California State University Fullerton
Für mich war bereits seit dem Beginn meines Studiums klar, dass ich ein Auslandssemester machen möchte und im Januar 2019 habe ich mich dann intensiv mit der Wahl einer Uni beschäftigt. Aufgrund der Empfehlung einer Kommilitonin bin ich auf die Cal State Fullerton aufmerksam geworden. Nach einem netten und hilfreichen Gespräch mit Annika von College Contact habe ich mich dann für diese Uni entschieden. Der Bewerbungsprozess verlief dank College Contact unkompliziert und schnell. Bereits im März hatte ich die Zusage der Uni und konnte mich um Flüge sowie eine Unterkunft kümmern.
Unterkunft
Ich habe das Semester im Oxford North gewohnt, da ich online gesehen hatte, dass dort Semesterverträge angeboten werden. Die renovierten Wohnungen sind ganz schön und ich hatte das Glück mit zwei netten Amerikanerinnen zusammenzuwohnen. Allerdings ist das Oxford North meiner Meinung nach sehr überteuert und das Management kümmert sich so gut wie gar nicht um die Studenten. Die Studenten, die im Leasing Office arbeiten, sind zwar größtenteils nett, können einem aber leider auch nicht wirklich weiterhelfen bei Problemen. Ich würde jedem empfehlen dort nur einen Semestervertrag zu unterschreiben, da man bei einem Jahresvertrag selbst einen Nachmieter finden muss. Viele meiner Freunde dort hatten dieses Problem und das Office hat sich überhaupt nicht dafür interessiert und die Nachmieter-Suche noch erschwert.
Trotz dieser Dinge bin ich froh, dass ich dort gewohnt habe, da ich dort so viele großartige Menschen kennengelernt habe. Viele Austauschstudenten wohnen im Oxford North, was natürlich das Anschlussfinden deutlich erleichtert. Der Weg zur Uni ist auch zu Fuß gut machbar und gerade bei dem Wetter in Kalifornien kein Problem.
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Belegte Kurse
Wie schon in vielen Erfahrungsberichten beschrieben, ist das Class Crashing zu Beginn des Semesters wirklich sehr anstrengend und nervig, aber ich habe im Endeffekt alle Kurse bekommen, die ich wollte. Gerade in den BWL-Kursen sollte einem allerdings bewusst sein, dass dort sehr viele Austauschstudenten und vor allem sehr viele Deutsche sind. Ich habe trotzdem viel Kontakt mit den Amerikanern in meinen Kursen gehabt, da ich mich bewusst nicht neben Deutsche gesetzt habe. Grundsätzlich sind die Kurse deutlich leichter als in Deutschland und wirklich machbar trotz der fremden Sprache. Für mich war es eine Umstellung, dass man nicht nur eine Klausur am Ende des Semesters schreibt, sondern eigentlich jede Woche entweder ein Assignment, Quiz oder Midterm hat. Ich fand es sehr interessant mal ein anderes System kennenzulernen und dadurch war der Lernaufwand am Ende des Semesters nicht mehr so groß.
MGMT 339 – Managing Operations (Javed Khan)
Dieser Kurs war einer der einfacheren Kurse, da ich bereits vieles aus dem Studium oder von meiner Arbeit wusste. Die Vorlesungen waren nicht sonderlich spannend, obwohl der Dozent (Javed Khan) auch viele Praxisbeispiele hatte. Dieser Kurs bestand nur aus Multiple Choice Tests, die man mit geringem Lernaufwand sehr gut meistern konnte.
MGMT 340 – Organizational Behavior (Brian Kleiner)
Dieser Kurs war definitiv der einfachste meiner vier Kurse. Allerdings lernt man in den Vorlesungen nichts Relevantes für die drei Multiple Choice Tests, sondern der Dozent gibt am Ende jeder Stunde Keyterms, die man für die Examen können muss. Diese muss man dann zu Hause mit Hilfe des Buches selbständig lernen. Trotzdem fand ich manche Vorlesungen spannend, da wir oft Videos über sehr bekannte und erfolgreiche Unternehmen gesehen haben.
