12 Feb
Erfahrungsbericht von Christian K.

California State University Los Angeles

Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hallo ihr Lieben,

mein Name ist Christian und ich war im Rahmen eines Auslandstudiums für ein „Quarter“ bzw. Trimester an der Cal State LA. Der Name der Stadt und die zentrale Lage in Kalifornien, die sich zum Reisen anbietet sowie die Möglichkeit aufgrund des kurzen Studienzeitraums, welche mir die Möglichkeit gaben, an der Heimatuniversität weitere Klausuren zu schreiben, waren letztendlich die Gründe dafür, dass ich mich für diese Universität entschieden habe.

Vor Antritt der Reise:

Die Bewerbung über „College Contact“ und vor allem über Anja Heinz und Kristin Twilfer verlief problemlos. Sie hat meine Unterlagen erhalten, überprüft, an die Cal State weitergeleitet und mir die Zusage und alle wichtigen Visumsunterlagen innerhalb 6 Wochen zukommen lassen. Der Verlauf des Visumantrags verlief auch ohne weitere Schwierigkeiten und innerhalb weniger Tage nach dem Besuch der Botschaft in München kam mein Reisepass mit beantragtem Visum bei mir an.

Wenn ihr der Anleitung eurer Zusage-Unterlagen folgt, stoßt ihr irgendwann auf sämtliche Zahlungsforderungen. Bitte zahlt hiervon nichts! In dem „Deposit“ von 800 Dollar, die ihr nach der Zusage gezahlt habt, ist alles davon enthalten. Health Care, Orientierungstag und Versicherung. Das gab am Ende nur Theater, als man das Geld wiederhaben wollte. Ihr erhaltet von der Universität per Email eure Zugangdaten zu dem „GET“ System, welches dem Stud.Ip System in Deutschland entspricht, um euch für die verschiedenen Kurse einzutragen. Hier könnt ihr auch überprüfen, ob eure Kurse überhaupt angeboten werden. Normalerweise wird euch kurz darauf auch euer Passwort zugeschickt, was bei mir jedoch nicht der Fall war. Um euch in „GET“ einloggen zu können, braucht ihr einen englischen Internetprovider (Die Sprache eures Firefox oder Chromes ins Englische zu wechseln reicht nicht aus. Ihr müsst die amerikanische Version davon auf eurem Rechner installieren). Man kann aber auch über die Homepage der Cal State prüfen, ob bestimmte Kurse angeboten werden. Der Kurskatalog des jeweiligen Semesters zeigt nicht an, ob bestimmte Kurse in diesem Semester angeboten werden! Ansonsten ist „GET“ für F1 Visum-Studenten unwichtig, da diese sich nicht in Kurse eintragen können. Kurz vor der Reise habe ich mir erst einmal ein Hotelzimmer für eine Woche nahe der Universität gebucht, da ich Entfernungen in dieser Großstadt nicht einschätzen konnte und mir zuerst einen Überblick über die Wohnung und der Umgebung verschaffen wollte. Mein Flug ging von Frankfurt am Main aus per Lufthansa zum LAX. Ich hätte eigentlich in Chicago umsteigen müssen. Die Dame am Schalter meinte jedoch, dass zwei Stunden Umsteigezeit zu knapp seien und hat mich deshalb auf einen Direktflug vor Ort umgebucht.

Schon Fernweh bekommen?

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Checkliste bis hierher:

  • Toefl oder Substitut, „Transcript of Records“ der Heimatuniversität, finanzielle Bestätigung für die Bewerbung über College Contact
  • Kurzer Einwand zu dem „Transcript of Records“
  • In Deutschland ist es nicht unüblich sich in Kurse einzutragen und später nicht die Klausur anzutreten. In Amerika ist das unüblich und deshalb sehen die ganzen 5,0 Eintragungen, trotz gutem Schnitt etwas „komisch“ aus für die bearbeitende Stelle an der Cal State LA, da solche Noten dort kaum existieren. Das ToR ist jedoch nach gewissen Richtlinien erstellt und kann die durchgefallenen Noten nicht verbergen. Die meisten Universitäten bieten jedoch einen deutschen Auszug mit „nur bestandenen Noten“ an. Diese könnt ihr euch in Übersetzungsbüros beglaubigt übersetzen lassen. Preis ist um die 30 Euro sowie 5 Euro pro weiterer Kopie bzw. 80 Euro im Eilverfahren (Übersetzung am selben Tag).
  • Für das Visum benötigt ihr das I-20, die Online-Formulare, finanzielle Bestätigung und um den Prozess zu beschleunigen noch eure Flugtickets

