Saint Marys University
Bewerbungsprozess
Das Bewerbungsverfahren bei der SMU war recht simpel. Es muss lediglich ein Bewerbungsformular über mehrere Seiten ausgefüllt werden. Hierzu gibt es auch genaue Anweisungen von College Contact, somit war es überhaupt kein Problem das Formular auf Englisch auszufüllen. Auch bei allen weiteren Fragen vorab wurde ich durch College Contact unterstützt. Besonders Katharina kümmert sich um die kanadischen Studenten und sie konnte mir mit jedem Anliegen weiterhelfen.
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Studium & Kurse
Die Kurse wählt man schon im Vorhinein. Somit hatte man vor Ort weniger Stress. Ich musste vier Kurse wählen, um auf meine nötigen Credit Points an meiner deutschen Hochschule zu kommen. In der Kurswahl hatte ich soweit keine Einschränkungen, da ich allerdings Handelsmanagement studiere, habe ich mich für vier Kurse im Businessbereich entschieden: Atlantic Economy, International Economic Issues, Marketing Research und Strategic Management.
Atlantic Economy hatte ich gewählt, da ich es interessant fand nicht nur die üblichen Businesskurse zu belegen, sondern auch mehr über die kanadische Wirtschaft zu erfahren. Der Dozent war ein älterer Herr mit super viel Erfahrung, dementsprechend konnte er auch viel erzählen. Ich ging gerne zu dieser Vorlesung da es wirklich interessant und vor allem auch recht lustig bei ihm war. Das Schöne in diesem Kurs war auch, dass es kein Final gab. Wir mussten lediglich drei Assignments und einige Kurzpräsentationen vorbereiten. Die Themen wurden immer zwei bis drei Wochen vorher bekannt gegeben, sodass man immer noch genug Zeit hatte. Das fand ich sehr angenehm und meiner Meinung nach ist es in diesem Fach auch recht leicht gute Noten zu bekommen, vorausgesetzt man macht auch die Recherchearbeit.
International Economic Issues ist sehr volkswirtschaftlich geprägt. Dementsprechend war es sehr theoretisch. Vieles kannte ich auch schon aus meinen Mikro- und Makrovorlesungen. Der Dozent bevorzugte es Folien zu benutzen und während der ganzen Vorlesung alle wichtigen Notizen aufzuschreiben. Hat man allerdings nicht mitgeschrieben, so hatte man auch keine Notizen. Insgesamt haben wir nur drei Handouts bekommen, die das Wichtigste zusammenfassen sollten. In diesem Fach haben wir vier Assignments schreiben müssen. Die Aufgaben wurden hier auch immer rechtzeitig ausgegeben. Das Gute war, dass man in Gruppen bis zu drei Personen zusammenarbeiten konnte. Da ich noch mit zwei anderen deutschen Mädels den Kurs belegt habe, konnten wir eine Gruppe bilden und haben uns die Arbeit aufgeteilt. Die Gruppe bekommt dann eine Gesamtnote. Desweiteren haben wir ein Midterm und ein Final geschrieben. Insgesamt fand ich diesen Kurs eher langweilig, vor allem im Vergleich zu meinen anderen Belegungen. In diesem Fach sollte man sich ein Buch anschaffen, was als neuste Auflage mal eben $200 kostet. Da man das Buch aber in der Vorlesung überhaupt nicht benutzt, habe ich mir eine ältere Version für nur $50 über Amazon bestellt. Es war nämlich doch zum Lernen ganz hilfreich.
Da ich mich für Marktforschung interessiere und dieses Thema weiter vertiefen wollte, habe ich Marketing Research gewählt. An sich war der Kurs recht interessant, da zu Beginn verschiedene Marktforschungsmethoden erläutert werden und am Ende auch weiter ins Detail der Testgestaltung und Durchführung bis hin zur Auswertung mit Hilfe eines Programms gegangen wird. Der Dozent war sehr nett, allerdings benutzt er ziemlich veraltete Beispiele und bewertet auch recht streng. Aus diesem Grund würde ich eher von diesem Kurs abraten. Es wird zwar bestimmt nicht generell so sein, aber zudem hatte ich in diesem Kurs auch Schwierigkeiten mit meiner Gruppe. Es muss nämlich ein Projekt in zwei Schritten bearbeitet werden. Der erste Report diente eher als Hintergrundinformation und der zweite Teil war eine weitere, detailliertere Ausarbeitung, anhand dessen zum Schluss auch eine Präsentation angefertigt werden sollte, welche ebenfalls mit der ganzen Gruppe vorgetragen werden musste. Meine Gruppe hat quasi immer alles auf die letzte Minute gemacht, die Kommunikation war nicht immer ganz einfach und Absprachen wurden auch nicht immer eingehalten. Hier sollte auch ein Buch angeschafft werden, was auch wieder ziemlich teuer war. Über Facebook gibt es aber auch eine Büchergruppe, wo Studenten ihre gebrauchten Bücher verkaufen. Somit hab ich hier eine ältere Version für nur $20 bekommen. Also bevor man teuer kauft, vorher auf jeden Fall mal dort rein schauen.
