University of South Wales
Vorbereitung:
Ich habe mich nach meinem Abitur im Herbst 2019 dafür entschieden mich bei verschieden britischen Universitäten für ein Filmproduktionsstudium zu bewerben. Ich hatte schon einige Recherchen angestellt als ich auf College Contact stieß und Kontakt zu Stephanie Bussler aufnahm.
Stephanie hat mich während der gesamten Bewerbung bis zum meinem Flug nach Cardiff unterstützt und war immer da, um mir mit Rat und Tat zu helfen. Einen solchen Ansprechpartner zu haben erwies sich als sehr beruhigend, da der gesamte Prozess insbesondere aufgrund des Brexits einiges aufwändiger wurde.
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Universität:
Die University of South Wales, für die ich mich am Ende entschieden hatte, erwies sich als eine sehr gute Wahl. Der Studiengang ist sehr praktisch orientiert und die Uni pflegt enge Kontakte mit der Industrie. Viele der Dozenten sind ehemalige Professionals, die ihre Erfahrung und Wissen weitergeben.
„You’re not paying for the university – you’re paying for our experience and for us” war ein Satz den ich häufig zu hören bekam.
Da die Universität sich auf mehrere Standorte verteilt, ist jeder einem Bereich unterteilt. Mein Campus mitten in Cardiff gehört zu einem der neuesten; alle kreativen und technischen Kurse sind dort angesammelt. Somit eröffnen sich viele Kontaktchancen zu anderen Studiengängen und damit die Möglichkeit der Zusammenarbeit. Das Atrium, wie der Cardiff Campus allgemein genannt wird, ist einer der neusten und sehr modern ausgestattet. Mit zahlreichen Räumen wie ein eigenes Kino, Theatersaal, Produktionsstudios und Ateliers bietet sich eine Vielfalt an kreativem Freiraum, der allen Studenten auf Anfrage offensteht. Mein Kurs hat zum Beispiel den Kinosaal für jeden Montagabend gebucht, in welchem wir dann jede Woche unterschiedliche Filme innerhalb unseres Kurses schauen.
Die Student Union befindet sich auf einem anderen Campus, sodass viele der Aktivitäten und Societies nicht direkt in Cardiff sondern in dem dreißig Minuten entfernen Treforest stattfinden. Dies ist zwar schade, allerdings hat man aufgrund der zahlreichen Projekte auch kaum Zeit etwas zu vermissen.
Studium:
Mein Kurs Media Production ist sehr weit gefächert, was sich auch deutlich in der Workload des Kurses niederschlägt. Das erste Semester war bereits sehr herausfordernd, wobei es vorrangig um die Verbesserung seiner eigenen Leistung geht und nicht im Gegensatz dazu die höchsten Noten zu erzielen.
Die Hauptobjektive des ersten Jahrs besteht darin seine eigenen Stärken und Schwächen herauszufinden, um im nächsten Jahr seine Spezialisierung zu wählen. Dabei wird allgemein in drei Kategorien eingeteilt: Die Kreativen, die im Bereich des Drehbuchs und der Regie arbeiten, die „Craftsmen“ unter die die Bereiche Kamera, Sound und Editor fallen sowie die Manager, die den Überblick über die gesamte Produktion behalten und diese überhaupt erst möglich machen.
Ein Großteil der Klassen konnte trotz Corona in Präsenz stattfinden, wobei bei vielen Klassen auch ein Online-Zugang zur Verfügung gestellt wurde. Die Dozenten geben sich immer Mühe ihre Klassen mit der bestmöglichen Methode anzubieten und stehen auch für Anpassungen und Vorschläge der Studenten offen. Dieses System hat immer sehr gut funktioniert und man fühlt sich nie, als würde man etwas verpassen. Insgesamt wird ein hohes Maß an Eigeninitiative vorausgesetzt wobei die Dozenten gut erreichbar sind und auf jeden Studenten individuell eingehen.
Zusätzlich werden regelmäßig Masterklassen angeboten, die für alle Studenten kostenlos sind. Themen wie Karriere aber auch Interviews mit führenden Industrie-Professionellen können online oder in der Uni besucht werden.
Leben:
Cardiff ist eine sehr moderne Stadt, die jedoch viel von ihrem traditionellen Charme behält. Die Burganlage ist ganzjährig offen für Besucher, einzig für das Betreten der eigentlichen Gebäude wird eine kleine Gebühr verlangt. Der angrenzende Bute Park ist riesig und vor allem für Leute, die neu in einer Großstadt sind, ein Platz zum Aufatmen. Das Stadtzentrum liegt nur einen kurzen Spaziergang von dem Cardiff Campus entfernt und lädt mit ihren zahlreichen Einkaufsmeilen zum Verweilen ein.
Die Arcades mit dem mit dem überdachten Cardiff Market sind eine Besonderheit der Stadt und bekommen um die Weihnachtszeit noch ein zusätzliches Flair. Allgemein ist die Vorweihnachtszeit in Cardiff sehr „deutsch“ und bringt kleine Heimatgefühle auf. Durch die ganze Innenstadt ziehen sich kleine Buden in denen kleine Gewerbe ihre Waren anbieten. Es gibt sogar eine Weihnachtsfair mit Fahrgeschäften und Riesenrad, die nur einen Steinwurf von der Burganlage entfernt liegt. Ein Lichterweg führt durch den Park und endet im Burginnenhof, in dem eine Eisbahn und weitere Essensstände aufgebaut werden.
Cardiff hat sehr viele Facetten und vor allem die Lage zwischen Bergen und Meer ist fantastisch. Eine Zug-Jahreskarte mit Studententarif lohnt sich auf jeden Fall, um am Wochenende dem Uni-Stress kurz zu entfliehen und wieder aufzutanken. Auf der anderen Seite ist man innerhalb von dreißig Minuten in Bristol und innerhalb vier Stunden in London.
Für kleine Strecken innerhalb der Stadt ist ein Fahrrad das beste Transportmittel. Cardiff hat weder eine U-Bahn noch Straßenbahn doch mit dem Drahtesel ist man sehr unabhängig und jede Straße besitzt extra Fahrradwege.
Fazit:
Ich habe noch etwa zweieinhalb Jahre vor mir, in denen ich Cardiff mein zweites Zuhause nennen werde und ich kann jedem empfehlen dieser Stadt ein größeres Augenmerk bei der Wahl nach einem Auslandsstudium oder Semester zu geben. Ich habe jetzt bereits Leute aus der ganzen Welt kennengelernt und so viele neue Erfahrungen gemacht.
Das Studium mit seiner Vielfalt und Kontakten zu der weltweiten Industrie birgt so viel Potential für eine zukünftige Karriere und ich bin gespannt was die nächsten Jahre noch bringen werden.