Los Angeles:

Am Flughafen angekommen stieg vor allem wegen des berühmten Kalifornien Wetters die Laune. Ich habe mir ein Taxi vor Ort genommen, das mich zum Hotel/Motel („Floral Inn“ Monterey Park) gebracht hat. Es geht natürlich auch billiger als 80 Dollar, aber in dem Moment war mir das bequemer. Man kann auch den „LAX FlyAway“ Bus für 7,50 Dollar nehmen, welcher einen direkt zur Union Station bringt. Die Union Station ist der Schnittpunkt aller wichtigen Bus, Bahn, U-Bahn und S-Bahn Verbindungen. Von dort kann man dann die jeweilige Verbindung zu sich nach Hause nehmen oder auch ein Taxi. Die Inn Hotel/Motel-Kette ist sehr präsent in Los Angeles und gibt es in jedem Stadtteil. Über Booking.com kann man hier relativ billig ein Zimmer bekommen. Wenn man vor Ort ist und sein Zimmer verlängern möchte, kostet dies 80 Dollar am Tag, was ich leider sehr häufig in Anspruch nehmen musste, da es im Nachhinein ein Fehler war mich gegen eine „Airbnb.com“ Zimmerreservierung zu entscheiden und mich lieber auf das „Craigslist.com“ Glücksspiel eingelassen habe. Bitte passt auf dieser Seite ein wenig auf. Das erste Zimmer, das ich mir angeschaut habe, war von jemandem der Steve und Jake hieß, je nach dem welches Zimmer man anschaut. Auf seinem Tisch lag sein Ausweis, welcher dann einen arabischen Namen angezeigt hat. Diese Person ist vor allem in Downtown und Umgebung präsent und ich würde vom Gefühl her von ihm abraten.

Die Zimmerbeschreibungen sind auch alle gleich. Auch andere internationale Studenten sind auf ihn gestoßen und haben dann aus Angst die Angebote abgelehnt. Das Problem der Suche über „Craigslist“ ist, dass der Großteil der Vermieter keine Kurzzeitmieter nimmt und ich daher nur Absagen bekommen habe. Nach einiger Zeit habe ich mit einer Freundin zusammen gesucht, da es mit ihrem Auto auch Zeit und Nerven gespart hat, aber immer die selbe Antwort: „I like you, but I can not give this room to you for 4 months. At least 6 to 12 months!“. Wir waren dann auch in den Wohnheimen der USC, welche das Paradies waren, aber selbes Spiel. 6-12 Monate Minimum. Wer jedoch ein Jahr in Los Angeles bleibt und sowieso monatlich 1000 Dollar für eine Bleibe einplant, sollte sich auf jeden Fall die Wohnheime der USC anschauen. 1000 Dollar klingt viel, aber Wohnungen/Zimmer in Los Angeles sind mit 750-1200 Dollar eigentlich recht normal. Ich hab letztendlich ein Zimmer gefunden in Alhambra, musste jedoch ziemlich verhandeln. Statt 775 habe ich am Ende 1000 monatlich gezahlt sowie eine einmalige Kurzzeitmietgebühr in Höhe von 500 Dollar. Würde ich für diese Wohnung nach knapp 5 Wochen Wohnungssuche wieder machen. Das Zimmer ist übrigens in der Facebook College Contact Gruppe aufzufinden.


Mein Fazit in Sachen Wohnung:

Entweder sehr früh kommen oder vorab ein Zimmer buchen und hierbei bitte auf Bewertungen achten. Wenn ihr über Airbnb auf eine Zarah Juplo (Gegend: „Boyle Heights) stoßt, dann bucht eins ihrer Zimmer! Superliebe philippinische Mutter zweier Jungs mit einem mehr als schönem Haus und Zimmern. Dort habe ich vorübergehend bei einem Freund gewohnt und mir das Zimmer mit ihm geteilt, was er mir meiner Lage entsprechend angeboten hatte. Natürlich gab es auch Personen, die sehr schnell was gefunden haben über Craigslist, aber dann gabs auch welche, die die komplette Zeit über im Hostel lebten für 750 Dollar im Monat und das Zimmer dann mit 4-8 Leuten teilen mussten.

