22 Nov
Erfahrungsbericht von Lara P.

University of California, Berkeley


Stadt: Berkeley
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Umweltplanung
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 06/2019 bis 08/2019
Heimathochschule: Münster U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe diesen Sommer an der Summer Session der UC Berkeley teilgenommen und in diesem Rahmen das Sustainability Certificate absolviert. So viel sei vorweg gesagt: Es war eine tolle Zeit und ich würde jedem, der sich für Nachhaltigkeit interessiert und die finanziellen Mittel hat, das Programm empfehlen!

Informationen zum Bewerbungsprozess

Das Schöne an der Summer Session ist, dass man sich nicht bewerben muss, sondern sich einfach einschreiben kann. Ich hatte erst bedenken, dass die Kurse zu dem Zertifikat schnell belegt sein würden und ich nicht meine Wunschkurse bekommen würde, aber das war überhaupt kein Problem.

Außerdem ist praktisch, dass College Contact eine „Affiliated Institution“ ist, weswegen man sich zeitgleich mit Berkeley-Studierenden in Kurse einschreiben kann (normalerweise geht der Bewerbungszeitraum für internationale Studierende erst etwas später los). Eine Besonderheit bei mir war, dass ich mich in den Monaten vor der Summer Session nicht in Deutschland aufhielt. Hier war die Beratung und tolle Betreuung von College Contact Gold wert für die Koordination mit der US-Botschaft, sodass ich mein Studenten-Visum auch problemlos von Hongkong aus beantragen konnte.

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Studium und belegte Kurse

Wie oben erwähnt, habe ich den Sommer über das Sustainability Certificate gemacht. Für Berkeley-Studierende kommt das Programm einem Minor (also Nebenfach) gleich, was eigentlich schon genügend Hinweis darauf sein sollte, dass es mit viel Arbeit verbunden ist, wenn das Programm nur 8 Wochen dauert, man gleichzeitig aber am Ende einen kleinen Abschluss in der Hand hält. Es standen sieben verschiedene Kurse zur Auswahl, die 2-4 Units umfassten, und man musste insgesamt mindestens 15 Units belegen, um das Zertifikat zu erhalten.

Ich entschied mich für die Kurse „Climate Change Economics“ (4 Units), „Energy & Society“ (4 Units, online), „California Water” (3 Units) und “Zero Energy Building” (4 Units). Die anderen Kurse, die zur Auswahl standen, waren “Environmental Classics“, „Water & Sanitation Justice“ und „Ecology & Society“ (alle jeweils 3 Units).

Was ich besonders toll fand, war die Vielfalt der Kurse. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich das Thema Nachhaltigkeit von allen möglichen verschiedenen Perspektiven kennenlerne. Ich studiere eigentlich Psychologie, sodass es super spannend war, Wirtschafts-, Physik-, Architektur- und Ingenieurskurse zu belegen. Der Workload war aber auch dementsprechend hoch und vor allem zu Beginn fühlte ich mich ein bisschen überfordert von den vielen Hausaufgaben, die alle paar Tage fällig waren, und der Lektüre, die zur Vorbereitung gelesen werden musste (das ist in meinem Studium in Deutschland seeehr anders). Gleichzeitig bedeutete das aber auch, dass die Klausuren am Ende des Semesters nicht so schwer ins Gewicht fielen – oder es gar keine Klausur gab, sondern eine Abschlusspräsentation (in Zero Energy Building).


Betreuung vor Ort

Ich hatte wenig Probleme oder Anliegen, sodass ich kaum Betreuung vor Ort in Anspruch nehmen musste. Es gibt aber das International Office, das auch speziell für internationale Studierende während der Summer Sessions ein Veranstaltungsprogramm zusammengestellt hat und immer für einen da ist, falls man Fragen hat.

Das Sustainability Program hatte auch eine eigene Koordinatorin und es gab ein paar Veranstaltungen für Teilnehmer des Programms und einen Study Room (der aber nicht mit dem Architektur-Gebäude mithalten konnte, weswegen ich ihn nie genutzt habe).
Allgemein fand ich es toll, wie persönlich die Betreuung durch die Dozenten war.


Unterkunftssuche

Da ich mit meinem Freund vor Ort war, ist meine Erfahrung zur Unterkunftssuche wahrscheinlich nicht repräsentativ, da wir kein WG-Zimmer, sondern eine kleine Studio-Wohnung gesucht haben. Das erwies sich als ziemlich schwierig, aber grundsätzlich gilt:

Berkeley ist unfassbar teuer. Facebook-Gruppen und Craigslist (sowas wie ebay-Kleinanzeigen) sind gute Orte, um nach Anzeigen zu suchen. Es ist durchaus gut machbar, von Deutschland aus über Skype eine Unterkunft zu ergattern.

Wie es mit Unterkünften aussieht, die von der Uni aus angeboten werden, weiß ich leider nicht, aber dazu kann man sicher etwas auf der Website finden.


Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten

Ich habe selten so ein hohes Arbeitspensum gehabt wie während der Summer Session, sodass ich tatsächlich kaum Zeit für viele Ausflüge hatte. Berkeley hat aber auch für kürzere Ausflüge viel zu bieten. Wenn man Lust auf Radfahren hat, lohnt es sich ein Rennrad anzuschaffen und die Berkeley Hills zu erkunden oder mit der Fähre von Oakland über San Francisco nach Angel Island, Tiburon, oder Sausalito zu fahren (oder von einem der Orte mit dem Rad weiter zum nächsten).

San Francisco ist auch immer einen Besuch wert und mit der Metro (BART) sehr gut erreichbar – aber auch wirklich, wirklich teuer. Ansonsten ist North California einfach landschaftlich wunderschön und man kann toll campen oder wandern gehen (letzteres zum Beispiel beim Mount Tam).


Allgemeine Do' & Don'ts

Man braucht absolut keine Angst haben, keinen Anschluss zu finden. Bei mir waren alle super offen und aufgeschlossen. Auch sprachlich sollte man sich nicht unter Druck setzen – in der Regel sind Amerikaner sehr schnell beeindruckt von dem Englisch, das man spricht.

Ein weiteres Don’t: Sich zu sehr verrückt machen wegen des Arbeitspensums.

Ein weiteres Do: Die Zeit genießen, auch wenn es teuer ist – es ist eine so tolle Erfahrung, bei der man später sicher nicht bereuen wird, das Sparkonto dafür geplündert zu haben.