30 Mär
Erfahrungsbericht von Laurenz L.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2022 bis 12/2022
Heimathochschule: St. Gallen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

San Diego State University

Die San Diego State University gehört mit seinen 35.000 Studierenden zu einer der größten Universitäten Kaliforniens. Der Campus der SDSU ist riesig und hat sehr vieles zu bieten. Zum Campus gehören eine große Bibliothek und Computerräume mit etlichen Lernplätzen, ein gut ausgestattetes Gym, etliche Tennisplätze und eine große Poolanlage. Zudem gibt es einen großen Market mit vielen Restaurants und weiteren unzähligen Verpflegungsmöglichkeiten auf und neben dem Campus. Sportarten, wie Basketball, Football oder Baseball haben in amerikanischen Universitäten einen großen Stellenwert, weshalb sich auf dem Campus eine große Basketballarena, ein Amphitheater und viele weitere Sportplätze befinden. Dort fanden regelmäßig Events statt, wie z.B. Konzerte von Pitbull und Rihanna oder auch Comedyshows von Kevin Hart. Seit dem Herbstsemester 2022 gehört auch ein neugebautes Footballstadium mitten in San Diego zur Universität, in dem regelmäßig Footballspiele der SDSU ausgetragen werden.

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Anmeldeverfahren

Die Bewerbung an der SDSU habe ich über die deutsche Agentur College Contact gemacht. Dieser gestaltet sich recht einfach. Du bekommst von der Agentur etliche Formulare zugeschickt, welche du ausfüllst und wieder zurücksendest. College Contact setzt sich mit der SDSU in Verbindung und übernimmt für dich den Anmeldeprozess. Nach ein paar Wochen erhältst du die Zusage von der SDSU. Einschicken muss man unter anderem einen finanziellen Nachweis und ein TOEFL-Ergebnis von mindestens 60 Punkten. Mit der Zusage der SDSU muss als nächstes das F-1 Visum an einer amerikanischen Botschaft beantragt werden. Dies sollte recht früh in Angriff genommen werden, da es einige Zeit dauern könnte, bis ein Termin bei der Botschaft frei wird.


Akademisches 

Damit die Kurse angerechnet werden können, sollte man vor der Kursanmeldung eine Anrechnungsbestätigung von der HSG einholen. Die Kurswahl an der SDSU findet in den ersten Wochen des Semesters statt. Hierbei werden alle Austauschstudenten gegenüber den amerikanischen Studenten benachteiligt, da wir uns erst nach diesen für Kurse anmelden können. Die Kurswahl wird an einem bestimmten Zeitpunkt freigeschaltet und es gilt das «first come first serve» Prinzip. Es kann gut sein, dass man nicht alle seine gewünschten Kurse bekommt und auf die Warteliste gesetzt wird. In diesem Fall ist es aber möglich mit dem Dozenten zu reden und ihn persönlich zu bitten in den Kurs kommen zu dürfen. Es gibt die «general courses», welche man mit amerikanischen Studenten zusammen besucht und die sogenannten «special courses». Diese werden nur für Austauschstudenten angeboten und sind deshalb auch einfacher reinzukommen. Das Studium an der SDSU hat mich an meine Schulzeit erinnert. Alle Kurse finden in kleinen Klassen mit etwa 40 Studierenden statt, wodurch ein persönlicher Kontakt zum Dozenten entsteht. Das Niveau der Kurse ist im Vergleich zur HSG recht niedrig, obwohl diese auch mit großem Aufwand verbunden sein können. In den meisten Fächern müssen wöchentliche Essays und Quizzes erledigt werden. Ich habe folgende Kurse besucht:


  • ECON321: Intermediate Microeconomic Theory

Prof.: Dana P Fitch
Dieser Kurs kann als Mikroökonomik 2 an der HSG angerechnet werden. Der Professor gestaltet den Unterricht sehr locker, offen und kommunikativ und veranschaulicht die Themen häufig mit vielen Videos. Es müssen wöchentlich Quizzes und einen Beitrag in das Diskussionsboard abgegeben werden. Insgesamt gibt es vier Prüfungen, welche alle im Online-Format stattfinden. Der Kurs setzt sich zusammen aus vier Prüfungen zu jeweils 10%, Quizzes 30% und Discussion Board 30%. Ich kann den Kurs nur empfehlen.
ECT: 6
Aufwand: eher gering
Note: A+


  • FIN327: Investments

Prof.: Taka Weckle
Dieser Kurs kann im Pflichtwahlbereich als Vertiefung für Finance angerechnet werden. Obwohl der Kurs mit viel Aufwand verbunden war, kann ich ihn nur weiterempfehlen. Behandelt wird alles rund um das Thema Investments. Der Professor hat den Stoff gut verständlich rübergebracht und ist auf die Studenten einzeln eingegangen. Besonders hat mir gefallen, dass er häufig von seinen persönlichen Erfahrungen als Investment Banker berichtet und viele gute Tipps für die Zukunft gegeben hat. Der Kurs setzt sich zusammen aus einem Gruppenprojekt mit Paper und vier Prüfungen, wobei die vierte Prüfung fakultativ ist. Fokussiert wird in den Prüfungen auf die Rechenbeispiele aus dem Unterricht.
ECT: 6
Aufwand: eher hoch
Note: A-