Am Orientierungstag haben wir dann unseren „Study Abroad Advisor“ kennengelernt, welche für uns internationale Studenten zuständig war. Wenn ihr irgendwelche Fragen oder Probleme habt, dann meidet diese Person bitte. Wendet euch bitte sofort an ihre Vorgesetzte „Amy Wang“, denn sobald sie merkt, dass man einen Mehraufwand darstellt, schlägt ihre Stimmung sehr schnell um. Ziemlich viele haben neben den 800 Dollar noch andere Sachen gezahlt, die man nicht hätte zahlen sollen, was ihr dann einen Mehraufwand einbrachte. Entweder schickt sie euch einen Scheck direkt nach Hause in Deutschland, den man innerhalb drei Monaten einlösen muss (wie man das machen soll, während man sich in den USA befindet weiß ich nicht) oder ihr müsst wie ich und ein Freund sie alle 2 Wochen daran erinnern und kriegt eure Schecks dann einige Zeit nachdem ihr wieder zurück in Deutschland seid.

Anderes Beispiel zum Thema „International Office“: Ich hatte Ende November einen Sportunfall und der Verdacht auf Kreuzbandriss bestand, weshalb ich dann direkt zum Arzt musste. Versicherung über die Universität konnte ich nachweisen, aber ich hatte keine Versicherungskarte von der Cal State LA. Ich wusste nicht einmal, dass diese existiert und meine ausländischen Kommilitonen wussten davon auch nichts. Das Health Center hat mich dann an das International Office weitergeleitet, die mich aber nur komisch und herablassend anschauten und fragten, was sie denn bitte mit der Gesundheit von Studenten zu tun hätten. Ich musste also wieder zum Health Center (einbeinig, keine Krücken oder sonstiges). Dort meinte man, dass das Internationale Office für mich zuständig sei, da ich internationaler Student bin. Aus Mitleid hat man mir dann einen Rollstuhl geliehen, weil dieses Hin und Her den ganzen Tag andauerte. Irgendwann bin ich im International Office etwas lauter geworden, bis dann die Vorgesetzte von unserem „Study Abroad Advisor“ kam und meinte, dass sie die Versicherungskarten schon an uns geschickt haben müsste, bevor wir überhaupt die Reise angetreten haben. Nach einem Telefonat von ihr ging sie an den Schreibtisch von der Empfangsperson im International Office und holte einen riesigen Stapel an nichtversendeten Briefen heraus unter denen sich auch unsere Versicherungskarten befanden (es war mittlerweile Ende November!). Aber jetzt konnte mein Knie wenigstens behandelt werden und mir wurden Schiene und Krücken gegeben, da ich die Operation lieber in Deutschland durchführen lassen wollte. Einen Tag später bekamen wir alle die Email, dass endlich unsere Versicherungskarten angekommen seien und wir diese abholen könnten. Dass das bei uns nicht wirklich gut ankam, kann man sich meiner Meinung nach gut vorstellen.

Also auch hier: Direkt nach Ankunft eure Versicherungskarten besorgen, sich nichts gefallen lassen und direkt an die Leitung des „International Office“ wenden!

Zu den Kursen. Bitte vorab informieren, ob eure Kurse angeboten werden und euch Learning Agreements für viele Fächer besorgen, da vor allem im BWL-Bereich das „Crashen“ der Kurse nicht immer erfolgreich ist. Mich hat es immer gewundert, dass in den vorherigen Erfahrungsberichten jeder ohne Probleme in seine Kurse kam. Bei einigen war dies auch der Fall, aber bei denen, die Management-Fächer belegen wollten, war das schon schwieriger. Es wollen zu viele in Kurse, die nur für 30 bis 40 Personen gedacht sind. Die Kurse, die morgens stattfinden waren meistens überfüllt und ich bekam direkt eine Absage und bei den Kursen am Abend musste man an Verlosungen teilnehmen. Bei einem Wunschkurs kam ich per Losverfahren rein und meine anderen Wunschkurse konnte ich nicht belegen, da sie überfüllt waren. Bei einem meiner Ersatzkurse nahm mich der Professor problemlos auf, da Open University Studenten normalerweise bevorzugt werden, da wir mit unseren Studiengebühren die Professoren indirekt bezahlen. Er war jedoch der einzige, der das sagte. Der dritte Kurs war auch ein Ersatzkurs und fand samstags statt. Der Kurs war kaum besucht, daher war das hier auch kein Problem reinzukommen.

