University of California, Los Angeles
Wo fängt man an, wenn man 12 Wochen in der besten Stadt der Welt an der tollsten Uni überhaupt studiert hat? Wohl damit euch zu sagen, wie ich überhaupt auf die Idee kam, diesen Schritt zu wagen.
Denn schon vor einem Jahr habe ich mich bei Tanja von College Contact darüber informiert, wie ich mir denn endlich den lang ersehnten Traum erfüllen könnte, an der University of California, Los Angeles zu studieren. Sie schlug mir die Summer Sessions (bei denen man im Summer Quarter der UCLA 6 Wochen lang dort diverse Kurse belegen kann) vor und ich konnte es gar nicht mehr abwarten und habe ihr monatlich Löcher zu Visum, Bewerbungsmodalitäten usw in den Bauch gefragt, die sie immer super lieb und geduldig beantwortet hat, bis es Anfang dieses Jahrs dann erste definitive Infos zu Kosten, Kursen usw gab. Sobald es ging habe ich dann auch über College Contact gebucht und mein Visum beantragt. Ich muss sagen grade was das Visum und das Bezahlen anging war es echt ein Vorteil, College Contact als offizielles Registration Center der UCLA zur Hilfe zu haben, da ich so in Euro zahlen konnte, und immer alles sehr übersichtlich war – grade weil die Registrierung selbst schon echt viel Papierkram ist, der erledigt werden muss. Als eine gute Freundin von mir dann im April auch sagte, sie würde sowas ja gerne machen sagte ich ihr „ach, ruf doch einfach mal bei College Contact an, soweit ich weiß, kann man sich immer noch bewerben“, was sie dann auch noch getan hat. Wie man sieht ist es also sowohl möglich sich schon ein Jahr im vorraus zu informieren, oder aber auch noch relativ „last minute“ für die Summer Sessions zu entscheiden, wenn man die richtige Hilfe hat.
Zum akademischen Teil des Studiums an der UCLA muss ich erst mal das riesige Angebot erwähnen, was einen erst überwältigt, aber dann eigentlich für jeden was parat hält. Als International Student musste man zu meiner Zeit pro Session 8 Units belegen, was meist eine minimale Anzahl von 2 Präsenzkursen hieß. Da ich ja zwei Sessions da war hieß das, dass ich mir vier Kurse für meine Zeit dort aussuchen durfte. Ich habe mich nach langem Überlegen dann in der ersten Session für
- Communication Studies 157 – Celebrity, Fame & Social Media
- Communication Studies 166 – Communicative Dynamics in Film & TV Production
bei Professor Steve Peterson entschieden.
Die Kurse hatte ich immer montags und mittwochs direkt hintereinander von 10:45-12:50 und 13:00-15:05, so dass ich den Rest der Zeit bzw Tage immer frei hatte. Die Kurse waren beide super interessant gestaltet und haben auch theoretischen Hintergrund geboten. Da wir sehr viel zu lesen hatten und auch viele Paper und Klausuren hatten, musste man sich auf jeden Fall an den freien Tagen auch mal mit den Themen auseinandersetzen und lernen, aber wenn man das gemeinsam am Pool gemacht hat, war das kaum schlimm, und die Bewertung des Professors war mehr als fair. Deswegen habe ich dann noch vor Beginn der zweiten Session entschieden, neben meinem Filmkurs auch dort wieder einen Kurs dieses Dozenten zu belegen:
- Communication Studies 156 – Social Networking
- FilmTV 183C – Producing III: Marketing, Distribution and Exhibition
Der Filmkurs war bei einem deutschen Dozenten, der auch sehr interessiert daran war seinen Studenten etwas Interessantes zu vermitteln, und die Paper und Assignments, die wir in diesem Kurs anzufertigen hatten waren auch sehr interessant gestellt und mehr als machbar, zumal es hier auch keine Klausuren gab. Communication 156 war etwas anspruchsvoller als die ersten beiden Kurse, was auch daran lag, dass jetzt mehr UCLA Studenten da waren als in Session A, und die natürlich als Native Speaker und an das System Gewöhnte den Schnitt etwas angehoben haben.
