25 Jan
Erfahrungsbericht von Katharina D.

Mahidol University


Hochschule: Mahidol University
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL, Organisation und Führung
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Dortmund TU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Informationssuche & Bewerbungsprozess

Zu Beginn der Überlegungen, wo es zum Auslandssemester hin gehen soll, stand bei mir die Frage, wie ich überhaupt an Informationen komme und wer am besten dabei helfen kann, das Semester zu organisieren. An der TU Dortmund bin ich dann zu einer Informationsveranstaltung von College Contact gegangen und habe mir die verschiedenen Optionen angehört. Bei der Wahl des Studienortes bin ich danach gegangen, wo mein Studienfach angeboten wird (BWL), welche Reputationen die Unis haben, wie hoch die Studiengebühren sind und dann vor allem, von wann bis wann das eigentliche Semester läuft. Diese Information ist besonders wichtig, da sich die Semesterzeiten etwas überschneiden können mit der Klausurenphase. An der CMMU hat das eigentliche Semester dann im Vergleich zu anderen Unis recht spät angefangen (es ist genau genommen auch nur ein Trimester), so dass es dann von Anfang September bis Mitte/Ende Dezember ging. Einige Klausuren wurden auch noch um Weihnachten geschrieben, aber die meisten waren schon früher fertig.

Der Bewerbungsprozess war ziemlich einfach, aber bedarf doch etwas Zeit. Es reicht, die Formulare, die auf der College Contact Homepage zu finden sind, auszufüllen. Hierfür habe ich mir dann auch die Kurse an der CMMU online durchgeguckt (für dasselbe Semester das Jahr davor), um schon mal eine Auswahl zu treffen. Diese Liste für das Bewerbungsformular ist aber nicht verbindlich und man muss immer damit rechnen, dass ein Kurs vielleicht nicht angeboten wird oder sich mit anderen überschneidet. Die Wahrscheinlichkeit, an der Uni angenommen zu werden, wenn man die formalen Voraussetzungen erfüllt, ist sehr sehr hoch - daher braucht man sich auch keine Sorgen machen, dass die Zusage so lange auf sich warten lässt! Mit der Zusage könnt ihr dann auch direkt das Visum beantragen - für mich hat sich Essen angeboten und es ging super zügig. Am besten ist das Multiple Entry Visa für 150 € (Gültig für 1 Jahr), was allerdings nur in Deutschland ausgestellt wird (Sorry Schweiz). Ihr werdet nämlich definitiv rumreisen! Bangkok ist der perfekte Ausgangspunkt, um in ganz Thailand, Vietnam, Kambodscha, Hong Kong, Laos... rumzureisen. Das ist unbedingt ein MUST DO!

Je näher das Semester dann kam, desto öfter kamen auch Mails von der Betreuerin an der Uni in Bangkok mit den Anweisungen, wie die Online-Anmeldung funktioniert. Es war besonders hilfreich, dass wir zu dem Zeitpunkt schon eine Facebook-Gruppe mit allen Austauschstudenten hatten, da die Technik zu dem Zeitpunkt der Anmeldung noch nicht richtig funktioniert hat. Unsere Ansprechpartnerin an der Uni konnte uns aber über Facebook sofort jede Frage beantworten! Es ist ratsam, sich recht früh nach der Freischaltung anzumelden, da die Kurse schnell voll sind.

Der erste Tag an der CMMU war sehr angenehm, da die Mitarbeiter eine kurze Orientierungswoche für uns vorbereitet hatten und jeder Austauschstudent einen Buddy an die Seite gekriegt hat. Neben einer Einführung in die Uni gab es auch viele hilfreiche Tipps über die thailändische Kultur, die verwirrend oder speziell wirkt, wenn man sie noch nicht versteht. Für Thais ist es z.B. extrem wichtig, das Gesicht zu wahren, daher werden sie nicht mit einem Nein antworten oder sagen, dass sie etwas nicht verstanden haben. Aber nach einer Weile erkennt man die unterschiedlichen Gesichtsmimiken und Antworten einzuordnen. Unsere Buddys haben uns am Anfang auch extrem geholfen, zurechtzukommen oder haben angeboten, gemeinsam essen zu gehen. Auch mit den übrigen Thai-Studenten kann man nach einiger Zeit sehr gut in Kontakt kommen und beim Essen mehr über sie erfahren (eher nicht beim Bier, da die meisten nur sehr selten ausgehen).

An der Uni habe ich mich dann für vier Kurse entschieden, die ich mir alle anrechnen lassen konnte: Creative Leadership, Strategic Leadership, Organizational Behavior und Cross-Cultural Management. Creative Leadership war etwas ungewöhnlich von den Lehrmethoden, da wir zum Beispiel ein Hounting House besucht haben oder mit selbst gebastelten Masken durch die Gegend gelaufen sind. Insgesamt ging es hier um die persönliche „Genius Journey“, um das kreative Potenzial voll auszuschöpfen (Gewöhnungsbedürftig - allerdings wird dieser Kurs auch erstmal nicht mehr angeboten, da der Professor die Uni verlassen hat).

