto klarzukommen, ich fand es aber praktischer ein Auto zu haben. Gemietet habe ich es bei Dirt Cheap Car Rental für 600 $ im Monat. Zu diesem Preis ist der Aufschlag für Minderjährige, Versicherung ohne Selbstbeteiligung und die Fahrweite bis nach L.A. und Santa Barbara inkludiert gewesen. Da ich sowieso nur 3,5 Monate in San Diego war, war das für mich bezahlbar und stressfreier als ein Autokauf. Wenn man weniger Wert auf Komfort legt und einfach sparen will bzw. volljährig ist, kriegt man das Auto auch schon für 400 $ im Monat. Wenn man sich sicher ist, dass man ein Auto haben möchte aber keines kaufen will, sollte man relativ frühzeitig reservieren, da zu den Stoßzeiten (September und Januar) alle Autos vergeben sein können. Mit der Autovermietung war ich wirklich zufrieden und ich kann sie guten Gewissens empfehlen.
3) Universität
Die UCSD Extension hat uns internationale Studenten wirklich herzlich aufgenommen und immer bereitwillig und kompetent weitergeholfen. Das Class Crashing zu Beginn kann zwar etwas nervenaufreibend werden und dass man keine offizielle Studenten-Email-Adresse hat und auch nicht im System der jeweiligen Kurse eingeschrieben ist, kann zwar manchmal zum Problem werden (wenn z.B. Kurse nicht stattfinden und man nicht im Email-Verteiler drin ist), kommt ja aber nicht oft vor.
Ich habe die Kurse Managing Diverse Teams (MGT18) an der Rady School of Management, General Psychology: Behavioral Foundations (PSYC4) und History of US Urban Communities (USP1) belegt.
Im Allgemeinen ist der Lernaufwand sehr groß gewesen. In den 10 Wochen habe ich 7 Prüfungen, 4 Hausarbeiten und 8 wöchentliche Journals geschrieben. Dazu kommt ein enormer Leseaufwand, da sich die Vorlesungen (anders als bei meinen deutschen) extrem auf Literatur stützen. Bleibt man aber mehr oder weniger am Ball und lernt, wird man mit guten Noten belohnt.
MGT18 hat mir besonders gut gefallen, die Professorin McKay ist ausgesprochen kompetent und mitreißend und der Unterricht weniger frontal, sondern eher interaktiv. Wir mussten einen Reader (140 $) kaufen, in dem wir dann pro Woche ein paar Texte zu lesen hatten, über die wir dann in wöchentlichen Partnerjournals reflektieren mussten. Ich kann alle 3 Kurse weiterempfehlen und würde es genauso wieder wählen. Ich hatte natürlich Glück, dass ich meine favorisierten Kurse auch belegen konnte. Da dies früh absehbar war, musste ich nicht wie andere Studenten während der ersten 3 Wochen möglichst viele Kurse „crashen“, bis endgültig feststand, dass man angenommen ist.
Die Uni im Allgemeinen ist sehr weitläufig, aber schön und sauber. Das Parken ist sehr teuer und es gibt wohl zu wenige Parkplätze für den Bedarf. Ich habe deshalb immer außerhalb des Geländes (La Jolla Shores Drive und Gliderport) geparkt, hatte aber nie länger als 10 Min zu laufen.
4) Reisen & Ausflüge
Da die Workload an der Uni manchmal wirklich erschlagend sein kann, würde ich empfehlen, für Reisen genug Zeit vor oder nach dem eigentlichen Trimester einzuplanen. Im August bin ich mit meiner Familie die typische California-Tour von San Francisco bis nach San Diego und Las Vegas gefahren, danach im Dezember vor Weihnachten noch nach New York geflogen. Während des Semesters waren nur kleinere Ausflüge nach Santa Barbara, Los Angeles, Yosemite NP oder Mexiko möglich, aber ich habe in der relativ kurzen Zeit wirklich alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe.
Auch San Diego ist wirklich eine schöne Stadt und bietet jede Menge zu unternehmen. Nachdem ich nun einige Städte in den USA gesehen habe, ist San Diego definitiv mein Favorit. Vor allem wenn man in Pacific Beach lebt, fühlt man sich eher wie in einem kleinen Dorf, wo jeder jeden kennt, als in der zweitgrößten Stadt Kaliforniens. Fährt man aber in andere Stadtteile hat man ein riesiges Angebot an Shoppingmalls (Fashion Valley, Premium Outlets etc.), Restaurants (besonders gut frühstücken lässt es sich bei Hashhouse, italienisch essen im Cafe Calabria) und Ausflugszielen (Coronado Island, Aquatica Waterpark, Seaworld, Zoo).
Sonstiges
Ich hab es vor meiner Abreise verplant, mich über Handyverträge zu informieren. Deshalb war ich etwas überfordert und habe einfach den nächstbesten Vertrag bei AT&T genommen: 60$ für 2 GB Internet, unlimited texting und calling und habe nach 1 Monat zum Vertrag für 40 $ für 200 MB, unlimited texting und calling gewechselt, da man eh überall Wifi hat und somit kaum mobiles Internet braucht. Da gibt es aber bestimmt auch günstigeres.
Im Gegensatz zum Handyvertrag habe ich mich ausführlich über Kreditkarten informiert. Das beste Angebot für mich waren da die Germanwings Gold Cards (Master & Visa) von Barclaycard. Ich hatte weder Gebühren beim Bezahlen mit Karte noch beim Abheben. Lediglich die Gebühren der amerikanischen Bankautomaten (3$ pro Abheben) sind angefallen.
Das Leben in den USA ist aber natürlich im Allgemeinen schon etwas teurer, sei es Lebensmittel oder Wohnen. Das sollte man auf jeden Fall einkalkulieren, bevor man sich dafür entscheidet.
Fazit
Auch wenn meine kompletten Ersparnisse nun weg sind und es wirklich teilweise sehr anstrengend und lernintensiv an der Uni war, hatte ich eine supergute Zeit in San Diego und würde nichts anders machen. Ich kann es nur jedem empfehlen und bin froh, mich für San Diego und die UCSD entschieden zu haben.
Ich rate jedem, Zeit zum Reisen einzuplanen und etwas Zeit ins Studium zu investieren. Dann kann man eine super Zeit haben und trotzdem gute Noten für das Studium in Deutschland mit nach Hause bringen.