MGMT 350 – International Business (Pawan Tomkoria)
Diesen Kurs fand ich sehr interessant, da wir viel über aktuelle Themen aus der ganzen Welt geredet haben und der Dozent auch viele Praxisbeispiele gebracht hat. Die Multiple Choice Tests waren etwas schwieriger, da man in den Fragen ein bisschen weiterdenken musste. Trotzdem war der Kurs machbar. Neben drei großen Examen gab es mehrere kleine Assignments und ein Group Project.
MKTG 485 – Multicultural Marketing (Katrin Harich)
Dieser Kurs war definitiv mein Lieblingskurs. Die Dozentin ist eine Deutsche und vor Jahren nach Amerika ausgewandert. Sie hat uns super in den Kurs integriert und sich gut um uns gekümmert. Der Kurs ist sehr interessant gestaltet und ich habe viel Neues dazugelernt, vor allem auch über die amerikanische Kultur. Wir hatten viele Guest Speaker, die alle sehr gute Vorträge gehalten haben. Obwohl der Kurs ein 400er Kurs ist, war er trotzdem machbar, da die Dozentin Rücksicht darauf nimmt, dass Englisch nicht unsere Muttersprache ist. Hier gab es keine Multiple Choice Tests, was ich ganz gut fand, da man dadurch wirklich lernt, Essays auf Englisch zu schreiben. Das Group Project war sehr viel Arbeit, aber ich fand es trotzdem super das Projekt mit Amerikanern zu machen, um deren Arbeitsweise besser kennenzulernen.
Freizeit
Die Lage von Fullerton war für viele Ausflüge sehr vorteilhaft. Man ist sehr schnell in San Diego, Mexiko oder Las Vegas. In den ersten Wochen waren wir fast jedes Wochenende unterwegs und ich werde die ganzen Ausflüge so schnell nicht vergessen. Ein Auto ist leider obligatorisch, da die öffentlichen Verkehrsmittel in LA nicht wirklich gut und sicher sind. Wir haben gute Erfahrungen mit der Autovermietung Dirt Cheap Rental in San Diego gemacht. Ich kann jedem empfehlen so viele Ausflüge wie möglich zu machen, Kalifornien und die umliegenden Staaten sind wirklich wunderschön. Ein Highlight war definitiv der Pacific Coast Highway hoch bis nach San Francisco mit Stopps in Malibu, Santa Barbara und Monterey. In Las Vegas konnten wir dank eines Promoters kostenlos zu den Chainsmokers und Travis Scott, was ich niemals vergessen werde.
Ansonsten haben wir auch viele Tagestrips nach LA gemacht, die trotz des nervigen Verkehrs immer wieder aufregend waren. Ich kann jedem empfehlen zu versuchen, Tickets für die vielen verschiedenen Talkshows in LA zu bekommen. Wir waren zum Beispiel bei der Ellen DeGeneres Show, was eine einmalige Erfahrung ist. Für die Tickets kann man sich einfach online bewerben und sie sind kostenlos.
An der Uni kann man ebenfalls viel unternehmen. Wir haben uns im Fitnessstudio angemeldet und waren meistens dreimal die Woche beim F45-Kurs. Das ist ein HIIT-Kurs, der echt anstrengend war, aber gleichzeitig viel Spaß gemacht hat. Weitere Events wie zum Beispiel Homecoming oder auch das Anmelden in einem der vielen Clubs kann ich nur empfehlen.
Fazit
Das Auslandssemester in Kalifornien war definitiv eine der besten Zeiten meines Lebens und ich möchte keinen Moment davon missen. Ich habe dort so viele schöne Sachen erlebt und wirklich gute Freunde gefunden, zu denen ich auch jetzt noch Kontakt habe. Die Erfahrung ganz allein in ein fremdes Land zu reisen und dort vier Monate zu verbringen, hat mich in meiner Persönlichkeit sehr vorangebracht. Man steht immer wieder vor Herausforderungen und muss diese allein und in einer fremden Sprache meistern. Durch die ganzen neuen Bekanntschaften und die unterschiedlichen Charaktere habe ich meinen Horizont deutlich erweitert und auch viel dazugelernt. Diese ganzen Erfahrungen sind einmalig und ich werde immer mit einem sehr positiven Gefühl an meine Zeit in Fullerton zurückdenken.