Bei einem dieser Kurse war das Problem, dass ich zwar in den richtigen Kurs, jedoch nicht in die richtige Sektion eingetragen wurde und somit dann auf die Vorlesungsunterlagen des anderen Professors zugreifen konnte. Das zu ändern war der Administration leider zu anstrengend und zu viel „Paperwork“ und ich wurde gebeten die beiden Professoren zu fragen, ob meine Note nicht einfach kommuniziert werden könnte und der Professor, bei dem ich eingetragen bin solle meine Note dann einfach ins System eintragen. Beide hatten damit kein Problem und mein Professor hat mir regelmäßig die Vorlesungsunterlagen per Email zukommen lassen. Wenn die Administration euch so einen Vorschlag macht, dann bitte diesen ablehnen! Die Note tauchte nämlich nicht in meinem Zeugnis auf, da das kein genehmigter Vorgang war. Ich habe auch einen ziemlichen Einlauf deshalb bekommen und ich konnte mir die Note letztendlich nur anrechnen lassen, da mein Heimatprofessor die nötige Kulanz zeigt und die Bestätigung per Email von meinem Professor bezüglich meiner Note ausreichte. Falls ihr Professoren habt, die in diesem Fall keine Kulanz zeigen, könnte das dazu führen, dass ihr einen Geldaufwand in Höhe von 700 Dollar sowie einen Lernaufwand hattet, der nie mit einer nachweislichen Note belohnt wird. 

Abgesehen davon sind die Kurse an der Cal State im Vergleich zum deutschen Bildungsniveau nicht sehr lern-, aber zeitaufwendig. 3 bis 4 Klausuren pro Kurs, sowie Gruppenprojekte, Präsentationen, Hausarbeiten etc. Mit geringem Arbeitsaufwand bekommt man auf jeden Fall ein „B-“. Alles was besser sein soll ist etwas mehr Arbeit, aber bei Weitem kein Vergleich zu Deutschland. Zu der Umrechnung der Noten muss ich sagen, dass ihr bitte eurer Heimatuniversität kommunizieren sollt, dass an der Cal State LA, anders als an manchen anderen kalifornischen Universitäten, keine „A+“ existieren. Mein „A“ in „Internationale Ökonomik“ war hier nur eine 1,7 wert, da mit „A+“ als 1,0 sowie einer Abwertung gemäß „bayrischer Formel“ gerechnet wird. Ihr müsst wahrscheinlich eine „Evaluation of the Student“ an der Heimatuniversität abgeben, auf dem der Professor einträgt, welchem Prozentsatz eine „A“ entspricht. Bei mir entsprach diese „A“ um die 90 Prozent. Fragt den Professor, ob er das auf 95 Prozent für euch zwecks Umrechnung nach oben stufen könne oder je nachdem wie viel Prozent an eurer Heimatuniversität zu einer 1,0 führt (Bei uns zum Beispiel bekommt man mit 110 von 120 Punkten eine 1,0. Natürlich je nachdem, wie die Klausur ausfällt und deshalb hoch- oder runterkorrigiert wird). Der Erwerb der Lehrbücher ist von den meisten Professoren vorgeschrieben und sehr teuer im Kauf und Verleih (150-400 Dollar für Mieten oder Kaufen). Ich habe mir jeweils die Internationale Version gekauft für 30 Euro, was vom Text her vis-a-vis derselbe ist, auch wenn die Professoren sich beschweren, dass das nicht die richtigen Versionen seien, was ich bis heute nicht verstanden habe. Falls ihr Bücher leiht, macht das über „Amazon“. Ihr erhaltet Bücher für 3 Monate mit Option auf Verlängerung und Rückversandschein, welche ihr dann einfach bei der UPS mit diesem Rückversandschein abgebt.