  • GEOG312: Culture Worlds

Prof.: Alan Osborn
Culture Worlds kann im Fokusbereich angerechnet werden. Der Professor gestaltet den Unterricht sehr unterhaltsam und humorvoll. Behandelt werden jegliche Themen über die verschiedenen Kontinente und Kulturen. Die Note setzt sich zusammen aus drei Prüfungen 75%, Map Quizzes 20% und Anwesenheit 5%. Der Kurs ist empfehlenswert.
ECT: 6
Aufwand: gering
Note: A+


  • TFM363: International Cinema

Prof.: Peter James Cirino
Dieser Kurs kann auch im Fokusbereich angerechnet werden. Im Unterricht werden verschiedene Filme angeschaut, besprochen und interpretiert. Es gibt insgesamt vier Quizzes mit jeweils 10 Fragen und einem Final. Begleitet wird der Kurs durch verschiedene Festivals im Bereich Film und Theater, welche man besuchen und zur Note hinzuzählen kann. Diese Extra-Credits müssen jedoch abgelegt werden, um eine A+ zu erlangen.
ECT: 6
Aufwand: gering
Note: A+



Wohnen

Die meisten Studentenwohnungen gab es in der College-Area, wobei viele von den Wohnhäusern für amerikanische Studenten reserviert sind. Wer als Austauschstudent am College wohnen möchte, sollte sich daher unbedingt früh bewerben. Diese Wohnungen sind attraktiv, wenn du mehr Kontakt zu amerikanischen Studenten suchst und auf Collegepartys gehen möchtest. Für ein Einzelzimmer muss man mit ca. 1’000$ und für ein Shared Room mit ca. 800$ rechnen. Die meisten Collegepartys werden von den Fraternities und den dazugehörigen Sororities veranstaltet. Für Austauschstudenten ist es jedoch recht schwierig auf die Partys eingeladen zu werden, weil man nur für eine begrenzte Zeit an der SDSU und daher kein potenzielles neues Mitglied für diese Community ist. Eine andere Möglichkeit ist am Strand zu wohnen. Dies ist besonders für denjenigen attraktiv, der das Surfen liebt und in Bars ausgehen möchte. Für ein Einzelzimmer zahlt man ca. 1’500$ und für ein Shared Room ca. 1’300$. Unabhängig vom Wohnort ist ein Auto sehr empfehlenswert, da die öffentlichen Verkehrsmittel in San Diego unbrauchbar sind und die Gegend sehr weitläufig ist. Ich habe vor Ort eine Wohnung gesucht und eine in Mission Valley gefunden. Ich empfehle es keinem vor Ort eine Wohnung zu suchen, da dies sehr stressig und umständlich ist und man oft auch mit Scams konfrontiert wird.


Finanzielles

Ein Austausch in San Diego ist allgemein recht teuer. Für 24 ECTS zahlst du an der SDSU 7.000$ Studiengebühren und für jedes weitere Fach 1.000$. Für den Lebensunterhalt inklusive der Miete sollte etwa mit 2.000$ pro Monat gerechnet werden. Des Weiteren kommen die Insurance, das Visum und die Flüge dazu. Für ein Auto gibt es das Beste Angebot bei «Dirt Cheap Car Rental» mit 575$ pro Monat. Wenn man zudem gewisse Freizeitaktivitäten wie Surfen oder einige Trips machen möchte, welches ich nur empfehlen kann, summiert sich der Austausch auf insgesamt 25.000 - 30.000$.


Neben dem Studium

Neben dem Studium gibt es in San Diego unzählige Freizeitaktivitäten. Es gibt viele gute Surfspots, Strände, schöne Wandertrails in «La Jolla» und Umgebung und Sportveranstaltungen, welche einen Besuch wert sind. Die besten Orte, um auszugehen sind am Pacific Beach, in Downtown oder auch am College. Wenn man genug von San Diego hat, bietet die USA und Kalifornien selbst unzählige Ausflugsmöglichkeiten an. Sehr beeindruckend sind Städte wie San Francisco, Los Angeles oder Las Vegas und Nationalparks wie der Grand Canyon, der Joshua Tree oder der Yosemite Nationalpark. Zudem sind Reisen nach Mexiko und Hawaii gut möglich.


Fazit

Die Zeit in San Diego und allgemein in den USA hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Die Leute, Erfahrungen und Eindrücke, welche ich in diesem Semester gesammelt habe, sind unbezahlbar. Ich kann es nur jedem empfehlen diesen Schritt zu wagen.