Strategic Management hingegen fand ich wieder super spannend. Dies ist allerdings ein Kurs aus dem 4. Jahr, also eventuell nicht für jeden geeignet/zulässig. Der Dozent war im Vergleich eher jünger, reich an Wissen und super motiviert. Für diese Vorlesung brauchte man ein extra angefertigtes Coursebook, welches man nur im Bookstore der SMU bekommen hat. Dies hat aber zum Glück nur $20 gekostet. Zudem musste ich mich aber bei TopHat anmelden, was auch nochmal ca. $30 gekostet hat, weil der Dozent dies genutzt hat, um die Anwesenheit festzustellen sowie verschiedene Fragerunden und Evaluationen damit durchzuführen. Der erste Teil der Vorlesung wurde immer für die theoretische Grundlage der verschiedenen Modelle genutzt. Hier wurden aber auch schon vereinzelt praktische Beispiele genutzt. In der zweiten Hälfte wurde dann immer ein Gruppenvortrag gehalten, welcher sich auf ein bestimmtes Praxisunternehmen bezog. Die Fallbeispiele konnte man alle in dem Coursebook finden. Die Gruppen wurden direkt in der ersten Vorlesung zugeteilt. Alle mussten den Fall lesen und die Gruppen die nicht präsentieren mussten, hatten die Aufgabe, jeweils drei Fragen zum jeweiligen Beispiel zu stellen, welche am Ende der Präsentation an die Gruppe gestellt wurden. Neben den Fallbeispielen wurden zwei kurze Tests von ca. 15 Minuten, sowie ein Final geschrieben. Somit war der Kurs doch recht anspruchsvoll, aber dennoch sehr spannend.
Betreuung vor Ort
Ich hatte eigentlich kein spezielles Anliegen, sodass ich dringend Hilfe benötigt habe, aber das Studentenzentrum ist für die Internationalen Studenten zuständig und hilft eigentlich gerne weiter.
Unterkunft
Da ich die Zimmer in der Residenz ziemlich teuer fand, aber auch nicht unbedingt mit anderen Deutschen in eine Wohnung wollte, damit ich möglichst mein Englisch verbessern kann und auch schneller in Kontakt mit anderen Studenten komme, habe ich mir ein Zimmer über Airbnb gesucht. Ich hatte es vorher erstmal über kijiji.ca probiert. Aber viele Zimmer waren hier unmobiliert oder ich habe überhaupt keine Rückmeldung bekommen. Bei Airbnb habe ich dann doch recht schnell ein ziemlich schönes Zimmer in Downtown gefunden. Somit war ich sehr nah am Hafen, hatte viele Clubs, Restaurants, den Supermarkt und die Bushaltestelle in der Nähe und brauchte aber auch nur 20 Minuten zu Fuß zur SMU. Dies war meine erste Airbnb Erfahrung, diese ist aber sehr positiv. Ich hatte noch zwei weitere kanadische Mitbewohner in dem Haus. Mit meiner Mitbewohnerin musste ich das Badezimmer teilen und die Küche wurde mit dem ganzen Haus geteilt. Mit meiner kanadischen Mitbewohnerin habe ich immer mal wieder was unternommen. Somit konnte ich einen näheren Eindruck der kanadischen Kultur gewinnen, das fand ich sehr cool.
Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten
Die SMU bzw. auch das Studentenzentrum bieten viele Veranstaltungen an. Zu Beginn gab es direkt das Mittagessen mit dem Präsidenten (Rob ist übrigens sehr nett und interessiert sich sehr für seine Internationalen Studenten) und auch die Aufnahme in die SMU Gemeinschaft war sehr nett gemacht. Jeden Mittwoch gibt es im Groosebrook, dem Campus Pub, eine Pub Night und zu gegebenen Anlässen auch eine besondere Party bspw. Semester-Eröffnung, St Patrick’s Day oder Semester Closing. Die meisten Veranstaltungen lassen sich auch über Facebook finden. Ihr solltet sowieso die Facebook-Veranstaltungen in Halifax checken, da wirklich einiges geboten wird. In Halifax selber gibt es viele Pub’s, dort wird auch oft Live-Musik gespielt und die ist auch wirklich gut. Sehr beliebt ist sonntags immer das Lower Deck am Hafen. Viele Clubs schließen allerdings schon um 2 Uhr. Nur das Cheers/Dome und das Toothy Moose haben bis 4 Uhr auf.
Nova Scotia an sich bietet auch viele Sehenswürdigkeiten und schöne Fleckchen zum Entspannen an. Wenn ihr eine kleine Gruppe seid, könnt ihr euch idealerweise ein Auto mieten, da die Busverbindungen außerhalb Halifax eher nicht so gut sind.
Do’s:
- In Halifax selber solltet ihr euch den Hafen, Public Garden, Citadel Hill und Point Pleasent Park anschauen. Wenn ihr Interesse in Museen habt wäre das Maritime Museum of the Atlantic am Hafen und das Museum of Immigration am Pier 21 auch spannend für euch.
- Dartmouth liegt nur auf der anderen Hafenseite von Halifax City. An einem schönen Tag kann man dort super mit der Fähre rüber fahren und die Skyline genießen.
- Für einen Strandtag eignen sich der Rainbow Heaven Beach, Lawrencetown Beach oder Crystal Crescent Beach ziemlich gut.
- Peggy’s Cove ist nicht ganz so weit weg von Halifax und super für einen Tagesausflug geeignet. Der Leuchtturm dort ist quasi das Markenzeichen.
- Cape Breton hat eine tolle Landschaft und vor allem auf dem Carbot Trail hat man super schöne Aussichten.
- Die Sugar Moon Farm liegt quasi auf dem Weg nach Cape Breton. Dort wird der weltberühmte Maple Sirup hergestellt. Zum einen kann man dort super Frühstücken und zum anderen kann man sich aber auch für eine Führung anmelden.
Don’ts:
- Kein Wegbier, denn das kostet!
- Falls ihr euch ein Auto mietet, haltet euch lieber an die Geschwindigkeitsbegrenzung ;)