24 Mär
Erfahrungsbericht von Dominique C.

California State University Northridge

Stadt: Northridge
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Pädagogik und Lehramt
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorne Weg: Das Auslandssemester war DER Hammer! Ich wäre am liebsten wieder direkt zurückgeflogen.

Aber nun einmal der Reihe nach…

Über College Contact verlief die Bewerbung problemlos. Die entsprechenden Kurse an der CSUN zu bekommen, war ein anderes Thema...

Was man auch schon aus anderen Berichten herausliest, ist, dass LA weitläufig ist. Daran ist nichts gelogen! Wenn man in andere Städte, wie San Diego oder San Francisco, fährt, merkt man den Unterschied sofort.

ABER es gibt mittlerweile auch schon gute Alternativen, je nachdem, was das Budget hergibt und die eigenen Ziele sind.

Ich selbst finde den Kauf eines Autos für 5 Monate zu stressig, abgesehen davon kenne ich Kommilitonen deren Wagen ab und zu stehen geblieben sind, was für Batterien in dieser Hitze nachvollziehbar ist.

Mit dem Bus (also Orange Line (Bus), kommt man nach Hollywood oder Downtown mit einem reibungslosen Umstieg in die Red Line (so was wie eine Metro), da die Fahrtzeiten sehr gut abgestimmt und Wartezeiten kaum vorhanden sind. Als Student bekommt man auch einen super Tarif für 30 Tage: 16 Dollar! Haken an der Sache: Man muss ein Papier mit Stundenplan ausfüllen. Die Bearbeitungszeit dauert 20 Werktage, bei mir waren es wirklich 18 Tage bis dann die (orange) Tapcard per Post ankam. Meinen Stundenplan hatte ich erst nach den ersten 3 Wochen nach Semesterbeginn. So musste ich auf meine (blaue) Tapcard (bekommt man an jeder Haltestelle der Orangeline und der anderen Linien) erstmal 50 Dollar beim Ticketoffice der CSUN aufladen, was eigentlich auch noch ein guter Preis ist, wenn man bedenkt, dass man mit dem Bus überall in LA hinkommen kann: Hollywood, Downtown, Burbank, ja sogar Flughafen, auch wenn dieser sehr weit weg ist.

„Normalos“ bezahlen 75 Dollar. Eine Woche kostet 20 Dollar und Tagesticket 5 Dollar. Der Betrag wird auf eine Tapcard geladen, die 1 Dollar noch mal zusätzlich kostet und bis auf das Tagesticket nur an Automaten bzw. beim Ticketoffice der CSUN aufgeladen werden kann. Fahrpläne gibt es in dem Bus und (alle Pläne) an der Union Station (der Ort ist unglaublich, wer kennt ihn nicht aus diversen Filmen? Am beeindruckensten um 12 Uhr nachts…). Den Zug habe ich in Amerika noch nicht genutzt, im Vergleich zu verschiedenen Busfirmen auch um einiges teurer. Greyhound Bus, Bolt Bus (mit Stromsteckdosen und kostenfreies Wifi!!) und es kommen immer mehr auf den Markt, brachten mich Hin- und zurück San Diego unter 20 Dollar. Zug eine Richtung 37 Dollar kostete 37 Dollar, Vorteil hier ein Fahrrad kann kostenlos mitgenommen werden.

Apropos Fahrrad, ich habe mir ein gebrauchtes Mountainbike (50 Dollar) gekauft, zugegeben 3 Platten eingefahren, aber ich habe das Fahrradfahren genossen, obwohl ich zu Hause noch nie soviel gefahren bin!! Ich hätte mir allein schon ein Rad für den Campus besorgt, da es einfach ein Abbild von LA ist: weitläufig. Der Campus von der USC ist per pedes realistischer…

Ich bin zum Busexperten geworden und möchte meine Gespräche mit den Einheimischen und Busgeschichten nicht missen ;)

Leben:

Wohnungssuche: Craigslist, Wimdu, 9flat oder airbnb. Schaut euch die Wohnung vor Ort an!!

Einkauf: Walmart, 99 Cent Laden und Target (beliebt, aber nicht immer günstiger als das erste!)

Bücher: bei ebay besorgen z.B. international edition das gleiche nur andere Seitennummerierung und kostet weniger, als wenn man das Buch an der Uni mietet!

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

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Uni:

Schön sauber, 20 Seiten kostenfrei im Computerlab drucken, Matafest nicht verpassen…Unileben genießen. Mehr sollte man unter der Sonne nicht verlangen.

Viele beschweren sich, während des Semesters viele Hausaufgaben und dergleichen zu machen. Ich als Mathematikstudentin bin daran sehr gewöhnt und empfand es als normal, auch wenn ich mit meinen Kursen mehr englische Texte schreiben musste als irgendetwas zu beweisen. Man muss etwas Zeit in die Hausaufgaben reinstecken, aber ich bin an sehr gute Noten entspannt gekommen. Die Dozenten sind sehr nett, als einzige „Ausländerin“ in jedem meiner Kurse sind einige Dozenten sehr interessiert. In vielen Kursen hat man Amerikaner sitzen, deren Muttersprache nicht Englisch ist, aber sie leben seit ihrer Geburt hier oder sind zumindest seit ihr Schullaufbahn in den Staaten.


Meine Kurse waren immer spät nachmittags/abends:

EPC 420 (Mo von 4 - 6.45 Uhr)

Parallel zum Kurs war ich an einer Highschool jeden Mittwoch von 10:28-12:30 und habe dort 2 Schulstunden beobachtet, sodass ich wöchentlich eine Beobachtungsaufgabe und getippt ein Paper abzugeben hatte. Beobachtungsaufgaben waren entsprechend zu unseren Unterrichtsinhalten in der Uni, d.h. zu Theorie von Piaget, Kohlberg, Erikson, Vygotsky, physische Entwicklung, Lernen/Umgang mit Lernschwierigkeiten usw.