Zum Thema amerikanische Freunde finden und amerikanisches Studentenleben:

Die Cal State ist nicht die UCLA oder die USC! Auf diese Uni gehen zum großen Teil Leute, die nebenher arbeiten und es sich finanziell nicht leisten können, sich nur auf das Studium zu konzentrieren. Daher auch der Begriff „Reiseuniversität“. Wenn man gefragt wird, was man denn beruflich macht und man antwortet man sei nur Student, stößt man gerne auf weit aufgerissene Augen. Von daher ist es schwer an der Uni engere amerikanische Bekanntschaften zu machen, was heißt, dass ihr wahrscheinlich nur mit den anderen internationalen Studenten Zeit verbringen werdet, außer ihr seid mit Amerikanern in eine Wohnung gezogen. Auch werden größere Parties im Wohnheim, welches vergleichsweise nicht sehr groß ist, nicht erlaubt. Ich glaube, dass maximal 10 Personen pro Wohnung erlaubt seien. Wir hatten mal mit einem Polizisten dort geredet, der meinte, dass es in den vergangenen Jahren dort öfters Schießereien gab und er selbst sei dort auch schon angeschossen worden. Bei zu vielen Leuten, sei die Wahrscheinlichkeit zu hoch, dass mindestens eine Person eine Waffe dabei habe. Wer also ein amerikanisches Studentenleben führen möchte, das er aus dem Fernsehen kennt, muss leider innerhalb Los Angeles an die UCLA oder USC gehen (von der Universität in „Fullerton“ habe ich diesbezüglich auch nur Gutes mitbekommen). Wobei ich anfügen muss, dass ich nur von Anfang September bis Ende Dezember in Los Angeles war. Die selbe Meinung werden meine Kommilitonen, die auch drüben waren, wahrscheinlich in ihren Erfahrungsberichten bestätigen.

Wer aber hauptsächlich Reisen möchte, macht mit der Cal State LA nichts falsch. Durch die zentrale Lage in Kalifornien ist man sehr schnell in San Diego, Las Vegas und mit etwas mehr eingeplanter Zeit auch in San Francisco. Auch in Los Angeles gibt’s viel zu sehen. Seien es Stars, Strände, Themenparks, Filmstudios oder Sonstiges. Zum Thema Auto muss ich sagen: „Es geht ohne“, aber man spart sich mit Auto bestimmt 3-4 Stunden tägliches Bus- und Metrofahren sowie Umsteige- und Wartezeiten.


Sonstiges:

In der ersten Woche nach meiner Ankunft wurde ein Kreditkartenmissbrauch auf meiner Mastercard entdeckt. In so einem Fall müssen die zugesandten Unterlagen ausgefüllt und eine Kopie der Anzeige bei der Polizei innerhalb von zwei Wochen vorgelegt werden, damit der Betrag zurück überwiesen werden kann. In meinem Fall war das leider ein gut vierstelliger Betrag. Die Unterlagen können eure Eltern oder Geschwister oder sonstige engere Personen nicht stellvertretend ausfüllen. Jedoch reicht eine Kopie in diesem Fall aus (also es muss kein Original auf postalischem Weg überbracht werden). In meinem Fall hat mein Vater mir alles per Mail zugeschickt, ich habe es ausgefüllt, unterschrieben und als Handybild zurückgesendet. Die Anzeige könnt ihr online erstatten und nach einem Tag wird euch alles Notwendige mitgeteilt. Die Karte muss außerdem von euch gesperrt werden. Eine Ersatzkreditkarte kam am nächsten Tag an, allerdings kann man mit dieser nur in Person bezahlen und keine Onlinetransaktionen durchführen, da kein „Securitycode“ auf der Rückseite der Karte vorhanden ist. Auch könnt ihr damit kein Geld abheben, da es zu der Karte keinen PIN gibt. Notfallbargeld könnt ihr jederzeit beantragen und bei der Western Union dann abholen. Wobei auch hier das Problem ist, dass „Google“ euch nicht mitteilt, ob es ein Western Union Automat ist oder ein richtiger Schalter, den ihr hierfür benötigt. Darum ist das ohne Auto wieder unnötiger Stress, wenn man nach langem Fahren nur einen Automaten auffindet.

Falls ihr euch ein Auto für Kurzzeittrips mieten wollt, tut dies am Besten bei Hertz. Wenn ihr unter 24 seid, gibt es online Promotion Codes, bei denen dann die „Underage-Fee“ entfällt. Hertz findet ihr an der Union Station und noch vereinzelt in Los Angeles verteilt.  Zusätzlich wurden bekamen wir jedes Mal ein „Upgrade“ der Autokategorie. Vermeiden solltet ihr Feiertage, da hier ein Aufpreis von Minimum 150 Prozent je nach Modellklasse anfällt.