Zu meinen Mitstudenten in Session A und C kann ich sagen, dass in Session A meiner Empfindung nach mehr internationale Studierende da waren als in Session C, aber man eigentlich in jeder Class auch „echte“ UCLA Studenten hatte. Da mein Communications Professor immer Gruppenarbeiten gefördert hat im Kurs, habe ich auch immer neue Leute kennengelernt, und in Session C vor allem Freundschaften mit Leuten aus China, Brasilien, Italien, Saudi Arabien, Russland, USA Ost-Küste, North California, LA (uvm) geschlossen habe, die die Zeit dort noch lange überdauern werden, und die meine Zeit haben unvergesslich werden lassen.
Natürlich habe ich auch außerhalb der Uni Freundschaften geschlossen, zum Beispiel durch meine Wohnsituation. Da die von der Uni angebotenen Wohnmöglichkeiten sehr sehr (!) teuer sind (für meinen 12 wöchigen Aufenthalt mit 15 meals in einem Residence Hall Tripple hätte ich knapp 4000$ zahlen müssen), habe ich mich nach Alternativen umgeschaut. Die Uni bietet zum einen Möglichkeiten über ein von ihnen angebotenes Portal eine Zwischenmiete zu finden. Ich hatte jedoch am meisten Erfolg in der offiziellen UCLA-Facebook-Gruppe (Eintritt nur mit UCLA Email Adresse). Dort habe ich mir mehrere Anzeigen durchgelesen und mit mehreren Leuten geskyped und gechattet – denn ich wollte ja auf keinen Betrug, wo man vorher was zahlen muss oder so, hereinfallen. Relativ schnell und früh (April) habe ich dann auch mein Heim gefunden, ein Bett in einem 3er Zimmer in einer Wohnung mit noch einem weiteren 2er Zimmer für insgesamt die ganze Zeit inkl. Wasser/Internet/Strom 1800$. Natürlich war das nicht die modernste oder gepflegteste Wohnung und mit vier anderen Mädels eine Wohnung zu teilen kann einem schon Sorgen machen, aber die enorme Geldersparnis und der Pool, der zum Apartmentkomplex gehört, hatte mich überzeugt.
Und ich hatte dann auch, Gott sei Dank, riesen Glück mit meinen Mitbewohnerinnen. Sie waren alle UCLA-Studentinnen meines Alters (22-23) und haben teilweise den Sommer über gearbeitet oder auch die Summer Sessions besucht. Wir haben uns alle super gut verstanden, manchmal zusammen gegessen, waren zusammen Wandern oder Surfen und hatten einfach so eine gute Zeit, dass ich sie schon richtig vermisse und gar nicht mehr weiß, wie ich je ohne Mitbewohnerinnen leben konnte.
Und bei Surfen und Wandern sind wir auch schon bei meinem letzten Punkt angekommen. Wer an der UCLA studiert, hat so eine Vielfalt von Möglichkeiten, dass ich sogar 12 Wochen da war, und immer noch Sachen hätte, die ich gerne noch machen würde. Mit Uber oder Bus kam man überall super preisgünstig hin, sei es Santa Monica zum Strand, Downtown zum Ausgehen, Sawtelle zum Essen oder Burbank zur WB Studio Tour oder einem Taping.