Es war eine ältere Dame, sehr freundlich, hat mich immer gefragt, ob ich zu Recht komme, ob es Verständnisschwierigkeiten in der Schule gibt usw.

Am Ende des Kurses musste ich ein Interview mit einer Schülerin und eins mit dem Lehrer durchführen. Dazu 10-15 Seiten schreiben und eine Präsentation halten. Unser final exam haben wir eine Woche früher bekommen zum Bearbeiten.

Der Kurs hat sich für mich gelohnt, weil ich endlich mal die Möglichkeit bekam eine amerikanische Schule und den Unterricht von innen zu sehen. Außerdem war ich an der richtigen Schule. Es wurde ein Film gedreht eine Woche lang mit einem gewissen Herrn Kevin Costner…

Survival in the Wilderness (Mo von 7 - 9.45 Uhr)

Für alle, die etwas Spaß und Abenteuer suchen und gerne wissen wollen, wie man Feuer macht, ein fire bed und immer schon einmal im cave übernachten wollten! Highlight war das Wochenende in der "Wildnis" als Ablschluss , um das Gelernte mal anzuwenden! Regelmäßige kleine Tests als Überprüfung der Lesehausaufgaben von nicht all zu langen Texten über die jüdische Religion. Tut der Allgemeinbildung gut! Tests und final exam sehr gut machbar.

Der Kurs endete meistens früher...

ELPS 417 (Di von 4 - 6.45 Uhr)

Die Kursleiterin beschreibt sich selbst als "Latina". Sie war Lehrerin und sogar Direktorin. Sie lässt sich niemals sagen, dass sie etwas nicht kann. Das macht ihren Willen etwas zu erreichen nur noch stärker.

Hauptsächlich ging es hier um die kulturelle Vielfalt im Klassenraum und was wir als Lehrer machen sollen bzw. können, um einen Unterricht zu gestalten, den jedes Kind anspricht (um es in einem Satz kurz zusammen zufassen). Unser final exam haben wir eine Woche früher bekommen zum Bearbeiten.

SED 525MA (Mi von 4 - 8 Uhr) ohne final exam!

In meinem längsten (Mathe) Kurs musste ich sehr viele Texte lesen und zwar lange durchschnittlich 20 Seiten und dazu eine reflection schreiben u.a. musste ich einen test, assessment, Stundenverlaufsplan, Unterrichtsreihe von 4-5 Stunden entwickeln.

Hier wurde ich förmlich zugedeckt mit Material. Ich habe einen ganzen Baum mit nach Hause genommen!

Mit dem Kursleiter Ivan waren wir am Ende des Kurses Essen. Er ist ein begeisterter Schulbusfahrer und Mathelehrer, der wunderbare Geschichten aus seinem Leben erzählen kann und immer sehr gut vorbereitet ist. Schwierigster Kurs, aber aus dem Kurs nehme ich sehr viel für meine Zukunft mit. Mit der kostenlosen Teilnahme an der Konferenz CMC in Palm Springs hat sich der Kurs mehr als gelohnt!

Wichtiges für tolle Abenteuer in Kalifornien neben dem Lernen, nur ein kleiner Ausschnitt, was ich alles erlebt habe:

  • Kurse geschickt wählen, damit man auch mal verreisen kann!
  • ein Footballgame der USC. SO eine Stimmung habe ich noch nicht gesehen. Wahnsinn. Wer so etwas verpasst. Selber Schuld.
  • Baseball (z.B. Dodgers) kann man sehen, aber es kann bei weitem mit dem Football nicht mithalten!! Auch das Lakersgame fand ich im Vergleich dazu bescheiden. Aber das tolle ist man kommt bei jedem Spiel mit neuen freundlichen Amerikanern ins Gespräch!!
  • Städte SD, SF, LV muss man besucht haben. Wenn es geht auch nach Hawaii (hier gibt es ein paar Inseln, muss man selbst wissen, was man sucht mehr Party oder mehr Natur, aber auch hier ohne Auto aufgeschmissen, wobei in Hostels findet man nette Leute)!
  • CSUN Outdoor Adventures bietet auch coole Trips zum Grand Canyon, Yosemite, Black Canyon (z. B. Cliff - Jumping, hot springs) und Free Day at the Lake, ich sag nur SUP Paddle. Achtung: Plätze sind schnell vergeben!!
  • Taping in Burbank schauen, z.B. Two and a half men oder the big bang theory (kostenlos, man muss nur irgendwie hinkommen ;))
  • Ellen DeGeneres Show oder andere, 1iota ist eine gute Adresse…(kostenlos)
  • Sport im SRC der CSUN. Man muss sich zwar für jeden Termin einzeln frühstens 1 Tag vorher anmelden, aber wie ich gehört sind sehr viele Kurse gut. Mein persönlicher Geheimtipp: FitWall Mania und Boxer Basics. Grüßt mir Peter. He’s the best!!
  • Downtown: Außendreh beobachten. Fotos mit Stars machen. Spazieren gehen, viele behaupten da gibt es nichts, stimmt nicht: Financial District, Cathedral, Farmers Market und und…(kostenlos)
  • Ghetty Villa und Ghetty Center
  • Science Center in der Nähe des USC Campus, Eintritt frei und man wird selbst zum faszinierten glücklichen Kind...
  • In-n-Out Burger (Liebling der Kalifornier): Burger Animal Style oder Burger mal im Salat bestellen, hier gibt es eine versteckte Menükarte ;)

Und als letzten Tipp: Nehmt soviel mit, wie ihr könnt! Einfach mal Dinge tun, die man sonst nicht macht und machen kann!