Zum Thema Handy oder Handynetzanbieter muss ich sagen, dass ich mit T-Mobile zufrieden war. 60 Dollar monatlich mit allem drum und dran. Auslandsanrufe, unbegrenztes Datenvolumen und die üblichen Flatratezusätze (SMS, Inlandsgespräche etc).

Wenn ihr Sport machen, aber nicht das Unifitness benutzen wollt, kann ich euch das Gold’s Gym empfehlen oder das LA Fitness. Beim LA Fitness müsst ihr jedoch darauf achten, dass es eine 100 Dollar Anmeldegebühr gibt, falls ihr nicht am selben Tag wie eurem ersten Besuch einen Vertrag unterzeichnet. Wenn ihr also erst weiterschauen wollt und dann zurückkommt, müsst ihr diese Gebühr leider zahlen. Das LA Fitness ist wie das Gold’s Gym eine Fitnesskette und ihr könnt mit eurer Karte dann in jedem dieser Studios trainieren. Ich hatte dort Squash-Hallen, Schwimmbecken, Basketballplätze und die üblichen Fitnesseinrichtungen für 30-40 Dollar im Monat (Verhandlungsbasis).

Von der Union Station aus kommt ihr zur Universität mit der Silver Line sowie den Bussen, die an der selben Haltestelle halten. Die Silver Line gehört zur Metro und ist ein silberner Bus. Falls ihr eine Tages-, Wochen- oder Monatskarte habt, müsst ihr dennoch jedes Mal einen Dollar Aufpreis zahlen, da ihr in eine neue Zone fahrt. Mit der Metrokarte könnt ihr Downtown und alles was westlich, süd-/nordwestlich davon ist erreichen. Alles östlich der Union Station kostet einen Dollar Aufpreis. (Einfache Fahrt $1.75, Tageskarte $7, Wochenkarte $25, Monatskarte $100). Bitte immer überprüfen, ob der Bus durch South Central fährt und falls ja, dann bitte nicht unterwegs aussteigen. Einen Fall hatten wir, dass jemand überfallen wurde in der Nähe seines Hostels. Auch die Zeltgegend in Downtown Richtung Little Tokyo bitte meiden.


Gesamtfazit:

Ich hatte bisher nur gute Berichte gelesen über diese Uni. Vielleicht habe ich einfach das falsche Semester erwischt, aber in meinem Fall würde ich diese Universität nicht weiterempfehlen. Wenn ihr an deutsche Organisationsstrukturen gewohnt seid, ist der Aufenthalt vor Ort mit viel Stress verbunden, angefangen bei den einfachsten administrativen Dingen. Ich habe auch die Hilfe und Fürsorge bei Problemen vermisst, die man Gästen normalerweise entgegenbringt. Auch das erhoffte Stundentenleben mit viel Kontakt zu Amerikanern blieb aus. Ich war bei einer Freundin in San Diego und dort hatte ich mehr Spaß und Kontakte zu Studenten und vor allem amerikanischen Studenten als in Los Angeles. Auch von den besuchten Städten her war San Diego mit Abstand die schönste Stadt. Los Angeles an sich ist sehr vielfältig, wenn vielleicht nicht wirklich schön. Aber man hat dort sehr viel Spaß und Abwechslung und ich vermisse diese Stadt auch schon wieder. Darum von meiner Seite aus ein klares Nein zu dieser Universität. Das einzig gute an der Cal State aus meiner Sicht ist, dass sie in Los Angeles liegt. Meine Empfehlung wäre, dass ihr euch bitte zuerst die anderen Universitäten in dieser Stadt anschaut oder euch in San Diego umschaut. Los Angeles ist zwar groß, aber auch hier habt in einer Woche das meiste gesehen und kennengelernt. Aber falls ihr euch doch für diese Uni entschieden habt, dann besorgt euch vorab schon eine dauerhafte Unterkunft und vermeidet alles, was die oben genannten Konsequenzen nach sich zieht. Ich wünsche euch auch viel Spaß, LA ist großartig und man sollte diese Stadt wenigstens ein Mal gesehen haben.

Hier ist noch ein GoPro Video als Ersatz von angefügten Bildern über unsere Zeit in LA:

http://vimeo.com/115620678

Euer Christian