Ich schreibe euch mal kurz eine kleine Auswahl der Dinge auf, die ich in meinen 12 Wochen gemacht habe, und die man in meinen Augen auf jeden Fall machen sollte wenn man die Chance hat:
Ich war bei fünf TV Show Tapings, die im übrigen alle gratis sind:
- Jimmy Kimmel – über 1iota.com
- Late Late Show mit James Corden – über 1iota.com
- The Big Bang Theory – über tvtickets.com (FRÜH informieren, sind in 1Minute meist “sold out”)
- The Ellen Degeneres Show – über ellen.con
- Dance Moms – über Eventbrite.com
Über 1iota.com kann man übrigens wie ich auch zu gratis „Pre-Screenings“ von Filmen oder Konzerten gehen, es lohnt sich auf jeden Fall dort mal zu schauen wenn man was erleben will. Ebenso lohnt es sich nach anderen Events und Filmpremieren zu googlen, denn alleine in meiner Zeit gab es in Westwood - also direkt bei der UCLA - zwei große Kino Weltpremieren, zu denen man gehen konnte. Außerdem haben wir so von einer gratis Konzertreihe in Santa Monica erfahren.
Dann sollte man auf jeden Fall das Angebot des International Centers der UCLA nutzen, denn damit bin ich für wenig Geld zu einem LA Dodgers Baseball Game gekommen und zu einem Tagesausflug nach Long Beach.
Und das Central Ticket Office der UCLA hat auch super Angebote, wie sehr günstige Studententickets für die Football Games der UCLA. Deswegen dort auch unbedingt mal wenigstens online schauen.
Natürlich gibt es in Los Angeles auch unendlich viele andere Dinge zu erleben wie Konzerte von Weltstars oder kleineren Bands, und das Nachtleben der vielen Bezirke wie Hollywood, Downtown oder Santa Monica kann man auch selbst wenn man unter 21 ist an speziellen „over 18“-Nights der Bars und Clubs erkunden. „Frat-Parties“ würde ich wenn dann eher den Jüngeren empfehlen, aber auch das sollte man in der Gruppe vielleicht einmal gemacht haben – wenn auch nur um zu sagen „NIE WIEDER!“ :D. Oder man geht zu einer der unzähligen sehr guten Comedy Shows. Tagsüber kann man sich dann allerhand Museen wie das LACMA, das The Getty (gratis), oder das Hammer Museum in Westwood anschauen, diverse tolle Hikingtrails wie z.B. den Runyon Canyon, den Griffith Park oder Temescal in Malibu erkunden oder am Strand schwimmen, faulenzen oder surfen lernen. Oder man geht Shoppen an der 3rd Street in Santa Monica oder in diversen Malls. Was Freizeitaktivitäten in LA angeht dürfte einem eigentlich nicht eine Sekunde lang langweilig werden. Selbst wenn man in Westwood bleiben will geht man eben da was gutes Essen, joggt den Campus Loop entlang, geht Schwimmen am Sunset Rec Pool oder shoppt bei Victorias Secret oder Urban Outfitters – oder man lernt in der wunderschönen Powell Library auf dem Campus.
Viele sind auch nach San Francisco oder San Diego oder Vegas, das war mir aber zu teuer und ich hatte schließlich genug noch auf meiner LA Bucketlist.
Wie ihr lesen könnt – wenn ihr auch nur einen Funken Interesse daran habt, das amerikanische College Life zu erleben, dann kommt an die UCLA zu den Summer Sessions. Ich hatte vorher Sorge „ohh meine Erwartungen sind so hoch, was ist wenn die Realität damit nicht mithalten kann?“ und jetzt sitze ich zuhause und denke mir „ich würde es jeder Zeit wieder machen, meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Ich bin jetzt zwar pleite wie sonst was, aber es war jeden Cent wert“. Macht allerdings nicht den Fehler wie einige meiner Kommilitonen, andauernd zu lernen, ausschließlich auf dem Campus zu bleiben, nur mit euren deutschen Freunden zu sprechen und kaum die zahllosen Möglichkeiten in Anspruch zu nehmen, denn dann kann man besser zuhause studieren.
Aber wenn ihr es wie ich macht, und euch auf neue Leute und Erlebnisse einlasst und jeden Tag was neues auf euren Plan schreibt, dann werdet ihr die Zeit Eures Lebens haben.