Strategic Leadership und Organizational Behavior haben sich inhaltlich sehr stark geähnelt weshalb es zum Ende hin doch recht eintönig geworden ist. Die beiden Kurse wurden dazu vom selben Professor betreut, der auch gerne überzieht. Es wurden besonders viele Gruppenarbeiten, Präsentationen und Reports erwartet, aber dafür zählt dann die Klausur zum Ende des Semesters nicht mehr so viel. Ich persönlich fand die Gruppenarbeit mit den Thai-Studenten sehr lehrreich und interessant, da dies der beste Weg ist, um in einen engeren Kontakt zu kommen. Allerdings ist es auch nicht immer so einfach, da fast alle Thais neben der Uni Vollzeit arbeiten. Die Besonderheiten der Kultur fallen bei Gruppenarbeiten besonders auf: Thais vermeiden, wenn möglich, jede Art von Konflikten, sie äußern ihre eigene Meinung nicht direkt und sind insgesamt eher schüchtern. Es ist daher hilfreich, oft direkt nach ihrer Meinung zu fragen und auch mal abzuwarten, was von deren Seite kommt. Gerade als Deutsche sollte man versuchen, sich etwas zurück zu nehmen und nicht direkt mit seinen Lösungsvorschlägen vorzupreschen, da dies auch einschüchternd wirken kann. Den Kurs Cross-Cultural Management bei Prof. Kainzbauer kann ich nur empfehlen!! Hier ging es vor allem um die verschiedenen kulturellen Verhaltensweisen in asiatischen Ländern, aber auch Deutschland oder USA. Der Arbeitsaufwand für diesen Kurs war überschaubar, aber auch gleichzeitig sehr interessant. Zu Beginn haben wir ein Photo Journal erstellt, um typische Thai-Situationen zu analysieren und mehr über die Kultur zu erklären. Dann, als großes Projekt, ging es um Interviews mit Personen, die aus anderen asiatischen Ländern kommen und in Thailand arbeiten oder andersrum, um einen Vergleich der zwei Kulturen anzustellen. Die Benotung in diesem Kurs war sehr gut!

Generell für die Kurse an der CMMU würde ich sagen, dass sie recht viel Zeit in Anspruch nehmen, da man viele Abgaben hat und auch die Anwesenheit verpflichtend ist. Allerdings ist das Level nicht sehr anspruchsvoll, sodass es relativ leicht ist, gute Noten zu kriegen.

Zur Wohnungssuche kann ich nur empfehlen, erst vor Ort zu suchen. Zum einen hat man dann einen besseren Eindruck von der Umgebung und kann sich zum anderen auch die Räume vorher angucken. Das Gebäude der CMMU ist noch recht zentral gelegen, allerdings nur mit Taxi oder einem Shuttle Bus ab dem Victory Monument erreichbar. Daher finde ich das „ASPACE“ Condomonium oder auch das „CASA CONDO“ besonders empfehlenswert, weil beide nicht weit von der Uni sind. Zusätzlich bieten diese Condos auch einen Swimming Pool und Fitnesstudio an. Die Miete für ein 1-Zimmer Apartment liegt im Schnitt bei ca. 300 € in diesen Residenzen. Wer lieber etwas mehr Party bei sich zu Hause haben möchte sollte im CAPRI COURT einziehen.

Schon Fernweh bekommen?

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Freizeit

Bangkok schläft nie! Also wirklich nie! Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten lohnt sich auch ein Besuch in die verschiedenen Areas um einfach mal herum zu stöbern. Also zum Beispiel durch China Town, Sukhumvit oder Thong lo um sich die ganzen Straßenstände und verschiedenen Märkte anzugucken. Der Chatuchak Markt darf auch auf jeden Fall nicht fehlen, ebenso wie der JJ Green Market direkt nebenan.

Da die Uni immer nur abends von 6 bis 9 ist, bleibt genügend Zeit für ausgiebige Party-Nächte, z.B. in der Sukhumvit Soi 11 oder RCA Street. Khao San Road kann man natürlich auch mal besuchen, ist allerdings sehr touristisch! Da die Clubs normalerweise gegen 3 schon zu machen, solltet ihr unbedingt die After Clubs austesten, wie z.B. Sugar.

An den freien Tagen lohnen sich insbesondere (2-)Tagesausflüge nach Ayutthaya, Phetchaburi, Kanchanaburi oder zum Erawan National Park.

Mein Fazit nach 5 unvergesslichen hammermäßigen Monaten im wunderschönen Thailand: Geht unbedingt hin wenn ihr die Chance dafür habt!! Es lohnt sich und wird eine unvergessliche Erfahrung sein!